Kaschauer Zeitung, April-Juni 1899 (Jahrgang 61, nr. 39-75)

1899-04-01 / nr. 39

ÖLÉSE ESŐ Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag. Redaction und Expeditions-Bureau : 'Kaschau, Hauptgasse Nr. 64. Jahrgang 1899. X... 39. "Tashauer Beilung. KASSA-EPERJESI ERTESITO. | | | | Pränumerationspreis der „Kaschauer Zeitung“: Man pränumerirt am besten direkt und mittelst Postanweisung. Kür Kaschan =. ersz Lé Mit Postversendung -......... _.. ganzjährig fl. 5.—, halbjährig N 2.50, vierteljährig fl. 1.25 ganzjährig fl. 6.60, halbjährig fl. 3.30, vierteljährig fl. 1.65 | | Bei Ingeraten wird­ die Sechsmal gespaltene Petitzeile "oder deren Raum mit 5 kr. berechnet. Inseratenstempel 30 kr. für jede Einschaltung. Inserate werden in ungarischer u. in deutscher Sprache aufgenommen. Einladung zur Pränumeration auf die „Kaschauer Zeitung“ für das II. Quartal 1898. Erscheint : Dienstag, Donnerstag und Samstag. Präönumerations-Preis: Viertelj. mit Postversend. fl. 1.65 für Kaschau fl. 1.25 Halbjähr. , 4 1.330 , „ 1.250 Ganzs. ,­­ 1.6.60 , Be­i­ B­S Inserate finden nußbringendste Verbreitung, da die Kaschauer Zeitung in Kaschau fast in jedem Hause und in ganz Oberm­­ain bei der Intelligenz verbreitet ist und dadurch einen stabilen Abonnentenkreis errungen hat; die­­selben abe deshalb auch stets sicheren Erfolg. Probe-Nummern senden wir auf Verlangen gr­a­­tis und franco ein. Die pt auswärtigen Pränumeran­­ten werden ersucht, bei Erneuerung der Pränumeration der Bequemlichkeit und Vereinfachung wegen sich gefälligst der Postanweisung zu bedienen. Die Administration der „Kaschauer Zeitung“. Neueste Nachrichten. Ungarn. Ferd. Horänsky soll Minister des Innern werden. Die im Interesse der ruthenischen Bevölkerung eingelei­­tete Hilfsaktion hat in jeder Beziehung den an sie geknüpf­­ten Erwartungen entsprochen. Der über die im abgelaufenen Jahre zum ersten Male gemachten Versuche unterbreitete Bericht konstatirt, daß die ruthenischen Bauern die in Pacht genommenen Felder nicht nur fleißig und rationell bebauten, sondern auch den Pachtschilling in der pünktlichsten Weise bezahlten, ohne daß auch nur­ eine einzige Exekution noth­­wendig geworden wäre. Auch in den vom Staate übernom­­menen „Volksschulen ist namentlich mit Bezug auf die unga­­rische Sprache ein sehr erfreulicher Fortschritt zu verzeichnen. Auf Grund der befriedigenden Resultate­­ werden nun Handlungen gepflogen, um auch weitere Gebiete in die Aktion einzubeziehen. Oesterreich. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlichte am 30. v. M. die angekündigte, auf Grund des 8­14 erlassene Verordnung, durch welche das Budgetprovisorium bis Ende Juni ver­­längert wird. Deutschland. Peinliches Aufsehen erregt ein Artikel des „Hanno­­ver'schen Courier“, welcher ausführt, daß der gesammte deutsche Flott­en­zuwachs seit dem vorigen Jahre in seinen Kessel- und Feuerungsanlagen verfehlt sei und alle Schiffe, auch der „Große Kurfürst“ reparirt werden müssen. Dänemark. Vorlage Das Folkething nahm mit 73 gegen 28 Stimmen eine an, durch welche ein Betrag zur Absenkung eines Kreuzers nach den von 100.090 Kronen ostasiatischen Gewässern bewilligt wird. Wie verlautet, wird Prinz Waldemar das Kommando des Kreuzers übernehmen. Großbrittanien. Das Abkommen mit Rußland wegen der brittischen und russischen Interessen in China ist perfect. Der engl. Botschafter in Peking wurde, Russen unsympathisch, abberufen. Frankreich. Rumänien. Nordamerika, weil er den Der Kassationshof beendete am 29. v. Nach­­mittags die Prüfung des geheimen militärischen Dossiers Dreyfus und trat sodann die Osterferien an, während welcher der Referent Ballot- -Beaupre seinen Bericht fertigstellen wird. (Wir glauben, wenn dieses Dossier die so sehr über­­zeugende Macht hätte, wie die militärischen Richter behaup­­ten, der Cassationshof wohl nicht so gleichgiltig bleiben würde.) Die Regierung der Vereinigten Staaten beabsichtigt in der Abrüstungs-Konferenz mit einem besonderen Vorschlag betreffend die Schiedsgerichtsfrage Für Manila werden 35.000 Freiwillige hervorzutreten, angeworben. Die Kammer wollrte mit 98 gegen 18 Stimmen dem Ministerpräsidenten Vertrauen anlässig einer Interpellation wegen der dem Br. Bonffy zugeschriebenen Broschüre, die auch im ung. Parlamente besprochen wurde. Ver­­­­ * Stenilleton. Santa mia.”) Den Schwanennaden ummallte Der stolze Hermelin, Der Schönheit Krone zierte Dich, meine Königin ! Wer Dich, O Santa, sc­haute, Vergaß Dich sicher nie, Vor Deiner Hochheit beugte Der Wilde selbst das Knie. Es war Dein Walten Segen Dem Volke und dem Land, Nur Glüh hast Du gesäet Mit Deiner zarten Hand. Du lehrtest uns vergessen Und ‚Stets heiltest herben "Schmerz, hat mit uns gefühlet Dein großes, edles Herz. Wenn Wetterwölken, War Santa niemals drohten, fern, Dem besten Deiner Völker Warst Du des Glückes Stern. Weh, daß der Stern verglommen Und dieser Augen Pracht Erloschen, daß Du schlummerst In finstern Grabes Nacht ! „Du, die die Sonne liebte, Den Wald, den Sang, den Duft, Du bist nun eingejarget In einer düstern Gruft. 9) Aus dem Buche Santa von Eugen D­eil, 1899. » 85) , Doch nein ! sie konnten rauben Der Seele zart' Gewand, Den Leib, doc nicht die Seele, Sie weilt in diesem Land. Sie schwebt zu unsern Häupten von Licht und Glanz umhüllt, Sie Sie ist des Volkes Leitstern, ist ihm Schuß und Schild In jedes Ungarn Herzen Ein heil'ger Altar steht Mit Deinem Bilde, Santa, Santa Elisabeth | Eugen Beil. --­­ Kaschau, Samstag 1. April, Wieder»ist das erhabenste und werthvollste der cristli­­cen Feste, das hoffnungsfreudige Osterfest herangenaht und zieht jedes fühlende Herz in seinen holden Bann. Eine Em­­pfindung, in welcher sich Rührung, Gottvertrauen, Dankbar­­keit und wonnevolle Freude verschmelzen, erfüllt unser ganzes Sein. Und nicht nur die der Sorge des Daseins enthobenen Glücklichen, auch die unter dem eisernen Zwange des tägli­­chen Erwerbes stehen, vernehmen frohen Herzens den froh- rodenden Klang der Ostergloßen, die da zu ihnen sprechen : Lasset heute die Arbeit ruhen, Festtag ist­ 8 und der Lieblich­­sten einer ; Ostern mit seiner Auferstehungsbothschaft sei Dir ein Symbol des Friedens, ein Fest der Erhebung, ein Zei­­chen trostreichster Verheißung. Und mit den kaum sich dem Eise entrungenen Frühlingsboten der Flur, grünt und spioßt es auch in Menscheninnern und ein geistiger Lenz ist fühlbar darin, ungleich schöner, als der in der Natur. Wieder ist es Ostern geworden! „Auferstanden“ jubiliren die Engelchöre im Himmel und im weiten Dome der Schöpfung, wie in unserem Herzen findet der Engelchor ein tausendfaches Echo ; aufs Neue tönt in uns das große Wort der Erlösung wieder und der Schleier des Vergessens senkt sich über alles schlimme Erlebte, über alles Weh der Vergangenheit , wie wir die winterliche Qual vergessen, sei alles verbannt, was die weihevolle­ Feststimmung uns ver­­sümmern könnte. . Ostern. Heute am Auferstehungstage, dem Vorfeste des Oster­­feiertages, fühlen wir uns von jeder Bürde frei und ledig, wir werfen die Schwere des Daseins ab und unsere Seele steht auch auf das Trübsal und Sorge, aus dem vernichten­­den Winterfroste des Lebens zu besserem Sein. Tief in's Herz lassen wir die Ahnung des Werdens einziehen und diese strahlt von hier hinaus als Hoffnungs­­schimmer in die dunkelsten Winkel unseres Daseins, dasselbe, wenn auch nur auf Stunden oder Tage, erhellend und ver­­­schönend. Und nicht nur dem Einzelnen, auch der Gesammtheit unserer Mitbrüder möge im Klange der Ditergloden Verheißung des Werdens einer schöneren Zukunft widerhallen die ! Mögen sie Frieden künden allen Völkern, Frieden und Glück ! Gerade in unserem theuren Baterlande hat sich eine neue Aera aus dumpfen Verhältnissen, gleich dem Frühling aus Winterhaft, zu gestalten begonnen und gerade unser­e Bater­­land bedarf des segnenden Strahlen der wieder belebenden Ostersonne Gerade­­ die neue werdende, die gestaltende, schöpferische Moderne Römer. Roman von Reinhold Ortmann, schönen Züge einen kalten und strengen Ausdruch. Wenn das eine Einleitung für die legte Auseinander­­fegung war, so war es doch sicherlich keine sehr gräckliche. Aber Lascar dachte in diesem Augenblick an nichts anderes als daran, seiner leidenschaftlichen Aufwallung blindlings zu folgen. Und Irene mußte ihm diese wilde Freude über das Wiedersehen vom Gesicht ablesen. Trozdem behielten ihre „Wirklich, Prinz ?' sagte sie mit schwerer Betonung, indem sie ihm langsam, gleichsam zögernd, Linke reichte. „Es würde mich freuen, wenn die behandschuhte Sie damit die Wahrheit sprächen !" „Was berechtigt Sie, daran zu zweifeln ?” wollte es ausrufen, da aber kam ihm die Erinnerung an seine Lage und schon nach dem ersten Wort preßte er erbleichend die Lippen zusammen. Er gab ihre Hand frei und­ wendete sein Pferd. Wohl ein Dugend Schritte weit ritten sie schweigend neben­einander her. Dann sagte Lascar, da er nach dieser jähen Wandlung seines Benehmens nothwendig auch das erste Wort der Erklärung sprechen mußte , hatte Irene ohne jede Veranlassung . „Sie zürnen mir, Irene, daß ich den dringenden Brief ihrer Frau Mutter scheinbar unberücksichtigt ließ ; aber ich konnte = — Um Gottes willen, was beginnen Sie denn ?' In dem Augenblik, da er des Briefes der Baronin Erwähnung gethan, ihrem Pferde einen so heftigen Peitscheinhieb versetzt, daß das edle Thier schäumend und zitternd hoch aufgestiegen war und für einen Moment wirklich in Gefahr schien, sich zu überschlagen." Aber noch ehe Lascar, wie es seine Absicht war, in die Zügel greifen konnte, hatte sie es mit sicherer Hand wieder beruhigt und auf die Vorderhufe gebracht. „Ich weiß von keinem Briefe meiner Mutter, Prinz !“ sagte sie so gelassen, als wäre der kleine Zwischenfall gar nicht vorhanden. „Wenn Sie einen solchen Brief empfangen haben, so ist es ohne mein Wissen und sicherlich gegen mei­­nen Willen geschrieben worden. Ich bin Ihnen dankbar da­­für, daß Sie ihn nicht bezüsichtigt haben !" Wie bewunderungswürdig erschien sie ihm bei diesen Worten und zugleich wie mitleidswerth I. Denn bei all' ihrer scheinbaren Ruhe war doch etwas in ihrem­­ Gesicht und in dem Ton ihrer Entgegnung, was ihm verrieth, daß die Lage der Baronin und ihre traurigen Kunstgriffe ihr jezt wenig­­stens kein Geheimniß mehr waren. Aber da die Bahn für die gab­legten, entscheidenden Schritte nun einmal gebrochen war, es für ihn kein Zögern mehr und kein Zurüc. Und je schneller, je rücksichtsloser es nun besser war es , einen Gemüthszustand abgethan wurde, desto wie denjenigen, der sich seiner sehr bemächtigte, hätte er nicht lange zu ertragen vermocht. „So war gezwungen, den Fürsten nach Dresden zu begleiten," fuhr er mit gepreßter, fast heiser klingender Stimme fort, ohne auf ihre lezten Worte einzugehen, „es handelte sich darum :" „Ihre Cousine, die Prinzessin Maria Caragiali, hier­­her zu bringen “” ergänzte sie kalt, indem sie ihn fest und unverwandt ansah. „Wie? — Sie wissen es bereits, Irene ?" Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten. Heiden­­­­­­) ? amt alte 754. sowie schwarze, weisse , farbige Henneberg-Seide v. 45 kr. bis fl. 14.65. per Meter — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste­tc. (ca. 240 versch. Onal. und 2000 versch. Farben, Dessins x.) Zu Roben 1. Blonsen ab Fabrik! An Private porto- u. zollfrei ins Haus?! Muster umgehend : Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. bis ur 14.65 g. Meter und Seiden-Brocate - - ab meinen eigenen Fabriken G. Henneberg ;Seiden- Fabriken, Zü­­rich &&t;Hofieferand) M

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