Kirchliche Blätter, 1902. Mai -1903. April (Jahrgang 7, nr. 1-52)

1903-01-14 / nr. 37

« ii Hermann­stadt den 14. Jah­t 1903. Erscheint jeden Mittwoch Se kirchliche Blätter aus der efr. Landeskirche AR. 8. in ven­ie­­nz I T­en­­­­­­­­­s Inhalt: Droben is es heite. — Die Freude der FREIEN — Die schmäßige Wäsche der Sadhsten. — Zur Frage des­­ «XVllIjahri­sbericht des allgemeinen Frauen­vereines —­ Nachrichten aus ‚Säule und Side. — Für das Inland: Halbjährlich K. 3.—. Mai—Ost., Nov. — April. Landesteilen Engaime Evang. Wochenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände, Anzeige ” VI. Iachırg. Administrations w. Kraft, Hermannstadt.. EU RESTE Für das Ausland: Halbjährlich ME. 3.—. Mai—Oft., Nov. — April. in Samamae = Pens naar enerureneren Stundenplang an ee evang. 9. Bortsjchuten. rn Oftmals steht vor deinem Sinn Nichts als Dunkelheiten, Und du schauft so jorgend Hin Auf den Fluß der Zeiten. Proben it es heile. Schauft Hinaus und schauft zurüc. Siehst die Jahre schwinden, Dachtest ein besondres Glü­ed iu der Welt zu finden. Die Freude der Freudlosen. Matth. IX, 28. Kommet her zu mir alle, die ihr mähfelig und beladen seid; ich will euch erquiden. Zu Weihnachten haben sie wohl alle geschmect, Arme und Kranke, von allerlei Sorgen Beladene und von Sünden - Bedrückte, wie freundlich der Herr ist, wie er seine Licht- EN Liebesstrahlen hineinscheinen läßt in die arme Hütte, ans Krantenbett, ins dunkle Gefängnis. Aber Weihnachten vergeht — was fangen die vielerlei Armen und Beladenen, in deren Hütten und leider auch Herzen es so bald wieder dunkel wird, das ganze, für sie fast endlose Jahr hindurch an? Kommt zum Tanz! rufen fi Mädchen und Jünglinge in der fröhlichen ee zu­r Großmutter muß zu Hause bleiben, aufs Haus sorgen; kommt, wir wollen adern fahren, der Schnee ist weg! kommt ins Heu, die Sonne scheint jeßt so warm; fommt um die vollen Garben, fommt, laßt uns die Saat fürs fünfzige Jahr ausstreuen ! — so ermuntern si die Bauern im Frühling und Sommer und Herbst zu fröhlicher Arbeit — Großvater liegt frank im Bett, er hat die Zeichen im vergangenen Sommer wohl zum om zwitschern gehört ; im Nachbarhause schleppt sie der einst so rüstige Hausvater mit einer langwierigen Krankheit herum, ihm gilt das gegenseitige Zurufen der Nachbarn nicht; auch den armen Tagelöhnern am Dorf­­ende nicht, wo sollen sie ernten, wovon sollen sie säen? Kommt, laßt uns ein Fest feiern, kommt zum Kongres,­u Versammlungen, in die Sommerfrische ! — so magt ihr euch zurufen, ihr — Gelehrten und Reichen in der Stadt, — die geistig und geistlich Armen, die körperlich Schwachen und die mit dem Heller Kargenden müssen auf solche Genüsse verzichten. Was wird ihnen dafür? Ich denke an eine arme Frau, die troß aller Not fs ein fröhliches Herz erhielt und auch noch andere Be­­drückte an trösten wußte. „Der­ alte Gott Lebt noch!“­­ Dieser­ Titel einer Hoffmann? schen Erzählung, die sie in­­ trüben Tagen aus der Mauernische hervorholte, hatte für sie Leben und brachte sie über viel Leid Hinweg. Ich denke an einen alten Bauer, der in der Woche auf dem Feld nicht mehr mittyun, am Sonntag den bergauffü­hrenden­­ Weg zur Kirche nicht mehr zurücklegen kann. Wenn die S Schnitter auf dem Felde sind und Weittag sich wile über dem Dorf Laftet, oder wenn am Sonntag die Klänge der Orgel und der Gesang der Gemeinde bis in den Garten zu ihm dringen, dan kommt zu ihm sein alter Freund, sein Sefus, wie er ihn noch aus der Schule kennt und wie er sich sein Bild in einem langen Leben weiter ge­­bildet hat. Der Alte nimmt die Bibel in die Hand und fiest. Da steht ja gleich am Anfang des Sufas (4, 14 ff.) ein Trostwort, das Jesus zu Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit in der Synagoge zu Nazaret aufschlug, um darüber vor dem Bolfe zu predigen: „Der Geist des Heren ruht auf mir, wieweil der Herr mich gesalbt hat, um den Elenden frohe Botschaft zu bringen, dieweil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung anzufindigen und den Gefesselten hellen Ausblick, um ein Jahr des M­ohl­­gefallens des Herrn auszurufen !” Fa, das ist sein Freund, der Freund aller Schwachen, der seiner Verkündigung des Reiches Gottes ein gewaltiges Thema gab und sich auch treu sein Leben lang, auch noch im Tode daran hielt. Der Alte fühlt si nicht mehr verlassen, seine Züge sind ver­­lärt. Und er schlägt den M­atthäus auf und liest mit­» innerer Heiterkeit eine der vorigen inhaltlich gleiche, ihm vertraute Stelle: „Kommet her zu mir alle, die ihr minhselig und beladen seid; ich will euch erquiden.“ Auch­ diese Worte sind gerade für ihn, für alle Beladenen ge­­sprochen, das geht ja auch aus dem Zusammenhang mit den vorangehenden Werten hervor. Da steht, wie der Herr in Wende aufwärts dein BAR Droben ist es helle. D, du schauft noch immer nicht Nach der rechten Stelle! Pant Kaiser, KR rl fu«-« A EB a FR » 2: «sz«

Next