Kirchliche Blätter, 1902. Mai -1903. April (Jahrgang 7, nr. 1-52)

1902-06-11 / nr. 6

k. a 6. Für das Inland: Halbjährlich K. a Mai—Ost., Nov. RR Hermannstadt, den 11. Juni 1902. Erscheint jeden Mittwoch. Administration: ID. Krafft, Hermannstadt. Kirchliche Blätter aus Der eV, Landeskirche A. B. in den siebenb. T Landesteilen Ungarns. Evang. Wochenschrift für die Glaubensgenosen aller Stände. Jnhalt: gu weh­en­­ Dienst?­ z . Bejchiet ; zum 1 Reich Wortes. — Zur Berufskran­kenpflege — Nachrichten VE Jahrg. Für das Ausland: Halbjährlich ME. 3.—. Mai—Ost., Nov. —April. aus Schule und Kirche. _ ‚ Bücerihau.­­ Anzeigen. s Sprich, welchem Herrn willst du dich zugesallen, In weisen Dienst die Lebenskräfte stellen ? Du fannst nicht mehr als einem Einz’gen dienen, Du fannst nicht zwischen vielen zweifelhaft Herspalten deiner Liebe Herzenskraft, Nicht um zwei Herren fein mit falschen Mienen. So feines Dienst? Du sprichst: Mich soll nichts Fnechten, Kein Band mich schnüren und Fein Zwang entrechten! Ich blieb noch meiner Thaten freier Meister; Nie machte stumm mich Saßung und Partei, Mit meinem eignen Willen stand ich frei, Und mit mir gingen souveräne Geister. Im eig’ nen Dienst? Der Selbstsucht zugewendet? se­hr noch das Herz von Mammonsglanz geblendet ? Läuft noch der Geist in wurdelosen Gleisen ? Strebt nach des Nuhmes schnellverwelktem Kranz, Nach Leeren Titel buntem Außenglanz Und Hängt noch in der Wolluft Zaubertreifen ? Geschieht zum Reich Gottes. £ uc. 9, 57—62. Und sie gingen in einen andern Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm; ich will dir folgen, wo dır hingehört. Und Jesus sprach zu ihm; die Süchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des M­enschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin­ lege. Und er sprach zu einem andern, folge mir nach. Der sprach aber: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. der Jesus sprach zu ihm, lass’ die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und versündige das Neid­ Gottes. Und ein anderer sprach: Ber, ich will dir nachfolgen ; aber er­­laube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache mit denen, die in m­einem Baufe sind. Jesus aber sprach zu ihm, wer seine Hand an den Pflug leget und siehet zurück, der ist nicht geschidt zum Reich Gottes. Es ist die Eigenart des Herrn, daß feiner von denen, die ihm nahten, ihn so fand, wie er sich es zuvor gedacht hatte, daß Sejus jedem in einer Weise entgegentrat, Die ihn überraschen mußte. Das haben auch die Drei in unserer Schriftstelle erfahren müssen. Alle drei kamen zu Seju mit aus dem Herzen quellender Willigkeit, und sie erwarteten zuversichtlich, der Herr werde ihnen bereitwillig die wenigen Bedingungen zugestehen, an welche sie ihre Nachfolge nüpften, ja! er werde ihnen mit Linder sanfter Hand helfen, ‚die legten Bedenken zu überwinden. Einem Sn Menschendienst ? — Du fannst dich freudig baden Und füllt mit Liebe dieses Lebens Rüden Unnd dur bestehst des Undanfs Harte Proben. Du hört des Elends Teifen Jammerklang, Dieh treibt des Mitleid heil’ger Thatendrang, Ein Ritterdienst — wer sollte ihn nicht loben ? Und doch, ic muß zulegt noch eins Dich fragen: Kannst du dein Zoch im Dienste Gottes tragen? — Kein andrer deinen Sinn zum Dienste z­winge, Nichts andres lege Fesfeln an dein Herz, Die Kreatur zieh’ es nicht niederwärts, ,­­Daß ungehemmt dein Geist sich au­fwärts schwinges in Gottes Dienst! Dir Tausend-sich- verlören, Dem eignen Vater muß das Kind gehören, Für seinen König muß der Krieger streiten! Urg­ift der Sinn, der sich mit allem mengt, Treulos der Freund, der si an jeden hängt! Was hinkt das Herz denn noch auf beiden Seiten? Paul Kaiser, menschlichen Führer gegenüber hätten sie sich auch gewiß nicht getäuscht; der wilde entgegenkommend die neuen Anhänger begrüßt und sich über den Machtzuwachs ge­­freut haben. Nicht so der Herr, ihm genügt die bloße denn Gefühle flammen auf und erhalten leicht wieder. Er verlangt mehr‘ und Größeres, und so müssen die Drei zu ihrer Verwunderung hören, daß der Herr wider ihr Erwarten nicht nur sein Wort hat, um sie in ihrem V­ornehmen zu bestärken, sondern daß er ihnen eher ab- als zuredet. Sie waren eben nicht, so geschickt zum Neid­e Gottes, wie er es fordern mußte. Wer damals, als der Herr auf Erden wandelte, sich ent­­schloß, ihm nachzufolgen, der b­at damit einen Schritt, der ihn völlig von dem alten Leben Losriß und ihn auf eine neue Bahn stellte. Das hieß damals: verlaß alles, was du hast, Haus und Hof, Eltern und Geschwister, dein Wolf und sein Gesäß und gehe von nun an mit Seju, wohin er dich führt, und Halte dich bereit, alles für ihn zu leiden. Das hat sich seither geändert. So Großes ver­­langt der Herr Heutzutage von seinen Füngern nicht. Wir In messen Dienst? % "Gefühlswilligkeit nicht, "­ ­­ zB:

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