Kirchliche Blätter, 1906. Mai -1907. April (Jahrgang 11, nr. 1-52)

1906-05-02 / nr. 1

De eakiersinlanınd Mit dieser Nummer beginnt ein neuer Jahrgang der „Kirchlichen Blätter“. Wir bitten um rechtzeitige Er­­­­­­neuerung des Abonnements und um freundliche Mithilfe zur Gewinnung neuer Abonnenten. Probenummern stehen zur Verfügung. Im Zusammenhange hiemit bringen wir unseren ge­­neigten Lesern auch zur Kenntnis, daß mit dem Beginn des neuen Jahrganges die Leitung des Blattes in andere Hände übergeht. Als Leiter des Blattes wird Hinfort­h Dr. SA. Schuller, Pfarrer i. R., und als verantwort­­licher Herausgeber Rudolf Brandsch, N­ohfschuldirekter in Hermannstadt, zeichnen. Wir bitten daher, hinfort alle­­ Beiträge, Berichte, Anfragen, Büchersendungen an den neuen Leiter, unter der Adresse Hermannstadt, zu richten. :Brukenthalisches Museum, ·­ Hermannstadt,den—2.Mai 1906. Erscheint jedenlnittt vom Irrlic­he X. Jahre. Adminiftration: ID. Krafft, Bermannitadt, lätter aus Der edv. Landeskirche A. B. in den “en Landesteilen Ungarns. Vena EAN Ener Kirchierstntannng — Ein Bekenntnis. — Die Bergpredigt. — Drei Ansprachen. — Die Historische Auffassung der alttestamentlichen Religion, nach Wellfaufen. — Nachrichten aus Edhyule ı und Kirche. — Bücerschau. — aeigeR: Für das Inland:­­ Halbjährlich K. 3.— Mai—Oft., Nov. — April. Inhalt: Evang. Wochenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände. Für das Ausland: Halbjährlich Mt. 3.—­ Mai—Oft., Nov. — April. Ein Bekenntnis. Apostelgeschichte 4, 20. „Wir können es ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehöret haben’“,. „Es ist in seinem Andern Heil, ist auch sein anderer Name den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden.“ Der einstige Heilandsleugner Petrus hatte das freudige Bekenntnis den gewaltigen Stimmführern der öffentlichen Meinung in Israel entgegengerufen. Sie hatten ihm drauf rundweg verboten, von dem Namen weiter zu reden, denn der war ihnen ein Ärgernis, wie sein Träger er gewesen. Diesen hatten sie zu den Toten geworfen und nun wollten sie auch das Wort von ihm zum Berstummen bringen. Da brach­ aus der tiefsten Seele des Jüngers das tapfere Wort hervor: „Wir künnen es ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehöret­­ haben." Die Lebenswirkung des Heilands hatten Die Sänger gesehen, sein Lebenswort gehört; beides hatten sie an sich erfahren, durch ihn waren sie zu neuem Leben erwacht, sein Geist war ihr Licht, seine Verheißung ihre · Gewiß,sie konnte es nicht lassem «Seligkei«t geworden, von ihm und für ihn zu zeugen ihr Leben lang,denn was­­ sie lebten,warfein Leben,was sie hofften,sein Hei­l. Und sie haben es nicht gelassen trotz all der gewal­­tigen Stimmführer im Vort Das Wort ward wieder Fleisch und wohnete unter den Menschen und sie konnten es nicht ertötem nicht zum Verstummen bringen,sooft sie es versuchten.Durch die Jahrhunderte klang es lebendig weiter und Tausende hat es lebendig gemacht und Tausende haben es mit freudiger Gewißheit im Herzen gespürt:»Es ist in seinem Andern Heil, ist auch sein anderer Name den Menschen gegeben, darinnen sie künnen selig werden.“ » ‚Die Jahre kommen und sehen, mit ihnen die Menschen. Wieder schreien Heute die Stimmführer der öffentlichen Meinung gewaltig gegen des Herrn Wort und suchen es zu erdrücen. Nicht mit Leibes- und Lebensstrafen drogen­­ sie seinen Versündern, sie lächeln und schütteln die Köpfe, sie spotten und verachten sie, sie pochen mit Hohen Worten auf das, was sie ergründet haben und mit sicherem Schluß zu erweisen meinen: „Der Heiland ist tot, tot ist sein Geist, nur das Leben lebt, das wir mit Händen greifen, mit den Sinnen fühlen künnen.“ Oft will es scheinen, als­­ hätten sie recht, und mancher Jünger wird irre am Herzen und seinem Wort. Er beginnt ihn zu leugnen, oder er dreht doch und beutelt und formelt Die Worte nach feinen m­appen Lippen, die Gestalt des Heilands nach feinen kurzsichtigen Augen, bis sie beide Kraft und Schönheit und Leben verlieren; dann sagen sie traurig: „Er ist gestorben, sein Wort ist ein leerer Hal.“ Wer aber die Augen auftut, weit und war, der sieht ihn wandeln hoch und Herrlich in ewigen Wahrheitslang durch die Menschengeschlechter, hinweg über die Häupter der großen Stimmführer, un­­verändert, unversümmert, lebensvoll schaffend mit feinem unsterblichen Geist, wer Ohren hat, die Hinaushören über den Lärm der Erdenwelt, der hört in Herzenstiefen sein mildes, starres Trostwort: „Fürchtet euch nicht, denn es ist euere Vater? Wohlgefallen, euch das Reich zu geben." Wie Glodenslang, so voll und so schön, so befreiend und aufwärtshebend schwingt sich sein Wort

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