Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde, 1926 (49. évfolyam, 1-12. szám)

1926-01-01 / 1-2. szám

chesis unter der Einwirkung der gerade um 155Ö sich bildenden Tradition der lateinischen Katechismusliteratur steht, welche »von den Loci Melanchthons beeinflusst, die Hauptstücke des Katechismus mit den Kapiteln der Dogmatik verquicktem Hieraus würden sich Schlussfolgerungen ergeben bezüglich der »Verschiebung des Luthe­rischen Glaubensbegriffes nach der doktrinären Seite hin«, die nach Köhler von Anfang an in der siebenbürgischen Kirche heimisch gewesen ist.* 2) Nicht ohne Bedeutung ist wohl Melanchthons reges Interesse für das Buch, welcher am Johannistage 1544 an Honterus schrieb: Amico scribenti xor^rjaiv Val. Wagner salutem opto et libenter iuvabo editionem.3) Die Katechesis fand auch den Beifall des berühmten Gräzisten Joachim Camerarius, von welchem Schesäus folgendes überschweng­liche Lob in seiner Eleg. tr. illustrium virorum mitteilt: De hac lingua in Graeca, nostro Camerarius aevo, Cui similem totus vix habet orbis, ait: Caecropio in studio totos trivi impiger annos, Estque mihi hac primus laude petitus honos; Attamen hoc fateor, me victum, huic defero palmam, Hic mihi ceu numen suspiciendus erit. Mit Camerarius stand Wagner in freundschaftlichen Bezie­hungen. Die Kronstädter Gymnasialbibliothek hat noch das Exemplar der Karcsi? too j^picnriavicpLoü4 *) des Camerarius, welches auf dem Titelblatt die vom Verfasser geschriebene Widmung trägt: Opt. et doctiss. V. D. V. Wagnero amico s. Joach. Camer. A.6) Es wird Auf­gabe der späteren Spezialforschung sein, das Verhältnis zwischen Wagners Katechesis — deren erstes Erscheinen im Jahre 1544 noch keineswegs erwiesen ist — und der ohne Angabe des Ortes und q F. Cohrs in Haucks R.-E. X, S. 141. 2) Fr. Teutseli, Gesch. der ev. Kirche in Siebenb. I, S. 228. — Dagegen A. Schullerus, der auf Grund von Honterus’ reformator. Schm, für die erste Zt. eine Zurückhaltung gegenüber dogm. Fragen feststellt (Die Augustana in Siebenb. V.-A. 41, S. 161). 3) J. Diiok, Geschichte des Kronstädter Gymnasiums. Kronstadt 1845. B. S. 32. 4) Der ganze Titel lautet: K. t . x • ij'jouv xetpáXaia -rijj üfioöj SiSajfSjs, Xpia­tou vs xai T(Sv ’AtootoXcdv. (s. 1. e. a.). 6) J. Gross, Katalog der von der Kronstädter Gymnasialbibliothek bei der 400 jährigen Eutherfeier in Krönst, ausgestellten Druckwerke. Kronstadt 1883, S. 23.

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