Landwirtschaftliche Blätter, 1922 (Jahrgang 50, nr. 1-53)

1922-06-11 / nr. 24

. «-- sis,:-:.«--·-.«« Tk—-.-«s-­­-«ss-7---k . « » A­RT­E 4 ...-. ·- » T « andmrt Nr. 24, folche Blätter für Siebenbürgen. Organ Des K­irchenbürgish- Jahfifdhyen Landwirtsihafts per eines. 50, Jahrgang. @300 F­em) 800 Lei, 4, &. (210T­-cın) 420 Lei, 1, ©. (1.W­­em) 250 Lei, 1­, ©. (60 Fem) 125 Lei, Yas B. (0 J­em) 75 Lei, Ya ©. (15[­em) #0 Lei. Anzeigenaufträge­­ und Gebühren hiefür sind an die Ung zeigenverwaltung der Landen. Blätter in Hermannstadt, Salzgasse 22, zu senden. x Machdruc sure nach sucher ungehelter Genehmigung und mitt voller Unellenangebe gefattet, 8 Sndali: Der Siebenbürgisch Weinbau im Wettbewerb mit den Weinen der Ermeleker und Araber Gegend. — Die Verteilung der von Deutschland an Romänzen zurückerstatteten Pferde. — Der Elisabethstädter Bezirksverein in Marienburg. — Neue DL NAeRE: über die Militärdienste yfligt. — Mitteilungen. — Notizen. — Marktbericht. — Unterhaltendes und Belegreuded. Aus dem Leben für da Leben: Todesfall. — Am Familientisch: Treu zur Heimat, Voltezunftaufführungen: Die fieb.-fächr. Bollsdichtung. — Unser Rechtsfreund. — Wodenschau. — Büderschau. — Anzeigen. Hendiähristen werden nicht zurückgefteit, ‚Hermannstadt, 1. Juli 1922, Bezugspreis für Richtmitglieder ganzjährig 4Q Lei, » x halbjährig 2 ® Lei. Mitglieder des Vereines erhalten werden, an die Oberverwaltung des Strebenbürgisch-jährlichen Landwirtschaftsvereines zu senden. 2 = Meran a sans näan. Amen nen ame SUTIOME und s@dere Betreäge fr die „Landwirtin ift­­das D Vereindorgan unentgeltlich, und wird dasselbe Hide Blätter" And an bie Oberbernwaltung Deß Cand« | yumulativ am bie Ortsvereine gesendet, die bie Ber mein­hhaftsvereines in Hermannstadt, Gr. Wing 19, ci­n­teilung zu Desorgen haben. — Bezugsgelder sind Die „Lande, Blätter" erleinen jede Sonntag. Einzeigengebühren für einmaliges Fink­halten: 4. ®. W. Der "Siebenbürgische Weinbau im Wett­­bewerb mit den Weinen der Ermellöker und Arader Gegend. Bon Wanderlehrer Yohanı Salmen, Zn Luftrage der Hochlödlichen Oberverwaltung unseres Landwirtschaftsvereines habe ich in der­ Zeit vom 3.—8. Sep­­tember des vorigen Jahres eine Weinbau-Studienreise im die Ermellöter Gegend gemacht. Nachdem ich dieses Weingebiet bisher nur dem Namen nach kannte, war es mir um so erfreulicher, daß Here Michael Ambrost jun., dem diese Gegend von von früheren Bereitungen her bekannt war, mitsam. Die Fahrt ging zunft nach Großwardein. Hier be­­suchten wir die Gärtnerei des Josef Farkas, der sich außer der Hortensienkultur auch mit Aebsschulbetrieb und der Anzucht von amerikanischen Unterlagsreben befaßte. In der Rebschule waren hauptsächlich „Delaware“ und eine kleinere Wienge „Nova" — beide amerikanische Direktträger, zur Bewurzelung eingeschult. — Die Dentteranlage bot ein eigentü­mliches Bild. Da keine Stangen oder Drähte zur Stüße für die startwüchsigen amerikanischen Unterlagsreben vorhanden waren, hatten diese Neben, auf der Erde hinkriechend, ein großes V durcheinander, ein Gewirr von 7 Trieben­ gebildet, daß den Erdboden dicht bededte. Wir dürfen uns dies aber nicht zum Vorbild nehmen, denn bei uns reifen die Medien infolge des kühlen Klimas nicht so gut aus und der größte Teil der Jahrestriebe wäre auf diese Art gezogen bei uns wertlid. Auch entstehen bei solcher Erziehungsart sehr viele stumme, im Rebschulbetrieb unbeliebte Unterlagsreben. Es folgte nun ein Besuch der Weingärten an dem nahe­­gelegenen Bergzuge. Hier­ hatten schon einige Retter mit der iniefe begonnen — es war am 3. Oktober — und eine ‚Rostprobe zeigte, daß die V­ollreife der Trauben vorhanden war. Eine spätere Vornahme der Weinreje hätte zwar die Güte des Weines bedeutend verbessert, jedoch wäre dies auf Kosten der Menge gegangen, denn die Trauben hätten nun angefangen Trockenbeeren zu bilden und diese liefern dann sehr wenig, aber hoc edlen Saft. Hier ist man aber gewöhnt, auf Mafse zu arbeiten und wartet infolgedessen die Entwicklung eines hochfeinen Weines nicht ab. Die am meisten vertretenen Sorten sind Mafsenweintrauben, wie: Erdei, Ezerjö, Bakator, Kövidinka ‚alw, Hie und da findet man zwar vereinzelt auch Dessertwein­­sorten in geringer Menge, aber die Leute sind mit den Erträgen dieser Sorten nicht zufrieden.­­ Die nächste Station unserer Studienreife war Bihar« Diopeg und dann folgte Szötely Hid. Hier und in den Nachbargemeinden sind seit einigen Jahren verhältnismäßig viele direkttragende Nebensorten angebaut worden. Von diesen Direk­­­trägern ist die „Delaware“ am meisten vertreten. Nach ihr folgt die „Nova“ und hie und da vereinzelte Stöde von „Othello“ und „Ssabella“. Die Hauptmaffe der Rebstöde ist aber auf amerikanischer Unterlage veredelt und liefert Massenweine; nur sehr vereinzelt findet man auch Defsertierten.­­ Ein Hauptzweck in einehhmellcker Studienreise war,diese direkt tragenden amerikanischen Reden hier kennenzulernen,von wo aus sie auch in unser siebenbürgisches Weindeugebiet m­it u. Mitteln der modernen Reklame eingeführt und verbreitet werden. Die Delaware ist von allen Direk­trägern hier­ am meisten verbreitet. Sie ist von den mit befannten amerikanischen Sorten die schwahmwüchsigste. Die Triebe sind verhältnismäßig dünn,­­weshalb sie im Nebenhandel von mit 5 mm Durch­­messer als erstllaffig bezeichnet werden. Die Blätter sind tief eingeschnitten, auf der Oberseite dunkelgrün und rauh. Die Traube ist meist walzenförmig, dichtbeerig und in ihrem Hypern (Form und Farbe) der roten Traminersorte ähnlich. Sie ist frühreifend und hat infolgedessen einen ziemlich hohen Ruder­­gehalt. Ihre schlechten Eigenschaften jedoch sind: sehr dide Schale, dide Kerne; diese sind in einen zähen Schleim eingehüllt, der einen unangenehmen Beigeschmad befigt. Zur Zeit der Reife tiefeln die Beeren sehr stark ab. Beim Pfeffen müssen sie zuerst in einer Traubenmühle gequetscht werden, da sie sonst sehr schwer und nur unvolständig außgepreßt werden können. Die ganze Traube hat einen eigentümlichen Geschmad — im Bollamund wird er Fuchs- oder Wanzengeschmad genannt — der auch in den Wein übergeht. Der neue in Gärung­ begriffene Wein schmechte so schlecht, daß wir­­ M. Ambrosi jun. und ic) ihn nicht trinken konnten. Im Laufe­ der Beit verliert si dieser Beigeschmad zum Teil, aber auch der zweijährige Wein hat noch soviel davon übrig, daß die an unsere Edel­­weine Gewöhnten lange Beit brauchen werden, um sich mit diesem Geschmad abzufinden. In jener Gegend, wo man im allgemeinen auf Massenproduktion arbeitet, liefert die Delaware einen alkoholreichen Wein, von dem man sich viel leichter einen Rauch ant­inten kan, als von den anderen, dort wachsenden Mafsenweinen. Zu unserer Verwunderung fanden wir auch, daß ss die Leute dort an diesen Wein gewöhnt hatten und Lihn als den stärksten am Tiebten traufen und am besten bes l ' s Y. l .­­ Js

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