Landwirtschaftliche Blätter, 1922 (Jahrgang 50, nr. 1-53)

1922-05-14 / nr. 20

—­­ — m „ , Zr ver ""Landwirtsky afm die Blätter für Siebenbürgen. Organ des Siebenbürgisch-Tächsischen Landwirtschaftsvereines. Nr. 20, Hermannitabt, 714.5Mai 1922, 50, Yahrgang,. Die „Landw. Blätter" erfigeinen jeden Sonntag. Auflage und andere Beiträge Hir die „Landwirtschaft­ lichen Blätter" sind an Die Oberbeinwaltung der Land fenden. Bandfriften werden nicht zurückgestellt. Bezugspreis für Nichtmitglieder ganzjährig 40 Lei, halbjährig 20 Lei. Mitglieder des Vereines erhalten das Vereinsorgan unentgeltlich, und wird dasselbe kumulativ an die Ortsvereine gesendet, die die Ver­­wirtschaftsvereine­ in Hermannstadt, Gr. Ring 16, Zu­­­teilung au besorgen haben. — Bezugsgelder sind an die Oberverwaltung des Siebenbürgisch-jächrlichen Landwirtschaftsvereines zu senden. Anzeigengebühren für einmaliges Einschalten: Vı ©. (480 (J-cm) 800 Lei, Y. &. (220­)-cm) 420 Lei, 1, ©. (120 [­-cm) 230 Lei, 1/, ©. (60 []-cm) 125 Lei, Ya ©. (0T-cm) 75 Lei, Ys ©. (15-cm) 40 Lei. Anzeigenaufträge und Gebühren hiefür sind an die Anzeigenverwaltung der Landiv. Blätter in Hermannstadt, Salzgasse 22, zu senden. EI Hochdrink nur nac vorher eingeholter Genehmigung und mit voller Quellenangabe gestattet. = Insoh zur Ehrenrettung unserer Korbbienengucti — Über die Saatkartoffelrüchtung. — Der Hermannstädter Zuchtstiermartt. — Landwirts w.. Besi­l­versammlung in M­ergeln. — Neue Ausfuhrbestimmungen. — Mitteilungen. — Marktbericht. — Gespäftliche Mitteilungen. — erhaltendes und Belehrenden. Unser Rechtsfreund. — Wochenschau. — Anzeigen. a Zur Ghrenrettung unserer Korbbienenzucht! Vielfach Herricht die Ansicht, der Bienenkorb bedeute Eid­­ständigkeit und auf einem guten Bienenstand dürfe er sich nicht mehr sehen Lassen! — Ich sage anderd und glaube, daß mir da so mancher alte erfahrene Bienenvater im stilen die Hand drüden wird. Ich wünschte, ich hätte Gelegenheit, allen diesen Ansichten gegenüber einen Bienenstand mit Königlörben und der dazu gehörenden Betriebsmeile zu zeigen, dann wilden die Voreiligen schon sehen, wo die Rüdständigkeit Liegt. Nichts Unndtiges gibt es da, aber dafür eine Verbindung der alten Profis mit neuer Theorie. Nicht weil ich ein Feind der Bienenkästen wäre! Nein — b­ liebe sogar einige Kastenformen sieht — halte sie in ihrer Art für gut und habe seinen Grund damit unzu­­frieden zu sein. Gewisse Kästen allerdings wie z. B. die mit gleichgroßen Brut- und Honigraum, Wieretagen, wie sie bei ung seinerzeit sozusagen zwangsweise eingeführt wurden, könnte man des Mangels an Natürlichkeit, Zweckmäßigkeit und Einfachheit bes­chuldigen. Dasselbe, was der ungek­härte Imker mit diesen Kästen erreicht, kann mit billigeren und einfacheren Mitteln auch erreicht werden. Diese einfachen Mittel sind der Stroh- oder Lehmkorb, aber nicht in der unzwedmäßigen Form, wie man ihn bei uns überall findet. Nein, ich denke an den Staniklorb in seiner neueren Gestaltung. Diese Korbform ist nicht nur bequem, sie ist sogar bequemer als mancher Bienenkasten; ein solcher Bienenkorb mit Brutraum, Dedel mit Spundloch, Aufrat­­kasten mit beweglichen Waben, besigt nicht nur alle für eine Volfsbienenzucht in Betracht kommenden Vorzüge, sondern ist auch, was nicht jeder Bienenkasten ist, billig. Wenn jemand seine Kunftschwärme macht, keine Königinzucht betreibt und nicht einmal ganze Kunstwaben sondern nur Anfangsstreifen verwendet, dann hat der Kasten mit dem beweglichen Bau, feinen Fenstern und Türen usw. gar keinen Zweck. Sind die Kästen dazu auch noch mangelhaft gearbeitet, für den Winter nicht gut ein­­gerichtet, dann ist ein Stroh- oder Lehmkorb viel besser. Nirgends it das­­ Bienenvolt so gut untergebracht und nirgends figt es so gut warm, wie in einem scielwandigen mäßig ge­wölbten Strohlorb. Kunstschwärme zu machen, ist nicht jedermanns Sache und wenn jemand Zeit hat, Schwärme einzufangen, dann rate ich, die Völker schwärmen zu lassen. Königinzucht? Ein guter Imker muß es sein, der mit Erfolg Königinzucht betreiben will’, aus den Büchern allein kann man biete oder jene Methode nur schwer erlernen, er gehört dazu eine praktische Imkerschulung und die haben die meisten leider nicht. Die Folge davon ist, da man das Umweileln einfach den Bienen überläßt und wenn dann dies und jenes Bolt königinlos oder drohnenbrütig wird, so bleibt es sich gleich, ob­­ in Korb oder Kasten, man muß es gewöhnlich passieren. Die Anschaffung von Kunstwaben ist schon so kostspielig, daß der weniger Bemittelte sich diese Auslagen nicht mehr machen wird, selbst dann nicht, wenn er von dem Vorteil der Kunstwabe überzeugt ist. MAlio bleibt die Arbeit; man­ann auch in der edeln Imkerei Arbeit Arbeit sein Lassen. Dann möchte ich aber Doch auch gerne wissen, wozu sich alle Welt nur Bienensäften und nicht gute brauchbare Bienen­­förbe anschafft. In vielen Fällen ist es doch viel vernünftiger in Körben rationelle Bienenzucht zu betreiben, hier ist dem Neuling auch die Möglichkeit genommen, zur Befriedigung seiner Neugierde das Brutnest fortwährend auseinanderzureißen. Wenn von Diesem auch nicht alles Heil abhängt, so doc manchmal der ganze Honig. Der Kasten allein, und wenn er noch so wunderbar ausgeflügelt ist, wird die Honigtöpfe nie füllen und hat ohne der Ausbeuzung seiner Vorzüge (beweglicher Bau, be­liebige Erweiterung des Brutraumes, leichtere Übersicht, usw.) einem guten Bienentorb gar nicht­ vor. Bienen hätten so sich nur derjenige anschaffen, der das Geld leicht entbehren kann, eine besonders gute Verzinsung seines Kapitals anstrebt, eine gute gründliche Imkerschulung genossen hat und Bienenzucht im großen Stile betreiben wie Bienenzucht muß ebenso wie jeder andere Beruf erlernt werden und wer dies nicht kann oder nit will, der schaffe sich keine teuern Kästen an, sondern bleibe nur beim Korb. Von ihm läßt sich im Gleichnis sagen: „Er ist ein guter Esel im Ertragen.“ Und woher wirke ich an­nehmen die vielen Stontingente, zu bevöllern die großen schiwarm« roten Bienenstände ? Den alten Urstod follen wir lieb und wert erhalten! wer ihn verstößt, dem kommt zu spät die Neue, Wo den Berkannten er zurückegehrt, Nicht weise ist eB, Brauselöpfig masfatrieren Das Alte iven bewährt und wohlgelannt; Denn bei dem rechten Fortschritt darf man nichts verliern; Mit Weile eilt zum Neuen der Beistand.“ RE­ l­l. El l

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