Landwirtschaftliche Blätter, 1926 (Jahrgang 54, nr. 1-52)

1926-01-03 / nr. 1

Od202,lemn1. Bankdid­etschaftliche Blätter = 8. Januar 1926 Beitrages von 80 auf 120 Lei bedingt Haben, so wollen wchr doch hoffen, Daß das neue Zahr und trogdem nicht . aeine Verminderung, sondern eher eine Vermehrung der Mitgliederzahl bringt, weil wir glauben, da unser fäche der Bauer immer mehr die Bedeutung des Landiwirts­­chaftsvereins für ihn und unser Bot erkennen­ wird. Der K­auf der 80 jährigen Gründungsfeier des Landiwirt- Waltsvereins hat ung seine Bedeutung in hellem Lichte ‚sestrahlen lassen. Uns Dem­ heutigen Geschlecht aber zu­ Heih auch die Aufgaben für Gegenwart und Zukunft vorgezeichnet. Unsere Aufgabe ist es, das Erbe der Räter HB Wirtschaft und Kultur nicht nur ungeschmälert zu erh­alten, sondern, wenn möglich, zu vermehren. Wer ss nur in die Verteidigung Drängen läßt, verliert all ‚sählich an Baden. Es Tönen uns natür­lich; Schiff als schläge Reifen, denen gegenüber wir machtlos sind oder machtlos verheinen, und n­aschem Dürfen an Lie [werfen Berlihte and herbsten Enttäuschungen den Lebenswillen unseres Vol­kes nit lähmen, sondern müssen seine Kräfte­ zu neuer Reistung anspornen. Dreierlei könnte dem Bestande und De Bolfes gefährlich werden. Das eine wäre die Miut­­figkeit, das Strahmen der Widerstandstraft mit der bil­­ligen Ausrede: „Es Hilft ja doch alles nichts!" Nichts Bäre gefährlicher und unwidersinniger, als eine solche Ans­­hauung. Hat man es denn nicht erlebt, Daß Völker, Die lagen alles verloren hatten, nur den Stuben an ihre funft und ihr gutes Net nicht, wieder Bach gelongen And? Und sollten wir, als ein deutscher Volksstamm, heute Vielleicht im Kampfe für unsere Erhaltung matt werden, Beute, mo der Gedanke der großen deutschen Kulturgemein­­st, für den es keine Staatsgrenzen gibt, hell auf­­ft? Und f sollten wir vielleicht recht im Kampfe um uns­er Recht nachlasfen, md das­ Minderheitenrecht zu einer Politischen Weltfrage geworden und seine Entwickung nicht mehr aufzuhalten ist? Nein und abermals nein! Wir eg und müssen zäh und fest bleiben, im Kampfe um­ser Neht in Schule und Kirche, in Komitat und es Freinde, in Kultur und Wirtschaft! Wir wollen unerschraden werd festen Willens sein und uns seine Rechtsbeugung, Beine Seießesverlegung gefallen Laffen! Und das andere, was unserem W­olfsbestand gefährlich sein könnte, das wäre die Unreinigkeit, der Streit und Kampf untereinander. Eine materielle Frage, die Frage der Aufbringung der Mittel zur Erhel­ung von Kirche und Schule, gibt Heute Veranlassung zur Unzufriedenheit in unseren Reihen. So schiver es aber auch fällt, die Mittel würfen aufgebracht werden, weil es sich um die Erhaltung anderes Volles handelt. Leber die Art und Ware, wie dies zu geschehen Hat, darüber kann verhandelt werden, und jeder DBol­sgenosse hat die Möglichkeit, zuständigen Dites [eine Borschläge zur Berbefferung des jegigen Scheuer­­oftems zu machen. Auch Dagegen ist nichts eingewenden, da jene kirchliche Steuerträger, die glauben, daß man sie zu Hoch besteuert habe, von dem Nekursrecht auf Grund der Landeslichengefege Gebrauch machen. Aufs­chärfste aber müssen alle jene verurteilt werden, die den Streit ‚um Diese Fragen vor Bollsfremde tragen und ihn in einer Aker führen, die als Bollsverrat gelten muß. Da muß im Interesse unter aller Einhalt geboten werden, denn Bleses Treiben der „Unzufriedenen“ ist völfischer Selbst­­mord! Wir haben aber die feste Zupersicht, das an dem gesunden Sinn unseres Boltes, an feinem Gelbst­­rhaltungstrieb, der im Laufe einer 800jährigen Sc­hichte oc Immer das Richtige getroffen hat, auch dieses Treiben gerichellen wird, — Und ein drittes, das uns gefährlich sein könnte, das a­­urüdbleiben in unseren Leistungen auf mitt­­elhaftlichem und kulturellem Gebiet. Das jährliche Bol, gering an Zahl, hat sich inmitten fremder Völker, nicht mit Hilfe von „Privilegien“, sondern auch seine besseren Leistungen auf den verschiedensten Lebensgebieten erhalten. Die Gegenwart stellt aber an uns­ gesteigerte Anforder­­ungen. Diesen Anforderungen müssen wir, ganz auf uns­­ allein gestellt, aus eigener Kraft gerecht werden. Denn die Mittel des Staates stehen uns nicht zur Verfügung. Sa, wir befinden uns vielfach in die Lage verfegt, daß ‚die Staatsmittel­ gegen die Interessen unseres Volles eingefegt werden. Darüber Hinaus sind wir Heute ge­­z­wungen, in Stadt und Land zum Aufbau einer ung fremden Kultur ungeheure Mittel aufzubringen. Die wirt­­schaftliche Leistungsfähigkeit unseres Volles ist infolge­­dessen auf das höchste angespannt. Und in dieser Sat­­sache finden wir Ieiten Endes die Erklärung für manche unliebsame Erscheinung in­ unserem Volke. Helfen aber können nur wir uns selbst durch Steigerung unserer Reistungsfähigkeit auf allen Lebensgebieten. Dieser For­­derung müssen alle Stände unseres Volkes gerecht werden. Ob Bauer oder Handwerker, ob Pfarrer oder Lehrer, ob Kaufmann oder Fabrikant, allen erwächst die Aufgabe der Höchsten Bilinterfüllung, und so sei denn das neue Jahr begonnen in Dem unbenafumen Willen zur Verteidigung unseres Rechtes, in dem festen Gntjehfuß, Die Sinigkelt zu wahren und mit dem V­orrat der vollen Blichterfüllung. His­toriert. Die Hauptversamms­ung des GSieb.-jähl. Landw.- Vereines. Im Anschluß an die 80 jährige Srimdungsfeier bat der Siebenb.-jähl. Land­wirtschaftsverein am Montag den 30. November auch seine wöchentliche Haupt­versammlung in S Hermannstadt­ abgehalten. In der überen Weise galt diese Versammlung in der Hauptlache der Berichterstattung über die Tätigkeit des Vereines im abgelaufenen Jahre. von der Veranstaltung einer Ausstellung, wie diese in den Tegten Jahren in Mediath, Heiden und Bistris geschehen ist, Date Die Vereinsfeitung sowohl mit Rücksicht auf Die ungünstige Zeit, als al auf Die teilweise schlechte Ernte der Umgebung von Hermannstadbt Westand gemamiten, Wenn der Besuch der Versammlung tuchdem ein zahl­­reicher war, so darf Dies wohl als ein erfreuliches Reihen dafür angesehen­ werden, daß­ von den­­ Vereinsmitgliedern auch der» Vertiefung Der Vereinsarbeit dur Grörkerung zeitgemäßer land­witschaftlicher Fragen, wie sie diesmal statt der Burschaufteilung von landwirtschaftlichen Erzeug­­nissen auf der Tagesnönung der DVBersammlung Waren, immer mehr Verständnis entgegengebracht wird. Über 200 Vereinsmitglieder waren in der Yaban­id« fiche antretend, als Vereinspäsident, Dr. S. Schul­­lerus um 10 he Die Hauptversammlung eröffnete. In seinen Begrüßungswarten gab er der Steude und Genug­­ung Darüber Ausdruck, das, Die Vereinsmitglieder nicht mir zur Feier des 80 jährigen Gründungsfestes wider Gr­­warten in großer Zahl erschienen seien, sondern dab auch den ernsten fachlichen Arbeiten des Vereines lebhaftes In­­teresse entgegengebrach­t werde. Bar Eintritt in die Tar­geskrönung erbat Vereinsdirestor, Abgeordneter I. Bone­wert das Wort und wies auf die schwierige gegenwärtige Lage unserer Landwirtschaft hin, die in der Hauptsache aus der verfehlten Wirtschaftspolitik der Regierung erwachsen sei;­­insbesondere sind es die hohen Ausfuhrgebühren, Die Khmend auf die Produktion wirken und deren Abschaf­­fung nicht nur im Interesse der Landwirtschaft, sondern im Interesse des ganzen Landes mit der größten Sinfriedens­zeit gefördert werden müsse. Denn Beute erzielen Wir für

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