Landwirtschaftliche Blätter, 1926 (Jahrgang 54, nr. 1-52)

1926-01-03 / nr. 1

8. Januar 1928 Ranbivierschaftliche Blätter Nummer 1, Seite 8 anfer Died re aatje r Setreide nur etwa 60 dv. 9. Des Weltmarktpreises, während die Santw. Bedarfsartikel, die zum größten Teile aus dem Auslande bezogen werden, in­­folge hoher Einfuhrgebühren und sonstigen Spesen teurer zu stehen kommen, als den Landwirten des Auslandes, mit denen wir ung mit unseren überschüssigen P­rodusten auf­ dem Weltmarkte im Wettbewerb begegn­en. AL Dieses führt­wangsläufig zur­­ Verarmung der romantli­hen Landi­irts­schaft. Mit dem Bemerken, dass die Jahresversammlung unseres Bereices ihrer hohen Bedeutung nicht gewacht wer­­den würde, wenn sie an tiefen Tatsachen achtlos vorbei­ ginge, beantragt Direftor Connert an die zuständigen Mi­­nisterien (Aderbau-, Finanz- und Handelsministerium) aus der Bersammlung heraus ein Telegramm mit folgenden Wortlaut. zu richten: „Die zur Jahresversammlung des Sieb.-jächr. Landw.­­DBereins aus allen Gegenden Siebenbürgens erschienenen zahlreichen Teilnehmer. erklären, daß, die Behinderung der Ausfuhr ihrer Erzeugnisse sie mit dem wirtschaftlichen Ruin bedroht. Sie bitten um Abhilfe unserer wirtschaftlichen Not duch Abschaffung der Erportgebühren für Rinder und Scheine und alle anderen Tandiv. Erzeugni­sse und Wieder,­estellung der Handelsfreiheit, sowie die Streis­­­ung des 50 dv. H. Transportzuschlages für Erportware“. Es wurde dem Antrag von der ganzen Versammlung mit lebhaften Beifall zugestimmt. As nächster Punkt war die­ Berichterstattung über den Rechnungsabschlus, des Jahres 1924 auf der Tages­­ordnung. Direstor R. Briebreiher berichtet, als Haupt­­faflrer des Vereins, Das, die Gesamtausgaben der Ober­­verh­altung im Jahre 1924 1.674.272.74 Lei betragen haben, denen an Ginnahm­en Der Betrag vom 1,720.485.40 Lei geszuüberstehen, demnach ein Vermögenszuwachs von 46.212.66 Lei erfolgt ist, sodaß das Gesamtvermögen Des Dereing mit 31. Dezember 1924 einen Stand von 7,631.455.12 Zer erreicht hat. Nachdem der Rechnungs­­abschluß schon vorher vom Verbandsrevisgr 8. Marktor­wat ‚geprüft und mit den Belegen verglichen war, und auch aus der Mitte der Versammlung durch eine Kommisiton die Prüfung erfolgt war, beantragt Pfarrer I. Salmen den postenweise beigetragenen­­ Rechnungsabschluß zur Kenntnis zu nehmen und dem V­ereinstaffier die Eutlastung zu erteilen. Der Antrag wude zum DBefchluß erhoben. Die des weiteren auf der Tagesordnung befindliche Beichluhtasfung betreffend Renderung der Vereinsialtungen wurde über Antrag der Oberverwaltung für die nächste Obersammlung zurückgestellt, da verschiedene Rechts» betreffend Das neue Sefeg über Die juristischen fonen noch nicht authentisch­ geklärt werden konnten. Alsdann nahm DBereinsdirettor G. Sonnert das Wort, um in ausführlicher Weise über Die Tätigkeit des Vereins bezw. der Oberber­waltung sest Der legten Haupte­versammlung, Die am 28. September 1924 in Bistuit shatt­­gefunden Bat, Bericht zu erstatten. Dem Bericht war ge ©­e men, dass Die Bereinsfeitung­­nicht nur schon früher begonnene Arbeit fortgesetz hat, sondern den­ Aufgaben- Ki des DBereins soweit es Die verfügbaren Mittel ge­­ben, immer mehr zu erweitern und zu vertiefen be­­müht ist. Wenn diese Bemühungen einen vollen Erfolg follen, so ist es notwendig, daß, auch die einzel­­nen Bezirks- und Ortsvereine ausnahmslos eine regen Fätigkei entfalten und in reitende Stellen immer diejeni­­gen Männer gewählt werden, die si mit Hingebung und Zatkvaft in den Dienst des Vereins stellen. Auf Ginzel- Öeiten des interessahten Berichtes will ich Bier nicht weiter ein , da er in späteren Nummern der Sandiv. Blätter vollinhaltl­iic­ dur­ch Veröffentlichung gelangen wird. Die Beifaı stimmte in den Dank, den der Vorfiger dem DBereingdiversor für den erstatteten Bericht ausspracg unter allgemeinem Beifall mit ein. Damit war die Tagesordnung der Hauptversammlung erschöpft. Weil aber bis zum Mittagessen noch genüge Zeit vorhanden­­ war, wurde Dr. W. Stephani­en sucht, seinen Vertrag über: „Düngungsfragen in geräte neuzeitlicher Forschung“, der erst­en nachmittag auf der Tagesordnung war, in unmittelbaren Anschluß an die Hauptversammlung zu halten. Er Teiftets diesem Ersuchen ohne­ weiters Folge und machte die Amı ; wesenden in fast eine Stunde dauernden ungemein Flaret und auf tiefem Sachmwiisen begründeten Bertrage mit des neuesten interessanten Forschungsergebnissen auf dem Ge­­biete der Pflanzenernährung und Düngerlehre bekannt Insbesondere waren es die von Prof. Mitsherlich neu entdeckten Gefete betreffend die pflanzlichen Gr­äßk tungsfaktoren, die er den Zuhörern an der Hand vom thematischen Bildern und graphischen Darstellungen in ans­­chaulicher Weise vorführte. Auf Grund dieser neuesten Forschungsergebnisse erteilte er den Anwesenden beach­­tenswerte Bat­kläne über die Durchführung der Düngung im allgemeinen und die Anwendung der einzelnen, Fünfte­lichen Düngemittel im besonderen. Dem Vortrag folgt eine rege Aussprache über die Kaffdüngung und Die Säurebestimmungen des Bodens. Da der Vortrag später zum Abbruch gelangen wird, wollen wir mit Rads­­icht auf den beschränzten Raum bei dieser Gelenz­zei­t auf Einzelheiten nicht weiter eingehen. Nach dem Mittagessen wurden die fachlichen Ver­träge fortgeseßt, indem zuerst Ackerbaufchuldirektor B. Herbert über „Fragen der Bodenbearbeit­­tung“ sprach. In seinem von der Entstehung der Adern­erde ausgehenden fesselnden Vortrag schilderte er in aus­­führlicher Weise den so wichtigen Sagezustand des Bodens, wie er durch die Tätigkeit der verschiedenen­­ Bodenbatterien bedingt wird und den zu erreichen die vornehmste Aufgabe der Bodenbearbeitung bildet. Dann sprach er über die verschiedenen Arten der Bodenbear­beitung und ihre zweckmäßigste Durchführung. Auch dieser D­ortrag bot den Zuhörern viel Neues und zeigte, Das Durch­­bessere, d. h. verständnisvollere Bearbeitung des Bodens, ohne wesentlichen Mehraufwand an Kapital und Arbeit, noch eine bedeutende Steigerung der Erträge unserer Geldfrüchte möglich ist. Auch dieser Vortrag wird im­­­ereinsorgan, sobald es r Raum gestattet, zur Bere­öffentlichung gelangen. An Furzer Baufe sprach Hauptsekretär M. Roth in eingehender Weise über „„Die Wichtigkeit des Siweißgeh­altes in der Futterration“ und behandelte damit ein Gebiet, auf dem unsere Bauern zum großen Nachteile für den Erfolg ihrer Wirtschaft heute leider noch sehr starf im Dunkeln tappen. Er schildert zuerst die­ allgemeine Zusammenlegung der Futtermittel und zeigt dann, welche­r Bedeutung den einzelnen Nähr­­stoffen zusommt und wie sie vom Sierkörper ver­wertet werden, bezw. daß Die Giweißstoffe deshalb eine­ so wich­­tige Rolle s­pielen, weil sie in den Futtermitteln in vers­­ältnismäßig geringer Menge enthalten sind und­­ durch andere Stoffe nicht erregt werden können, vom Sierlörner aber immer in gewissen M­engen verbraucht werden. Aus diesen Satsachen folgt, daß die richtige Zusammenstellung einer Futterration nur dann möglich ist, wenn der Lande­wirt auf der einen Seite den Nährstoffgehalt, der ihm­­ zur Verfügung stehenden Futtermittel, und andererseits den der Leistung­ entsprechenden Nährstoffbedarf der zu fütternden Tiere genau kennt. Zum Schlup­fpfad des Doriragende noch. Über Die sog. Bitamine, denen heute von der Wissenschaft für die richtige Ernährung von Mens­­­­­en -

Next