Landwirtschaftliche Blätter, 1933 (Jahrgang 61, nr. 1-53)

1933-01-01 / nr. 1

L Januar 1933 IE Randissetiaftliche Blätter Ms Gemüsegärten wurden merkwürdiger­weise alle Döftgärten und Gartenteile im Intravillan bezeichnet. Obige Zahlen ergeben eine Senkung des NReingewinnes nur bei den ersten Klassen des Ader- und Wiesengrundes, im übrigen ist ex­trop wirtschaftlichen Rückganges seit dem Jahre 1927 teilweise bedeutend höher berechnet­­ worden. &$ ergibt Diese legte Schäßung für die Gemeinde Martinsdorf eine Erhöhung des Neingewinnes gegen­ das Jahr 1927 um rund 140.000 Lei. — Da andere Gemeinden Diesbezüglich auch ähnliche Erfahrungen machen dürften, erscheint es notwendig, an maßgebenden Stellen zu intervenieren, daß bei Berechnung des Nein­­gewinnes dem heutigen Stand der Landwirtschaft Newdh­­nung getragen werde. Ebenso erscheint e 3 notwendig, ähnliche Tabellen auch von andern Gemeinden zu ver­­öffentlichen, Damit dem willkürlichen Vorgehen einzelner Steuerorgane Einhalt geboten werden kann. HN Gegen die neuen Grundsteuer­­bemessungen. Wie wir erfahren, häben die in den Gemeinden arbei­­tenden Bemessungskommissionen die Grundreinerträge als Basis für die Steuerbemessungen viel zu hoch sein. So wird z. B. der Reinertrag (valoare locativä), auf Grund dessen die Grundsteuer berechnet werden wird, für Ge­­müse- und Weingärten um das 3-Afache höher festge­­feßt, als vor 5 Jahren. Auch für Ader und Wiese werden ebenfalls Neinerträge angenommen, die in seinem Vers­­ältnis zu der heutigen wirtschaftlichen Lage stehen. Die Vorschläge der Landwirtschaftskammern sind nicht berück­­sichtigt worden. Es muß angenommen werden, dab das Vorgehen der Einshägungskommissionen, in denen ja die Hauptperson der Vertreter der Finanzbehörde ist, zurück­­zuführen ist auf Weisungen des Finanzministers. Der ganze Rummel mit der Herablesung der Grundsteuer entpuppt sich somit, wie es scheint, als ein politischer Be­­trug des Bauern. Unter diesen Umständen müssen sich die Steuerträger zur Wehre regen. Die Reklamationen gegen die Ein­ Ächälungen sind im Sinne des Art. 84 des Gesetzes über die Direkten Steuern von dem Gemeinderat in­­nerh­alb 5 Tagen nach Aushrängung des Be­­messungsprotokolles im Gemeindeamt bei der Finanzdirektion einzureichen, welche sie dem Finanzmini­­sterium zu unterbreiten hat. &$ ergeht hiemit an unsere Kreisausschüsse, sowie an die Landmwirtschaftl. Bezirks­­und Ortsbereine das Erfuhen, unseren Bauern biebei mit Rat und Tat zur Geite zu stehen. · Nr. 1 — Seite 8 jammengefaßt werden sollen, um eine allzu unte­re laftung der­ Landiwirtschaft zu vermeiden. — Der Ver­­waltungsrat entsandte in die Kommission beim Gesund­­heitsministerium zur Vorbereitung des Gejeges über Die Sozialversicherung seine Mitglieder Bufuivcesc und Abg. Fri Connert. ; = Stellungnahme zum Gesetzentwurf über die Sozialversicherung. Der Verwaltungsrat des Verbandes der Landwirt­­schaftskammern verhandelte in seinen legten­digungen den Vorentwurf zum Geieg über die V­erein­­heitlichung der Sozialversidgerung. Das Mitglied, Abgeordneter Frig Connert, erstattete einen längeren Bericht Über den Vorentwurf. Der Verwal­­tungsrat sprach fs auf Grund dieses Berichtes bezüg­­lich der verpflichtenden V­ersicherung gegen Krankheit, Alter und Invalidität der land­wirtschaftlichen Angestellten und Arbeiter mit Rücksicht auf die un­­günstigen Erfahrungen, die man damit in Siebenbürgen gemacht hat, und die außerordentliche Belastung der Ar­­beitnehmer und der Arbeitgeber dafür aus, daß von der verpflichtenden V­ersicherung abgesehen werden möge. Hinsichtlich der Versicherung gegen Unfall wurde die Forderung­­ aufgestellt, daß die in der Zand- Wie Fünnen wir auch heute aus der Kleinen Bauernwirtschaft im Weinlande eine Nente herausschlagen ? Bon Bit Herbert, Mediajc, niemand kann uns jagen, wann sie ein Ende nimmt. Wo immer wir im Landwirtschaftsbetrieb Hinsehen, nir­­gends zeigt sich Bewegung, nirgends ein Hoffnungs­­strahl auf bessere Zeit. Die P­reise sind bei all unseren Erzeugnissen gedrüht und wir haben alle Mühe, Diese an den Mann zu bringen. Das Kapital ist aus dem Wirtschaftsleben verscmwunden, der Güteraustausch und Güterverkehr lahmgelegt. Jede Berechnung auf längere Sist erweist sie am Ende als falssch oder mindestens unsicher. Wir erleben Enttäuschung über Enttäuschung und doch dürfen wir den Mut nicht fristen lassen, son­­dern müssen Darnad­ trachten, uns allen Gewalten zum Troß­­ zu erhalten und uns immer wieder die Frage stellen: wie fünnen wir auch heute aus Der Kleinen Bau­ernwirtschaft im Weinland eine Nente herausschla­­gen? Bei Beantwortung dieser Frage wollen wir uns der Reihe nach die Wirtschaftszweige ansehen und uns immer wieder überlegen, was unter den gegebenen Ber­­hältnissen zu machen ist? In der Bauernwirtschaft des Weinlandes steht na­­turgemäß der Weinbau an der Spite, ihm folgt der Dobstbau, dann der Aderbau und zum Schluß die Vieh­zucht. In Dieser Reihenfolge wollen wir Die uns ge­­stellte Frage zu lösen suchen: « Wie steht es mit dem Weinbau? In den Gemeinden mit guten Lagen und bei guter Arbeit gibt es groß den niederen Weinpreise auch heute noch) eine kleine Nentd und jeder, auch der allerk­leinste Bauer unter uns, findet bei genauerer U­ntersuchung, daß wir den Weinbau trog allem und allem an die erste Stelle jegen müssen. Er fragt fi nur, welche Richtung wir in diesem Be­triebszweig einzuhalten haben. Da meine ich, Güte und Merge bei möglicher Wiederhaltung der Erzeugung stoffen müssen das Haupt siel sein. Auch wir Weinbauer müssen einsehen lernen, daß nicht die hohen Breife unser &lnd ausmachen, son­­dern daß heute nur bei niederen Breifen unser Ablas; gesichert it. Die Sorten betreffend muß auch Diesmal wieder hervorgehoben werden: wenig Sorten, aber Die besten, und von einer Sorte eine möglichst große Menge. Die Mädchentraube geht auch weiterhin allen voran, dann folgt der Königsaft, dann der Weltchriesling und zum Schluß der Neuburger. Wir waren daran, den Weltchriesling tiefer zu fegen und aus unserem Sorti­­ment ganz zu befestigen, aber heuer ist er fast überall unser bester. Was gehört dazu, um die Güte Des Welich­­rieslings, Die Güte unserer Weine überhaupt zu bes ben? Vor allem auch die späte Lese­ E muß uns Beinbauern doch endlich in Fleisch und Blut über­gehen, daß gerade die legten Tage die Güte des Wei­­nes ausmachen; jeder Tag später über eine gewisse Grenze hinaus gibt 0,5 Grad mehr. Daß es sogar Gemeinden im Weinland gibt, die vor Galli seien,­­ sollte man gar nicht glauben und do­rft es so. Diese Wirtschaft Beschäftigten in eine besondere Abteilung zu­­ Gemeinden sind dann aber auch berühmt Durch dünnes | 9.

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