Landwirtschaftliche Blätter, 1933 (Jahrgang 61, nr. 1-53)

1933-01-01 / nr. 1

Seite 4—Nr.1 Landwirtiaft die Blätter 1. Januar 1933 -Ind säurereiches Getränk.Güte und Spätlese liegen auf einer Linie und je weils er wir den Zeitpunkt der Lese hinausschieben könnsm umso besser ist es Dabei­­ist selbstve­r­­­­dlich,daß stark faulenderatemwie kBidungsast etwas früher zu lesen sind Auch im vergangenen Herbst haben wir viel Fäule gehabt und dadurch bei einigen Horten auch bedeutende Verluste­­wo es aber Trocken-Beeren und Edelfäule­ grauer Ueber­­zug auf den Beeren gab,ist das Erzeugnis unübertreff­­lich und mindestens ebenso gut wie im Jahre 1931 Jn der kleinen Bauernwirtschaft gelingt es amt erch­­reiten,die Erzeugungskosten niederzuhalten Der Bauer und die Bäuerin mit den vielen und munteren Kindern geben die beste und billigste Arbeitskraft. Die­­ Arbeit ist vor allem und eigentlich allein die Trägerin der Rente auch im Weinbau. Von der ersten Anlage bis zum vollen Ertrag gibt immer nur ehrliche Arbeit mit Kopf und Hand den Ausschlag: im Herbst und Winter das gute Rigolen und sorgfältige Einsammeln der End “gerlinge, richtiger Sat, sachgemäße Wodenbearbeitung, gute Grünarbeit und vor allem die Hauptsache; tadel­­lose Beküämpfung der Beronospora. Die Nie­­derhaltung der Beronospora ist der Schlüssel zur Rente des Weinbaues. In jeder Weinbaugemeinde müssen wir eine Peronospora-Station errigten. Sie besorgt das­ Sprigen zwar nicht, aber sie muß die Sprigarbeiten leiten und alles daran regen, den Bauer af den rich­­tigen Zeitpunkt aufmerksam zu machen. Je regsamer und pünk­tlicher wir in dieser Sache sind, um so siche­­rer wird uns eine Nenze aus dem Weinbau und da muß strengstens­ der Grundfach beobachtet werden: allen Arbeiten voran geht die Weingar­­tenarbeit. Das neue Weinbaugefeg und­ die vielen noch kom­­menden Weinbaugefege dürfen den Weinbauer nicht topfichen machen; wir sind an Gefege doch bald so ge­­wöhnt wie der Hund an die Flöhe Wir halten sie ein und tun ihnen Genüge, von Direktträgern aber halten wir uns um Gotteswillen fern, solange die Direktträgerfrage so steht wie sie heute eben steht. Der Debitbau ist im Weinland in der­ allerlegten Zeit stiefmütterlich behandelt worden und heute no herrscht die Unsicht: Er trägt un­s und wenn uns Gott den Segen gibt, so wissen wir nichts damit anzuzu­fangen. Gerade das heurige Jahr hat uns aber wieder vom Gegenteil belehrt, das Obst bringt Geld in Die Wirtsgaft und wir haben alle Ursache, dem OObstbau auch in der kleinen Wirtschaft, ja gerade in Dieser, Die größte Aufmerksamkeit zu jhenten. Die Nentenfrage im Obstbau ist nur eine Frage der Güte (Qualität) des Erzeugnisses und da müssen wir leider sehr un­­terstreichen: wir verstehen es noch nicht, erstklassiges DObst auf den Markt zu bringen. Den DObstbaum pflegen, Blatt und Frucht gegen Schädlinge fringen, richtig ernten, aufbewahren, ver­­pacen und transportieren sind Laden, die uns noch nicht liegen und gerade diese machen die Rente aus. Schädlingsbekämpfung im Obstbau ist nirgends leich­­ter als im Weinland, wo wir es doch verstehen, mit Sprite und Spritmitteln umzugehen. Die Heidendor­­fer benußgen zum Spriten der Bäume, wie Freund Rührig berichtet, nachbarschaftsweise die Feuersprige und haben damit beste Erfahrungen gemacht. Wer nicht weiß, wie die Feuersprige au: auf Schädlingsbe­­kämpfung umgestellt werden kan, kann Dies an Der Aderbauschulsprige sehen. Dem Obstabjak­it am besten gedient mit wenig Sorten, aber von einer Sorte die größte Menge und in einwandfreier Beschaffenheit: Sonathan, Baumansteinette, Goldparmäne und Batull müssten und auch in Zukunft leiten, sie sind nach wie vor unsere besten Apfelsorten. (Schluß folgt.) Wanderversammlung des Landwirtschaftlichen Bezirksvereines in Schönbirf vom 23­. November, Vorstand Direktor Englisch eröffnet die Versammlung um 3 Uhr nachmittag mit dem Hinweis auf die argen Läden, die Tod und Abwanderung in die Reihen der gerade Dieser vielfach bedrängten Gemeinde nötigen , führenden Männer gerissen habe. Umso bereitwilliger sei Daher die Bezirksverwaltung dem Ruf der Gemeinde gefolgt, hierher eine Wanderversammlung einzuberufen, um, was an ihr liege, die Saat modernen landwirt­­schaftlichen Willens auszustreuen und in gegenseitiger Aussprache die Gemüter aufzuriten. · Nach Begirüßung durch Ortsvereinsvorstand Rektor Rösler wird in die Tagesordnuung eingegangen. « Ackerbauschuldirektor Englisch spricht über Wiesen­bewirtschaftung und Futterbau,beides um so wichngere Fragen,da gerade Schönbtrk zu den wenigen unserer»J-« Gemeinden gehört die s Ich bewußt.Im Gegensatz zum Körnerbau,mehr auf intensive Viehzucht verlegt haben eb­en verbessert man zunächst wo es möglich ist durch Entwasselung,um das Ueberhandnehmen Sumpfbodenx bevorzugender Sauergräser hintanzuhalten,sodann durch Düngung,insbesondere auch mit durch d­en Verteiler auf­­gebrauch­ter Jauche,sowie Asche,d­ie das immer reichere Durchsetzen der Graser mit Klee befördert schließlich mit Kompost Moosegge und die scharf und tief arbeitende Messexegge,eventuell genossenschaftlich angeschafft ist fleißig zu benützen um den Boden ordentlich zu durch­"» " ! «­­lüften.Wiesen,wenn irgend möglich,verhalten und nicht" umbrechen!Denn Neuschaffung von Wiesen ist eine um­­­ständliche Aufgabe,die nicht imm­er vom gewünschten Erfolg gekrönt wird.Als Futtierpflanzen werden emp­­fohlen vor allen als,,Köttigin der Futterpflanzen«die Luzerne für tiefgründigen,locker­en Boden,dann ver­­schiedene Edelgräser und besonders für­ Milch­vieh die Futterrübe, endlich Wide, Mohar und Futtermais. Er­­freulich war, das an der ji anscliegenden Aussprache duch­ mehrere Bauern auch schon über V­ersuche mit der japanisen Sojabohne berichtet wurde, die wegen ihres hohen, mehr als 30prozentigen Eiweißgehaltes besonders als wachstumförderndes Kraftfutter für Sungbieh ji bewähre, auf ein Zoch. Dessen Fehlung 12—15 Meter­­zentner betrage, seien an Aussaat­raum 15—20 kg er­­­orderlich. Als zweiter Vortrag folgten lehrreiche Erörterungen Dr. Hennings über Tierseuchen und ihrer Bekämp­­fung. In der regen Aussprache äußerte si offen­sichtlich der Dank für die Belehrungen Dr. Hennings. Daß als dritter Vortrag die volkstümlich gehaltenen Ausführungen Notar Dr. Rosenthals über das Erb­ vet besonderes Interesse erregten, ist nur natürlic Aus dem reichen Inhalt Dieses V­ortrages läßt sich kaum etwas herausgreifen, es würde zu weit führen, denn eigentlich war alles, was wir zu hören besamen, gleich wichtig. Herausheben aber wollen wir dennoch, wie je­iv­erig es ist, ein Testament formell richtig aufzuregen und wie wichtig es für jedermann ist, sein Testament zeitgerecht, und nicht erst duch Menschen oder Umstände dazu ges drängt, zu machen. Unter­kunft 5 der Tagesordnung „Allfälliges” konnte zur allgemeinen Genugtuung mitgeteilt werden, daß die . "

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