Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-05-16 / 39. szám

Der Jüngling, der sich ben Geschäften Der Liebe fast vergessend, weiht, Dem Staate näzt mit seinen Kräften, Dann erst euch naht mit Zärtlichkeit, Wenn er der Pflicht genug gethan, — Den nehmt zum Mann. Allein den reichen Müßiggänger, Der euch zu Ball und Opern führt; Vei der Toilette täglich länger Vei euch verweilt, das Mieder schnürt, Und nur von Puz und Moden spricht, Den nehmet nicht. Der Jüngling, der mit Geistesgahen Ein gutes Herz und Fleiß vereint, Und muß er kümmerlich sich laben. Doch immer bleibt der Tugend Freund Den — trägt er seine Hand euch an, Denn nehmt zum Mann. Den Wüstling, welcher nicht erröthet, Wenn er die kostbar edle Zeit Veim Zechgelag', beim Spiele tobtet, Und im Kaffehaus sich zerstreut, Wenn's gleich an Geld ihm nicht gebricht, Den nehmet nicht. Den Jüngling, dessen keusches Leben Aus seinem Feuerauge blizt, Der stolz den Naken kann erheben, Zur Arbeit stark den Schwachen stüzt, Und mäßig wandelt seine Bahn, Den nehmt zum Mann. Den Siechen, der entkräftet schleichet. Und lüstern nach dem Busen schielt, Deß Haupt schon in der Jugend bleichet, Dem schon die Gicht im Körper wühlt Und hätt' er Schäze von Gewicht — Den nehmet nicht. Zwar sind wir alle arme Sünder Und keiner ist ganz frei von Schuld:

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