Der Spiegel, 1830. január-június (2. évfolyam, 1-52. szám)

1830-05-29 / 43. szám

Sonnabend, 29. M a i. 1830. Tho. 43 Der Kpiegel f tt r Sun ft, lEUgatt* und Mode. Mittwoch und Sonnabend erscheint ein halber Vogen 5m ; Sonnabend ein iliuminirtcö Modcnbild in Oktav; alle Monat eine Abbildung in Quart. — Halb«' jähriger PreiS : 4 fl. und mit freier Postzusendung: 5 fl. C. M. — Man pränninerirk in Ofen im Kommiffion-amt und bei allen f. k. Postämtern. Set blinde A lpenbewohner: (Fortsezung.) „Beruhigen Sie sich nur Gervais ! und verzeihen Sie mir, daß ich eine so sehr schmerzhafte Saite ihres Herzens berührt habe. Fast rrrathe ich den AuSgang ihrer Geschichte. Die sonderbare Gestaltung in Eulaliens Unglük und dem Ihrigen, fiel dem Bater des jungen Mädchens auf. Das Interesse, das Sie, lieber Gervais, einem je­den einflößen, konnte natürlich dem, der ähnliche Eindrüke so tief gefühlt, nicht entgehen, und Sie wurden ihm ein zweites Kind?" „Ja, ein zweites Kind," siel mir Gervais lebhaft in's Wort, „und unsere Eulalia ward mir eine Schwester. Meine gute Pflegemutter und ich wir zogen nach jenem neuen Hause, das man das Schloß nennt. Die Lehrer EulalienS wurden auch die meinigen. Wir lernten beide die göttliche Kunst der Harmonie, die die Seele zum himmlischen Le­ben mit fortführt. Wir lasen mit unfern Fingern durch erhabene Buch­staben , die herrlichsten Gedanken der Philosophen, und die lieblichsten Schöpfungen der Dichter. Ich suchte ihnen nachzuahmen, und gleich ihnen darzustellen, was ich nicht sehen konnte; denn die Natur der Dichter ist eine zweite Schöpfung, deren Elemente durch ihren Geist m Bewegung gesezt sind, und troz meinen schwachen Erinnerungen, gelang es mir manchmal, mir eine Welt zu bilden. Eulalie liebte meine Verse, und was bedurfte ick mehr? Was sie sang, hätte man glauben können, daß ein Engel vom Gipfel der schreklichsten Berge herabgestiegen sei, um das Thal zu bezaubern. In der heitern Iah-

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