A Magyarországi Kárpátegylet évkönyve 5. (1878)

ÉRTEKEZÉSEK = ABHANDLUNGEN - Wespl, Eustachius: Egy nap a Babia Gurán = Ein Tag auf der Babia Gura

EIN TAG AUF DER BABIA GUR А 237 eben geeignet ist, so wird dieses befriedigende Gefühl noch gesteigert, wenn man die ungarische Gränze überschreitet und die anstossenden höchst gelungenen Kulturen betrachtet. Insbesondere ist die rechts von der Strasse ausgeführte, ausgedehnte Strahlenp flanzung darnach angethan, auf den Beschauer den Eindruck zu machen, dass hier eine mehr als gewöhnliche Hand thätig war, welche es im hohen Grade versteht, das Schöne mit dem Nützlichen in nur selten vorkommendem Maasse harmonisch zu verbinden. — Eine so geartete Behandlung der Forste kann nicht verfehlen, auch auf die sittliche Veredlung der sonst ge­rade nicht sehr gebildeten Bevölkerung eine günstige Wirkung auszuüben und dem Walde Freunde zu gewinnen, was leider nur so selten auf diesem Wege angestrebt wird. Unter solchen und ähnlichen Betrachtungen gelangten wir in kurzer Zeit nach dem ungarischen Orte P о 1 h о r a. — Die dort neu erbaute Dampfsäge bekundet, dass auch in dieser sonst an Industrie so arm gebliebenen Gegend eine bessere Ausnutzung der Rohproduckte des Waldes festen Fuss zu gewinnen wusste, nur schade, dass man auf die Erhaltung dieses Etablissements so wenig Sorgfalt verwendet, denn die vielen zerschlagenen Fensterscheiben bilden einen schreienden Kontrast mit der Ordnungsliebe, die sich in den oben erwähnten Kulturen manifestirte, und tragen das Gepräge, dass man hier nur die möglichste Rentabilität in’s Auge fasst. Unweit der Brettsäge verhessen wir die gute Land­strasse und bogen in östlicher Riphtung auf einen Feldweg ein, der uns in einer kleinen halben Stünde bis in das Bad Polhora führte. Dort herrschte ein ungewöhnlich reges Leben; eine Menge Leute, theils den besseren Ständen, theils der Land­­bevölkerung angehörend, hatte sich dort eingefunden, Mörserschüsse dröhnten weit in’s Thal hinab und eine un* vermeidliche Zigeuner-Musik erfreute durch muntere Weisen die bunte, heitere Gesellschaft. -— Auf unsere Nachfrage wurde uns von einem der Anwesenden mitgetheilt, dass am folgenden Tage die feierliche Enthüllung eines Denk­males stattfinden solle, welches auf dem Gipfel der Babia Gura errichtet worden war. — Es war nämlich über An­regung eines zum Kurgebrauche im Polhoraer Bade wei­lenden Pester Journalisten von dem allgemein beliebten Vizegespan des Árvaer Komitates, Herrn Zoltán Zmes­­k á 1, die Errichtung eines Denkmales zur Erinnerung der Anwesenheit weiland Sr, k, Hoheit des unvergesslichen

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