(Frankfurt am Main, 2001)

-• CONTENTS UNOER CONSTRUCTION einer Vernetzung aller Hospitäler, Schulen und Bibliotheken bis zum Jahr 2000, und Clinton pflichtete ihm enthusiastisch bei: „Der Vizepräsident hat recht, wir müssen auch den privaten Sektor ins Auge fassen [...] und an den nationalen Information Super Highway anbinden. Denken Sie nur daran [...], wie ein unmittelbarer Zugang zur Information die Produktivität erhöhen wird, er wird unseren Kindern zu einer besseren Bildung verhelfen! Er wird eine bessere medizinische Versorgung garantie­ren und bessere Arbeitsplätze schaffen! [,..]“3 Doch schon damals zeichneten Kritiker eine weit nüchternere Entwicklung voraus: Rea­listisch betrachtet sei eine Unterstützung durch die Wirtschaft und dementspre­chend ein Auf- und Ausbau des „Information Super Highway“ wohl nur insoweit zu erwarten, als dieser die Zufahrtswege zum „Infotainment Supermarket" direkt an die Privathaushalte anzubinden helfe. Und „ähnliches wäre“, wie Stefan Bollmann in seinen Überlegungen zu den „Auffahrten auf die Datenautobahn" konstatiert, „auch über die europäische und speziell die deutsche Situation zu sagen. Der Ter­minus 'Datenautobahn' signalisiert in erster Linie neue Märkte, und erst über deren Einflußnahme einen Strukturwandel von Gesellschaft und Öffentlichkeit."4 Wenngleich die Rede von der „Datenautobahn" inzwischen - nicht zuletzt infolge der Börsencrashs und Einbrüche, die einige der ehrgeizigen Bauunternehmer und Inve­storen seither haben einstecken müssen - an Charisma eingebüßt hat, so lassen sich erste Ergebnisse der in ihrem Namen propagierten Anbindung aller oder, genauer gesagt, aller zahlungswilligen und zahlungsfähigen Mitbürger ans Kommu­­nikations- und Informationsnetz mindestens für jenen Bereich dieses Netzes, der gemeinhin mit „dem Netz" schlechthin assoziiert wird, in wenigen Worten zusam­menfassen: Die derzeit beliebtesten Ausfahrten der Datenautobahn führen ins World Wide Web, das sich seinerseits längst zu einem Weltweiten GeWerbegebiet entwickelt hat. Von den sozialen Utopien, wie sie etwa noch Nam June Paiks zitierten Entwurf einer ..Medienplanung für eine post-industrielle Gesellschaft" prägten, dürften dabei nur­mehr Rudimente übriggeblieben sein. Dabei schien es zunächst durchaus so, als sei JK

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