Evangelischen Gymnasiums, Nagyszeben, 1885

MA(xY. AKADÉMIA j KÖNYVTÁRA 1 Beiträge zu einer Lebensbeschreibung des Freiherrn Samuel von Brukenthal, veröffentlicht von Hermann Schüller. Durch neuere Erscheinungen auf dem Gebiete geschichtlicher Forschung, wie insbesondere „Maria Theresia's letzte Regierungszeit von Alfred Ritter von Arneth IV. Bd. 1879“, die Druck­legung der für die siebenbürgische Geschichte des 18. Jahrhunderts so überaus wertvollen Werke: „Michael Conrad von Heidendorf. Eine Selbstbiographie“ (Archiv des Vereins für siebenb. Landeskunde N. F. XIII, XIV, XV, XVI und XVIII) und „das Alte und Neue Kronstadt von George Michael Gottlieb v. Herrmann, k. Rath. Ein Beitrag zur Geschichte Siebenbürgens im 18. Jahrhundert, bearbeitet von Oscar v. Meltzl, Hermannstadt 1883, ist manch minder klarer Punkt im Leben des Freiherrn Samuel von Brukenthal erhellt worden, dass wohl auch der berufene Lebensbeschreiber dieses in jeder Beziehung hervorragenden Mannes, wie das kleine Volk der Siebenbürger Sachsen kaum einen zweiten hervorgebracht, hoffentlich bald sich ein­finden wird. Ist ja doch sein Lebensgang so innig mit der Geschichte seines Volkes und seines Vaterlandes verknüpft, dass seine Lebensbeschreibung zugleich wie die Geschichte Siebenbürgens überhaupt, so vornehmlich die des dritten siebenbürgischen Landstandes während der Regierungs­zeit Maria Theresia’s und Joseph s II. ist. Die Quellen zur richtigen Beurteilung Brukenthals nach allen Seiten seiner reichen Thätigkeit hin sind freilich noch nicht so recht in Fluss gebracht und handlich gemacht worden; es harrt namentlich das ungemein reichhaltige im Hause der ev. Landeskirche A. B. zu Her­mannstadt befindliche sogenannte Brukenthal’sche Hausarchiv noch der ordnenden Hand. — Die folgenden Blätter wollen in Erinnerung an jenen grossen Mann unseres Völkchens, der das ev. Gymnasium A. B. zu Hermannstadt und die damit verbundenen Lehranstalten durch seine hochherzigen Widmungen und Stiftungen, vor allem durch die Gründung des nach ihm benannten B. Brukenthal’schen Museums zu lebhaftestem Danke verpflichtet hat, im Programme dieses Gymnasiums Beiträge sammeln, die einerseits beredtes Zeugnis ablegen von seiner Thä­tigkeit als Deputirter der sächsichen Nation, als welcher er 1759 in Wien weilte, wie anderer­seits von den heftigen oft masslosen Angriffen und Verdächtigungen, denen Brukenthal von seiten seiner Vorgänger auf dem Gubernatorsposten von Siebenbürgen, Gr. O’Donell (Kornman­­dirender von Siebenbürgen und Präses des Guberniums von 1767—1771) und Gr. Maria Joseph von Auersperg (Praeses des Guberniums 1771—1774) ausgesetzt war. Die Beiträge sind zum grösseren Teile entnommen der im BrukenthaTschen Museum zu Hermannstadt aufbewährten „Rosenfeld’schen Sammlung Fase. 1743—1851“, deren Be­nützung mir in dankenswertester Weise vom Kuratorium gestattet worden. Bis auf die Briefe Auerspergs an Blümegen, die im Original daselbst vorfindlich, sind sämtliehe Stücke Abschriften,

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