Neue Zeitung, 1969 (13. évfolyam, 1-52. szám)
1969-01-03 / 1. szám
„Erfahrungsaustausch9 Unser Mitarbeiter in der LPG „Haladás” in Piliscsaba Mit Freude berichten wir darüber, dass, es eine LPG gibt, die eine soziognafische Studie über ihr Leben anfertigte. Zur 50. Jahreswende der Gründung der KPU verpflichtete sie sich auch, diese Meine Facharbeit im Druck erscheinen zu lassen. Die hervorragende LPG des Ortes Piliscsaba tritt damit vor die Öffentlichkeit des Landes. Spiegel der Wirtschaft Diese Studie widerspiegelt die gute Arbeit des Vorsitzenden Franz Walter, des Hauptagronomen Ernst Posch, des Hauptbuchhalters Miklós Ocsenás, des Brigadiers Jakob Barth, von Ladislaus Richter, Franz Spilmann und den anderen Mitgliedern. Sie wurde vom Hauptviehzüchter Dr. József Ónodi zusammengestellt. Aber übergeben wir das Wort dem Vorsitzenden Franz Walter: „Unsere Monografie ist eine soziologische Analyse, der wahre Spiegel der Lage, aber zugleich auch ein Ausblick in die Zukunft. Wir dachten, einen guten Dienst damit zu erweisen, wenn wir auch die Vergangenheit der Landschaft, der Gemeinde darlegen, wo wir leben, arbeiten und wirtschaften. In der Studie stellen wir die Tätigkeit der Mitglieder, darunter auch die der Deutschen, vor. Besonders hervorheben möchte ich den in der Reihenfolge letzten, aber in seiner Bedeutung sehr wichtigen Abschnitt der Studie, der den Titel trägt: „Welche Ergebnisse'' erwarten wir vom neuen Mechanismus?” Dieser Abschnitt ist wirklich einer der interessantesten in der Studie. Haupitviehzüchter Dr. József Ónodi stellt aus Erfahrung fest, dass es gelang, neben der sich entwickelnden Kontinuierlichkeit den neuen Mechanismus im Leben der LPG einzuführen. Eipige Details: Im der LPG Fortschritt dominieren die Pflanzenzucht — zum kleinen Teil die Gärtnerei —, die Viehzucht und die Nebenbetriebe. Das Hauptprofil ist die Pflanzenzucht, obwohl die Nebenbetriebe global einen grösseren Gewinn bringen. Hier wirft die Studie die Frage auf: Was soll mit der Viehzucht geschehen, die mit einem Minus abgeschlossen hat? Sie gibt auch gleich die Antwort darauf: man muss ihr unter die Arme greifen, damit auch sie rentabel wird. Die Nähe der Hauptstadt erfordert die Entwicklung der Viehzucht. Der Markt ist hier sehr anspruchsvoll, und das zeigt sich auch in den Aufkaufspreisen, die Viehzucht kann also der LPG einen bedeutenden Nutzen bringen, Deshalb begann man schon im Jahre 1967 den Bau eines Kuhstalles mit modernster Einrichtung. Das Melken mit Maschinen, ein modernes Milchhaus und Aufarbeitungsapparate werden die Arbeit der Mitgliedschaft erleichtern. In diesem Jahr .baute man an den bereits bestehenden Jungviehstall eine Tränke für 60 Kälber und einen Stall für 132 Färsen an. Perspektivpläne Das Ziel ist neben der Selektierung des vorhandenen Kuhbestandes der Ankauf guter Milchkühe, die Aufstellung eines guten Milchkuhbestandes aus dem Jungvieh, der einen bedeutenden Milchertrag sichert. Ein beträchtlicher Prozentsatz der Milch soll zu Sahne, zu verschiedenen Milcherzeugnissen, zu dem in der Umgebung gebräuchlichen Pogatschenkäse, zu Quargel verarbeitet werden. Gemäss den Perspektivplänen erhält die LPG im Falle der Aufarbeitung der ganzen Milchmenge für einen Liter Milch den Wert von 10 Forint, was als sehr bedeutend angesehen werden kann. Ein beträchtliches Einkommen bedeutet in Zukunft, nach dem Bau des Stalles für Mastrinder, auch die qualitativ hochwertige Mast. Auch die Entwicklung der Schäferei ist im Gange. Der für die Beackerung unbrauchbare Bergabhang und die Weiden ermöglichen einen Stand von 800 Schafen. Die Schweine mästete die Mitgliedschaft bisher im Übereinkommen mit der LPG in ihrer eigenen Hauswirtschaft. Jetzt will die LPG zur grossbetriebliehan Mast übergehen, die Verkaufspreise versprechen beträchtliche Einnahmen. Daneben ist es absolut nicht zu unterschätzen, wenn der Ackerboden durch den hier gewonnenen Stalldünger verbessert wird. Schliesslich und endlich erhöht sich dadurch der Ertrag der Pflanzenzucht. Die Nebenbetriebszweige füllen eine wichtige Rolle vom Standpunkt der Einträglichkeit der LPG und des Lebensniveaus der Mitgliedschaft aus. Diese Tätigkeit brachte z. B. im Jahre 1967 einen Reingewinn von 1 200 000 Forint. Damals, als die Fluktuation der Mitgliedschaft und das Anfangsstadium der Mechanisierung eine ernste Sorge darstellten, hatten die Nebenbetriebszweige eine besondere Bedeutung. Der Plan sieht anstelle der langsam aufhörenden Kalkverarbeitung die Herstellung von Baumaterialien und Blockziegeln vor. Noch gewinnbringender wäre die Erstarkung der Baubrigade, damit sie noch grössere Arbeiten übernehmen kann. Die LPG denkt an die Entwicklung eines . kleinen Säuerungs-, Dörr- und Trockenbetriebes, was nur eine kleine Investition verlangt. Neben der Entwicklung der staatlichen Industrie ist auch dieser Betriebszweig rentabel und bedeutet für die Mitgliedschaft beträchtliche Einkünfte. Wenn die LPG ihre Publikation herauisgibt, wünscht sie, dass sie den Genossenschaften als Vorbild, Beispiel dienen möge und dass die Jahreswende des ersten Jahrzehnts für sie selber ein Meilenstein bedeute. Die Mitgliedschaft der LPG und die Einwohnerschaft von Piliscsaba werden auf der Ahschlussitzung im Februar die Broschüre über^ das Leben, die Entwicklung und die Pläne der Genossenschaft erhalten. László Dömötör Fruchtbare Beziehungen In Budapest steht in der Innenstadt ein grosses Gebäude. An seiner Fassade trägt es eine gewaltige Neonreklame, die aus einem einzigen Wort besteht: „Centrum". Das Kultur- und Informationszentrum der Deutschen Demokratischen Republik, das sich hinter diesem Wort verbirgt, ist den Einwohnern der Hauptstadt schon gut bekannt, ja ohne Übertreibung kann gesagt werden, dass es auch in den Gemeinden und Städten Ungarns immer bekannter wird. Erst vor kurzer Zeit ist das Zentrum in die Innenstadt gezogen. Die Bibliothek mit ihren zweieinhalbtausend Bänden wird regelmässig von vielen Budapestem besucht: von Studenten, von Privatleuten, die sich für die Literatur der DDR interessieren, von Ingenieuren, Ökonomen und Journalisten. Im Zeitungslesesaal, im Lesecafé, kann sich der einkehrende Gast ausgezeichneten Kremkaffee bestellen — und kann nach Belieben eine Auswahl unter den vielen politischen und Fachzeitschriften, Tages- und Wochenblättern treffen. Mehrere Male im Monat füllt sich der bequeme Kinosaal: jeden Monat wird, ein neuer DEFA-Film oder ein Film des Deutschen Fernsehfunks gespielt, was venständlicherweise bei den ungarischen Zuschauern ein grosses Interesse auslöst. Beliebt sind auch die verschiedenen Vorträge, deren interessante Themen von den zuvorkommenden Leitern des Zentrums aus einer Reihe von Themen fachlichen Charakters ganz bis zu Erlebnisberichten ausgewählt werden. Auch die speziellen Vorträge über fachliche Fragen, zu denen Referenten aus der Deutschen Demokratischen Republik eingeladen werden, haben grossen Erfolg und finden grosses Interesse. Anlässlich der in Ungarn schon traditionellen Woche der Solidarität mit Vietnam berichteten im Mai und Juni Günther Reichard, Sekretär der Nationalen Front des Bezirkes Halle, Horst Rückborn, der Vorsitzende der Revisionskommission der Nationalen Front, und Werner Seifert, Vertreter der Nationalen Front, in Vorträgen darüber, was für eine Unterstützung die DDR dem heldenhaften vietnamesischen Volk bietet, was für breite Aktionen sich in der DDR zur Unterstützung des gerechten Kampfes des vietnamesischen, des griechischen Volkes und der arabischen Völker entfaltet haben. Über die Organisationen der Patriotischen Volksfront in Budapest und auf dem Lande gelangen sehr viele interessante Informationen in ungarischer Sprache zu den Lesern. Im Jahre 1968 konnten die ungarischen Leser sich durch unentgeltlich verteilte Materialien mit der neuen Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, mit den Errungenschaften der Landwirtschaft der DDR bekanntmachen. Eine Broschüre behandelte die Fragen der beiden deutschen Staaten und der europäischen Sicherheit, eine andere fasste die Bedeutung der Lehren von Karl Marx zusammen. Sogar in die kleinsten Dörfer gelangten die Publikationen „Rundreise durch die DDR’’, die Hefte „Die Frau in der DDR”, „Die Jugend der DDR” und viele andere. Deutschsprachige Materialien Die Patriotische Volksfront fordert vom Kulturzentrum auch deutschsprachige Materialien an und erhält sie auch, um diese dann in die auch von Deutschen bewohnten Dörfer zu bringen, in erster Linie für die dortigen Schulen und Bibliotheken der Kulturhäuser. Von der zuständigen Abteilung der Zentrale der Patriotischen Volksfront wurde schon das Programm für 1969 zusammengestellt. Natürlich werden die schon bewährten und als erfolgreich zu bezeichnenden guten Beziehungen zum Informations- und Kulturzentrum der DDR erweitert und vertieft. Es wurde der Vorschlag gemacht, einige Publikationen über die in der DDR arbeitenden ungarischen Jugendlichen herauszugeben, eventuell durch eine Ausstellung ihre Arbeit und ihr Leben vorzustellen. Es werden auch in der Zukunft Fachleute angefordert, die über interessante Themen Vorträge halten werden, mit besonderer Rücksicht auf die speziellen Erfahrungen der Volksfront in der DDR. So möchten wir z. B. Vorträge über folgende Themen halten lassen: „Die Volksvertretung in der DDR”, „Die kommunalpolitische Tätigkeit der Nationalen Front”, „Die Entwicklung der Städte und Dörfer in der DDR” usw. Die Patriotische Volksfront rechnet noch damit, dass einige Fachleute aus der DDR ihre wertvollen Erfahrungen über die Ergebnisse des Chemieprogramms in der Landwirtschaft, über die Anwendung von Kunststoffen in Industrie und Landwirtschaft, über die Mechanisierung der Landwirtschaft den ungarischen Interessenten bekanntgeben würden. Es besteht kein Zweifel darüber, dass die Zusammenarbeit der Nationalen Front und der Patriotischen Volksfront, der beiden Bewegungen, sowie der Volksfront und des Kultur- und Informationszentrums der DDR in Budapest, der Freundschaft zwischen den beiden Völkern grosse Dienste leisten wird. Dénes Gyapay Gäste im DDR-Centrum bei der Eröffnung der Ausstellung deutschsprachiger Bücher und Hefte Zusammenarbeit mit der Volksfront Was den Einfluss, den Wirkungsbereich betrifft, verdient die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum und der ungarischen Patriotischen Volksfront eine noch grössere Aufmerksamkeit als die Tätigkeit des Zentrums in Budapest. Diese Zusammenarbeit hat ihre Traditionen, kann auf eine viel jährige, erfolgreiche Vergangenheit zurückblikken. Die zentrale Leitung der Volksfrontbewegung und ihre Organe in den Komitaten üben — zur Vertiefung der Freundschaft der beiden Völker — eine spezielle Tätigkeit aus, indem sie in den Gemeinden und Städten regelmässig Freundschaftstreffen und Erlebnisberichte abhalten, Ausstellungen und Filmvorführungen organisieren. Für das Publikum sorgen die Aktivisten der Volksfront, für das. Programm die Mitarbeiter des DDR-Zentrums. Im alten Jahr wurden zusammen mit den Volksfrontausschüssen schon 50 deutsch-ungarische Freundschaftsabende bzw. Freundschaftstage veranstaltet. BUDAPEST, 3. JANUÄR 1969 z NTZ Ausgeglichene Jahre Wenn ich den Wesenszug der jetzigen TM Nationalversammlung, die sich mit dem Staatsetat 1969 befasste, in einem Satz zusammenfassen müsste, würde ich folgendes sagen: Die Verstärkung der ökonomischen Betrachtungsweise. Ich hatte von der Presseloge aus Gelegenheit, die Budgetdebatten einiger Jahre zu beobachten. Charakteristisch war im allgemeinen: Die Abgeordneten waren vor allem für die Ausgaben interessiert. Sie zählten stundenlang ihre Ansprüche auf, begonnen vom Bau der Bürgersteige, dem von Kulturheimen über den Bau von ärztlichen Ambulanzen, bis zur Kanalisierung. Auch jetzt waren Wünsche vorhanden. In mancher Hinsicht wurde der 156 Milliarden ausmachende Budgetentwurf abgeändert, doch dominierte in den Meinungen das nüchterne Bedenken. Aus den Reden waren zwar noch nicht ganz die langweiligen Wiederholungen, peripherischen Probleme, unberechtigten Ansprüche verschwunden, doch die Zahl dieser hat sich vermindert. Dies bedeutet, dass die Abgeordneten gelernt haben, nicht nur mit dem Geld des Staates, sondern auch mit ihrer eigenen Zeit klüger und sparsamer umzugehen. „Der Volkswirtschaftsplan für 1969 jist hinsichtlich der Beurteilung der Entwicklung des kommenden Jahres wohl begründet und masshaltend. Auch im kommenden Jahr sind unsere beiden wichtigsten Ziele: Die ausgeglichene Weiterentwicklung der Volkswirtschaft und die Erhöhung der ökonomischen Wirksamkeit”, sagte Finanzminister Péter Valyi in seinem Exposee. Die beiden Sätze enthalten im wesentlichen auch die Auswertung des ersten Jahres des neuen Mechanismus. Sie beinhalten auch, dass der Weg, den wir vor einem Jahr betreten haben und der anfangs auch von vielen Zweifeln begleitet war, in eine gute Richtung führt. 1968 hat sich z. B. unser Export um sechs Prozent erhöht. Der Gewinn der Betriebe liegt um 20 Prozent höher als im Vorjahr und so werden die Werktätigen um 5—6 Tage mehr Gewinnbeteiligung erhalten. Die Geldeinnahme jenes Teils der Bevölkerung, dessen Tätigkeit mit der Produktion in der Landwirtschaft zusammenhängt, hat sich um rund 18 Prozent erhöht. flie Regierung widmet auch in diev sem Jahr der Stabilität des Konsummarktes grosse Aufmerksamkeit, damit die Erhöhung der Einkünfte, der Verbrauch mit der Produktion im Einklang stehen. Die Geldeinnahmen der Bevölkerung werden sich 1969 um etwa neun Prozent erhöhen. Und was ebenfalls die Lebensumstände der Bevölkerung verbessert: Im Vergleich zum Vorjahr sieht das Budget eine Summe, die um zwei Milliarden Forint höher liegt als im Vorjahr, für Zwecke des Gesundheitswesens, . für soziale und kulturelle Ausgaben vor. Die Diskussionsredner der Parlamentsdebatte beschäftigten sich auch oft mit der Frage: Wie? Sie analysierten zum Beispiel Faktoren, Finanzregulatoren, die abgeändert werden müssen, damit die neue Wirtschaftsleitung neue, bessere Ergebnisse bringen kann. Mehrere betonten, dass ein Grossteil der Betriebe die diesjährigen guten Ergebnisse, den Gewinn, der höher liegt als geplant, relativ leicht und bequem erreichte. Dies bedeutet gleichzeitig ein Lob für den neuen Mechanismus, der viele Gebundenheiten beiseiteschob. Andererseits macht dies darauf aufmerksam, dass dies zur Selbstzufriedenheit führen -könne. Wegen der verschiedenen Preisunterstützungen, Rückzahlungsbegünstigungen sind die Erschliessung der inneren Reserven, die technische Entwicklung und die Erhöhung der Produktivität nicht effektiv genug. Eben deshalb werden 1969 die verschiedenen Regulatoren und anspornenden Mittel viel strenger sein. Es wird nicht Vorkommen können, dass Betriebe, die mit Defizit, unrentabel arbeiten, am Jahresende trotzdem Gewinne aufweisen. Bei den Investitionen ist die Bestrebung darauf abgezielt, dass die Betriebe einen möglichst grossen Teil der nötigen Finanzmittel aus eigenen Kraftquellen erbringen. Da die Nachfrage nach Krediten recht gross ist, stellt der Staat nur zu solchen Investitionen Kredite zur Verfügung, die rasch wieder zurückfliessen. Eine Neuigkeit wird sein, dass das Aussenhandelsministerium Betrieben, die bereit sind, auf bestimmten Gebieten den Export auszudehnen, eine Steuerrückzahlung gewähren wird. Im Interesse der besseren Qualität und der grösseren Auswahl muss die Konkurrenz zwischen den Betrieben weiter entwickelt und die Zahl der Betriebe, die eine Monopollage einnehmen, vermindert werden. Von diesem Blickpunkt aus gesehen ist es ein negativer Umstand, dass in der Aufarbeitungsindustrie die Nachfrage im wesentlichen höher liegt als die Produktionskapazität, bzw., dass ein Fünftel der Betriebe zur Zeit auf dem inneren Markt gar keine Konkurrenten hat. Was für einen Platz nimmt die Land” Wirtschaft im Staatsetat ein? Worauf richtete sich in erster Linie das Interesse der Leute vom Lande während der Budgetdebatte? Zum Beispiel darauf, dass der Staat den Aufschwung der landwirtschaftlichen Produktion, die Stabilisierung der finanziellen l ”®e der LPG auch weiterhin mit gros ;s Summen unterstützt. Die Summe der Investitionen in der Landwirtschaft machen etwa 13,5 Milliarden Forint aus, nahezu ein Fünftel der Gesamtinvestitionen. In diesem Jahr werden Ställe für etwa 28—30 000 Rinder, bzw. 70—80 000 Schweine gebaut. Im Rahmen der Entwicklung beginnt der Bau einer Kühlanlage für Obst mit einer Kapazität von 1500 Waggon. Auch auf dem Gebiet der Landwirtschaft kommt das Prinzip immer mehr zur Geltung, wonach die verschiedenen Dotationen abzuschaffen sind, die Wirtschaften auf ihren eigenen Füssen stehen müssen. So z. B. werden 1969 die Begünstigungen für die Reparatur der landwirtschaftlichen Maschinen herabgesetzt. Die derzeitige Lage spornt die Wirtschaften nämlich dazu an, keine neuen Maschinen zu kaufen, eher die alten zu reparieren, auch dann, wenn die Reparaturkosten höher liegen als die für Neuanschaffungen. Das Prinzip des Angebots und der Nachfrage kommt darin zum Ausdruck, dass in diesem Jahr die Preise einzelner Geflügelsorten und des Brennholzes sich ändern, d. h. sinken werden. Der Staat unterstützt auch weiterhin die Schaffung neuer Betriebe in der Provinz. Für die Entwicklung der Dörfer mit Bezirkssitz macht der Staat bereits alljährlich 100 Millionen Forint flüssig. Aufgrund eines Vorschlages des Agrarausschusses des Parlaments hat die Nationalversammlung die vorgesehene Summe für den Bau von Verbin-dungsstrassen und Fernleitungen um 50 Millionen Forint erhöht. Beweise dafür, wie sehr die Landwirtschaft diese Summe benötigt, könnten in erster Linie jene Wirtschaften erbringen, in denen bisher bedeutende Schäden dadurch entstanden, dass sie ihre Gemüse- und Obsternte auf den schlechten Wegen nicht zur rechten Zeit liefern konnten. Aufgrund einer Proposition der Abgeordneten wurde die Summe für die Aufrechterhaltung der Strassen und Brücken, die in den Wirkungskreis der Räte fallen, um 30 Millionen Forint erhöht. A uf die Gemeindepolitik wird es offensichtlich eine gute Wirkung ausüben, dass sich die Selbständigkeit der Räte weiter erhöht und dass sie nicht in einer ein-, sondern zweijährigen Budgetperiode wirtschaften können. 70 Prozent ihres Budgets müssen sie in diesem Jahr von ihren eigenen Einnahmen und 30 Prozent vom Beitrag des Staates decken. Die erzielten Mehreinnahmen bleiben bei den Räten und können von diesen selbständig verwendet werden. Im Jahre 1968 machten diese Mehreinnahmen etwa anderthalb Milliarden Forint aus, und von dieser Summe können die Räte viele wichtige und berechtigte Ansprüche der Bevölkerung . erfüllen. . Hie Tatsache, dass wir das Jahr 1968 " gut abschlossen, und dass das Jahr 1969 von stabiler wirtschaflicher Grundlage aus starten kann, ist nicht nur eine ökonomische Frage. Dieser Erfolg wurzelt in der allgemeinen Politik der Partei und Regierung und er dient zur Verwirklichung der Zielsetzungen dieser Politik. Deshalb betonte der Sekretär des ZK der USAP, Rezső Nyers, in seiner Parlamentsrede: „Die Verbesserung der wirtschaftlichen Arbeit ist jetzt eine der wichtigsten politischen Aufgaben all jener, die den Interessen des Volkes dienen. Wenn sich als Folge der besseren Arbeit und des rationelleren Wirtschaftens auf dem Gebiet der ungarischen Volkswirtschaft die ökonomische Intensität rascher als bisher erhöht, die Produktivität steigert und die Wirtschaft einträglicher wird, so wird dies ein sozialistischer Erfolg, ein Erfolg unserer Nation sein’’. Ernő Keserű Finanzminister Péter Vályi unterbreitet dem Parlament den Haushaltsplan 1969