Neue Zeitung, 1978 (22. évfolyam, 1-52. szám)

1978-01-06 / 1. szám

Gehört — Gesehen — Notiert Nachrichten aus dem Komitat Baranya Frau Rosalie Mammel, Mitarbeiterin der Nationalitätenabteilung des Landes­instituts für Pädagogie, besuchte den Nationalitätenkindergarten in Fünfkir­chen, wo die deutschen und kroatischen Kinder Muttersprachenunterricht erhal­ten. Frau Mammel äusserte sich sehr zufrieden über die Arbeit der angehen­den Kindergärtnerinnen der Janus Pan­nonius Fachmittelschule. (Gerade hielt Viertklässlerin Marianna Szántó eine deutschsprachige Beschäftigung ab.) Die methodologische Untermauerung, die fachliche Ausbildung der künftigen Kin­dergärtnerinnen scheint in guten Hän­den zu sein. Ein Deutschkurs für Erwachsene wur­de in Bohl/Bóly gestartet. Die Kosten des Kurses, an dem sich 30 Personen be­teiligen, wurden vom Landwirtschaft­lichen Kombinat der Grossgemeinde übernommen. Deutschlehrer Franz Schummer unterrichtet die Teilnehmer in wöchentlich zwei Stunden im Sprach­labor der Grundschule. Wie gross das Interesse ist, darauf deutet der Umstand, dass nicht alle Bewerber aufgenommen werden konnten. Daher wurde auf der Sitzung des Gemeinderates aufgewor­fen, einen Kurs für Anfänger zai star­ten. 90 Kleingewerbebetreibende stehen im Dienste der Bevölkerung in der Gross­gemeinde Bohl (der mehrere kleinere Ortschaften in der Umgebung angehö­ren). Bei der Jahresend Versammlung be­richtete man darüber, dass die Kleinge­werbe 1977 zur Steigerung des Ni­veaus der Dienstleistungen beigetragen haben. OTP in Paks Die Jugendsparbücher in der Pakser Kreissparkasse haben einen Bestand von 10 Millionen Forint erreicht. Die Spar­kasse hat diese Sparmöglichkeit im Sep­tember 1970 gestartet und Ende Dezem­ber gab es schon 432 Sparbücher. Ende des Jahres 1977 waren es schon 1200. Sonderkredite für Wareneinkauf und Bauarbeiten haben insgesamt 23 Perso­nen beansprucht. Das Soproner Kreisschwimmbad ist fertig In Sopron ist das neue Kreisschwimm­bad übergeben worden. Das an eine „fliegende Untertasse" erinnernde Ge­bäude hat 75 Millionen Forint gekostet und seine zwei grosse Becken können gleichzeitig 500 Sportbegeisterte empfan­gen. Maschinen am Fliessband Die G y őr er Maschinenfabrik „Kisalföld” hat sich für den Bau von vakuumtechnischen Maschinen einge­richtet. Der Bau der für Lichtquellen, Radio- und Fernsehröhren und andere spezielle Lampen und Halbleiter not­wendigen Maschineneinheiten brachte im vergangenen Jahr einen Produktions­wert von etwa 210 Millionen Forint für die Fabrik. Der überwiegende Teil der Maschinen geht auf Export. Warenausstellung in Szekszárd Im Bildungszentrum Mihály Babits in Szekszárd veranstaltete das Unterneh­men FÜSZÉRT eine Warenschau. Nach der Eröffnung fand eine Fachberatung mit den Handelsbetrieben des Komita­­tes statt. In einer Besprechung der Fachleute des Klein- und Grosshandels wurde die Organisierung der besseren Versorgung der Bevölkerung besprochen und auch die neuen Waren vorgestellt. Die Inte­ressenten konnten etwa 1200 Exponate besichtigen. Etwa dreissig neue Er­zeugnisse sind bereits in den Geschäf­ten des Komitates zu kaufen. Gute Bilanz der Köszeger LPG „Hegyalja Die fünf Gemeindehotter vereinigende und unter schlechten Bodenverhältnis­sen arbeitende Köszeger LPG „Hegy­­alja” hat laut bisherigen Daten das Jahr 1977 besser als der Durchschnitt abge­schlossen. In der BPG konnte man im vergangenen Jahr neben den steigenden Verdiensten 12 Millionen Forint für In­vestitionen und E nt wi cklungs zwecke verwenden. Von den Investitionen ist der Bau des modernen 224 Tiere fassen­den Kuhstalles hervorzuheben. Auch für die Bodenverbesserung und zur Melora­­tion hat man bedeutende Summen aus­gegeben. Neue Wohnhäuser in Szentgotthärd Anfang Dezember 1977 wurde in Szentgotthärd mit der Fundamentierung des letzten Gebäudes der Wohnsiedlung in der Märtirokstrasse begonnen. Laut Plan können die Bewohner im Septem­ber nächsten Jahres einziehen. In dem Gebäude werden Drei-, Zwei­­bzw. Einzimmer-Wohnungen mit Voll­komfort entstehen. Von den 28 Wohnun­gen im Gebäude werden mehrere an Arbeiter verteilt, die durch Unterstüt­zung ihres Betriebes in den Besitz die­ser gelangt sind. Die Schüler in Szentlörinc (Komitat Baranya) stellen im Rahmen des poly­technischen Unterrichtes Spielzeuge her. Sie erzeugen aus Holz kleine Modell­häuser und Gebäude, mit denen sie kleine Modelldörfer und -städte „aufbauen”. Auf unserem Bild: Lehrer Thomas Jelisies zeigt den Schülern einige Arbeitsgänge mit der Kreissäge Seit mehr als 20 Jahren Deutschsprachiges Gymnasium in Frankenstadt Das Gebäude des Gymnasiums ist be­stechend modern und schön, man sollte meinen, die Kinder gehen gern in die­ses Gymnasium. Danach fragte ich auch den Direktor und Deutschlehrer Hein­rich Kőszegi. Er erzählte mir, dass das neue Ge­bäude sozusagen am Ende eines langen Weges steht. Wie ist das gemeint? Nun, man muss dazu wissen, dass das Gym­nasium ursprünglich nur als eine Abtei­lung innerhalb des Béla III.-Gymna­siums éxistierte. Schon 1956—57 exi­stierte die erste Nationalitätenklasse, zwei Jahre später waren es schon drei. Selbständig wurde das Gymnasium erst 1959, und den Namen Leo Frankel be­kam es 1961. Seit dieser Zeit etwa war man um ein eigenes Gebäude bemüht. Die Anstrengungen des damaligen Di­rektors Paul Schwalm haben 1972 Früch­te getragen. In diesem Jahr begann man nämlich mit dem Bau des neuen Ge­bäudes und schliesslich wurde es im März 1976 feierlich übergeben. Das Gymnasium hat drei Fachkabinette, wo den Schülern moderne technische Aus­rüstung zur Verfügung stehen. „Wieviel Schüler haben Sie zur Zeit?” „Momentan sind wir nicht voll ausge-, lastet. Wir haben nur 104 Schüler, d. h. jeweils eine Klasse mit recht niedriger Besetzung.” „Wie geschieht das? Nennen Sie bitte einige Beispiele?” „Tja, zum Beispiel machen sich die Kinder unseres Gymnasiums mit den Broschüren der UNO, insbesondere der UNESCO und der UNICEF bekannt und propagieren die Arbeit dieser. Die Schü­ler sammeln ausserdem für die Kinder der Entwicklungsländer und suchen die Beziehungen zu anderen — möglichst deutschsprachigen — Schulen der UNESCO. Wir hatten jahrelang Brief­wechsel und Urlaubsaustausch mit einer Schule aus Frankfurt in der DDR. Als einen wichtigen Beitrag zu der Arbeit der UNESCO möchte ich erwähnen, dass die Schule zur Zeit an der Zusammen­stellung von Tonbändern arbeitet, auf denen wir Lieder und Märchen unserer Nationalität vorstellen. Auf zahlreichen Dias soll die Nationalitätentracht gezeigt werden. Dieses Material wird zuerst nach Békéscsaba gebracht, in eine slo­wakische Nationalitätenschule, danach wird es nach Nyíregyháza, dem Zen­trum der UNESCO-Schulen in Ungarr geschickt, um es in der ganzen Welt^j verteilen. Auch damit möchten wirTet der besseren Verständigung der V\ der Welt beitragen.” (Kanyó) Das neue Schulgebäude „Woran mag das liegen?” „In erster Linie bestimmt an der niedrigen Zahl der Bewerber. Aber die Tatsache, dass wir kein eigenes Wohn­heim haben und auch nur wenige Plätze zu diesem Zweck zur Verfügung stehen, spielt gewiss auch eine bedeutende Rol­le. Die Mehrheit der Schüler kommt ja aus den umliegenden Ortschaften Gara, Vaskút, Harta, Bácsalmás usw. und dies heisst für die meisten: 30 Minuten bis eine Stunde Anfahrtszeiten. So wäre es zweckmässiger, wenn die Schüler nur an Wochenenden nach Hause zu fahren brauchten. Unsere Hoffnung liegt in dem zur Zeit noch im Bau befindlichen Wohnheim. Es soll im nächsten Jahr fertig werden und wird 180 Schülern Unterkunft bieten.” „Werden alle Fächer in Deutsch un­terrichtet?” „Nein, das war nur bis 1961 der Fall. Wir haben das modifiziert, weil wir feststellen mussten, dass es sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer zu­viel war. Die Schwierigkeiten lagen ei­nerseits darin, dass die Aufnahmeprü­fungen an den Hochschulen in ungari­scher Sprache erfolgen und den Schü­lern die ungarischen Ausdrücke — da sie ja alle auf deutsch gelernt hatten — nicht bekannt waren, andererseits hat­ten wir auch Schwierigkeiten, entspre­chende Lehrkräfte zu bekommen.” „Haben Sie jetzt genug Lehrer?” „Ja, ich glaube schon, obwohl man Lehrer nie genug haben kann. Wir sind insgesamt 7 Pädagogen, ein Direktor, ein Stellvertreter und 5 Fachlehrer. Die Lehrer für Sport und Musik kommen aus dem benachbarten Béla III. Gymna­sium herüber. In Musik wird mit Hilfe von deutschen Liedern dem Charakter des Gymnasiums Rechnung getragen. Vielleicht wird es Sie interessieren, dass unser Gymnasium auch zu den 26 UNESCO-Schulen gehört, welche in Un­garn tätig sind.” „Was bedeutet das im allgemeinen und für die Schule?” „Die UNESCO — wie ja auch bekannt ist — ist die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Die UNESCO-Schulen ste­hen im Dienste der friedlichen Koexi­stenz, ihr Ziel ist es, dass die Menschen — in unserem Falle die Jugendlichen — der Welt — sich gegenseitig kennenler­nen, einander näher kommen, und da­durch die Verständigung untereinander voran treiben.” Direktor des Gymnasiums, Heinrich Kőszegi Gutes Handelsnetz in Nagymaros In der letzten Zeit beklagen sich die Nagymaroser (Komitat Pest) immer seltener über das Handelsnetz, denn nacheinander wurden neue Geschäfte, unlängst z. B. die Verkaufsstelle für Industriewaren des Handelsbetriebes für Industrieartikel im Komitat Pest er­öffnet. Das Geschäft ist sehr frequentiert, den eine solche Handelseinheit wurde schon seit langem benötigt. Geschäfts­leiterin, Frau Palotai, erzählt mit gro­ssem Stolz, dass das kleine Kollektiv des Ladens am ersten Verkaufstag in weni-gen Stunden einen Umsatz von 30 000 Forint abgewinkelt hatte. Der Auswahl — im Selbstbedienungs­system — ist riesig, angefangen von Ra­dios, Fernsehen, elektrischen Zubehö­­rem, über Haushaltsgeräte, chemische Erzeugnisse und Spielzeuge, bis zu Glas, Porzellan und Eisenwaren gibt es hier alles. Und damit auch kein einziger Fleck unausgenutzt bleibt, hängen von der Decke viele verschiedene Leuchten. Die elektrischen Boiler und Gasherde waren gleich am ersten Tag ausver­kauft. Und obwohl das Geschäft nicht im Zentrum liegt, erfreut es sich doch eines grossen Zuspruchs. In Nagymaros gibt es viele Gärten und auch auch Hauswirtschaftsäcker werden bebaut. In den Gärten der zahlreichen Wochenendhäuser stehen gepflegte Obst­bäume oder Gemüse wird angebaut. Die heutige landwirtschaftliche Technik bie­tet viele, die Arbeit erleichternde Ge­räte: Maschinen, Werkzeuge und Che­mikalien. Die Menschen haben diese an­fangs aus Gründen der Tradition und wegen der hohen Kosten verschmäht heute jedoch sind die Kleinmaschinen sehr beliebt. In den letzten Jahren hat keine Ver­sammlung des Rates oder des Dorfes stattgefunden, auf der nicht die Frage nach einem Fachgeschäft für Kleingar­tenbedarf gestellt worden wäre. Das hat sich schlagartig geändert, als das neue Geschäft der Szober Konsumgenossen­schaft eröffnet wurde. Geschäftsleiterin Frau Veres erzählte, dass, obwohl Winter ist und es in Klein­gärten jetzt keine Arbeit gibt, sehr viele zum Einkäufen kommen. Man kann al­les bekommen, was man in einem Gar­ten braucht: von der japanischen Hack­maschine über italienische Sprühgeräte bis zum Rasenmäher und Kunststofflei­nen. Allein von Sprühgeräten stehen neun verschiedene Sorten zur Wahl! Im Winterhalbjahr ist das Geschäft nur halbtags geöffnet, von 14.00 bis 18.00 Uhr. Ab März wird das Geschäft — laut Plan — den ganzen Tag geöffnet blei­ben, und so können die Interessenten noch vor den fälligen Frühlingsarbei­ten in diesem Geschäft mit seinem reichhaltigen Angebot alles Nötige er­werben. Alexander Grosz Geschäftsleiterin Frau Veres zeigt das reiche Angebot des Geschäftes Ausstellung der Facharbeiterlehrlinge in Bom/hád Seit Jahren ist die Durchführung der Berufswahl-Ausstellung in der Informa­tionsarbeit des Institutes Nr. 504 für Facharbeiterausbildung in Bonyhád zur Tradition geworden. Ziel der Ausstel­lung war es, mit Hilfe von Graphiken, Photos, Dias und schriftlichen Dokumen­ten den Schülern der achten Klassen die zur Wahl stehende Berufe vorzustellen. So können auch die Eltern leichter bei der Entscheidung ihrer Kinder helfen, solche Berufe zu wählen, welche ihren Interessen und physisch-geistigen Fähig­keiten entsprechen. Die grösste Bedeutung der Ausstellung lag darin, dass säe wichtige und genaue Informationen über die Schönheit und Schwierigkeiten der einzelnen Berufs­zweige gab. BUDAPEST, 6. JANUAR 1978 NZ 3

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