Neue Zeitung, 2008 (52. évfolyam, 1-52. szám)

2008-01-04 / 1. szám

Neue Zeitung JNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 52. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 120 Ft Budapest, 4. Jänner 2008 Mit widersprüchlichen Gefühlen ,iebe Landsleute, venn wir vom alten Jahr Abschied ehmen, tun wir das mit wider­­prüchlichen Gefühlen und im Be­­/ußtsein dessen, daß 2007 sicher­­ch nicht zu den besten Jahren in er Geschichte unserer Volksgruppe ählen wird. Erreichen konnten wir im zurück­egenden Jahr nur wenig. Und nicht ur, weil überall gespart werden und er Gürtel enger geschnallt werden 'ußte, sondern auch deshalb, weil ch unsere Gesellschaft - und vor lern die Akteure des politischen ebens - immer weniger für die obleme der Nationalitäten inter­nieren. Wir hören nicht auf zu mahnen: Die Arbeit unserer Selbstverwaltun­gen, Véreine und Institutionen stößt immer häufiger auf Desinteresse, auf Ablehnung. Anstelle der partner­schaftlichen Zusammenarbeit, der achlichen und korrekten Diskus­­on, ohne die es kein demokrati­­:hes Miteinander gibt, tritt oft die olitik des Drucks, das Recht des Stärkeren. Oft fehlen Verständ­nis, Sensi­bilität und Empathie. Probleme werden häufig nicht ge­löst, son­dern nur abgehakt. Mitsprache- und Mitbe­stimmungsrechte werden nicht sel­ten ignoriert oder nur als unbe­queme Formalitäten angesehen. Inmitten der großen Reformpro­zesse in Ungarn und in Europa mö­gen den Entscheidungsträgem un­sere Sorgen vielleicht marginal er­scheinen, doch für uns geht es um unsere Existenz als Volksgruppe. Wenn aus finanziellen Gründen Na­tionalitätenkindergärten und -schu­len geschlossen werden, gefährdet das unsere Muttersprache. Wenn un­sere Bestrebungen nach eigenen Kultureinrichtungen ignoriert wer­den, beraubt man uns eines Stückes unserer Identität. Wenn wir - die Vertreterinnen und Vertreter der Ungamdeutschen - uns für die Rechte unserer Nationalität einsetzen, gegen die Schließung einer Schule auftreten oder gegen die Ein­stellung des muttersprachlichen Got­tesdienstes protestieren, müssen wir das im Bewußtsein dessen tun, daß es nie nur um die konkrete Angelegen­heit geht, sondern um unsere Zukunft als deutsche Volksgruppe in Ungarn. Nehmen wir diese Verantwortung entschlossen wahr, können wir der Unterstützung der Ungamdeutschen sicher sein. Und wir brauchen diese Unterstützung, denn 2008 werden wir nicht weniger zu tun haben! Im Namen der Landesselbstver­waltung der Ungamdeutschen be­danke ich mich bei allen, die sich im zurückliegenden Jahr für unsere Volksgruppe eingesetzt haben. Für 2008 wünsche ich allen viel Kraft, Erfolg und gute Gesundheit! Otto Heinek Vorsitzender Gedenksäule zur Erinnerung an Schengen- Erweiterung .nläßlich des Abbaus der Grenz­­introllen im erweiterten Schen­­n-Raum wurde als Schlußakt der ■ierlichkeiten in Straßsommerein/ . ;gyeshalom eine Gedenksäule thüllt. Der großangelegten Veran­­ltung wohnten hochrangige Per­­llichkeiten aus Ungarn und dem island bei, so auch Ministerpräsi­­nt Gyurcsäny und führende Politi­­r der Europäischen Union. In seiner Festrede nach dem Er­­ingen der ungarischen, österrei­­lischen und slowakischen Hymne gte Ministerpräsident Ferenc /urcsány unter anderem: Frei zu in heiße auch verantwortlich zu in: verantwortlich für das Erhal­­■i der Freiheit, der Demokratie id der menschlichen Würde. „Wir ben uns darauf vorbereitet. Wir ben uns darauf vorbereitet, als tize Ungarn Europa zu schützen id zu stärken“, so Gyurcsäny. Er tonte: „Wir sollen es nicht nur agen, sondern wir sollen auch frei y ein können in dieser neuen Welt.“ (Fortsetzung auf Seite 2) Partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Fünfkirchen und den Minderheiten in der Stadt Eine partnerschaftliche Zu­sammenarbeit bot Péter Tasnádi den Minderheiten in Fünfkir­chen an. Darüber sprach der Bürgermeister der Stadt am 18. Dezember im Fünfkirchner Haus der Jugend, als zum ersten Mal in der Branauer Komitatshaupt­­stadt der Tag der Minderheiten I abgehalten wurde. Die Zusam-\ menarbeit solle nicht nur das Kulturhauptstadt-Projekt be­treffen. Der 18. Dezember ist landesweit der Tag der Minderheiten. Die In­itiative, für die Nationalitäten spe­ziell in Fünfkirchen zu diesem Da­tum einen Tag zu organisieren, kam von der Stadtleitung; finan­ziert wurde der mit einem Kultur­programm und Empfang verbun­dene Tag von den Minderheiten­selbstverwaltungen. „Die Initiative ist an sich sehr gut. Wir Minderheiten müssen uns einmal im Jahr treffen. Man könnte diesen Tag eventuell mit einer Preisvergabe verbinden. Das heuer war aber als Auftakt gut, eine schöne Geste. Noch schöner wäre es, wenn die Minderheiten den Tag nicht für sich selbst organisiert hät­ten, denn sie haben ihn finanziert“, sagte Dr. Gábor Frank, Vorsitzender der Deutschen Selbstverwaltung von Fünfkirchen, im Gespräch mit der NZ. Eingeladen wurden zu dem Abend Vertreter der neun Minderheiten­selbstverwaltungen der Stadt. Eine politische Vertretung in Fünfkirchen haben die Bulgaren, Deutschen, Griechen, Kroaten, Polen, Romas, Ruthenen, Serben und Ukrainer. Ein Kulturprogramm lieferte am Abend die Gesangs- und Tanzgruppe Uschhorod aus der Karpato-Ukraine. Bürgermeister Péter Tasnádi unter­strich in seiner Rede, daß die Min­(Fortsetzung auf Seite 2) Aus dem Inhalt Mit den Beilagen Ungamdeutsche Christliche Nachrichten und BUSCH-TROMMEL Zum Tode von Josef Zwick (1919 - 2007) Seite 3 Weihnachtsfest im HdU - Abschied vom Jahr 2007 Zu einem schönen Weihnachtsfest gehören: gute Musik zum Ent­spannen, heiße Getränke zum Auf­wärmen, süßes und salziges Ge­bäck zum Energie-Tanken, nette Freunde zum Plaudern ... und ein bißchen Unterhaltung zum Zurück­lehnen! Seite 3 Thema: Bergleut in Tscholnok Diesmal begann das Schwobisch Dischkurieren gleich mit einem Lied! Alle sangen „Glück auf!“ mit. Wie fand man hier die ersten Koh­len? Schon bevor die Deutschen herkamen, wurde die Kohle von der Bevölkerung an mancher Stelle aus dem Berg gehauen - soweit es mit damaligen Mitteln möglich war. Seite 4 Das Collegium Hungáriáim Berlin kehrt zurück an seinen historischen Standort Nostalgische Erinnerungen ruft das nun leerstehende „Haus Ungarn“ in Berlin in der Karl-Liebknecht- Straße 9. Seit 1973 konnte es insbe­sondere in den letzten Jahren vor der Wende für Andersdenkende aus Ostmitteleuropa zu einem lebendi­gen Ort der Begegnung und der Zu­flucht werden. Seite 5 Eine Schule im Wandel Das Friedrich-Schiller-Gymnasium Werischwar stellt sich vor Seite 6 Ausschreibung des Parlaments zur Unterstützung der Organisationen der nationalen und ethnischen Minderheiten aus dem Haushalt 2008 Seite 16 704 1 5 304345 0 8 0 0 1

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