Neue Zeitung, 2009 (53. évfolyam, 1-52. szám)

2009-01-02 / 1. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 53. Jahrgang, Nr. 1 Preis: 150 Ft Budapest, 2. Jänner 2009 Unsere Freuden und Sorgen stehen nicht auf den Titelseiten Jebe ungarndeutsche Landsleute, s ist bereits zur Tradition gewor­­»en, daß der Vorsitzende der Lan- j lesselbstverwaltung der Ungarn­­ieutschen sich mit einem Neujahrs­gruß an die Leserinnen der Neuen Zeitung und an die Hörerinnen un- | serer deutschsprachigen Radiosen­dung wendet. Darin versucht er, auf das alte Jahre zurückzublicken und einiges auch zum neuen Jahr zu sa­gen. Keine leichte Aufgabe in dieser sich rasant verändernden, hekti­schen Welt, in der wir heute leben. Vieles ist unberechenbar und nicht vorhersehbar geworden, und man | schenkt uns, den Angehörigen und Gemeinschaften nationaler Min­derheiten in Ungarn, kaum Auf­merksamkeit. Unsere Freuden und Sorgen sind nicht Themen, die auf den Titelseiten der Zeitungen ste- j nen. Wenn in unserem nördlichen Nachbarland der Verdacht entsteht, daß die Schulen der ungarischen Minderheit bei den Bewerbungen ! um europäische Fördermittel be- ! íachteiligt werden könnten, macht das sofort Schlagzeilen. Aber wen kümmert es schon, wenn eine deutsche oder kroati­sche Schule in Ungarn nach­­w e i s b a r rechtswidrig aus ähnlichen Bewerbungsverfahren ausge­schlossen wird?! Es wird mit zwei­erlei Maßstäben gemessen - das kennen wir seit vielen Jahren. Wir dürfen es aber nicht hinnehmen und müssen dagegen mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen und politischen Mitteln ankämpfen. Die ungarische Politik setzt sich - mit vollem Recht - entschlossen für die Angelegenheiten der in un­seren Nachbarländern lebenden Un­garn ein. Dabei wird aber oft ver­gessen, daß ihr Auftreten nur dann legitim ist, wenn sie mit gutem Bei­spiel vorangeht. Und nur wenn sie auf die berechtigten Forderungen und Wünsche der Minderheiten ein­geht, nur wenn sie uns als gleichbe­rechtigten Partner, als integren Teil der Gesellschaft akzeptiert, darf sie behaupten, für unser Wohlbefinden in unserer gemeinsamen Heimat al­les zu tun, eine beispielgebende Minderheitenpolitik zu betreiben. Liebe Landsleute, die Gesellschaft für deutsche Sprache hat vor wenigen Wochen den Begriff „Finanzkrise“ zum Wort des Jahres 2008 gewählt. Die­ser Begriff und das, was er bedeu­tet, hat das hinter uns gelassene Jahr geprägt und er wird auch das neue Jahr bestimmen. Es wird unseren Institutionen, den Selbstverwaltun­gen, den Vereinen 2009 leider sicherlich nicht besser gehen. Des­halb möchte ich besonders jenen Menschen ein herzliches Danke­schön sagen, die sich ehrenamtlich, selbstlos, ihre Freizeit opfernd für unsere Kultur, für unsere deutsche Muttersprache, für unser Heute und Morgen einsetzen. Für das neue Jahr wünsche ich allen ungamdeutschen Landsleuten, unseren Freunden und Partnern viel Erfolg und gute Gesundheit! Otto Heinek Vorsitzender Marietta Boross und Emilia Héring erhielten den Minderheitenpreis Als ein Erbe des historischen Ungarn bilden wir ein Land, in dem in Frieden und Verständnis neben den Ungarn in kleiner Minderheit Angehörige anderer Nationen leben, meinte Minister­präsident Ferenc Gyurcsány bei der Übergabe des 1995 vom damaligen Minister­präsidenten gegründeten Minderheitenpreises am 18. Dezember im Kuppelsaal des Parlaments. Den Minderheitenpreis konnte Dr. Marietta Boross für ihre jahrzehnte­lange Forschungsarbeit im Kreise der Bulgaren, Deutschen und Slo­waken in Ungarn, für die Präsenta­tion unseres Volkskunsterbes auf hohem Niveau sowie für die Erfor­schung der kulturellen Wechselwir­kungen der Völker im Karpaten­becken in Empfang nehmen. (Lesen Die Ausgezeichneten mit Staatspräsident László Sólyom, Parlamentspräsi­dentin Katalin Szili und Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány Emilia Héring ist seit 28 Jahren für das Wohlergehen des Dorfes im Tokaier Bergland tätig. Sie arbeitete 40 Jahre in der Verwaltung und legte stets großen Wert auf die Pflege und Stärkung der sprachlich-kulturellen Identität der deutschen Minderheit in ihrem Heimatdorf. Auf ihre Initi­ative wurde 1987 der Deutsch­(Fortsetzung auf Seite 3) Sie unser Gespräch mit Marietta Bo­ross auf Seite 3!) Emilia Héring, Bürgermeisterin von Ratka, erhielt den Minderhei­tenpreis in Anerkennung ihrer aus­dauernden, aufopferungsvollen und erfolgreichen Arbeit im Interesse der Bewahrung der sprachlich-kul­turellen Identität der Deutschen in ihrem Heimatdorf und in ihrem Ko­mitat. Aus dem Inhalt Mit der Beilage Ungamdeutsche Christliche Nachrichten Medizinische Geräte an drei deutsche Selbstverwaltungen Otto Heinek und Dr. Michael Józan Jilling übergaben am 20. Dezember drei aus Mitteln des deutschen Bundesministeriums des Innern ge­förderte „medizinische Geräte zur Unterstützung des Bereitschafts­dienstes in Kleinregionen“ an die Deutsche Minderheitenselbstver­waltung der Gemeinden Deutsch­boje, Nadasch und Hedjeß. Seite 2 Für das Ungamdeutschtum in Budapest Die Auszeichnung „Für das Un­garndeutschtum in Budapest“ wurde bei der Weihnachtsveranstal­tung der Budapester Deutschen Selbstverwaltung „Junge Talente“ am 15. Dezember an Krisztina Weisz Havasi und Magdalena László Balázsovics übergeben. Seite 3-4 Etele Horváth ausgezeichnet Den Preis Pro Cultura Minoritatum Hungáriáé des Ungarischen Bil­dungsinstituts und Lektorats für bil­dende Kunst erhielt dieses Jahr Etele Horváth, Kulturhausdirektor und Leiter der deutschen Volkstanz­gruppe in Wemend. Der Preis wurde auf der Nationalitätengala am 14. Dezember in der Ofner Re­doute überreicht. Seite 4 Heinrich Oppermann: Großvater Seite 5 Unser Hauskalender 2009 Das Jahrbuch der Deutschen aus Ungarn bietet auch diesmal Lektü­ren für das ganze Jahr auf dem ge­wohnten hohen Niveau. Die Fotos zu den Kalendermonaten stellen die Wallfahrtskirchen der Schwäbi­schen Türkei vor, von denen sich Marjud/Máriagyűd auch heute noch einer überregionalen Bekannt­heit erfreut. Seite 6 Juniorensilvester und Vorsilverster der GJU Seite 13 770415 304345 0 9 0 0 1

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