Neue Zeitung, 2016 (60. évfolyam, 1-53. szám)

2016-01-01 / 1. szám

Gemeinschaften der Ungarndeutschen Neue Zeitung, Nr. 1, Seite 2 Wir bauen weiter (Fortsetzung von Seite 1) und beharrlichen Arbeit unseres Sprechers zu verdanken, dass die staatlichen Fördermittel für die Zi­vilorganisationen der Nationalitä­ten, aber auch die Unterstützung von Ferienlagern 2016 verdreifacht wurden. Emmerich Ritter hat - in kontinuierlicher Abstimmung mit der LdU-Führung und mit Unter­stützung der Geschäftsstelle - gute Arbeit geleistet. 2016 wird die LdU ihre Bauar­beiten fortsetzen. Bauarbeiten im direkten Sinn, indem wir mit der Renovierung der Deutschen Bühne in Seksard beginnen und im Som­mer ein mit 200 Millionen Forint erneuertes Theater werden überge­ben können. Wir bauen aber auch unsere kulturelle Autonomie weiter aus, wollen und werden die örtli­chen deutschen Selbstverwaltungen in ihrem Bemühen unterstützen, weitere Bildungseinrichtungen an sich zu binden. Und wir bauen auch an der Schaffung einer korrekten, ehrlichen Erinnerungskultur weiter: 2016 begehen wir runde und für uns wichtige Jahrestage, ja sogar Gedenkjahre: 2015 - 2017 erinnert sich Ungarn an die Russlanddepor­tation, von der auch mehrere zehn­tausend junge ungarndeutsche Frauen und Männer betroffen wa­ren. Am 19. Januar werden wir im Rahmen des Gedenktages der Ver­schleppung und Vertreibung der Ungamdeutschen den 70. Jahrestag des Beginns der Vertreibung bege­hen. Die in Wudersch stattfindende Veranstaltung soll an das an unserer Volksgruppe begangene Verbrechen erinnern, aber auch darauf aufmerk­sam machen, dass es in der Erfor­schung und Bekanntmachung der Vertreibung und nicht zuletzt ihrer Folgen noch viel zu tun gibt. Der Verschleppung und Vertreibung würdig zu gedenken wird eine der wichtigsten Aufgaben des neuen Jahres sein. Zu den bevorstehenden Aufga­ben wünsche ich uns allen viel Kraft, Ausdauer und Zuversicht! Ich wünsche ein gutes, erfolgrei­ches Jahr 2016! „Schulbibliotheken sollen als Zentren für den Unterricht dienen!“ Das Fünfkirchner Valeria-Koch-Bildungszentrum erhielt österreichische Büchersammlung „Wenn Schüler nicht zu den Büchern kommen, sollen eben die Bücher zu den Schülern gehen“ - diese Meinung vertritt der Österreicher Heinz Bemart, dem das Fünfkirchner Valeria-Koch-Bildungszentrum und das im Rahmen des Bil­dungszentrums fungierende Ungamdeutsche Pädagogische Institut (UdPI) eine Österreichbibliothek zu verdanken haben. Die Sammlung enthält beinahe 250 Werke der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur, unter anderem nagelneue Bücher, deren Inhalt und Aussehen dazu geeignet sind, Kinder und Jugendliche anzusprechen. „Mein wichtigstes Anliegen ist, mich dafür einzusetzen, dass die deutsch­sprachige Literatur nicht untergeht“, sprach sich der pensionierte Lehrer, Spender der Österreichbibliothek über seine Motivation aus. „In diesem Sinne waren wir mit meinem Verein seit den 80em in ganz Österreich unterwegs und haben in zahlreichen Schulen moderne Bibliotheken und multimediale Zentren einge­richtet. Diese unsere Initiative basiert auf meinem Eindruck, dass sich die Jugend immer weniger für Bücher interessiert. Schulbibliotheken sollten aber meines Erachtens als Zentren für den Unterricht dienen!“ Mittlerweile gibt es in Tsche­chien 6, in der Slowakei 2 und in Ungarn 10 bilinguale Schulen, die er mit einer Österreichbibliothek ausgestattet hat. Den Kontakt mit Spender Bemart nahm bereits vor Jahren der mittlerweile in den Ruhestand getretene Direktor des UdPI, Dr. Gábor Frank auf. Bei der Über­gabe betonte er die Wichtigkeit des Lesens: „An unserem Bildungszentrum haben Initiativen, wie zum Beispiel Lesenächte, bereits eine Tradition. Wir sind seit den Anfängen bestrebt, den Schülern in spielerischer Form beizubringen, wie wichtig es ist, mit Lesen zu leben und täglich damit einzuschlafen.“ Übernommen hat die Bibliothek der derzeitige Institutsleiter Josef Weigert. „Diese Sammlung bildet einen wichtigen Teil unserer Schulbibliothek, die nicht nur unseren Schülern, sondern auch Schülern und Lehrkräften anderer Schulen zugänglich ist“, so Direktor Weigert. „Damit kann Sprachförderung erzielt wer­den. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass ein jeder ein Buch dem Alter und In­teresse entsprechend, und so auch Spaß am Lesen finden kann.“ Davon, dass diese Bibliothek auf dem richtigen Platz ist, konnte sich auch Heinz Bemart überzeugen. Zu seinen Ehren gaben nämlich Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums ein kleines, musikalisch umrahmtes Programm, in welchem die deutsche Sprache einen würdigen Platz erhielt. Weitere Informationen: www.udpi.hu; info@udpi.hu; +36 72 514 071

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