Neuer Weg, 1957. augusztus (9. évfolyam, 2575-2599. szám)
1957-08-01 / 2575. szám
Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrenublik VIIL JAHRS. Nr. 2575 Donnerstag, 1. Augxrst 1957 4 SEITEN, 20 BANI Die wahre Lebensverbundenheit Zum Glück haben sich in der Literatur und Kunst unserer deutschen Bevölkerung die vielen für die imperialistische Kultur so charakteristischen »Ismen“ nie durchsetzen können. Wenn auch dem Inhalt nach die meisten Schriftsteller der älteren Generation der bürgerlichen Ideologie Zugeständnisse madhten, so war die Form des geschriebenen Wortes, man kann es ruhig behaupten, fast durchwegs volkstümlich. Eine andere Form und Gestaltung hätten unsere Arbeiter und Bauern mit ihrem urwüchsigen Wesen und mit ihrem gesunden Menschenverstand und Lebensinstinkt nur befremdet. Hinzu kommt noch, dass ja die meisten Schriftsteller von Begabung ein zu inniges Verhältnis zur Scholle hatten, um sich in Sprache und Stil verleugnen zu können oder zu wollen. Doch muss wiederholt werden: Die allgemeine bürgerliche Weltanschauung, ergänzt durch eigenartige Auswüchse, die unsere Bourgeoisie geprägt und gepflegt hatte, wie etwa die lügnerische Theorie, wonach bei jtns Deutschen „keiner Herr und keiner Knecht“ gewesen wäre, oder das Geschwätz von der „deutschen Einheit“ und die endlose Demagogie, die zur nationalistischen Absonderung und Abkapselung dieser kleinen Minderheit führen sollte, haben sich bis in die jüngste Vergangenheit auch auf das literarische Leben schädlich ausgewirkt. Das Bild, das in Gedichten oder Erzählungen entstanden war, stellte aus den erwähnten Gründen ln den meisten Fällen eine verzerrte Widerspiegelung der Wirklichkeit dar. Die Sprache blieb zwar verständlich, der Ausgangspunkt und der verfolgte Zweck waren in vielen Fällen tief menschlich, aber das fertige Produkt diente bis zuletzt nicht immer dem Volke, der Freundschaft zwischen den Menschen verschiedener Sprachen und dem Fortschritt, ln den wenigen Fällen, wo starke und besonders begabte Persönlichkeiten die Engen und Schranken der alten Welt erkannt und zu überwinden versuchten, in den Fällen zum Beispiel eines Marlin oder Krasser, eines Nikolaus Schmidt oder Moussong, taten die damaligen Machthaber alles nur Mögliche, um diese Menschen und ihre Werke in Vergessenheit geraten zu lassen. Um so erfreulicher ist es, dass bei der Landesberatung der rumäniendeutschen Schriftsteller, die vor kurzem in Bukarest statfgeiunden hat und an der dfe bedeutendsten Dichter und Schriftsteller beider Generationen sich beteiligt haben, in puncto Form und Inhalt der gegenwärtigen Literatur die Meinungen mit Leichtigkeit auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden konnten. Wir möchten aus der Fülle der bei dieser Gelegenheit erörterten Fragen auf eine mit besonderem Nachdruck hinweisen, ist sie doch das Schlüssel problem des neuen deutschen Schrifttums in der Rumänischen Volksrepublik. Diese Frage wurden wir die wahre Lebensverburidenhelt des Schriftstellers nennen. Vielleicht klingt das hinzugefugte Eigenschaftswort „wahre“ irgendwie befremdend. Man sollte doch voraussetzen, dass Lebensverbundenheit ja nicht anders sein kann. Aber diese Unterstreichung hat in unserem Fall ihre ganz besondere Bedeutung. Auch in der Vergangenheit waren die meisten unserer deutschen Schriftsteller nicht lebens- und volksfremd, doch sahen und beurteilten sie Leben' und Menschen durch das Prisma der bürgerlichen Anschauungen und Interessen. Das Werk, das so entstand konnte infolgedessen auch in den meisten Fällen keine wissenschaftlich-objektive Widerspiegelung der Wirklichkeit, keine wahre Verteidigung der Interessen des Volkes darstellen. Dies zu sagen, scheint uns um so mehr am Platz, als wir in einer Zeit leben, da auch die deutsche Bevölkerung unseres Landes eine tiefgehende seelische und geistige Wandlung durchmaoht. Die sozialistischen Umgestaltungen im politischen und wirtschaftlichen Leben unseres Vaterlandes und schon die Tatsache an und für sich, dass fast die gesamte deutsche Bevölkerung in der volkseigenen Industrie oder auf Staatsgütern und in Kollektivwirtschaften, das heisst im sozialistischen Sektor iäiig ist, veränderten unsere Menschen. Sie schufen das, was in unserer Presse und Literatur so häufig und mit Recht als der neue Mensch bezeichnet wird. Auf der Begegnung der Schriftsfei ler sprach der Banater Dichter Hans Kehrer davon, wie er sich selbst überzeugen konnte, dass die schwäbischen Kollektivbauern heute mit derselben Liebe, Hingabe und Entschlossenheit ihr gemeinsames Eigentum bearbeiten, wie sie es einst mit ihrer privaten Habe auf ihrem Stückchen Besitz taten. Franz Liebhard hatte entschieden recht, wenn er in der gleichen Sitzung behauptete: „Wir können nichts Brauchbares produzieren, wenn wir nicht ins Alltagsleben unserer werktätigen deutschen Bevölkerung in Stadt und Land eindringen, ums mit ihrem Leben vertraut machen ... Es kann in dieser Hinsicht nicht genug getan werden, und es kann nicht rasch genug gehandelt werden, denn das Leben draussen in den Städten und Dörfern hält nicht still. Auch das Bewusstsein der Menschen an*' dert sich demzufolge unaufhörlich. Natürlich genügt es nicht, einfach hinzugehen und sich umzuschauen in einem Dorf. Man könnte somit leicht zu der Schlussfolgerung gelangen, es wäre noch alles beim Alten. Die Mer.jschen, die diese Bewusstseinswandlung mitgemacht haben und unaufhörlich mitmachen, merken es oic selbst nicht. Sie führen oft nur eine Sprache, die eigentlich noch die Sprache des alten Lebens ist, handeln aber ganz anders. Es ist ein gewisser dialektischer Gegensatz vorhanden, und dieser Gegensatz ist auch ein Faktor, der die Dinge jeden Tag vorwärts treibt.“ Eben diese Schwierigkeiten bedingen ein gültiges literarisciies Werk von einer wahren, von einer wissenschaftlichen Lebensverbundenheit. An der Beratung in der Hauptstadt waren namhafte Vertreter der älteren Schriftstellergeneration, wie Erwin Wittstock, Oscar Walter Cisek, Alfred Margujf-Sperber, und auch ganz junge, aber vielversprechende Autoren, wie Paul Schuster, Erich Pfaff und Hans Bergei anwesend. Alle zusammen, ob jung oder alt, waren sich einig, dass es für den Schriftsteller keine dringendere Forderung gibt, als eben diese wahre Lebens- und Volksverbundenheit; sie allein ist die Gewähr für die Entwicklung einer Literatur, die dem neuen Menschen in seinem neuen Leben Helfer und Berater sein muss. Und es ist nur verständlich, dass eine solche wahre Lebensverbundenheit von einer, besser gesagt von der einzig wissenschaftlichen Weltanschauung, von der marxistisch-leninistischen Lebensauffassung, bedingt ist. Bei der erwähnten Zusammenkunft der deutschen Schriftsteller hat es sich wieder gezeigt, wie schädlich sich die Isolierung von der Wirklichkeit auswirkt. Das gilt vor allem für einige in Bukarest wohnende und einige Siebenbürger Schriftsteller. Bei den Ersteren empfand man geradezu eine physische Trennung vom Leuen der deutschen Bevölkerung, die unwillkürlich ins Dogmatische entarten muss. Bei den anderen hingegen haben wir es mit einer subjektiven Betrachtung der Realitäten, einem Nichterkermen des Neuen im Leben der deutschen Bevölkerung zu tun, was einen kleinbürgerlichen Opportunismus zur Folge haben muss. Hervorzuheben wäre die Gruppe der Banater Schriftsteller, die mit ihren Diskussionsbeiträgen ein glänzendes Bekenntnis für die Sache der deutschen Bevölkerung und der sozialistischen Zukunft unserer Heimat abgelegt haben. Wir haben allen Grund, der weiteren Entwicklung unserer deutschen Literatur mit Zuversicht entgegenzusehen. Mehr noch: die meisten der anwesenden Schriftsteller waren einmütig der Meinung, dass wir jetzt erst mit Fug von einer gültigen Literatur der deutschen Minderheit sprechen können. Das ist nicht zuletzt auf die günstigen Bedingungen zurückzuführen, die für die Entwicklung des deutschen Kulturlebens im allgemeinen und der deutschen Literatur im besonderen geschaffen wurden. Es ist bezeichnend, dass sich gerade Erwin Wittstock, einer der bedeutendsten und ältesten deutschen Schriftsteller Rumäniens, bei dieser Gelegenheit verpflichtet gefühlt hat, die Bedeutung dieser ersten Beratung der deutschen Schriftsteller in Rumänien hervorzuheben und der Partei, den Regierungsstellen und dem Schriftstellerverband unserer Volksrepublik für die Hilfe und Unterstützung, die sie der Entfaltung der deutschen Literatur zukommen lassen, im Namen aller Anwesenden herzlich zu danken. In ihrem Weltbewerbsaufruf zu Ehren des 23. August verpflichtete sich die Belegschaft der Bukarester Wirkwarenfabrik „Bela Brainer“, bis zum Jahrestag der Befreiung unseres Vaterlandes überpianmässig 10.000 Stück Woll- und Baumwollstr^ckwa ren zu liefern Ausserdem will sie den Gesamtproduktionsplan um 3 •/• überbieten und 5 neue Wirkwarenmodelle herausgeben. Im Bild : Elena Dulea an einer Raschel-Mîîschinc. Sie hatte sich zur überplanmässigen Herstellung von 5 kg Strickwaren täglich verpflichtet und hat ihre Verpflichtung bereits überboten. Abkommen zwischen der RVR und der UdSSR Mittwoch wurde in Bukarest ein Abkommen über die Regelung des Regimes der Grenzgewässer der RVR und der UdSSR abgeschlossen. Das Abcommen, das eine enge Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung der Grenzgewässer und Instandhaltungsarbeiten zum Nutzen beider Danaer vorsieht, wurde vom Vorsitzenden des Staatskomitees für Wasserwirtschaft beim Ministerrat, Ing. I. Bernache, als Bevollmächtigter der rumänischen Regierung, und von J. A. Llschytzta, als Bevollmächtigter der Sowjetregierung unterzeichnet. Sowjetische Architektendelegation abgereist Mittwoch vormittag trat die von Architekt W. . P. Mednlk geleitete Archltektendelegation der Sowjetunion, die unserem Land im Rahmen des Kulturabkommens zwischen der RVR und der UdSSR einen Besuch abstattete, die Heimreise an. Gäsfae aus Norwegen Auf Einladung des Landeskomitees der RVR für Verteidigung des Friedens traf Dienstag abend das Mitglied des Landeskomitees Norwegens für Verteidigung des Friedens Thorbjorn Marthinsen nebst Gattin in Bukarest ein. Die norwegischen Gäste werden unser Land im Rahmen der dem Frieden gewidmeten Ferien besuchen. Festnummer der Zeitung „Die Flotte des Vaterlandes“ Zu Ehren des Tages der Marine der RVR erschien eine Festnummer der Zeitung für militärische Erziehung „Die Flotte -des Vaterlandes”. In ihren Spalten künaen Artikel von der glorreichen Tradition unserer Marine; in anderen Bériemén wird die ratigKeit der Seeleute von der Kriegs- und Transportmarine geschildert, die unablässig bemunt sind, den Ruhm der rumänischen Fiagge zu erhöhen. Die Festnummer der Zeitung „Die Flotte des Vaterlandes” ist in Betrieben, Institutionen sowie in Kulturheimen erhälthen. Empfang zu Ehren Silvestris Der Botschafter der Rumänischen VR in Athen, I. Drînceanu, gab am 30. Juli anlässlich des Aufenthaltes Silvestris in Griechenl,and ein© Cocktailparty. Hierbei waren die Abgeordneten des griechischen Parlaments, (Leiter der in Athen beglaubigten diplomatischen Missionen und andere Mitglieder des Diplomatischen Korps, höhere Beamte des griechischen Aussenministeriums, Musiker, Kunstkritiker und Journalisten zugegen. Neue Briefmarkenserie Anlässlich der VI. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, die gegenwärtig in Moskau stattflnden, gab das Ministerium für Post- uhd Femmel de wesen eine Briefmarkenserie heraus, die vier Werte umfasst. ln Brăila schreiten die Arbeiten atn Kombinat für komplexe Schiifverwertung fort. Im Bild: Bei Erdarbeiten grsetzen produktive j\)as,chinen viele Arbeitskriţjţi 2000-kW-iMommeiler In Deinen An das Zentralkomitee der Rumänischen Arbeiterpartei, Genossen 6HE0RGHE GHEORGHiU-DEJ An den Ministerrat der RVRf Genossen CHIVU STOICA Wir melden Ihnen mit Genugtuung, dass dank den in Zusammenarbeit mit den sowjetischen Fachleuten entfalteten Bemühungen der Arbeiter, Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler von der Baustelle des Kernfora^iiungszehtrums, der 2.000*kW*Atommeüer heute, am 31. Juli 1957, um 15,53 Uhr, in Betrieb ge* nommen wurde. Diic Arbeiten werden gemäss dem zur Erreichung der Nennleistung festgelegten Programm fortgesetzt. Das Komitee für Kernenergie beim Ministerrat Das Institut für Kernphysik der Akademie der RVR Aus der Stadt der Weltjugend Zehntausende spenden rumänischen Künstlern Beifall MO SK Al7, 31■ (Sonderbericht der Aserpres.) — Am vierten Tag der Weltfestspiele wohnten die Delegierten zahlreichen Veranstaltungen bei. Die rumänische Delegation war im „Sokolniki“-Park Gast der sowjetischen Delegation. Die dreistündige Begegnung war eine machtvolle Kundgebung der Freundschaft, die die lugend Volksrumäniens mit der Jugend der grossen Sowjetunion, unserer Befreierin, verbindet. Eine andere Gruppe der rumänischen Delegation war Gast der jungen Koreaner. Am Nachmittag empfing die rumänische Delegation die Delegierten aus den arabischen Ländern. Besonderes Interesse wecken die Begegnungen der Berufsgruppen. Im Rahmen der internationalen Studenienseminare wurde heute das Seminar der Chemiker eröffnet. Das heutige Programm der rumänischen Delegation sah kein Auftreten vor, da zahlreiche rumänische Künstler mit den internationalen Wettbewerben beschäftigt waren. Aber es ereignete sich etwas Unvorhergesehenes: die Delegation der Arbeiter des an alten revolutionären Traditionen reichen Rayons Krasnaja Presnja ersuchte die rumänische Delegation um ein Auftreten und gab bekannt, dass alle Vorbereitungen getroffen seien und Tausende Bewohner des Viertels die rumänischen Künstler kennenlernen wollen. So kam es, dass das Volksmusikorchester unter Leitung von Ionét Budişteanu sowie das VdWI-Voikstanzensemble den Bewohnern des alter Arbeiterrayons ein Programm rumänischer Volksmusik darboien. Die rumänischen Künstler sind von der Aufnahme, die ihnen das Moskauer Publikum bereitet, zutiefst beeindruckt. Dienstag abend nach dem Auftreten auf dem Platz der Kommune, zollten ihnen 20.000 Zuschauer langanhaltenden Beifall und skandierten immer wieder die Worte „Spasibo warn. Rumyny I" Wenn auch die Ergebnisse der künstlerischen Wettbewerbe nicht vorweggenommen werden können, muss hervorgehoben werden, dass zahlreiche Solislen, darunter der Bariton Ladislau Konia und die Tänzer Ion Cimpeanu und Iosif Berefki, mit meisterhaft ausgeführten Nationaltänzen Publikum und Preisgericht begeisterten. Heute stellten sich Damian Luca (Panflöte), N, Albulescu (Xylophon), Edi Gufi (Oboe) und das Bukarester Tanzensemble dem Preisgericht. Die Weltfes’.spiele ln Moskau bieten den jungen Menschen Gelegenheit, ihrer Achtung für die grossen Werte der Weltkultur Ausdruck zu geben. Nach der Zusammenkunft anlässlich des 300. Jahrestages der in Amsterdem veröffentlichten Werke des tschechischen Philosophen und Pädagogen Jan Arnos Komenski, fand heute im Tschaikowski-Konservatorium eine Gedenkfeier zum 100. Todestag des russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka statt. Unter den Veranstaltungen, denen die rumänischen Delegierten heute beiwohnten, erwähnen wir das Ballett „Romeo und Julia“ im grossen Akademischen Staatstheater sowie den VOlksliederabend im Festsaal der Lomonossow-Universität. Die grösste Zuschauerzahl verzeichnte die Zirkuskavalkade, die heute nachmittag auf der schönen Gorki- Strasse, einer der Haupts rassen Moskaus, stattfand. Zehntausende Moskauer und ausländische Delegierte verfolgten die meisterhaften Darbietungen des chinesischen Zirkus, des bekannten sowjetischen Komikers Oleg Popow und zahlreicher Artisten aus Rumänien, Bulgarien, der Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und der UdSSR. Am Abend fand auf dem Dynamo-Stadion vor 10.000 Zuschauern eine grossartige Zirkusvorstellung statt. Rumänische Volkstanzgruppe erringt in Frankreich neue Lorbeeren Vergangenen Sonnabend und Sonntag wurden in der französischen Stadt Quimpere die künstlerischen Darbietungen im Rahmen der Festspiele „Fétes de Cornouailles“ fortgesetzt. Bei der Galavorstellung des Tanzensembles des Bukarester Stadtvolksrates waren der französische Innenminister Gilbert Jules, die Botschafter Grossbritanniens, Belgiens und der Deutschen Bundesrepublik sowie andere Mitglieder des Diplomatischen Korps, mehr als 20 Abgeordnete der Französischen Nationalversammlung und ein über 30.000 Personen zählendes Publikum zugegen. Die Vorführungen des Bukarester Tanzensembles, die vor dem zahienmässig stärksten Publikum, das eine rumänische Künstlerformation im Westen erlebt hatte. dargeboten wurden, ernteten begeisterten Beifall. Sonntag vormittag wurde auf den Strassen von Quimpere, die mit den Fahnen aller beim Festival mitwirkanden Länder geschmückt waren, eine Parade der Volkstanzgruppen abgehalten. Sie wurde von der rumänisenen Volkstanzgruppe eröffnet. Die über 150.000 Personen zählende Zuschauermenge empfing die rumänischen Tänzer beim Vorbeimarsch mit stürmischen Ovationen und den Rufen „Vive la Roumanie“, „Vive Tamitié franco roumaine“. Bei der Vorstellung, die Sonntag abend stattfand, wirkten ungefähr 200 Volkskunstgruppen mit, deren Mitgüe der 5.000 Personen zählten. Jeder Volkskunstgruppe wurden innerhalb des Programms 8 Minuten gewährt. Die Volkstanzgruppe des Bukarester Stadtvolksrates erhielt jedoch auf allgemeinen Wunsch eine halbe Stunde. Als ihre Vorführungen zu Ende waren und bereits eine andere Volkskunstruppe die Bühne betreten hatte, skanierte das Publikum immer noch voll Begeisterung den Ruf „Les roumains“, „Les roumains“. Die Vorstellung wurde durch die Rundfunk- und Fernsehsender von Frankreich, England, Westdeutschland, der Schweiz und Spanien übertragen. Zahlreiche Filmoperateure, darunter ein Vertreter des New Yorker Fernsehsenders „Columbia Braodcasting System“ nahmen das ganze Programm des Tanzensembles des Bukarester Stadtvolksrates auf. Neue grosse Baumwollspinnerei hat Tätigkeit begonnen SF. GHEORGHE (Telefonisch). — Vor kurzem wurde der Bau und die Montage einer der grössten Baumwollspinnereien unseres Landes, innerhalb des Textilkombinats „Gheorghe Doja“ in Sf. Gheorghe beendet. Die Fabrik ist mit modernsten Maschinen und Aggregaten ausgestattet, die aus der Sowjetunion und aus der Deutschen Demokratischen Republik geliefert wurden. Die Gebäude wurden vom Bautrust Nr. 5 Stalinstadt erneutet, die Montage der Maschinen und technischen Ausrüstungen von Fachleuten aus der UdSSR und der DDR durchgeführt. Sämtliche Aggregate der neuerrichteten Baumwollspinnerei haben den Probelauf beendet und die normale Arbeit auf gekommen. Jetzt, nach der Fertigstellung der neuen Spinnerei, belassen sich die ausländischen Monteure und die Fachleute des Textilkombinats mit der Synthetisierung der übrigen zum Kombinat gehörenden Betriebe, wobei verschiedene veraltete Maschinen und Aggregate durch modernste Einrichtungen aus der UdSSR und der DDR ersetzt werden. Staatsgüter der Region Suceava führend beim Drusch Die 11 Staatsgüter der Region Suceava stehen mitten in den Druscharbeiten. Bisher wurden die Halmfrüchte von 2.038 ha, das sind 22«/o der gesamten Fläche, gedroschen. Die Ernteerträge der Wirtschaften des Trusts der Staatsgüter Suceava sind bedeutend höher als eingeplant. So z. B. erzielte das Staatsgut Dîngeni auf 200 ha eine durchschnittliche Hektarernte von 2.500 kg Weizen, also um 1.000 kg mehr als vorgesehen. Das Staatsgut in Albeşti hat den Weizen von 625 ha — 75Vo der bebauten Fläche — gedroschen und bei den übernahmestellen bisher 105 Waggons Weizen, um 18 Waggons mehr als eingebaut, an den Staat abgeliefert. Obwohl bisher erst ein Fünftel der Weizenernte gedroschen wurde, haben die Staatsgüter der Region bereits 253 Waggons Weizen, also ebensoviel als im ganzen vergangenen Jahr, bei den staatlichen Obernahmestellen abgeliefert. ★ 22 Kollektivwirtschaften und 106 ^.rbeitsgemeinsichaften der Region Bukarest haben den Gersten- und Weizendrusch abgeschlossen. In den letzten drei Tagen wurden Halmfrüchte von über 56.000 ha gedroschen und das Tempo des Druschs wird unablässig beschleunigt. In der ganzen Region wurden bisher die Halmfrüchte von 172.000 ha, also von mehr als 40«/o der gesamten bebauten Fläche gedroschen. Die Kollektivwirtschaften haben 46% und die Arbeitsgemeinschaftein 52«/o der bebauten Fläche gedroschen. Die Ernteerträge der verganossenschaftelen Landwirtschaftseinheiten sind beträchtlich. Die Gemeinden Buciumeni, Căscioarele, Drăcşami, Segarcea, Suhaia u. a. haben bei Weizen durchschnittliche Hektarproduktionen von 2.000— 2.200 kg eingebracht. Erste Voraussetzung - Wendigkeit Aus dem Leben und Wirken eines Dispatchers Eben wollte ich beim MT S-Regio nsdienst in Temesvár erfahren, ob die MTS Tschene auch in der verflossenen Dekade an erster Stelle verblieben ist. Die Delegierten der MTS aus der Region hatten ihre „Tabellen" mit gebracht. „Verbleibt Tschene an erster Stelle ?" „Hoffentlich nicht I", meint einer der \ Anwesenden. Hoffentlich ? ... also ei; ner von der Konkurrenz, denke ich — i und sage laut „Von der MTS Tschene ! sind Sie jedenfalls nicht." „ing. Eisele, Dispatcher, MTS Frei! dorf." ; „Nun, hoffentlich werden Sie, das ; heisst, Ihre MTS den Vogel abschies\ sen " ’ „Das werden wir, früher oder später", tönt es entschieden zurück. Der Ingenieur vom MTS-Regions- I dienst ergänzt die Tabelle, vergleicht: j Freidorf an erster Stelle. Sogar durch die Brille, die der Dispatcher auf- i setzt, wenn es um „Büroarbeit" geht, 1 blitzen seine unternehmungslustigen Augen vor befriedigtem Ehrgeiz. Seine MTS — an erster Stelle. Zwar ist ihr die MTS Tschene hart auf den Fersen Der Vorsprung beträgt nur einige Zehntel Prozent Planerfüllung. Also aufuepasst / NITS Tschene hat mehr Kampferfahrung, wenn man es so nennen darf. Die Freidorfer hingegen sind eine der jüngsten, doch sind Direktor Friedländer und der Dispatcher Johann Eisele, wie letzterer uns gesteht, „alte MTS-Hasen“. Dispatcher Johann Eisele hat schon achI Jahre MTS auf dem Buckel. Er kennt daher die Arbeit und Arbeitsorganisierung in der MTS vom Pförtner begonnen bis zur Direktion. In der mechanischen WerkstdUi, in Agrot&hnik oder Buchhaltung, überall muss man sich zurechtfinden, Kurz: Dispatefier muss man sein. Dispatcher ? Was ist eigentlich der Dispatcher in der MTS ? Nach der etwas subjektiven Ansicht Ing. Eiseies, ist er „der meist geplagteste Mensch" ... „Wodurch ?" „Sehen Sie, der Aufgabenbereich des Dispa chers ist sozusagen die ganze MTS. Er muss über alles unterrichtet sein, was in diesem riesigen und mannigfaltigen Gebiet vor sich geht. Er muss wissen, wo und woran eş Ml hoL stets übel 4iî Schwierigkeiten auf dem Terrain und in der MTS unterrichtet zu sein, er muss alle Informationen jeder Art sammeln, ordnen, an den verzweigten Organismus der MTS weiterleiten, koordinieren, er muss..." Ing. Eisele holt tief Atem. „Er muss wissen.., wissen .. Das ist aber noch lange nicht genug, wenn man über die Lage unterrichtet ist. Ein Dispatcher kann eben nicht mit einem Registrierapparat verglichen werden. IFas wäre auch geschehen, wenn Johann Eisele vor kurzem, als der Schnitt auf Hochtouren lief, nicht gehandelt hätte ? ]a, handeln — nicht passives Vermerken, sondern der aktive Eingriff ist kennzeichnend für den Dispatcher. Damals beim Schnitt war es so: ein Mähbinder, einer von den vielen, die im Einsalz waren, halte mitten im Schnitt plötzlich versagt. Der Brigadier aus Beregsäu ruft an: „Hallo, den Dispatcher, bitte I" „Am Apparat. IFas ist los ?" „Ein Zahnrad im Getriebe ist kaputtgegangen I" „Welches ?" Der Brigadier nennt es. der Dispatcher kennt es. Eine Minute später ist er in der mechanischen Werkstätte. „Bitte, sofort das Zahnrad nach Beregsäu zu schaffen I“ Bald darauf arbeitet die Maschine wieder. „Können Sie sich vorstellen, wie zufrieden man ist, wenn man weiss, dass m.an durch seinen prompten Eingriff dazu beigetragen hat, dass die Arbeit nicht ins Stocken gerät ?" Es ist ein erhebendes Gefühl, zu wissen, dass Wl in einem *Qtş£h£Îdenden âutjtjţr blick unseren Mann gestellt haben. Es gilt oft kleinere, manchmal SOgat, auch grössere Kämpfe zu bestehen. Und dabei ist es gut, wenn man „mit allen Salben geschmiert ist“. Der privatunternehmende oder der vereinigthandelnde Bürokratismus stellt sich nämlich in seiner charakteristischen Schwerfälligkeit und Umstandsmacherei jedem Dispatcher, für den die Wendigkeit kennzeichnend ist, in den Weg. Ein Bestandteil wird beispielsweise dringend gebraucht. Er ist nur im Lagerraum zu haben: das heisst, nur gegen eine obligate Anzahl von Untersohriften. Doch Unterschriften sind manchmal, objektiv begründet, nicht immer gleich erhältlich: folglich auch keine Bestandteile. In solchem Fall (obwohl man an den Wänden hochkriechen könnte) dar) man nicht schäumen, sondern muss die Überzeugungskunst eines jungen Eisele besitzen und... benützen, um in den Besitz des Bestandteils zu gelangen. Nachher, wenn die Maschine wieder seit Stunden arbeitet, kann man die Formalitäten in aller bürokratischen Bequemlichkeit erledigen. Verordnungen sind zwar da, um eingehalten zu werden, Disziplin muss sein. Dennoch gibt es Ausnahmefälle, in denen man sich von höheren Grundsätzen leiten lassen muss, erklärt uns der Dispatcher. „Den Arbeiten einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten, das ist meine, das ist unser aller Pflicht 1" sagt er. So sieht er seine Aufgabe. Vertraulich teilt er uns mit, dass er bei der rechtzeitigen Brennstoffbeschaffung sehr vorsorglich handelt. „Sehen Sie, aus meiner Praxis weiss ich es: geht die Sommerarbeit mit Volldampf, so verbrauchen hundert Traktoren binnen 48 Stunden einen Waggon Brennstoff... Was soll man machen ? Die Arbeit muss um jeden Preis vqranschreiten." H. Lauer j 4500 Tonnen Gusseisen über des Soll Die mit der Roten Fahne des BesH kollektiv! im Hochofensektor ausge-, zeichneten Arbeiter der Victoria-Werke in Calan iieferten in den Monaten Juni und Juli zusätzlich 835 Tonnen Gusseisen. Es gelang ihnen hierbei, die Arbeitsproduktivität gegenüber ihrer Verpflichtung von 3,2% auf fast 12% zu steigern. Durch Senkung des Kostenpreises wurden Einsparungen im Werte von 922.000 Lei erzielt, das sind um 322.000 Lei mehr alş ihre Verpflichtung zu Ehren des 23. August lautet. Vom 1. Januar bis 30. Juli dieses Jahres erzeugten die Hochöfner von Calan überplanmässig 4500 Tonnen Gusseisen hochwertiger Qualität. Tafelglasfabrik Nr. 2 Mediascii betriebsklar (Telefonisch). — Zu Ehren des 23. August wird in der Region Stalin eine neue Tafelglasfabrik angelassen. Es handelt sich um die Tafelglasfabrik Nr. 2 Mediasch. Die Fabrikgebäude wurden vom Bautrust Nr. 5 Stalinstadt errichtet, die Maschinen und technischen Einriebtungen von Betrieben unseres Landes geliefert. Es handelt sich hier um die erste Tafelglasfabrik unseres Landes, die ausschliesslich durch das Zusammenwirken inländischer Betriebe geschaffen wurde. Durch den Einsatz der Tafelglasfabrik Nr. 2 Mediasch wird die inländische Fensterglasproduktion um mindestens 1,5 Millionen Quadratme-, ter ansteigen. Zur Zeit wird der grosse Schmelzofen für die Ausarbeitung der Chaw gen vorbereitet. Versuchsweise Anwendung des verbesserten Lohnsystems in den Betrieben der Volksräte Das verbesserte Lohnsystem wird am 1. August in den dem Bukarester Volksrat unterstellten Betrieben der Lokalindustrie und Kommunalwirtschaft erörtert. Nach Befragung der Angestellten und Systematisierung der von diesen unterbreiteten Vorschläge durch einen Sonderausschuss soll das verbesserte Lohnsystem in diesen Betrieben ausprobiert werden. Das Exekutivkomitee des Bukarester Volksrates berief vor kurzem eine Sitzung mit den Leitern der Betrieb: dec Lokalindustrie und Kommunal wir'schaff ein, um die erforderlichen Massnahmen für die versuchsweise Einführung des verbesserten Lahnsystems in diesen Betrieben zu bespre-i chen. Verträge über 6.000 Tonnán Kartoffeln Die Kollektivwirtschaften, Arbeitsgemeinschaften und Einzelbauern der Region Stalin haben mit den Genossenschaften Verträge über 6.000 Ton-/ nen Kartoffeln abgeschlossen. 2.274 Tonnen entfallen dabei auf den Rayon Fogarasch und 2.325 Tonnen auf den Rayon Zeiden. Für die grössten Mengen lauten die Verträge der Kollektivbauern in Zeiden, Brenndorf, Weidenbach, Tarilau und Mariehburg und der Einzelbauern in Nussbach, Heldsdorf. Tohanu Vechi u. a. Halmfruchternte in den Gebirgsrayofis Die Einbringung der Halmfrüchte geht auch in den Gebirgsrayoms der Region Baia Mare ihrem Ende entgegen. Im Rayon Carei wurde beispielsweise die Gersten-, Weizen- und Rogr genernie abgeschlossen und in den Rayons Satu Mare, Tăşnad und Cehul Silvaniei werden die letzten Halmfrüchte eingebracht. In der ganzen Region wurden bis zum 28. Juli 120.000 ha von den 143.081 ha Halmfrüchten eingebracht.