Neuer Weg, 1958. február (10. évfolyam, 2730-2753. szám)

1958-02-01 / 2730. szám

Seite 2 „Es war vor tunt Janren So fangen die Erzählungen, die wah­ren Erzählungen unserer Tage an. Was hier erzählt wird, das sind Begebenheiten aus der Geschichte eines Betriebes unserer Industrie. Könnte der Alt, an dessen Ufer sich dieser Betrieb erhebt, sprechen, so hätte er aus den letzten Jahren gar manches zu berichten... Er könnte vom ver­wahrlosten Gelände bei der Brücke in Rîmnicul Vî'.cea erzählen und er könnte berichten, wie dann fleissige Hände die Fabrik erbauten, die sich heute dort stolz erhebt. ' In den Jahren der Repuhlik hat sich dank dem Einsatz tüchtiger Menschen das Antlitz dieser Gebend verändert. Eine moderne Sperr- und Tischlerplat­tenfabrik wurde aufgebaut und Ende 1952 feierten die Bauleute zwei bedeu tende Ereignisse : den fünften Jahres­tag der Ausrufung der Republik und dié Fertigstellung der neuen Fabrik, die den Namen „5. Jahrestag der RVR" erhielt. * Seither sind bless fünf Jahre ver­strichen. Und in jedem Jahr hatte die Fabrik immer grössere Erfolge zu ver zeichnen. Ziffern sprechen bekanntlich die deutlichste Sprache. So sei gesagt, dass während im Dezember 1952 in diesem Betrieb 2.340 m8 Sperrplatten erzeugt wurden, die durchschnittliche Monatsprcduktion zur Zeit 850 m3 über­steigt. Was die Tischlerplatten anbe­langt, wird gegenwärtig in rund zwei Monaten die gleiche Menge erzeugi tvie im ganzen ersten Jahr des Beste­hens des Betriebes. Diese Produktionssteigerung kam hicht von selbst. Als die Fabrik eröff­net wurde, besass sie bloss eine För­­derstrasse, heute gibt es ihrer zwei. In den fünf Jahren ihres Bestehens Wurden neue Anlagen für die Kon­servierung des Holzes und neue Dampf­anlagen gebaut. Die -Arbeit auf dem Klotzplatz ist nunmehr mechanisiert und der Materialtransport zwischen den einzelnen Abteilungen erfolgt mit­tels Loren. Auch haben sich in die­ser Zeit 450 Arbeiter und 17 Meisl^r qualifiziert bzw. ihre fachliche Ausbil­dung vervollkommnet. * Die Erfolge des Betriebes sind nicht nur der Ausstattung der Fabrik mit modernen Maschinen und Anlagen, sondern insbesondere den Menschen zu verdanken, die an diesen Maschinen tatig sind. Ihre Zahl ist nicht gering und es fällt schwer, den einen oder den anderen besonders hervorzuheben, weil zu diesen Erfolgen die ganze Belegschaft beigetragen hat. Zu Beginn kamen aus den benachbarten Dörfern ungeschulte Arbeiter, die sich am Ar­beitsplatz qualifizierten. Es war nicht leicht, aus Nicolae Chidu, einen Land arbeiter, einen tüchtigen Furnierarbei­ter zu machen. Doch es gelang. Das gleiche gilt für den Wächter Gh. Schi por, der ebenfalls Furnierarbeiter wur­de, für den alten Böttcher Ion Ceau­­şescu, der heute an der Presse tätig ist, für den jungen Matei Nicula, der Bestarbeiter wurde, und für viele an­dere. Das Verdienst gebührt in glei­chem Masse denen, die sie anlernten, wie auch den fleissigen Schülern. ★ Uber die Belegschaft der Fabrik j „5. Jahrestag der RVR“ wäre noch | vieles zu berichten. Man könnte über j ihre Laienkunstensembles sprechen, die j sich sowohl in als auch ausserhalb der Stadt grosser Beliebtheit erfreuen und immer häufiger an den kulturellen Veranstaltungen der Region mitwirken. Man könnte über die junge Sport­mannschaft der Fabrik sprechen, die in freiwilligem Einsatz einen Sportplatz gebáut hat. Und man könnte noch vie­les berichten. Doch schon diese kurzen Angaben genügen, um sich ein Bild von dem Betrieb zu machen, der bei jedem Jahreswechsel mit grösseren Erfolgen aufwarten kann. I. Lang ■ ■■ ii Di e Wirklichen Schatzhüter (Fortsetzung von Seite 1) Sumpjjleck in der Herzgegend, unter der gesteiften Hemdbrust, wurde vor kurzem bei einem gewissen Jacques Trussard, dem Direktor der grössten Gemäldegallerie von Brüssel, entdeckt. Eine europäische Autorität auf dem Gebiete der Kunstwissenschaft, ein Kenner von Rang, rief er mit einigen Helfershelfern, wahrscheinlich auch zur Rettung der östlich bedrohten abendländischen Kultur, eine merk­würdige Zunft ins Leben, die Gemäl­de der grössten Meister des 16. und 17. Jahrhunderts getreu nachmalte und an überseeische Dollarnabobs als Kunstschätze von grösster Rarität verkaufte. An die fünfzig Bilder, mit den gefälschten Gutachten der her­vorragendsten Fachexperten ausge­stattet, wunderten als „garantiert echte" Gemälde sorgfältig verpackt und hundertfach versichert über den Ozean. Das einzige, was daran wirk­lich echt gewesen, war die Leinwand. Sie zu beschaffen, hatte Trussard als Direktor einer Pinakothek . keine Schwierigkeit. Er nahm sie ganz ein-­­fach von alten Kopien und schwa­chen Originalstücken. ln tausend Tonarten wird im We­sten die Jeremiade von der Gefähr­dung der abendländischen Kultur ge­sungen. Politiker singen sie nach der Melodie Spaaks, Geschäftemacher und Fälscher vom Schlage eines Trussards nach ihrer eigenen. Nicht eine östliche Absicht, die hohen Kul­turwerke eines Jahrtausends europä­ischer Entwicklung über den Haufen zu werfen, zu zertrümmern und in alle Winde zu zerstreuen, bedroht sie. Die wirkliche Gefahr, die an ihr nagt, die sie unterhöhlt, wie ein geheimer Wurm, der sich allmählich bis an ihr 'Mark heranfrisst, ist der Zerfall, der im bürgerlichen Denken' immer stär­ker um sich greift, die ungeheuerlich­sten Entthronungen in der Literatur und der Kunst vollstreckt, die Dich­tung um ihren menschlichen Sinn, die Malerei und Bildhauerei um ihre Ver­bindung zur Wirklichkeit, die Musik durch eine auf die Spitze getriebene Atonclität zu einer blutleeren Sache an Herzdarre Leidender zusammen­schrumpfen lässt. Wenn von einer Gefahr für den europäischen Kultur­bestand gesprochen werden kann, so liegt diese in westlichen Sphären... ...und nicht im. Osten erhebt sich ihr drohendes Haupt. Die sozialisti­sche Weltanschauung hat sich als ihr unerschütterlicher Sachwalter, als ihr wirklicher treuer Schatzwächter er­wiesen. Wir wollen nicht auf die vor­herrschenden Tendenzen der Kunst­übung in dem heute schon weltwei­ten Bereich des Realismus unter den Bedingungen der sozialistischen Le­bensform von Gesellschaft und Staat hinweisen. Tizian und Bach, Murillo und Rabelais, Shakespeare und Goethe, Dante und Balzac und Cer­vantes haben bei den „neuen Barba­ren des Ostens1' die Heimstatt gefun­den, die ihnen in ihren Ursprungs­ländern strittig gemacht wird. Bodo ist ein klein winziges Pünkt­chen dieser östlichen Welt. Vor sei­ner Schwelle recken sich mit ihren dunklen Gesteinmassen die Seweri­­ner Karpaten hoch. Die bäuerlichen Laienspieler des Dorfes spielten vor einiger Zeit bei einem Wettbewerb Schillers „Kabale und Liebe". Sechs Stunden lang dauerte die Aufführung. -Bei -der- kritischen :Auswertung- der Ergebnisse des Wettbewerbes wurde ihnen vorgehatten, dass sie sich ein Stück gewählt hätten, zu dessen Dar­stellung ihre Kräfte zu schwach wä­ren. Der Vorwurf war durchaus rich­tig. Sie hätten ein Stück spielen sol­len, das ihren darstellerischen Kräf­ten gemäss gewesen wäre. Das ist aber nur die eine Seite der Sache. Die andere Seite lässt uns auch in diesem gescheiterten Unterfangen der Laienspieler vo:i Bodo efkennen, wir tief das Bekenntnis unserer Menschen zu den unvergänglichen Traditions- i werten der fortschrittlichen Kultur Wurzel geschlagen hat. Bei uns hat die Kunst aufgehört, Objekt des Feit­­schens und Geschäfteins zu sein. Darum ist eine Gemäldefälschung nach dem Trussard’schen Rezepte un­denkbar. Und darum verdienen es die Laienspieler von Bodo, die sich von Schillers Worten im Innersten er­schauernd angesprochen und hinge­drängt fühlten, diese im eigenen Mun­de neu zu formen, und wenn es auch sechs Stunden gedauert haben moch­te, dass wir ihnen herzhaft die Hände schütteln. Auch dann, wenn ihre Be­wegungen eckig und ihre Zungen un­gelenk waren. Mit der Zeit wird sich beides lockern. Denn unsere Men­schen reifen dem Höheren entgegen. Ulnsere schöne J~4eimai leuerscheinüngen des Jahres 1958 In diésem Jahr erscheinen bei uns zahlreiche Gedichtbände, Romane und Bühnenstücke aus der klassischen und zeitgenössischen Weltliteratur. Im Zyklus „Klassiker der Weltlitera-Lufttaxi L, '2öo Morava heisst das modern ausgestattete zweimotorige Flugzeug aus der GSR, das fünf Per­sonen Platz bietet. Es eignet sich be­sonders als Lufttaxi. Zusammen mit vier Sportflugzeugeh wird auch das mittelstarke Verkehrsflugzeug Avia 14 zum erstenmal aüf dem Flugplatz Leip­zig-Moskau gezeigt. Dieser Tage starb der grösste Ele­fant des Kairoer Zoos an. Tbc. Das Tier war 120 Jahre alt geworden, sein Herz wog -21 Pfund und seine Milz w-ar 185 cm lang. Buchhandlungen mit Selbstbedienung gibt es in Korssun-Schewirtschenkow­­ski sowie in anderen Städten und Sied­lungen des ukrainischen Gebiets Tscher. kassy. 50—30 Käufer können sich gleich­zeitig auf den Regalen und ständen die nötigen Bücher aussuchen. Das Perso­nal der Buchhandlung besteht lediglich aus zwei Personen : einem Konsultan­ten und einem Kassierer. Von einem Tiger wurden im Verlauf von 2 Monaten im Gebiet von Maini­­tal im indisch an. Staat Uttar Pradesh 17 Menschen zerfleischt. Die Bestie Überfiel Ihre Opfer bei der f’eidarbeit oder lauerte ihnen nachts auf den Dorfstrassen auf. Rock-’n-RolI-Tanzen hat die iranische Regierung durch ein Dekret verboten. Tn dem Dekret heilst es, dass der Tanz für die Gesundheit und Moral der Jugendlichen schädlich sei. An Geister glaubten Bewohner eines Hauses bei Brunsbüttelkoog in Holstein, weil tagelang ein geheimn&volles Trip­peln über ihren Köpfen zu hören. war. Als sie in ihrer Verzweiflug die Decke aufrissen, erblickten sie drei junge Mar­der. tur“ kommen der IV. Band der ge­sammelten Werke von Moliére, Bal­zac und Mark Twain heraus, der V. Band der Werke Shakespeares und der erste Band der Werke Lessings. Fer­ner erscheinen „Ausgewählte Werke“ von Byron und eine Folge von „Aus­gewählten Schriften“ E. Garcia Lor cas. Unter Neuausgaben dér klassischen Weltliteratur erwähnen wir ferner ei­nen Band der Fabeln von Lafontaine, die „Sentimentale Erziehung“ von Gustave Flaubert, „Zeitgenössische Ge­schichte“ von Anatole France, ausge­wählte Werke von Edgar Allan Poe, „Jean Christophe“ von Romain Rol­land und „Der Zusammenbruch“ von Emile Zola. Von Neuausgaben russi­scher Klassiker erscheinen Band VII der Werke Tschechows, Bând V der Werke Gogols, Band XI und XII der Werke L. Tolstois und Band IX der Werke Turgenjews. Ferner werden Dostojewskis „Der Idiot“ sowie A. N. Ostrowskis „Der Wojwode oder der Traum an der Wolga“ neu herausge­geben. Die Verlagsanstalten planen Neu­ausgaben von Jack Londons „Martin Die Restaurierungsarbeiten des von Stefan dem Grossen errichteten Klosters Neamţ, die • 1954 in Angnti. genommen wurden, gehen ihren!'Ende entgegen. Das Kl'OsTer — ein Denk­mal moldauischer Kunst-aus. dem XV. Jahrhundert — erhält nun ■ sein ursprüngliches Aussehen wieder. Aus­ser der von Stefan dem Grossen ge­bauten Kirche wurden auch die alten Eden“, R. Tagores „Schiffbruch“ und Gárdony -Gezas „Sternen von Egger“. Von moderner Literatur erscheinen ein Gedichtband L. Aragons, sowie die Romane „Haben und Nichthaben“ von E. Hemingway, „Martin Arrowsmith“ von Sincliar Lewis, „Der zweimal ge­kreuzigte Christus“ von Kasantzakis und die „Chronik armer Liebesleute“ von Vasco Pratolini. Die Aufmerksam­keit des Leserpublikums werden auch Neuausgaben und Neuerscheinungen sowjetischer Literatur erwecken wie der „Weg zum Ozean“ von Leonid Leonow, Band II der „Werke“ von A. Tolstoi und sein utopisch-phanta­stischer Roman „Aelita“. IIja Ehren­­burgs Roman „Ohne Atem zu holen“ sowie Gedichtbände Jessenins, Bjed­­nyjs, Vera Inbers und Isakowskis. Ferner erscheinen hoch Anthologien tschechoslowakischer, albanesischer und chinesischer Dichtungen. Für die jugendlichen Leser unseres Landes werden der historische Roman „Richard Löwenherz" von Walter Scott, Jack Londons „Seewolf“, Jules Vernes „Reise zum Mond“ und Edgar Allan Poes „Abenteuer des Gordon Pvm“ herausgegeben. Mönchszellen und die charakteristi­schen Türme des Klosters wiederher­­. ^gestellt, so. dass sich der ganze Ge­bäudekomplex harmonisch in die njale­­rische Landschaft einfügt. Die Restau­­rierüngsarbeiten werden unter Auf­sicht' der" Direktion für Baudenkmäler im Ministerium für Bauwesen und Baustoffe vorgfenommen. flistfoFMsefaes Haudenksnal der Moldau restauriert Der Moldovanul (2542 m) im Fogarascher Gebirge (Aufnahme: Hellmut Lassel vom NW-Fotowettbewerb) Freundschaft durch den Haben Sie, lieber Leser, schon je daran gedacht, mit den Mitgliedern der sowjetischen Nord- oder Süd­polexpeditionen eine Unterhaltung zu führen ? Oder mit Bewohnern von Neuseeland, Hawai oder Feuerland Freundschaft zu schiiessen und mit ihnen Gespräche anzuknüpfen ? Viel­leicht sind Sie in Augenblicken der Träumerei, nach der Lektüre eines ftomans, dessen Handlung in diesen exotischen Gegenden spielte, oder nach einem Film in Gedanken dort­hin gereist, doch sind Sie wohl kaum jemals auf den Gedanken gekommen, dass auch Ihre Stimme mit Leichtig­keit bis dorthin dringen könnte ... Obwohl diese Dinge ins Reich der Phantasie zu gehören scheinen, sind sie doch durchaus möglich, und zahl­reiche Menschen, auch in unserem Lande, pflegen das zu tun. Wie ? Ganz einfach: durch den Mher! ln der ganzen Welt gibt es seit vielen Jahren zahllose Jugendliche und auch ältere Leute, die den verschie­densten Berufen nachgehen, jedoch ein gemeinsames Steckenpferd haben : sie sind Funkamateure... Obwohl sich die Zahl dieser Funk­amateure in der ganzen Welt aut mehr als 300.000 'Personen beläuft, gibt es viele Leute, die von dieser Liebhaberei wenig wissen. Ich will hier versuchen — soweit es der immerhin beschränkte Raum gestattet — einiges über die Tätigkeit dieser Leute zu erzählen. Eine vollständige Definition dieses „Sports“ zu geben, ist recht schwer, denn er hat viele Seiten. Sprechen wir also lieber in Tatsachen. Jeder Funkamateur muss von wahrer Leidenschalt für diese Tätigkeit er­füllt und ausserdem beharrlich und genau sein. Selbst wenn der künftige Funkamateur ursprünglich keine Ahnung von den Geheimnissen des Rundfunks hat, wird ihm diese Leiden­schaft doch dazu verhelfen, in kurzer Zeit die notwendigen Kenntnisse zu erwerben und mit ihrer Hilfe die notwendigen Sende- und Emp­fangsgeräte zu bauen. Selbstverständ­lich bedarf es da grosser Geduld und Liebe zur Sache, und diese sind für den Funkamateur auch später, wenn er den Kontakt mit anderen „Kollegen“ aufgenommen hat, uner­lässlich. Nehmen wir nun an, unser Mann habe die nötigen theoretischen, ja sogar praktischen Kenntnisse im Rundfunkwesen entweder selbst oder in einem Radioklub erworben. Die Funkamateure haben sich in jedem Land in Verbänden zusammen­geschlossen. Bei uns gibt es jm Rah­men der AVSAP zahllose Radioklubs, aber es gibt auch einzelne Funkama­teur. Sind die technischen und organisa­torischen Bedingungen einmal erfüllt, so baut der Funkamateur sich ein Empfangsgeräte für Kurzwellen. Es kann, je nach den Ansprüchen und Möglichkeiten jedes einzelnen, ein­facher oder komplizierter sein. Selbst mit einem einfachen Apparat, der über nicht mehr als zwei Röhren verfügt, lassen sich interessante Verbindungen zu Funkamateuren in fernen Ländern anknüpfen. Der Apparat muss jedoch nur für Kurzwellen eingerichtet sein, da den Funkamateüren nur diese Wellenlänge auf gewissen Abschnit- Äther ten offen steht. Zugleich lernt der Funkamateuer auch noch etwas an­deres — nämlich das Morsealphabet, mit Hilfe dessen er telegraphische Verbindungen aufnehmen kann. Im Grunde also können die Funkama­teure entweder telegraphisch (durch Morsesignale) oder direkt (telepho­nisch) miteinander verkehren. Ein telegraphischer Sender ist viel leich­ter zu bauen als ein telephonischer, dabei lassen sich telegraphische Ver­bindungen auch auf grosse Entfernun­gen leichter herstellen als telephoni­sche. Deshalb ziehen die meisten Funkamateure die Telegraphie vor. Nach einer gewissen Zeit erhält der Funkamateur, der ein Empfangs­gerät besitzt, auf sein durch die -WSAP übermitteltes Gesuch eine amtliche Genehmigung vom Ministe­rium für Verkehrs- und Fernmeldewe­sen und darf sich nun einen Sender bauen. Jetzt gehört ihm sozusagen die ganze Welt... Der Anbahhung neuer Freundschaften steht nichts mehr im Wege. Und nun funkt er den ersten. Appell: „Generalappell, Generalappell an alle Funkamateure 1 Hier Amateursender Y03XY Bukarest, ich gehe auf Empfang 1 Senden Sie bitte 1 Ende...“ Hastig dreht er an den Knöpfen seines Empfangsgeräts. Eine Reihe von Amateursendern, die den Appell aufgefangen haben, zieht vorbei; ihre Antwort spritzt durch den Äther : „Hallo, Y03XY 1 Hier, der bulgarische Sender LZIKAB Sofia. Ich gehe an! Empfang ! Bitte antworten 1 Ende ...“ Allzuweit ist das ja nicht: Bis Sofia ist es sozusagen nur ein Katzen­sprung. Und dennoch: auf einige hun­dert Kilometer Entfernung von je­mandem gehört zu werden, das will etwas bedeuten! Noch dazu mit Hilfe von einigen Röhren, ein paar Dräh­ten, die man mit eigener Hand zusam­mengebastelt hat! Ich kann versichern, dass dies jeden Funkamateur, dem es zum ersten Mal gelingt, mit Hilfe seines Sendeapparates die Entfernun­gen zu überbrücken, in Begeisterung versetzt. Damals, im Jahre 1935, als ich meine erste Funkverbindung ^erstellte, hatte ich weniger Glück als ‘der Ama teür, von dem im obigen Beispiel die Rede ist. Auf meinen ersten Appell antwortete mir nämlich ein Amateur aus . . . Bukarest, und zwar einer, der kaum 1 Kilometer von mir entfernt war. Doch, was hatte das zu bedeu­ten? Hauptsache: es war auch mir ge­lungen, ein Plätzchen in der grossen Familie der Funkamateure einzuneh­men und — vor allem — konnte ich feststellen, dass die Geräte „funktio­nierten“ . . . Unser Funkamateur jedoch, dem die bulgarische Station geantwortet haite, unterhält sich nun mit seinem ersten Freund, den er vielleicht niemals per­sönlich zu Gesicht bekommen wird. Das. Gespräch verläuft linkisch und schüchtern. Und dies ist auch nicht weiter verwunderlich, steht unser Freund doch zum ersten Mal am Mi ■ krophon und weiss, dass ihn zugleich mit seinem bulgarischen Freund noch viele andere Amateure hören können, die ebenfalls mit ihm in Verbindung zu treten wünschen. Er macht seinem Gesprächspartner Angaben über die Empfangsbedingungen, nennt seinen Namen, beschreibt in höchster Aufre­gung seine kleinen Sendegeräte und ist dabei im Grunde seines Herzens fest davon überzeugt, sie seien das Beste, was er im Leben je geschaffen hat. Voller Ungeduld bittet er seinen Gesprächspartner, ihm mitzuteilen, wie der Empfang verläuft. Nun wird er erfahren, ob sein Sender wirklich et­was wert ist, ob der ferne bulgari­sche Freund ihn ebenso gut hört. Und nun sendet Hristo aus Sofia. Ja, er hört gut und freut sich, einen neuen Freund gewonnen zu haben. Dann folgen einige technische Einzel­heiten und die Sendung schüesst mit einem „Auf baldiges Wiederhören!“ Der irischgebackene Ätherwellen-Be­­hérrscher fasst Mut., Ein Appell jagt den anderen, und häufig empfängt er Antwort von verschiedenen Funkama­teuren aus aller Herren Ländern. Schliesslich gelingt es ihm, mit Alex aus Wladiwostok oder mit Juan aus Buenos Aires zu sprechen wie mit gu­ten Freunden, die im Nachbarhause wohnen. Und dann beginnt der Post­bote auch die QSL’s zu bringen, die schriftlichen Bestätigungen aller her­gestellten Verbindungen, die wie Post­karten aussehen und olt sehr geist­reich illustriert sind. Ein Funkamateur kann jedoch auch Gelegenheit haben, seine Funkfreunde persönlich kennenzulernen, selbst wenn diese in fernen Ländern wohnen. So habe ich Ing. Heinz Stiehm kennen gelernt, einen Funkamateur an Bord des Schulschiffs „Wilhelm Pieck“ aus der DDR. Es war mir bekannt, dass dieses kleine Segelfahrzeug im Mai 1957 eine Reise von Greifswald nach Odessa angetreten hatte und dass sich auch die Sendestation eines Funkama­teurs an Bord befand. Gehört habe ich diesen Sender zum ersten Mal, als das Fahrzeug auf dem Schwarzen Meer segelte. Die Verbindung wurde leicht hergeslellt, und so erfuhr ich, dass das Schiff auf seiner Rückreise, aus Odessa kommend, auch Kon­stantza anlaufen wird. Ich versprach, selbst nach Konstantza zu kommen, um meinen Funkfreund persönlich ken nenzulernen, und so geschah es auch. Schon auf dem Meer machten wir persönliche Bekanntschaft — Ing. Heinz Stiehm an Bord des Schul­schiffs, ich an Bord des Lotsenkutters. Als wir in Hörweite waren, begann ich aus Leibeskräften zu rufen: „Heinz! Heinz!“ Da die ganze Mannschaft der „Wilhelm Pieck“ Matrosenanzüge trug, war es natürlich schwer, Heinz herauszufinden. Und doch gelang es mir, dank dem Erfindungsgeist mei­nes Funkfreundes, der den Funkruf des Schiffe; auf einen Pappdeckel mit grossen Lettern gemalt hatte: DM5MM. An Land machten wir dann wirklich Bekanntschaft und gingen später als wahre Freunde auseinander, die ein­ander vielleicht niemals Wiedersehen werden. Die Herstellung von Funkverbin düngen kann auch als sportliche Ver anstaltung im Landes- oder Weltmass­stab aufgezogen werden. Zum Unter­schied von den anderen Sportarten, die sich auf mehr oder weniger be­schränkten Sportplätzen entfalten, ver­fügen die Funkamateure über ein rie­sengrosses Feld: den ganzen Erdball.1 . Die. Wertung bei solchen Wettbewer­ben erfolgt entweder auf Grund der grössten Zahl von Funkverbindungen ungeachtet der Entfernung oder -auf Grund der grössten Entfernung, die in einer gewissen Zeitspanne — 3—48 Stunden — überbrückt wird. Man möge ja nicht glauben, dies-’sei weniger anstrengend als. ein Fussball­­match oder irgendein anderer., Sport­wettbewerb, denn man muss mit den Kopfhörern in angestrengter Aufmerk­samkeit viele Stunden am Apparat verharren. Damit ist aber das Betätigungsfeld der Funkamateure bei weitem noch nicht erschöpft. Wer den Film „Wenn alle Menschen der Welt . . gesehen hat, erinnert sich gewiss, dass es in , diesem Film um die Rettung der Mannschaft eines Fischerbootes ging, die eine Lebensmittelvergiftung erlit­ten hatte. Und diese Rettung wurde durch die Zusammenarbeit der Funk­amateure mehrerer Länder bewirkt. Ist die Handlung dieses Films auch nur das Ergebnis der Phantasie des Drehbuchautors, so ist dennoch nicht zu leugnen, dass die Funkamateure in der Tat bei Überschwemmungen, Erd­beben usw.1 mit ihren Sendegeräten in selbstlosem Einsatz die Rtttungsojje­­rationen erleichtert haben. Denken wir dabei nur an die Rettung des Flosses „Tahiti Nui“, das vor der. lateinameri­kanischen Küste zu sinken begann. Die SOS-Rufe der Forscher wurden von einem Schweizer Amateur aufge­fangen, der diese nach Santiago wei­terleitete, von wo für Bishopp und seine Leute Rettung kam. : Es erübrigt sich wohl hinzuzufügen, dass die Funkamateurn- Während des -Krieges in verschiedenen Ländern mit den Armeen oder den Partisanen, e/ig zusamrpengearbejtet haben, uţn ihr Vaterland zu verteidigen. Über die Funkamateure, ihre,. Tätig­keit und ihre Erlebnisse wäre noch viel zu berichten. Ich möchte jedoeli ab­schliessend nur noch eines hinzufügen: sie alle bemühen sich, die Völker­freundschaft zu festigen. Ing. Liviu Macoveanu . Y03RD .... Ing. Macoveanu stellt mit dem Sender des Radioklubs in Konstantza die Verbindung mit Radioamateuren der „Wilhelm Pieck" her. NEUER WEG Nr. 2730 Drahtseilbahn auf die Schuierau Eigenbericht. — Um den Tou­ristenverkehr auf die Schuleräu zu er­leichtern, beabsichtigt die Abteilung für Architektur und Systematisierung des Regionsvolksrates Stalin noch im Laufe dieses Jahres den Bau einer Drahtseilbahn in Angriff zu nehmen. Die Drahtseilbahn wird am äusseren Ende der oberen Vorstadt, bei den „So­lomonfelsen“, beginnen und etwa 4 Ki­lometer weit, bis zum neuerrichteten Hotel „Schulerau“ führen. Sie wird in einer Stunde 600 Personen befördern können. Die Drahtseilbahn Stalinstadt — Schulerau wird gemeinsam mit der 1950 gebauten Drahtseilbahn S.chulerau — Schuler den Schutzhütten auf dem Schulermassiv eine bessere Versorgung gewährleisten. Ausser der neuein Drahtseilbahn hat der Regionsvolksrat Stalin für 1958 auch den Bau einer Autostrasse aul die Schulerau geplant. Die neue Auto­strasse wird über die „Warte“ führen. Die Entwürfe für beide Bauvorhaben sollen Anfang Mai fertig sein. Die er­forderlichen Vorarbeiten zur Unter­suchung des Baugeländes sind bereits fortgeschritten. 2000 Jahre alte Uronxeplatteii In der Nähe vom Souschien in China haben Archäologen Bronzeplatten mit goldenen Inschriften entdeckt, deren Alter auf 2000 Jahre geschätzt wird. Sie weisen ungefähr 100 Buchstaben in 9—10 Zeilen auf. Die Forscher fan­den ferner auch noch zahlreiche Ge­­fässe, die ungefähr 3000 Jahre alt zu sein scheinen. Sie wurden für die Auf­bewahrung von Lebensmitteln und Ge­tränken sowie auch für Kulthandlun­gen verwendet. Sonnabend, 1. Februar 1958 „Würde" Ein von den honorablen Frauen Dienstmädchen Vilma. Doch durch des Provinzstädtchens verwöhnter die Begegnung mit diesem in seiner Journadst lässt sici aus lauter Spass unwiderstehlichen Ursprünglichkeit, cm Abenteuer und aus Länger weile robusten Schönheit und seelischen mit einem cinfächen Dienstmädchen 'Grösse bezaubernden Bauernmädchen e.n, verliebt sich regelrecht m dieses geht in dem oberflächlichen, leicht Bauernkind und lässt es sch'iesslich blasierten Menschen eine Wandlung trotzdem stehen. vor sich. Die Liebe für dieses Mäd-Diese in die österreichisch-ungari- chen, die vielleicht ungewollt von ihm sehe Monarchie verlegte Handlung Besitz ergreift, lässt ihn das Leben hätte ohne weite­res ein rührseliges Melodrama ergeben können. Es ist ein Stoff, der die Ge­fahr einer solchen Abwandlung in sich birgt, ja vielleicht geradezu herausfordert. Die Schöpfer des ungarischen Films „Würde (rumänischer Titel ..Mindre'') haben es jedoch vermie­den, durch billige, auj die Tränen- Irüsen agierende Mittel „starke" Ef­fekte zu erlangen. Ihr Film — wir FILMCHRONIK um sich her aus einer neuen-- Per­spektive sehen. Er erkennt die lächer­liche Grpsstuerei und geistige Leere der Gesellschaft, der er angehört, er­kennt die moralische, seelische und geistige Überlegenheit jener Menschen, die für ihn früher als Masse, als einfaches Volk von keinerlei Inter­esse waren. An dem Dienstmädchen Vilma lernt er Züge menschlicher Würde und Reinheit kennen, wie er ollen es g eich eingangs sagen — sie früher nie erfuhr. Und . der Krieg, rägt nicht nur den Stempel echten bis dahin ein ferner, unbestimmter ünstlerischen Könnens, sondern zeugt Begriff, wird durch die Begegnung auch von der psychologischen Reife mit Vilmas einrückendem Bruder zu seiner Schöpfer, ihrem Feingefühl, aner grausam-realen Wirklichkeit, icschmack und Sinn für Mass. Lauter Obwohl jedoch Oberflächlichkeit. und Eigenschaften, die dazu beitragen, die Gleichgültigkeit zum Teil von diesem sem Streifen, über seinen sozialkr:t Menschen abfallen, hat er doch nicht sehen Wert hinaus, jenes für eine• die innere Kraft und den Mut• sich ’uten Film eigentlich unentbehrliche von der bürgerlichen Gesellschaft los­­gewisse Etwas'' zu verleihen; den ztireissen. Er schreckt vor den seeli­­'auber echter, wahrer Menschlichkeit, sehen und sozialen Komplikationen Der Regisseur des Films, Fehér zurück, in die ihn seine Leidenschaft ,'mre, hat, indem er die Wirksamkeil zieht. Eine wahre Tragödie spielt sich im Inneren des Die/isttnädchens .Vilma funden. Seine Eigenart ist es, dass ab. Sie, die Stolze, die alle Anhöhe­­er bei dieser krassen Gegenüberstel- rungsversuche der Herrensöhfichen hing zweier grundverschiedener Wel- entschieden ablehnte, gibt sich ihrer ten und Mentalitäten ständig einen Liebe zu. dem vermeintlichen Solda­­beinahe streng zurückhaltenden Ton ten bedenkenlos hin, weit Sie. in ihrer bewahrt; dass er nichts überzeichnet entwaffnenden Offenheit und Nfltür­­und sowohl in der Milieu- als auch in lichkeit, ihrer seelischen Reinheit, und der Charakterschilderung die schlichte Arglosigkeit keine Vorurteile kennt Wahrhaftigkeit zvahrt. und weil sie meint, dass er feiner Unübertrefflich ist die Atmosphäre der Ihrigen ist und es soráig nur des kleinen ungarischen Provjnzstädt- ebenso ehrlich meinen kaim driţ sie. chens zur Zeit des ersten Weltkrieges, Für dieses einfache DiénsitnSÍchen Da sind Menschen, die sorg- und ist der Fall endgültig erledigt als gedankenlos in den Tag hineinleben, sie erfährt, dass sie; belQgeh wurde, im Kaffeehaus bei Billardspiel oder dass dér Mann, déri sie lieb£Şeinet in den Salons der „ehrenhaften" Fa- Gesellschaft angehört, von der, sié milien des Städtchens die Monotonie oft Demütigungen und Kränkungen ihres Daseins „pflegen", und da sind erfahren musste, die ihr kalt und andere Menschen, die bei Tam-Tam fremd gegenübersteht. Und die so seines Films aus scharfen Kontrasten hervorholte, keine neue Methode er-■und Blasmusik, von weinenden Frcuien geleitet, an die Front abmarschieren, • in einen Krieg, der sie vielleicht das Leben kosten wird. Zu den ersteren gehört der junge Journalist Nagy Sándor. Durch die Protektion des Hauptmanns vom Mili­tärdienst befreit, trägt er den Solda­tenrock als eine Art spasshafte Ver­kleidung, in der er, von niemandem erkannt, zur Abwechslung den ein­fachen Menschen spielen kann. Ganz zufällig oder vielleicht aus dem Wunsch heraus, einmal etwas Neues, Anderes zu erleben, stürzt er sich in das Liebesabenteuer mit dem schönen Handball grausam Getroffene verliert keinen Augenblick ihre Wurde' und verbirgt ihr tiefes Leid hinter einer Maske; stolzer Unnahbarkeit. Die beiden Hauptgestalten des Films finden in den Schauspielern Bora Mar­git und Darvas István ■ glänzende Interpreten. Dem ausgezeichneten 'Spiel dieser Künstler ist es nicht zuletzt zuzuschreiben, dass dieser Film ■ so Ausgeglichen, dass darin kein . Mission und" keine falsche Sentimentalität zu finden sind, und dass die zahlreichen Feinheiten der Regie so treffenden Ausdruck. gefunden haben. Gertrud Fernengel greşul Stalinstadt—Flamura roşie Her-: mannstadt 7:6 (5:3) ; Steagul roşu Bu­karest—Flamura roşie Hermannstadt 3:3 (2:2) ; Lokomotiv Virovitica—Pro­gresul Stalinstadt 4:3 (1:0). Das Turnier veranschaulichte die ausgezeichnete Form des jugoslawi­schen Ţeams, das sich durch eine wen­dige und entschlossene. Verteidigung raschen Angriff Lokomotív Virovitica — Gewinnerin des Progresul-Pokals Stalinstadt. (Eigenbericht). — Der zweite Tag des internationalen Handballtreffens brachte ein Blitztur­nier von 6 Spielen zu je 20 Minuten. Hierbei wurden folgende Ergebnisse verzeichnet: Progresul Stalinstadt—Steagul roşu Bukarest 4:4 (1:2); Flamura roşie Hermannstadt—Lokomotiv Virovitica 4:5 (2:3) ; Steagul roşu Bukarest — sowie durch einen Lokomotiv Virovitica 2:3 (1:1); Pro- hervortat. Bara Margit -als Dienstmädchen Vilma .uncţ.„Darvas István., ./fl dér Rolle des Journalisten tyagy$ándot .......,,i,

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