Neuer Weg, 1959. március (11. évfolyam, 3063-3088. szám)

1959-03-01 / 3063. szám

Seite 2 Im Metallurgischen Kombinat Reschitza : Lieferplanerfüllung Hauptanliegen Walzgut darf nicht Dem Metallurgischen Kombinat Re­schitza, das eine grosse Auswahl von Erzeugnissen liefert und mit zahlrei­chen Betrieben Wirtschaftsbeziehungen unterhält, fällt in unserer Volkswirt­schaft eine besonders wichtige Rolle zu. Das Kombinat liefert Walzgut an mehr als 470 Abnehmer, während die in den verarbeitenden Werkstätten des Kombinats hergestellten Produkte an rund 200 Betriebe des In- und Aus­landes gesandt werden. Im Jahre 1958 tätigte das Kombinat über 5G00 Verträge für die Liederung von Walzgut, die zu 75,85 Prozent er­füllt wurden. 17,57 Prozent der Ver­träge wurden nur zum Teil erfüllt. Den restlichen Verpflichtungen ist man nicht nachgekommen. Das ist darauf zurückzuführen, dass mit dem Wieder­aufbau des Siemens-Martin-Stahlwerks in der Belieferung des Kombinats mit Gussblöcken grosse Schwierigkeiten auftraten ; die Gussblöcke mussten aus dem Hüttenkombinat Hunedoara be­zogen werden, das jedoch die Bestel­lungen nicht in der gewünschten Aus­wahl lieferte. Die Folge davon war, dass das Metallurgische Kombinat Re­schitza das Walzgutsortiment nicht den Bestellungen entsprechend herzu­­stcllen und somit die Lieferverträge für Walzgut nicht einwandfrei zu er­füllen vermochte. Eine weitere Schwierigkeit ergab sich daraus, dass je 1000 Kilogramm Walzgut an verschiedene Adressen zum Versand gebracht werden. Hier ein Beispiel: in dem Bestellschein der Icomregiocop-Grosswardein sind für 10 Tonnen Bandeisen 10 verschiedene Lieferadi essen lür je 1000 Kilogramm angegeben. Da jedoch nicht <±ie Mög­lichkeit besteht, per Eisenbahn je 1000 Kilogramm nach verschiedenen Rich­tungen zu versenden und da es an­dererseits keine Waggonladungcn gibt, die mit dieser Menge vervoll­ständigt werden könnten, laufen wir Gefahr, den Vertrag nicht erfüllen zu können. Das Walzgut aber, das tat­sächlich erzeugt wurde, wird die La­gerräume des Kombinats belasten. Trotz der erwähnten Schwierigkeiten gelang es, gegenüber den Planaufga­ben für 1958 eine zusätzliche Menge Walzgut von 5769 Tonnen zu erzeu­gen. Lagerröume belasten Die Erzeugnisse des Maschinenbau­sektors des Kombinats wuchsen ge­genüber 1957 mengenmässig an. Es wurden grosse Exportaufträge ausge­führt und zwar wurden 3000-kW-Tur­­binen, Lokomotiven und Erdölausrü­­stung geliefert. Da die Erzeugnisse des Reschitzaer Metallurgischen Kom­binats im Export unseres Maschinen­baus einen bedeutenden Platz einneh­men, leistet das Kombinat einen be­achtlichen Beitrag zur Verbesserung unserer Aussenhandelsbilanz. Im Jahre 1958 konnten die Aufträge des Maschinenbausektors sogar vor­fristig durchgeführt werden. So wur­den für den Export 3000-kW-Genera­­torsätze, 3 Stück 4,5-MW-Turbinen, 10 Lokomotiven des Typs 150 000 und 10 Lokomotiven des Typs D2 ge­liefert. Für den Inlandsbedarf wurden 387 Stück Schwerstangen für die Erdölin­­dustiie u. a. etwa einen Monat vor dem eingqplanten Termin geliefert. Trotz der in diesem Abschnitt er­zielten Erfolge konnte ein Teil der Verträge nicht zur Gänze, ein anderer überhaupt nicht erfüllt werden. Die kommerzielle Tätigkeit des Kom­binats war im Jatire 1958 im grossen und ganzen zufriedenstellend, wenn- Ieich in der Organisierung der Pro­­uktion noch gewisse Mängel auftre­­ten. Dank der Tatsache, dass die Ar­beiter und Techniker ihre Verpflich­tungen erfüllten, gelang es, den Plan sowohl mengenmassig als auch nach Sortimenten zu erfüllen. Somit konnte auch der Finanzplan verwirklicht wer­den. Die Verwertung der Bestände und nichtstandardisierten Erzeugnisse bildet ein weiteres Anliegen des Kom­binats. Wir sind bestrebt, die noch vorhan­denen Mängel im Betrieb des Kom­binats durch bessere Organisierung, Erreichung entsprechender technisch­wirtschaftlicher Kennziffern und ra­tionellere Auslastung unserer Kräfte zu beheben, um einen tatkräftigen und aktiven Beitrag zur Entwicklung der Volkswirtschaft unseres Landes zu lei­sten. Ing. Carol Marchescu MK Reschitza Auf dem Staatsgut Bistritz ; Reparaturen B i s t r i t z (Eigenbericht). — Bis zum 20. Februar hätten die Repara­turen der Landmaschinen und Geräte auf dem Bistritzer Staatsgut abge­schlossen werden sollen, und doch war es selbst am 23. Februar noch nicht soweit. Man sei damit fast fertig, be­haupten Angestellte der mechanischen Werkstätte. Leider aber deutet dieses „fast“ auf noch mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Wochen feste Ar­beit. Tatsache ist, dass die nur zehn Mann zählende Belegschaft der Werk­statt nicht schlecht gearbeitet hat, wenn man bedenkt, dass die Bedin­gungen hier anders sind als in der Bistritzer MTS. Abgesehen davon, dass einige Materialschwierigkeiten manche Arbeiten verzögerten, hat die Werkstätte auch laufende Reparaturen an Maschinen und Anlagen, die nicht direkt für den Frühjahrsanbau be­nötigt werden, bei verschiedenen Sek­tionen der Wirtschaft durchzuführen. So wurden gerade jetzt einige Me­chaniker aut der Tierzuchtfarm in Jaad zur Montage eines Milchrahmers beschleunigen! eingesetzt; die Folge davon war, dass andere Reparaturen in Rückstand ge­rieten. Durch Wiedernutzbarmachung ver­schiedener Ersatzteile, und nicht zuletzt durch die gute Pflege, die die Trak­torfahrer Johann Csallner, Diönisie Gliga und andere ihren Maschinen im Herbst angedeihen Hessen, so dass jetzt weniger Reparaturen als einge­plant durchzuführen waren, gelang es, bedeutende Beträge einzusparen. Dennoch sind die Ergebnisse, im allgemeinen betrachtet, nicht zufrie­denstellend. Zwar bemüht, sich der Leiter der Werkstätte, Ing. Flori­­şteanu, die Arbeit gut einzuteilen. Doch werden der Werkstätte allzu viele unvorhergesehene Arbeiten über­tragen : ausserdem wird der Werk­stättenleiter von der Staatsgutleitung allzu oft zu den einzelnen Sektionen geschickt, so dass er zu wenig bei den Mechanikern ist. Das Frühjahr wartet bestimmt nicht; darum heisst es jetzt, auch hier alle Kräfte für den raschen Ab Schluss der Reparaturen einsetzen. Bessere Bestandteile für Piteşti. — Die Vasile-Tuduse- Werke in Colibaşi gehören bei der Erzeugung von LKW zu den Haupt­mitarbeitern der Stalinstädter „Stea­gul Roşu“. Hier werden zahlreiche LKW-Bestandteile hergestellt, wie auch Schmier- und Verdichtungsringe. Bei der Betriebsleitung liefen wie­derholt Beschwerden über die unbefrie­digende Qualität dieser Autobestand­teile ein. Das bildete einen Gegen- die Steagul-Roşu-LKW stand der Erörterung bei den Produk­tionsberatungen der Arbeiter, Inge­nieure und Techniker, die konkrete Vorschläge zur Qualitätsverbesserung machten. Eine der wichtigsten Fol­gen davon war die Abänderung der Technologie beim Guss der Werkstücke. So wurden Gusspfannen nach dem Siphon-System angefertigt, die ver­hindern, dass beim Guss Schlacke ins Metall eindringt. NEUER WEG Treffpunkt: Zimmer des Abgeordneten „Zentrale“ für 400 Abgeordnete / Vorhaben werden verwirklicht Auf dem Bukarester Republicii-Boule­­vard Kr. 16 steht ein hoher solider Bau. Auf der einen Seite dieses Blocks ist über der Eingangstür ein kleines Schild angebracht: „Zimmer des Ab­geordneten“ steht darauf in roten Let­tern geschrieben. Und wer noch nie drinnen war, der kann sich über die Aufgaben, die dies „Zimmer“ zu er­füllen hat, kaum ein Bild machen. Doch treten wir ein. Das Zimmer ist schön eingerichtet, und... voller Men­schen. Ioana Parmac, die Verantwort­liche, ist gerne bereit, uns etwas aus der Tätigkeit des Abgeordnetenzimmers zu berichten. Mit einem vielsagenden „Wollen es 'mal versuchen“ wird der Anfang gemacht. „Wie Sie sehen, herrscht bei uns ein ständiges Kommen und Gehen. Kein Wunder — ist dieses Zimmer doch der Treffpunkt aller Mit­glieder des Exekutivkomitees und der fast 400 Abgeordneten des hauptstädti­schen Volksrates. Das Leitungskollek­tiv, bestehend aus elf der tüchtigsten Abgeordneten, sorgt dafür, dass hier ständig Hochbetrieb herrscht. Von hier aus unterhalten wir dann mit den Leitungskoliektiven der elf hauptstädtischen Ständigen Kommissionen, denen 381 Abge­ordnete angehören, wie auch mit jedem einzelnen Abgeordneten unmittel­bare Verbindung. Sie können mir glau ben, dass dies niqht gerade leicht ist. Zuschriften, Vorschläge oder Gesuche der Bürger gelangen durch Vermittlung der Abgeordneten zu uns und werden dann von hier an die zuständigen Abtei­lungen des Volksrates weitergeleitet. Die Antwort, und zwar schriftlich, wird den Gesuchstellern auf dem gleichen Wege übermittelt.“ Während Gen. Parmac weiter über organisatorische Probleme spricht, tritt ein grosser, breitgebauter Mann in Ei­­senbahneruniform ein... Auch sie sieht ihn und gibt dem Gespräch eine andere Richtung... „Dies ist einer unserer besten Abgeordneten. Er ist Lokführer und kann Ihnen bestimmt vieles aus seiner Arbeit erzählen.“ Wir machen Bekanntschaft. Ion Purcea ist sein Name. Abgeordneter des Wahl­­kreises Nr. 392. Bereits in der dritten Legislaturperiode tätig. Dies allein sagt einem schon vieles. Auch diesmal ist er wieder mit einem Vorschlag gekom­men. „Es ist schon so, dass wir viel zu tun haben. Unsere Wähler kommen fast täglich mit Vorschlägen zur besse­ren Arbeitsgestaltung. Es heisst, teste anpacken, um diese rasch und gut durchzuführen. Die materiellen und li nanziellen Mittel dürfen dabei nicht verwirtschaftet werden. Auch jetzt lege ich einen Vorschlag unserer Wähler vor, die die Verlängerung der 10er Strassenbahnlinie bis nach Chitila, d.h. um weitere drei Kilometer, verlangen. Die Bewohner dieses Viertels haben sich bereit erklärt, tatkräftig bei der Arbeit mitzuhelfen. Meines Erachtens nach ist dies wirklich ein dringendes Problem, das gelöst werden kann.“ In diesem Abgeordnetenzimmer kann man so richtig erfahren, wie Mängel aufgedeckt und beseitigt, Initiativen ge­fördert und Vorhaben verwirklicht wer­den. Da ist zum Beispiel eine Zuschrift des Abgeordneten Fierescu Constantin. Er verlangt, die im Stadtviertel Vatra Luminoasă begonnenen Elektrifizierungs arbeiten ?u beenden. Heute wird diese Arbeit in beschleunigtem Tempo durch geführt. Oder die Zuschrift des Abge­ordneten Ion Macovci. Darin wird ver­langt, dass die Kanalisierung der Strassen Mesteacănului und Cerbului in Angriff genommen werde. An und für sich eine gute Sache. Denn die Leute wollen schönere Strassen haben. Doch muss beim Bauen plangemäss vorgegangen werden. Deshalb kann auch die Antwort des Volksrates nicht an­ders lauten : „Zuerst muss der Haupt­kanal, an dem jetzt gearbeitet wird, fertiggestellt werden, dann erst kann man an den Bau der zwei Nebenkanäle, die in den Hauptkanal münden, schrei­ten.“ Erwähnt sei noch die Zuschrift von Ana Apolian, Abgeordnete des Stadt Wahlkreises Nr. 275. Sie schlägt vor, die Caporal-Luca-Gheorghe-Strasse zu Kanalisieren und eine Gasleitung zu le­gen. Sie ist fest davon überzeugt, dass auch dies Vorhaben in Kürze Wirklich­keit wird. So wird in diesem kleinen und_ un­scheinbaren Zimmer Grosses geleistet. Paul Schuster MTS leisten heuer 16 Eine Million Hanter mehr als 1958 16 Betriebe' unserer Masehinenbau­­industrie sind heute für den Bau von Landmaschinen und landwirt­schaftlichen Geräten spezialisiert. Sie stellen der Landwirtschaft 50 ver­schiedene Maschinen zur Verfügung, wie Traktoren, Sämaschinen, Kultiva­toren, Mähbinder, selbstfahrende Kom­binen u. a. Anfang 1959 verfügten die 240 MTS über 22 353 konventio­nelle I5-PS-Traktoren während es 1938 in ganz Rumänien kaum 4858 Traktoren gab, die ausschliesslich von den Gutsherren und Grossbauern ver wendet wurden. In den ersten Jahren ihres Beste­hens haben die MTS fast ausschliesslich die Ackerungen und den Drusch durchgeführt; allmählich haben sie aber auch die Mechanisierung anderer landwirtschaftlicher Arbeiten begon­nen, so die Aussaat, Pflegearbeit, Ernteeinbringung, Hacke, Futter­pflanzeneinsäuerung und Bodenmelio­ration. Im Jahre 1958 haben die MTS 6 942 500 Hanter geleistet, d. h. um 4 631 000 Hektar Normalackerung mehr als 1951. Die durchschnittliche Jahresleistung eines konventionellen Traktorş betrug 1958 um 14,2 Prozent mehr, als de.r Plan vorsah, d. h. 314 Hektar Nor­malackerung. Die Selbstkosten je Hek­tar Normalackerung wurden um 13,5 Lei gegenüber den eingeplanten Auf­gaben gesenkt. Die vergenossenschafteten Landwirt­schaftseinheiten haben als Folge der Alechanisierung der Arbeiten je Hek­tar durchschnittlich um 300—400 Kilo­gramm mehr Getreide als die werktä­tigen Einzelbauern erzielt. Dies be­deutet beispielsweise für 1957 eine Mehrproduktion von insgesamt 750 000 Tonnen Getreide bzw. über 800 000 000 Lei. Die MTS werden heuer um eine Million Hanter mehr als 1958 leisten. So werden die Traktoristen zur Erfül­lung der vom II. Parteitag der RAP gewiesenen Aufgaben beitragen, näm­lich, dass der vergenossenschaflete so­zialistische Landwirtschaftssektor im Jahre 1960, was Anbaufläche und Wa­renproduktion anbelangt, das Überge­wicht gewinnt. LAgerpres) ,T4* heisst der Normalfilmprojektor, der seil einiger Zeit tm Bukarester „Tehnocin'-Werk ín Serie Her gestellt wird. „Bakterienfresser“ Ein interessanter Ausschnitt aus den Grenzgebieten unseres Wissens Man muss hier das bekannte Sprich­­woi t enikehren und sagen: „Auch tür den kleinsten Klotz findet sich ein noch feinerer Keil.“ Eine Bakterie ist, veiss Gott, schon winzig genug: aber auch für sie hat die vorsorgliche Natur einen noch winzigeren Keil auf Lager — eben den „Bakterienfresser“ oder — um uns in anständiger wissen­schaftlicher Sprache auszudrücken — Bakteriophagen (vom griechischen „fagein“ = fressen). Fragen Sie nun bitte nicht gleich: Was ist eigentlich ein Bakteriophage? Das ist eine kitzligere Frage als Sie ahnen, und wir wollen ihre Beant­wortung lieber noch ein wenig von uns [ortschieben. Lassen Sie sich also zunächst erzählen, wie die Bakterio­phagen entdeckt wurden, wie sie aus­sehen, was sie tun und wozu sie gut sind. Vor fast genau 40 Jahren machte der französische Arzt d’Herelle eine merkwürdige Beobachtung: filtrierte er eine Aufschwemmung des Stuhles von Ruhrkranken und setzte er dem Filtrat Kulturen von Ruhrbakterien zu, so wurden sie in kurzer Zeit ein­fach aufgelöst;' filtrierte er diese Flüssigkeit wiederum, so .zeigte das Filtrat eine noch bedeutend grössere Lösungskraft. Das ging so weiter, bis schliesslich ein Tropfen, noch in mil­lionenfacher Verdünnung einer 3ak­­tericnkultur zugesetzt, sie rasch zur Auflösung brachte. Drei Jahre lang studierte d’Herelle dieses Phänomen und. gab dann in einer ausführlichen Arbeit der staunenden Fachwelt seine Schlussfolgerungen bekannt; auch bei Bakterien gibt es Infektionskrankhei­ten, deren Erreger ein unvorstellbar kleines, sich aber in Gegenwart von Bakterien stark vermehrendes Lebewe­sen ist; er benannte es „Bakterio­phag“. Damit begann in vielen Ländern eine . wahre " Springflut von Untersu­chungen über Bakteriophagen, die der Reihe nach bei noch zahlreichen an­deren — pathogenen und nicht patho­genen — Bakterien gefunden wurden. Von Dr, St. Orenski Das Interesse an dieser Frage war un­ter anderem auch deshalb so lebhaft, weil dié Bakteriophagen in allen we­sentlichen Eigenschaften den Erregern der Viruskrankheiten gleichen und man sich aus der Bakteriophagenforschung wertvolle Rückschlüsse für die Virus­­lorschung versprach. Besonders in den letzten 15 Jahren haben sich unsere Kenntnisse über die Bakteriophagen dank der modernen Forschungsmetho­den (Elektronenmikroskop, Ultrazentri­fuge, Isotope usw.) ausserordentlich bereichert und wir können heute mit ziemlicher Sicherheit folgendes Bild entwerfen : Die Bakteriophagen zeigen im Elek­tronenmikroskop erstaunlicherweise etwa die Gestalt von Kaulquappen, nur dass eben ihre Dimensionen in Millimikron (millionstel Millimeter!) gemessen werden müssen. Der Kopf­teil hat meist eine Länge zwischen 10 und 100 Millimikron, der schwanzarti­ge Fortsatz kann kurz, aber auch be­deutend länger als der Körper sein-Was geschieht nun, wenn der Pha­ge mit der entsprechenden, empfäng­lichen Bakterienzelle zusammentrifft ? Zunächst heftet er sich mit seinem Schwanzteil an die Zelle; die Zell­membrane wird an dieser Stelle auf­gelöst und der Phage „schiesst“ nun in das Innere eine besondere Sub­stanz, die sich in seinem Kopfteil be­findet (eine Nukleinsäure von der Art, wie sie den Hauptbestandteil der Zell­kerne aller lebenden Zellen bildet). Jetzt beginnen in der Bakterienzelle eine Reihe höchst merkwürdiger Vor­gänge. Der Zellkern zerfällt, die ge­wöhnlichen AufbautDrozesse, die sonst in der Zelle stattfinden, werden ab­gestoppt ; wie unter einem unaus­weichlichen Zwang beginnt der ganze. Aufbaumechanismus der Zelle auf ei­nen einzigen, selbstmörderischen Zweck hinzuarbeiten: aut die Her­stellung von Bakteriophagenbestand­teilen I Durch einen noch ganz un­geklärten Vorgang vereinigen sich dann diese Bestandteile und siehe da, im Inneren der Zelle wimmelt es nun — nach Ablauf von 20—40 Minuten nach der stattgetundenen Infektion — von fix und fertig ausgebildeten, zu neuen Taten bereiten Phagen. Der Schlussakt lässt qicht lange auf sich warten: die Zelle platzt und die be­freiten Phagen stürzen sich auf neue Opfer. So kommt es zu dem immer wieder erstaunlichen Schauspiel, dass innerhalb kurzer Zeit die von vielen Milliarden Bakterienzellen trübe Nähr­lösung fast schlagartig aufgehellt wird. Nun, das ist sozusagen der klassi­sche Verlauf der Angelegenheit, der auch in vielen Einzelheiten heute noch ungeklärt ist; es gibt aber eine zweite Möglichkeit, die den Forschern noch bedeutend mehr Kopfzerbrechen verur­sacht Die Präliminarien sind die glei­chen — Anheften des Phagen an die Zelle, „Injektion“ der Nukleinsäure; dann aber kommt die überraschende Fortsetzung: die eingedrungene Pha­gensubstanz errichtet keine Schrek­­kensherrschaft in der Zelle, sondern fügt sich ganz bescheiden der Erb­masse der Zelle an und wird von nun an bei jeder Zellteilung an die beiden Tochterzellen vererbt. So entsteht eine Bevölkerung, von der jedes einzelne Individuum den Phagen „latent“ in sich trägt; bloss bei je einer von ein paar tausend Zellen kommt er zum Ausbruch, so dass in einer solchen Bakterienkultur stets freie Phagen an­­zutrelfen sind, gegen die aber die Zel­len immun sind. Durch gewisse Che­mikalien oder Bestrahlungen kann nun der latente Phage aktiviert werden — ohne dass man recht weiss, wie das vor sich geht — und dann rollt sich rasch der oben beschriebene Vorgang der Zerstörung der ganzen Kultur ab. An was oder wem es eingentlich liegt, ob ein Phage „hitzig“ oder „ge­mässigt“ aultritt: am Phagen, an den Bakterien oder an äusseren Umstän­den, ist heute noch sehr unklar. Wir sind nun schon einmal gewöhnt, uns bei jedem Naturphänomen die Fra­ge zu stellen: Was nützt mir das ? Also: was nützt uns der Bakteriopha­ge ? Kurz nach seiner Entdeckung, war man überzeugt, nun das Allheil­mittel gegen alle bakteriellen Infek­tionskrankheiten in der Hand zu hal­ten. Tatsächlich kann man sich auch schwer ein idealeres Antiseptikum vor­stellen : ganz unschädlich für den Or­ganismus, gegen spezielle Krankheits­erreger wirksam und sich dabei men­genmässig im Körper vermehrend. Diese hochgespannten Erwartungen haben sich leider nicht erfüllt, unter anderem deshalb, weil sich in jeder Bakterienbevölkerung einige von Na­tur aus resistente Zellen vorlinden, aus denen dann neue, resistente Bevölke­rungen entstehen können. Trotzdem wurden mit Bakteriophagenpräparaten gute Erfolge bei verschiedenen infek­tiösen Darmerkrankungen erzielt, und auch heute noch finden sie hierfür Verwendung, trotz der Konkurrenz hochwirksamer Antibiotika. Die hauptsächlichste praktische An­wendung der Bakteriophagen liegt aber auf einem ganz anderen Gebiet, dem der sogenannten Phagendiagno­stik oder Phagentypisierung. Es gibt nämlich Phagen, die nicht nur bloss eine bestimmte Bakterienart, sondern innerhalb dieser Art nur ganz be­stimmte Varianten befallen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, eine Bak­terienart in eine Reihe von Typen zu unterteilen: so kennt man heute bei den Typhusbakterien mehr als 40 sol­cher durch ihr Verhalten den Bakte­riophagen gegenüber gekennzeichneter Typen. Die Bedeutung dieser Kennt­nisse für die Epidemiologie, vor allem für das Aufspüren von Infektionsquel­len, ist tatsächlich unübersehbar. Eine der häufigsten Infektionsquellen für typhus- und ruhrartige Erkrankungen stellen Personen dar, die (sogar manchmal unwissentlich) eine Erkran­kung durchgemacht haben und, ob­wohl vollständig gesund, Daueraus­scheider pathogener Bakterien gewor­den sind i vor allem dann natürlich, wenn sie berufsmässig mit der Ma­nipulation von Nahrungsmitteln zu tun haben. Bei der Entdeckung solcher Bakterienträger hat die Phagendiagno­stik sensationelle Erfolge erzielt, von denen wir nur ein Beispiel erwähnen. Vor einigen Jahren wurden in einem Londoner Stadtviertel mehrere Typhus­fälle festgestellt. Die Phagendiagnostik erwies, dass in allen Fällen die Bak­terien einem in England sehr selte­nen, dagegen in Australien weit ver­breiteten Typ angehörten; man nahm die Passagierlisten der im fraglichen Zeitraum aus Australien eingelaufenen Schilfe vor und hatte bald einen jun­gen Australier aufgespürt, der als Küchengehilfe in einem Restaurant des betreffenden Stadtviertels eingetreten war und sich tatsächlich als der Ver­breiter des festgestcllten Typs von Ty­­phusbaktorien erwies. Ähnliche Fälle gab und gibt es zu Tausenden, so dass es nicht übertrieben ist, wenn man die Phagendiagnostik als eine der bemer­kenswertesten praktischen Anwendun­gen der Bakteriologie bezeichnet. Nun, zum Schluss, müssen wir uns doch noch mit der bisher umgangenen Frage befassen: Was ist eigentlich der Bakteriophage ? Sein Entdecker d’Hereüe und nach ihm viele andere Forscher haben ihn als autonomes Lebewesen betrachtet. Von d’Herelle soll der Ausspruch stammen: „Zwi­schen einem Bakteriophagen und ei­nem Tiger ist kein wesentlicher Unter­schied ; beide nähren sich von anderen Lebewesen und vermehren sich.“ An­dere Forscher haben auf gewisse Ei­genschaften des Phagen hingewiesen, die sonst bei keinem bekannten Lebe­wesen Vorkommen (Unempfindlichkeit gegen hohe Temperaturen, gegen ver­schiedene Zellgifte, die Tatsache, dass er sich jahre- und jahrzehntelang un­verändert aufbewahren lässt u.. a.: auch kann man eigentlich nicht sagen, dass der Phage sich in der Zelle „ver­mehrt“, sondern, wie geschildert, ist er nur der Träger eines „Befehls“ an die Zelle, seinesgleichen herzustellen), und sehen ihn als ein sich selbst re­produzierendes Ferment an. Wieder andere befrachten ihn als einen „Split­ter“ der Bakterienzelle, der unter Um­ständen gewissermassen „Amok zu laufen“ beginnt Heute kann man also über die Natur der Bakteriophagen, wie auch der meisten anderen Viren, nichts anderes sagen, als dass sie an der geheimnisvollen Grenze des Über­ganges zwischen unbelebter und be­lebter Substanz stehen, deren Erfor­schung noch der Zukunft Vorbehalten ist Sowjetunion elektrifiziert 20 ßßO Kilometer Eisenbahnstrecken Moskau. — Nahezu 200 Millionen Tonnen Kohle können in den kom­menden sieben Jahren in der Sowjet­union eingespart werden, da unge­fähr 20 000 Kilometer Eisenbahnstrek­­ken bis 1965 auf elektrischen Betrieb umgestellt werden sollen. Damit wer­den die elektrifizierten Strecken über 20 Prozent der Gesamtlänge der so­wjetischen Eisenbahnlinien ausmachen. Bis 1960 soll die Elektrifizierung der Strecke Moskau—Irkutsk abge­schlossen sein. Es wird die längste elektrifizierte Eisenbahnstrecke der Welt sein und allen elektrifizierten Strecken Englands, Österreichs, Bel­giens und Norwegens zusammen gleichkommen Bau von automatisierten Steinkohlenbergwerken Warschau. —■ Durch gemeinsame Arbeit der Bergwerkfachleute Polens und der Sowjetunion wird in den nächsten zwei Jahren in den beiden Ländern erstmalig je ein automatisier­tes Steinkohlenbergwerk gebaut. Das polnische Werk wird in der Grube „Chwalowice“ errichtet. In den Werken wird der Kohlentransport vom Abbau­ort bis zu den Eisenbahnwaggons automatisiert sein. Landwirtschaftliche Grosswirtschaft in Albanien Tirana. — Elf landwirtschaftliche Genossenschaften Albaniens haben sich zu einer Grosswirtschaft zusammenge­schlossen, die den Namen des albani­schen Nationalhelden Skanderbeg er­hielt. Das Kollektiv in Cakranit im Kreise Fieri umfasst 2286 Arbeits­kräfte, die 3434 Hektar Ackerfläche be­arbeiten. Zu der Grosswirtschaft ge­hören 5500, Schafe und Ziegen, !92 Kühe, 128 Schweine, fast 2000 Stück Geflügel und rund 46 000 Oliven­bäume. Für 3ßß ßßß Rinder neue Ställe Berlin. — 3579 Rinderolfenstäile sollen 1959 in den sozialistischen Land­wirtschaftsbetrieben der DDR entste­hen, in die im Laufe dieses Jahres etwa 300 000 Jungrinder und Kühe einziehen können. Viele Offenställe erhalten teilweise Selbstfütterung, Fischgrätenmelkständc und mediani - sierte Entmistungsanlagen, damit von einem Viehpfleger in Zukunft 40 und mehr Kühe betreut und jährlich etwa 150 000 Kilogramm Milch gemolken werden können. Bereits im vergange­nen Jahr haben über 188 900 Tiere ihre neuen Behausungen bezogen. Nicht nur die Praxis in landwirtschaftlich führenden Ländern wie Dänemark und Schweden, sondern auch die lang­jährigen Erfahrungen anerkannter For­schungsstellen in der DDR wie Gross- Luesewitz bestätigen, dass die Tiere im Offenstall im allgemeinen gesün­der sowie leistungs- und lebensfähiger sind. Sonntag, 1. März 1959 Versäumtes nachholen Mehr methodische und organisatorische Anleitung vom Regionalen Haus für Volkskunstschaffen in Temesvár erwartet In Mehala, im rayonalen Kulturhaus Temesvars, herrscht heute reges Le­ben. Die Laienkünstler aus Sackel­hausen, Neu-Beschenowa, Dumbravita und anderen Gemeinden sind schon frühmorgens hier cingetroffen, um sich in der Gemeindephase des V. Wettbe­werbs für Chöre, Tänze und Agita­­lionsbrigaden miteinander zu messen. Die /Musikanten holen Instrumente und Noten aus ihren Koffern hervor. Die Tänzer ziehen ihre Trachten an. Und eine Formation nach der anderen be­steigt die kleine Büline. Man sieht’s den meisten Mitwirken­den an, dass ihnen die laienkünstleri­sche Tätigkeit Freude macht. Darum ist manche der Darbietungen wirk­lich gelungen. Nach den Bestimmun­gen des Preisgerichts, gelangen vier Nummern in die Selektionsphase (in der sieh die Besten der Gemcinde­­phase vor der rayonalen Etappe tref­fen werden). Zu diesen gehört die aus 16 Personen bestehende deutsche Tanzgruppe von Neu-Beschenowa. Sie überbietet die deutschen Tänze aus Sackelhausen, die zwar in ihren scho­nen Brokatröcken und Spitzenblusen gut aussehen, deren Auftreten aber eintönig ist. Die Blaskapelle dieser Gemeinde erntet hingegen durch den korrekten Vortrag mehrerer Märsche Erfolg. Auch die rumänische Tanz­gruppe von Dumbraviţa und die un­garische Agitationsbrigade von Moş­­niţa-Nouă zählen zu den ausgezeich­neten Ensembles. Trotzdem können dem Betrachter so manche Schattenseiten dieses Zusam­mentreffens nicht entgehen und es drängen sich folgende Fragen auf • — Warum wurde zu dieser Gemein­dephase kein Publikum eingeladen ? Zuschauer regen doch die Darsteller zu besseren Leistungen an I ■— Warum setzt sich das Preisge­richt hauptsächlich aus den Kultur­heimdirektoren der beteiligten Gemein­den zusammen, die in den meisten Fällen ihre Objektivität nicht bewah­ren können ? — Warum sind die Dörfer Sanktan­­drei, Chirala und Albina, die insge­samt über drei Chöre, fünf Tanzgrup­pen und drei Musikkapellen verfügen und zu diesem Zentrum gehörten, zum Wettbewerb nicht eingetroffen ? Diese Tatbestände zeugen von o r - ganisatori scher Fahrlässigkeit, die sich das rayonale Kulturhaus zu­schulden kommen liess. — Woran liegt es, dass sich nur ein einziger Chor, und zwar der aus Sackelhausen, stellte, der ausserdem auch noch die Pflichtlieder schwach beherrschte ? Der Chorleiter von Neu- Beschenowa, Genosse Reiter, erklärt, er habe die Liederp'artituren nur spät erhalten und konnte daher den Chor nicht yorbereitenl — Warum haben wir auf der Bühne keine deutsche Agitationsbrigade und keinen Thementanz gesehen ? Die Antwort kann nur eine sein: die Gemeinden haben nicht genügend methodische Anleitung erhalten. Diese hätte in erster Linie vom Re­gionalen Haus für Volkskunstschaffen ausgehen müssen. Unumstritten hat das Regionale Haus für Volkskunst­schaffen in Temesvár seit seinem Be­stehen einen bedeutenden Beitrag zur Entfaltung der Laienkunstbewegung ge­leistet. Seiner Bemühung ist es zu verdanken, dass in der Vergangenheit mehrere Laienspieltormationen äus der Region im Rahmen verschiedener Wettbewerbe in die Landesphase ge­langten und Auszeichnungen errangen. Zu diesen gehört der Chor von Vidu (Rayon Lugosch), der gelegentlich des IV. Landeswettbewerbes für Chöre und Tänze preisgekrönt wurde. Durch die Rührigkeit des Regionalen Hauses ha­ben sich in den letzten zwei Jahren die. Laienspielformationen der Region um 63 Chöre, 107 Theatergruppen, 183 Tanzensembles, 70 Musikkapellen und 32 Agitationsbrigaden vermehrt. Die Vorbereitung des V. Landes­wettbewerbes für Chöre, Tänze und Agitationsbrigaden wurde jedoch ialseh angegangen. Zwar begann sie schon vor einem Jahr mit verschiedenen Schulungen für Chor-, Tanzgruppen­leiter und Dirigenten. Auch die’ Re­pertoirevorschläge wurden bereits im April des Vorjahrs an alle Dorier versandt. All diese Massnahmen aber waren verfrüht, weil die Vorbereitungs­aktion gerade im letzten Vierteljahr, als sie am dringendsten gewesen wäre, nur spärlich und unsystematisch fort­gesetzt wurde. Ausserdem tat das Regionale Haus für Volkskunstschaffen in Temesvár noch einen zweiten Fehlgriff. Es var­at staltete zugleich mit dem V. Lan­deswettbewerb auch einen regionalen Wettstreit, ja, es verschob die Gemein­dephase des V. Landeswettbewerbes (die schon längst abgeschlossen sein müsste), damit sie mit den VII. Fest­spielen der Jugend zusammenfallen. So sind zur Stunde in der Region Temesvár drei verschiedene Wettbe­werbe im Gange und mögen sie auch untereinander in ihren Programmpunk­ten Ähnlichkeiten auiweisen, führt die­ser Lhnstand doch dazu, dass die Laienkünstler sich für keinen gründ­lich vorbereiten können. Wenn das Regionale Haus für Volkskunstschaffen in Temesvár den guten Ruf seiner Laienformationen auch im Rahmen des V. Landeswett­bewerbes für Chöre und Tänze bewah­ren will, muss es sich bemühen, Versäumnisse und Fehler im Rahmen der rayonalen und regionalen Phasen gutzumachen. Magda Hübner Zwei begabte Künstler konzertieren Vergangenen Sonntag fand im Athenäum der RVR ein Konzert des Rundfunksinfonieorchesters unter der Leitung des Dirigenten Mircea Basa­rab statt, das sowohl durch- sein Programm, als auch durch die Leistun­gen des Dirigenten, des Solisten und des Orchesters ein besonders hohes Niveau erreichte. Mit der Interpretation von Alfred Alessandrescus „Dämmerung im Herbst“, einer Jugendkomposition des verstorbenen Komponisten, ehrten die Rundfunksinfoniker das Andenken des Meisters, der sie so lange Jahre er­folgreich geleitet hat. _ Mîndru Katz, der vor kurzem von einer äusserst erfolgreichen Gastspiel­reise, die ihn nach England geführt Hatte, zurückkehrte, erfreute uns dies­mal durch die kraft- und gehaltvolle Wiedergabe des Konzerts in d-Moll von Johann Sebastian Bach. Dieses Werk wurde vom Pianisten, sowohl was den festgefügten Bau des Konzerts, die machtvollen Akkorde, die glänzenden Passagen der beiden Ecksätze, als auch die seelenvolle Kantilene des .Mibtelsatzes betrifft, in vollendeter Weise wiedergegeben. Das aus schliesslich aus Streichern beste hende Kammerorchester verschmolz mit dem Klavier zu einem harmonischen Ganzen. Der begeisterte Applaus des Publikums bewog AVndru Katz zu einer Zugabe; er spielte ein von Bach bearbeitetes Adagio des italienischen Meisters der Vorklassik, Benedetto Marcello. Im zweiten Teil des Konzerts hör­ten wir die erste Sinfonie in c-Aäoll von Johannes Brahms. Die von herber Leidenschaft, von wuchtiger Dramatik und freudiger Lebensbejahung durch­­glühte Komposition mit ihrer Mannig­­faltigkeit an Stimmungen gab dem Dirigenten und dem Orchester Ge­legenheit, ihre Empfindungs- und Ge­staltungskraft, ihre gesamten künst­lerischen Fähigkeiten ins Licht zu rücken. Ohne Einschränkung kann festgestellt werden, dass diese gross­artige Sinfonie klar, rein und auf­richtig empfunden und voll Schwung und Temperament, voll Wucht und ge­ballter Kraft zum Ausdruck gebracht wurde, und wenig fehlte, dass es ein vollkommenes Abbild, eine voll­kommene Gestaltung der Schöpfung des Brahmsschen Genius geworden wäre. Dieses Wenige ist die Ruhe und Abgeklärtheit, die epische Breite, die bei aller Spannung und Leiden­schaft die musikalische Welt des gro­ssen Meisters so erhaben erscheinen lassen. Es ist zu hoffen, dass Mircea Basarab dem Ziel eines jeden grossen Dirigenten, der alle Eigenschaften des nachschaffenden Musikers in sich ver­einigen muss, immer näher kommt. H. K. Spor t Basketball: CC—Honvéd 81:80 (42:45) Das mit regem Interesse erwartete Retourspiel um den Pokal der europä­ischen Basketballmeister zwischen CCA und Honvéd wurde gestern abend in der Sporthalle Floreasca ausgetragen. Beide Mannschaften boten ein äusserst interessantes Spiel, dessen Endergebnis bis in die letzten Augenblicke offen blieb. Drei Sekunden vor Spiclschluss führte Honvéd mit 80:79. Doch ein Foul brachte unserer Mannschaft zwei Freiwürfe, die von Nedef verwertet wurden und unserer Mannschaft so zum verdienten Sieg verhalten. Den­noch erreichte Honvéd die Qualifika­tion in das Viertelfinale, da das erste Treffen mit 86:52 tür Honvéd aus­­fiel. ★ In München fand die Auslosung für das Viertelfinale der europäischen Basketballmeister statt. Hier das Pro­gramm : Haus der Offiziere in Riga gegen Honvéd; Anvers (Belgien)— Lech Poznan; S. K. Beograd gegen den Sieger des Spiels Real Ma­drid — Etoile Charleville (Frank­reich); Akademik Sofia gegen den Sie­ger des Spiels Simenthal Milan — Gaziera Kairo. Allerlei von überall Prag. — Die Eishockeymannschaft der USA, die an den Weltmeister­schaften teilnehmen wird, trug zwei Spiele in der CSR aus. Beim ersten Treffen, das am 25. Februar in Plsen zur Austragung gelangte, wurde die USA-Auswahl 8:7 (2:1, 4:6, 2:0) von der Tabellendritten der tschechoslowa­kischen Meisterschaften, Spartak Plsen, besiegt. Am 26. Februar trat die ame­rikanische Mannschaft auf dem Pra­ger Winterstadion vor über 14 000 Zu­schauern gegen die Auswahl der CSR an. Die tschechoslowakischen Sportler gewannen überlegen 8:3 (3:2, 1:1, 4:0). Moskau. — Gegenwärtig befinden sich mehrere sowjetische Eishockey­mannschaften im Ausland. Torpedo Gorki siegte in Karl-Marx-Stadt über die DDR-Auswahl 4:3 und in Lodz über die polnische Auswahl mit 6:4. Traktor Tscheljabinsk spielte in der CSR 2:2-Linentschieden gegen die Auswahl von Litwincw und siegte über die Mannschaft der Region Ustek 7:5. Paris. — An dem Internationalen Tennisturnier um den Davis-Pokal be­teiligen sich in diesem Jahr 42 Län­der. 27 davon aus Europa, 8 aus dem Orient und 7, darunter auch Austra­lien, aus der amerikanischen Zone. Wie bekannt, tritt in der ersten Runde der europäischen Zone die Mannschaft der RVR am 17., 18. und 19. April in Kairo gegen die Mannschaft der VAR an. DIENSTAG beginnen wir mit unserem neuen Roman

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