Neuer Weg, 1967. július (19. évfolyam, 5649-5674. szám)

1967-07-01 / 5649. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 üei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Brief­trägern und den freiwilligen Zeitungs­verteilern entgegengenommen 19. Jahrgang / Nr. 5649 erY' tuŰ _ P rol etc iNeuerWeg & < c<Alt- rjr~ Bukarest, Samstag, 1. Juli 1967 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon i 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale). 181217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Resshitza, Mediaseh, Hunedoara, Lugosoh, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Pferdestärken unnütz an der „Krippe“ Maschinenauslastung, wie sie nicht sein soll Warum keine wissenschaftliche Organisierung der Arbeit auf Banater Baustellen ? Von Helmut K a m i 11 i Mit dem Putter, das heuer aus Beregsäul Mare kommen soll, wird kein Rüsseltier so bald Speck ansetzen. Es handelt sich um einen Betrieb für kombinierte Futtermit­tel, der in diesem Banater Dorf er­richtet wird und noch heuer an­­laufen soll. JDas ist aber reine Zu­kunftsmusik denn auf dieser Bau­stelle ist das diesjährige Investpen­­sum bis Anfang Mai erst zu 12,3 Pro­zent bewältigt worden. Nähere Un­tersuchungen der Sachlage haben ergeben, dass der festzustellende Rückstand der Bauarbeiten zum Grossteil auf eine mangelhafte Or­ganisierung der Arbeit zurückzufüh­ren ist. Man führt hier, sooft es notwendig ist, ein bewährtes Argument ins Treffen : Es fehle an Handwerkern. Das nimmt wunder, denn auf die­ser Baustelle ist gerade das Gegen­teil der Fall, nämlich eine leichtfer­tige Verschwendung von Arbeits­kraft. Bis beispielsweise die Ziegel zum Maurer gelangen, wandern sie durch die Hände von zehn Arbeitern. Das ist keine Organisierung der Arbeit und schon gar keine wissen­schaftliche, wie die allgemeine For­derung heute lautet. Damit sind wir beim Kern der Sache angelangt. Auch auf den Bau­stellen ist, ebenso wie in den Be­trieben, eine höhere Effektivität und bessere Organisierung der Ar­beit anzustreben. Das ist übrigens eine der ersten Voraussetzungen für die rhythmische Bewältigung — je Vierteljahr 25 Prozent — der In­­vestaufgaben. Wenn im Banat ein allgemeiner Rückstand bei den Bau­arbeiten festzustellen ist, so auch darum, oder vor allem darum, weil man für die zweckmässige Organi­sierung der Bautätigkeit nicht die gebührende Aufmerksamkeit aufge­bracht hat. Zaghafter Anlauf Zwar soll nicht alles über einen Kamm geschoren werden. Es hat nicht an Ansätzen gefehlt, um die Arbeit mit der Kelle besser zu ge­stalten. Doch der Anlauf ist äusserst zaghaft. Einiges hat beispielsweise der Banater Regionale Bautrust in dieser Hinsicht unternommen. Von einer ausgesprochen wissenschaftli­chen Organisierung der Baustellen­arbeit kann zwar noch nicht die Rede sein, aber schon die ersten Massnahmen haben die Nützlichkeit dieser Aktion bewiesen. An einem Etagenhaus konnten 112 000 Lei Einsparungen gemacht und der Übergabetermin um ganze vier Wo­chen vorverlegt werden. Das ist aber auch das einzige positive Bei­spiel. Auf den meisten Baustellen werden laufend organisatorische Kurzschlüsse verzeichnet, die Ar­beit verläuft teilweise unter rudi­mentären Bedingungen. Auf einer kürzlich auf Regions­ebene abgehältenen Sitzung, wobei man sich mit verschiedenen Aspek­ten der Durchführung der Invest­­vorhaberi befasste, wurde auch die Frage der maximalen Nutzung der Betriebsanlagen, in diesem Falle der Baumaschinen, behandelt. Wenn in Beregsäul Mare die Ziegel von Hand zu Hand gereicht werden, wenn anderswo der Spaten noch hoch in Kurs ist, so ist diese Tat­sache nicht auf ein Manko an ent­sprechenden Anlagen zurückzufüh­ren, sondern eher darauf, dass der vorhandene Maschinenpark nicht rationell ausgelastet wird. Hierfür ein aufschlussreiches Beispiel: Im Laufe des ersten Trimesters haben in Unternehmen für Forstbauten Karansebesch die Planierraupen nur die Hälfte der vorgesehenen Stunden im Einsatz gestanden. Eine ähnliche Sachlage ist bei den Bag­gern festzustellen. Von den einge­planten 4250 Einsatzstunden wur­den effektiv nur 2980 Stunden gear­beitet. Wenn das Bauunternehmen TRCB die vorhandenen Zehntau­sende PS, die in den 330 Fahrzeu­gen stecken, entsprechend genutzt hätte, wäre man in der Lage ge­wesen, 150 000 Tonnen Baumaterial in Plus zu transportieren. Um noch einmal auf das Beispiel Beregsäul Mare zurückzukommen: Hier musste Muskelkraft eingesetzt werden, weil man sich nicht darum gekümmert hat, das vorhandene, aber defekte Förderband instand zu setzen. Mauern wachsen langsam Hier soll auch auf einen anderen Aspekt der wissenschaftlichen Pro­duktionsgestaltung, und zwar auf die maximale Nutzung der Arbeits­zeit, hingewiesen werden, die auf Banater Baustellen noch viel zu wünschen übriglässt. An einem schönen Maientag beispielsweise haben auf der Baustelle der Hanf­­und Flachsrösterei in Grosssanktni­­kolaus (Baugruppe 615 Craiova) von 88 Angestellten 57 die Arbeit mit Verspätung aufgenommen oder vor­zeitig Feierabend gemacht. Auf die­se Art gingen an einem einzigen Tag 225 Arbeitsstunden in die Bin­sen. Mag sein, dass ähnliches nicht täglich festzustellen ist. Tatsache aber ist und bleibt, dass infolge leichtfertiger Verschwendung von Arbeitszeit die Baugruppe 615 Cra­iova irj' Banat die schwächsten Er­gebnisse zu verzeichnen hat. Bis Anfang Mai wurden die heurigen Investaufgaben erst zu 15 Prozent durchgeführt. Bei sämtlichen neun Objekten, die heuer ihrer Bestim­mung zugeführt werden sollen, sind grosse Planschulden festzustellen. Am ärgsten steht es mit der er­wähnten Hanf- und Flachsrösterei. Das ist übrigens kein Wunder. In Berzovia ergab eine ähnliche Untersuchung auf der Baustelle der Hühnerfarm, dass ebenfalls an ei­nem einzigen Tag durch verspäte­ten Arbeitsbeginn 197 Stunden ver­lorengegangen sind. Wie man uns informierte, werden auf einigen Baustellen Temesvars der TRCB täglich 15 Prozent der Arbeitszeit abgeschrieben. Bei der Wirtschaftsabteilung des Banater Regionsparteikomitees hat man uns in dieser Hinsicht auf­schlussreiche Angaben vorgelegt. Das Unternehmen TRCB hat inner­halb von drei Monaten einen Ver­lust an Arbeitszeit von 16 539 Mann/Tage verzeichnet, der durch mangelhafte Versorgung mit Bau­material, Arbeitsstockungen sowie durch unentschuldigtes und ent­schuldigtes Fernbleiben von der Ar­beit hervorgerufen wurde. In dieser Zeitspanne hätte man Bauarbeiten im Werte von 45 Millionen Lei be­wältigen können. Eine kleine Rech­nung ergibt, dass der tägliche Ver­lust von einer halben Stunde Ar­beitszeit in einer gewissen Zeit­spanne — bezogen auf sämtliche Belegschaftsangehörige der TRCB — der Zeit gleichkommt, die für den Bau von 1000 Appartements er­forderlich ist. Feierliche Verleihung von Titeln und Orden Beim Staatsrat wurden anlässlich des Tages des Lehrers Titel und Orden der Sozialistischen Republik Rumänien feierlich verliehen. An dem Festakt nahmen Erzieher, Leh­rer. Professoren des allgemeinbil­denden Unterrichts und der Fach­­\yzeen, Lehrkräfte des technischen md Fachunterrichts sowie der “ochschulen teil, die dank der er­gebnisreichen und schwungvollen ^ätigkeit, die sie im Laufe der Jah­re entfalteten, zur Entwicklung und Vervollkommnung des Unterrichts­wesens in unserem Lande erheb­lich beigetragen haben. Dem Festakt wohnten die Genos­sen Chivu Stoica, Emil Bodnaraş und Leonte Käutu bei. Ferner wa­rn anwesend die Genossen Con­stanţa Crăciun und Mihai Gere, Stellvertretende Vorsitzende des Staatsrates, Grigore Geamänu, Se­kretär des Staatsrates, Gheorghe Stoica, Mitglied des Staatsrates, Un­terrichtsminister Ştefan Bălan und Ion Teoreanu, Abteilungsleiter beim ZK der RKP. Der Vorsitzende des Staatsrates überreichte die Ehrendiplome „Ver­dienter Lehrer“ und „Verdienter Professor“ sowie Orden der Sozia­listischen Republik Rumänien. Genosse Chivu Stoica beglüc wünschte die Anwesenden herzli im Namen des Zentralkomitees c Rumänischen Kommunistischen P; tei, des Staatsrates und der Reg rung und wünschte ihnen immer grössere Erfolge bei der Ausbildung und Erziehung der heranwachsen­­den Generation. Der Verdiente Professor Petru Todicescu dankte für die verliehene Auszeichnung und sagte u. a. : „In den 50 Jahren meines Wirkens habe ich die Tätigkeit vieler Vorgänger, zahlreicher tüchtiger Menschen ken­nengelernt, denen nicht das Glück zuteil wurde, in einer Gesellschaft zu leben, in der sich Schulwesen und Kultur so hoher Wertschätzung erfreuen. Heute“, führte der Redner aus, „unter den von der Partei ge­schaffenen Voraussetzungen, wirken Lehrer und Professoren im ganzen Bereich unseres Vaterlandes voll Begeisterung dafür, eine vielseitig und gründlich ausgebildete Jugend zu erziehen, die von tiefer Vater­landsliebe beseelt ist. Der Gelehrte — und gestatten Sie mir, auch den unermüdlichen Lehrer zu den Ge­lehrten zu zählen — muss in sei­ner Arbeit von der Triebkraft ge­leitet werden, die das sozialistische Ideal darstellt, das einzige, das der menschlichen Tätigkeit ethischen Gehalt und dem Leben überhaupt höheren Sinn verleihen kann.“ Jetzt, da ich den Titel .Verdien­caerfe 700 Jahre Mediaseh Kokelstadt mit dem Orden „Stern der Republik" I. Klasse ausgezeichnet Jubiläumstagung des Stadtvolksrats / Bürger der Stadt erhalten Orden und Medaillen / Ausstellungen über das Mediaseh von gestern und heute Telefonisch von unserem Sonderberichterstatter Walter J a s s Mediaseh. — Begeisterter und freudiger Beifall brauste durch den Saal, als der Direktor der Kanzlei des Staatsrats, Mihail Popilian, die Urkunde über die Verleihung des Ordens „Stern der Republik“ I. Klasse an die 700jährige Stadt Me­­diasch verlesen hatte. Abgeordnete und Bürger der Stadt, Gäste aus al­len Landesteilen, applaudierten be­geistert, als Genosse Mihai Gere, Se­kretär des Zentralkomitees der Ru­mänischen Kommunistischen Partei, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, dem Vorsitzenden des Stadtvolksrats Mediaseh, Dumitru Popa, den Orden überreichte. Die Mediascher brachten mit diesem Beifall ihren Dank für die Ehrung ihrer .Stadt j.u die Anerkennung ihrer Arbeit zum Ausdruck, die Gäste wollten damit den Bürgern der Jubiläumsstadt gratulieren. So wurde es ein doppelter Beifall, ein doppelter Dank. Bereits vor dem festgesetzten Be­ginn war der festlich geschmückte „l.-Mai“-Saal in Mediaseh voll be­setzt. Um 17 Uhr begann dann die Jubiläumstagung des Stadtvolksrats. Die Eröffnungsworte spricht Du­mitru Tolciu, Erter Sekretär des Stadtkomitees der RKP Mediaseh, der dem Vorsitzenden des Stadt­volksrats, Dumitru Popa, das Wort erteilt: „Die Jubiläumstagung des Mediascher Stadtvolksrats ist einem Ereignis von besonderer Be­deutung im Leben unserer jahrhun­dertealten Stadt gewidmet. Auf den Koordinaten der Zeit lebt von Ge­neration zu Generation die Erinne­rung fort, die durch Zeugnisse des jahrhundertealten Bestehens von Mediaseh noch verstärkt wird : Me­­diasch wurde 700 Jahre alt.“ Im Verlauf seiner Rede gibt Du­mitru Popa einen kurzen Über­blick über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. „Das Mediaseh von heute“, sagte sodann der Red­ner, „vermittelt ein beeindrucken­des Bild mit Werken, Fabriken und Baustellen. Unsere Stadt gehört zu den bedeutenden Industriezentren des Landes. Ihre Industrieproduktion beläuft sich auf ungefähr 3 Milliar­den Lei im Jahr... Begeistert von den Direktiven des IX. Parteitags der RKP tragen die Werktätigen der Stadt Mediaseh, Rumänen, Deutsche und Ungarn, in bedeutendem Masse zur Verwirklichung der grossartigen Ziele unseres ganzen Volkes bei. 1966, im ersten Jahr des Fünfjahr­plans, wurde die Bruttoindustriepro­duktion der Stadt zu 103,4 Prozent erfüllt, das ist ein Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber 1965. Im gleichen Jahr wurden Investitionen von 600 Millionen Lei durchgeführt. Die Ge­samtinvestitionen für die Zeit des laufenden Fünfjahrplans betragen 4,5 Milliarden Lei.“ Langanhaltender Beifall im Saal, als Dumitru Popa mit folgenden Worten seine Rede abschliesst : „Das begeisterte Schaffen der Belegschaf­ten aus den Mediasoher Betrieben garantiert auch in Zukunft ein wei­teres Aufblühen unserer Stadt, die (Fortsetzung auf Seite 2) Bürger über ihre Stadt Hermann Fabini (28), Chefarchi­tekt von Mediaseh : „Auch wenn man nicht waschechter Media­scher ist, muss man diese Stadt lieben. Als Architekt, der ja di­rekt mit ihr verbunden ist, um so mehr. Vor allem, weil man be­wahren muss, was seit 1534 so steht wie heute, und weil einem das alles so leicht gemacht wird. Wir wollen ein neues Zentrum bauen. Das ist zweimal dasselbe Mediaseh in seiner 700jährigen Geschichte." Emil Hudifeanu (43), Arbeiter in der „Vitrometan" : „Der Zufall will es, dass der Tag, an dem ich vor 28 Jahren in der ,Vitrometan’ zu arbeiten begann, mit dem 700. Geburtstag dieser Stadt zusam­menfällt. Das ist sehr schön. Si­cher gefällt mir Mediaseh. Seine Stille, die Berge ringsum, die Menschen, die hier leben." Dagmar Gerst (23) : „Man möchte kaum glauben, dass Me­­diasch 700 Jahre alt ist. Denn in seinen Mauern kann man fröh­lich sein, und ich glaube, das war schon immer so. Die Jugend kann hier überall so richtig zum Zug kommen. Darum möchte ich aus Mediaseh auch nicht weg." Tagesnotizen Urauf geführt wurde im Bukarester Opern- und Ballettheater das Ballett „Prinz und Bettelknabe" nach dem gleichnamigen Roman von Mark Twain. Für das Libretto des Balletts von Laurenţiu Próféta — es ist das erste rumänische Ballett mit einem Thema aus der Weltliteratur — zeichnen Ionel Hristea und Oleg Da­­novschi. In der Hauptrolle trat die Tänzerin Luminiţa Dumitrescu auf. Einwöchige Ausflüge zu den Schutzhütten Padina, Caraiman und Poiana izvoarelor organisiert die ONT-Zweigstelle Bukarest in der Zeitspanne 22. Juli bis 26. August. Die Einschreibungen für den ersten Ausflug haben gestern begonnen. Für eine Landesausstellung, die im August in Bukarest stattfinaet, wer­den jetzt in Regionsausstellungen die wertvollsten Volkskunstgegenstände ausgewählt. Nach der Eröffnung sol­cher Volkskunst-Schauen in Temes­vár, Hunedoara, Klausenburg, Bacău, Suceava und Grosswardein sollen bis zum 5. Juli auch in den anderen Regionsstädten für den jeweiligen Landesteil kennzeichnende Volks-Holz- Genosse Ion Gheorghe Maurer von der Ausserordentlichen Tagung der UNO-Vollversammlung zurück Genosse Ion Gheorghe Maurer, Vorsitzender des Ministerrates, Lei­ter der Delegation der Sozialisti­schen Republik Rumänien bei der Ausserordentlichen Tagung der UNO-Vollversammlung, auf der die Nahostlage geprüft wurde, ist Don­nerstag nachmittag in die Haupt­stadt zurückgekehrt. Zu seinem Empfang auf dem Flughafen Bäneasa waren erschie­nen die Genossen : Nicolae Ceauşes­­cu, Chivu Stoica, Gheorghe Apostol, Alexandru Bîrlădeanu, Emil Bodna­raş, Alexandru Drăghici, Paul Nicu­ lescu-Mizil und Hie Verdeţ, Mitglie­der und Stellvertretende Mitglieder des Exekutivkomitees sowie Sekre­täre des ZK der RKP, Stellvertre­tende Vorsitzende des Ministerrates und Regierungsmitglieder. Ferner waren Richard H. Davis, Botschafter der Vereinigten Staaten in Bukarest, und Philippe Richer, interimistischer Geschäftsträger Frankreichs, zugegen. Eine Gruppe Pioniere überreichte Genossen Ion Gheorghe Maurer Blumen. Heftige Kämpfe bei Phu Cat Erneut US-Bomben auf eigene Truppen Washington erhöhte Effektivbestand Saigon, 30. (Agerpres.) — In den letzten 48 Stunden kam es wieder­holt zu heftigen Gefechtsberührun­gen zwischen US-Streitkräften und Einheiten der NBF. Wie France Presse meldet, starteten NBF-Ver­­bände in der Provinz Binh Dinh überraschend Angriffe auf amerika­nische Stellungen und fügten dem Gegner schwere Verluste zu. Südlich der entmilitarisierten Zone, wo die Amerikaner die Operation „Cimar­ron“ durchführen, wurde das 9. US­­Infanterieregiment von NBF-Einhei­­ten bedrängt. In der Nähe des neu­en US-Stützpunkts von Phu Cat kam es zu heftigen Kämpfen, die fast acht Stunden dauerten. Reuter zufolge belegte ein US­­Flugzeug in der Nähe von Da Nang versehentlich die eigenen Stellun­gen mit Bomben. Tokio, Ap/NW: Der Premiermini­ster von Ceylon, Dudley Sena­­nayake, der zu einem offiziellen Besuch in Tokio weilt, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Schaffung einer Atmosphäre, die für die Regelung des Vietnamproblems günstig sein würde, „die Einstellung der US-Bombenangriffe auf die DR Vietnam ist“. Ein Sprecher des US-Oberkom­­mandos in Saigon gab bekannt, dass in dieser Woche weitere 3000 ame­rikanische Soldaten und Offiziere in der Hauptstadt Südvietnams ein­getroffen sind. Damit hat sich der Effektivbestand der US-Truppen in Südvietnam auf 466 000 Mann er­höht. Grossbrand in Rom Rom, 30. (Agerpres.) — Im Ter­­mini-Bahnhof in Rom brach Don­nerstag ein Grossbrand aus. Die Feuersbrunst, die biş Freitag, trotz aller Anstrengungen der Feuerwehr, nicht gelöscht werden konnte, er­fasste die in den Kellergeschossen des Bahnhofs untergebrachten Kauf­läden. Der Sachschaden wird auf viele Milliarden Lire veranschlagt. Glücklicherweise sind keine Men­schenopfer zu beklagen. ---Wie es scheint, brach das Feuer infolge eines Kurzschlusses an den Motoren, die die Rolltreppen in Be­trieb setzen, aus. Polizei gebrauchte Schusswaffen New York, 30. (Agerpres.) — Seit drei Tagen ist das Negerviertel von Buffalo (New York) Schauplatz hef­tiger Rassenunruhen. Die Polizei schritt brutal ein, um die Demon­stranten auseinanderzutreiben und 18 Personen wurden verletzt. Es wurden mehr als 100 Verhaftungen vorgenommen. Telegramm SEINER EXZELLENZ ADEN ABDULLA OSMAN Präsident der Republik Somalia Mogadiscio Anlässlich des VII. Jahrestages der Ausrufung der Unabhängigkeit der Republik Somalia übermittle ich Eurer Exzellenz im Namen des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, des rumänischen Volkes und in meinem eigenen Namen herzliche Glückwünsche und dem befreundeten somalesischen Volk die besten Wünsche für Gedeihen und Fortschritt. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, um meiner Überzeugung Aus­drucks zu verleihen, dass die guten Beziehungen zwischen unseren Ländern sich auch weiterhin im Interesse beider Völker, des Einver­nehmens und der internationalen Zusammenarbeit entwickeln werden. CHIVU STOICA Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Wie wird die Reussmarkter Farm rentabel ? Ing. Klokner: „Weniger ausgeben — mehr erzeugen' Vor einigen Wochen wurde der staatliche Landwirtschaftsbetrieb Grosspold als einer der ersten der Region Hunedoara gegründet. Die einstigen Staatsgüter Grosspold und Reussmarkt mit ihren dazugehören­den Sektionen bilden heute diesen Betrieb: 8 Farmen, Feldbau, Tier­zucht, Wein- und Obstbau. Arbeits­ziel : höhere Erträge, geringere Aus­gaben. Zugegeben! Das Arbeitsziel ist nicht neu. Seit es Staatsgüter gibt, waren dies die zwei Hauptrichtun­gen, in welche die Blicke der Fach­leute gingen. Die Produktion hin­auf, die Kosten herunter — das war und ist Leitsatz. Zugegeben auch, dass dies nicht überall gelang. In Grosspold gelang es, in Reussmarkt nicht. Wieder einmal : Nachbarn und Unterschiede. Ein altes Ziel kann aber auch auf neuen Wegen erreicht werden; Manchmal sogar besser: Ing. Sieg­fried Klokner, der Farmleiter in Reussmarkt, ist fest davon über­zeugt, dass es auf diese neuen We­ge ankommt. In dem gegenwärtig sich vollziehenden Aufbau der staat­lichen Landwirtschaftsbetriebe sieht er ein zuverlässiges Mittel, das zum wirtschaftlichen Aufstieg führt. „Sie haben eigentlich noch keine grosse Erfahrung mit dem neuen Arbeitsstil machen können — aber Ihr Optimismus ist um so grösser. Worauf gründet er sich ?“ fragen wir. „Oh, ich kann doch von einer Er­fahrung sprechen. Sehen Sie, ich arbeite seit vielen Jahren hier in Reussmarkt. Vieles von dem, was ich mir als Diplomlandwirt aus mei­­>--:í „,„„„owl';nscht habe, ist Vierzehn minus dreizehn macht eins Von Heinrich Lauer „Der Papierkrieg. Ein anderes Beispiel: die überflüssigen Leute.“ Wo früher 14 Buchhalter waren, sind es heute genau 13 weniger, teilt er uns mit. Die Evidenz ist auf das strikt Notwendige reduziert worden i Ein Buchhalter genügt. Die Tag- und Nachtwächter hat man von vier auf einen reduziert. Ein Nachtwächter .genügt. Tagsüber ist doch der Betrieb voller Leute, die man wirklich nidit bewachen muss. Auch bei der technischen Ausrüstung hat man sich gut um­gesehen, dass man das aus dem In­ventar streicht, was man nicht braucht. So kann man sich leichter bewegen. Audi gab es Ausrüstun­gen, die über die rationellen Erfor­dernisse hinausgingen. Von 13 Trak­toren wurden 6 abgegeben. Bei ei­nem Bodenbesjtz von 550 Hektar ist es wirtschaftlicher, 7 Traktoren ~ —**•*■»"' voll zu beschäf­' rbeitspau-. sen von 13 Mann und 13 Maschi­nen zu finanzieren, und obendrein noch für die Amortisationskosten aufkommen. Andererseits hat man sich aber auch umgesehen, dass man die ent­sprechendsten Landmaschinen ins Inventar bekommt, die man drin­gend braucht. Kartoffellege- und Erntemaschinen gehören zu den neuesten Anschaffungen der Reuss­markter Farm. Damit kann man viel Handarbeit und auch Geld er­sparen. So kann man die Kartoffeln — ein wichtiger Marktartikel — billiger produzieren. „Wenn man mit weniger Arbeits­kräften auskommt, so kann man Einsparungen im Lohnfonds den Stammarbeitern zum Teil als Zu­satzlohn zukommen lassen“, sagte uns Vasile Tănase, der Chefökono­­me des Betriebs in Grosspold. Dies fördert die Arbeit um so mehr, und wenn sie die entsprechenden Er­gebnisse zeitigt, gibt es Prämien, die unter Umständen ganz hoch sein können. „Selbstverständlich sind die Ver­dienstmöglichkeiten meiner Leute ein starker Ansporn“, bestätigt der Reussmarkter Farmleiter, „doch ich denke, die grössere Bewegungsfrei­heit des Fachmanns ist das wich­tigste Mittel zur Förderung der Pro­duktion.“ Das Gefühl, ln den wichtigsten Fragen zu entscheiden, und wohl auch das Bewusstsein, von A bis Z verantwortlich zu sein, gibt jedem Mitarbeiter eine neue Stellung in seinem Arbeitskreis. Was hat sich beispielsweise an der Stellung Ing. Klokners geän­dert ? Bisher war er Brigadeleiter j jetzt leitet er die ganze Reussmark­ter Farm. Früher erhielt er seine Plansätze sowie Mittel, Menschen und Maschinen, um diese Aufgaben zu erfüllen. „Heute wähle ich mir erstens mal die Leute selber aus, mit denen ich Zusammenarbeiten will. Ich kenne jeden und weiss, auf wen Verlass ist.“ Da vor uns im Kartoffelfeld ist gerade ein Traktorist mit seiner Maschine dabei, das Kartoffelfeld zu bearbeiten. Das Feld ist perfekt gepflegt, die Reihen vrie mit der Schnur gezogen. Traktorist Georg Roth hat sich hier installiert. Der Farmleiter meint dazu : „Wie man sich die Arbeit im Frühjahr vorbe­reitet, so hat man sie bis zum Herbst.“ So hält er es auch selber. Da ist von der Fruchtfolge („in unserer Gegend einfach unerlässlich“) bis zur Standortwahl der Kultur (kalte Böden, warme Böden, Hänge, Schwemmland) alles ins gleiche ge­bracht. „Was wird in Ihrem Aufgaben­kreis die härteste Nuss sein ?“ „Die Milchwirtschaft.“ Dachten wir uns. Schon in Gross­pold hatte man uns vorher gesagt, dass es in der Reussmarkter Farm früher mal eine schöne Blüte gab, die aber unerklärlicherweise vor­überging. Aber es gibt doch Erklä­rungen î Die Jungtiernachzucht wurde vernachlässigt. Das beste Futter wurde in die Milchkühe ge­steckt, aber die Bestände überalter­ten mit der Zeit, und was an Jung­tieren naGhkam, war wegen unzu­reichender Fütterung schwächer. So sank die Milchproduktion von rund 4000 Liter (Rekordjahr) auf 3200 Li­ter. Und die Gestehungskosten san­ken dadurch selbstverständlich nicht. „Wie wollen Sie da wieder hin­auf ?“ „Auf zwei Wegen: erstens, wie gesagt, sorgfältige Jungtieraufzucht. Das geschieht folgendermassen i (Fortsetzung auf Seite 2)

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