Neuer Weg, 1967. július (19. évfolyam, 5649-5674. szám)
1967-07-01 / 5649. szám
Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 üei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 19. Jahrgang / Nr. 5649 erY' tuŰ _ P rol etc iNeuerWeg & < c<Alt- rjr~ Bukarest, Samstag, 1. Juli 1967 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon i 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale). 181217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Resshitza, Mediaseh, Hunedoara, Lugosoh, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Pferdestärken unnütz an der „Krippe“ Maschinenauslastung, wie sie nicht sein soll Warum keine wissenschaftliche Organisierung der Arbeit auf Banater Baustellen ? Von Helmut K a m i 11 i Mit dem Putter, das heuer aus Beregsäul Mare kommen soll, wird kein Rüsseltier so bald Speck ansetzen. Es handelt sich um einen Betrieb für kombinierte Futtermittel, der in diesem Banater Dorf errichtet wird und noch heuer anlaufen soll. JDas ist aber reine Zukunftsmusik denn auf dieser Baustelle ist das diesjährige Investpensum bis Anfang Mai erst zu 12,3 Prozent bewältigt worden. Nähere Untersuchungen der Sachlage haben ergeben, dass der festzustellende Rückstand der Bauarbeiten zum Grossteil auf eine mangelhafte Organisierung der Arbeit zurückzuführen ist. Man führt hier, sooft es notwendig ist, ein bewährtes Argument ins Treffen : Es fehle an Handwerkern. Das nimmt wunder, denn auf dieser Baustelle ist gerade das Gegenteil der Fall, nämlich eine leichtfertige Verschwendung von Arbeitskraft. Bis beispielsweise die Ziegel zum Maurer gelangen, wandern sie durch die Hände von zehn Arbeitern. Das ist keine Organisierung der Arbeit und schon gar keine wissenschaftliche, wie die allgemeine Forderung heute lautet. Damit sind wir beim Kern der Sache angelangt. Auch auf den Baustellen ist, ebenso wie in den Betrieben, eine höhere Effektivität und bessere Organisierung der Arbeit anzustreben. Das ist übrigens eine der ersten Voraussetzungen für die rhythmische Bewältigung — je Vierteljahr 25 Prozent — der Investaufgaben. Wenn im Banat ein allgemeiner Rückstand bei den Bauarbeiten festzustellen ist, so auch darum, oder vor allem darum, weil man für die zweckmässige Organisierung der Bautätigkeit nicht die gebührende Aufmerksamkeit aufgebracht hat. Zaghafter Anlauf Zwar soll nicht alles über einen Kamm geschoren werden. Es hat nicht an Ansätzen gefehlt, um die Arbeit mit der Kelle besser zu gestalten. Doch der Anlauf ist äusserst zaghaft. Einiges hat beispielsweise der Banater Regionale Bautrust in dieser Hinsicht unternommen. Von einer ausgesprochen wissenschaftlichen Organisierung der Baustellenarbeit kann zwar noch nicht die Rede sein, aber schon die ersten Massnahmen haben die Nützlichkeit dieser Aktion bewiesen. An einem Etagenhaus konnten 112 000 Lei Einsparungen gemacht und der Übergabetermin um ganze vier Wochen vorverlegt werden. Das ist aber auch das einzige positive Beispiel. Auf den meisten Baustellen werden laufend organisatorische Kurzschlüsse verzeichnet, die Arbeit verläuft teilweise unter rudimentären Bedingungen. Auf einer kürzlich auf Regionsebene abgehältenen Sitzung, wobei man sich mit verschiedenen Aspekten der Durchführung der Investvorhaberi befasste, wurde auch die Frage der maximalen Nutzung der Betriebsanlagen, in diesem Falle der Baumaschinen, behandelt. Wenn in Beregsäul Mare die Ziegel von Hand zu Hand gereicht werden, wenn anderswo der Spaten noch hoch in Kurs ist, so ist diese Tatsache nicht auf ein Manko an entsprechenden Anlagen zurückzuführen, sondern eher darauf, dass der vorhandene Maschinenpark nicht rationell ausgelastet wird. Hierfür ein aufschlussreiches Beispiel: Im Laufe des ersten Trimesters haben in Unternehmen für Forstbauten Karansebesch die Planierraupen nur die Hälfte der vorgesehenen Stunden im Einsatz gestanden. Eine ähnliche Sachlage ist bei den Baggern festzustellen. Von den eingeplanten 4250 Einsatzstunden wurden effektiv nur 2980 Stunden gearbeitet. Wenn das Bauunternehmen TRCB die vorhandenen Zehntausende PS, die in den 330 Fahrzeugen stecken, entsprechend genutzt hätte, wäre man in der Lage gewesen, 150 000 Tonnen Baumaterial in Plus zu transportieren. Um noch einmal auf das Beispiel Beregsäul Mare zurückzukommen: Hier musste Muskelkraft eingesetzt werden, weil man sich nicht darum gekümmert hat, das vorhandene, aber defekte Förderband instand zu setzen. Mauern wachsen langsam Hier soll auch auf einen anderen Aspekt der wissenschaftlichen Produktionsgestaltung, und zwar auf die maximale Nutzung der Arbeitszeit, hingewiesen werden, die auf Banater Baustellen noch viel zu wünschen übriglässt. An einem schönen Maientag beispielsweise haben auf der Baustelle der Hanfund Flachsrösterei in Grosssanktnikolaus (Baugruppe 615 Craiova) von 88 Angestellten 57 die Arbeit mit Verspätung aufgenommen oder vorzeitig Feierabend gemacht. Auf diese Art gingen an einem einzigen Tag 225 Arbeitsstunden in die Binsen. Mag sein, dass ähnliches nicht täglich festzustellen ist. Tatsache aber ist und bleibt, dass infolge leichtfertiger Verschwendung von Arbeitszeit die Baugruppe 615 Craiova irj' Banat die schwächsten Ergebnisse zu verzeichnen hat. Bis Anfang Mai wurden die heurigen Investaufgaben erst zu 15 Prozent durchgeführt. Bei sämtlichen neun Objekten, die heuer ihrer Bestimmung zugeführt werden sollen, sind grosse Planschulden festzustellen. Am ärgsten steht es mit der erwähnten Hanf- und Flachsrösterei. Das ist übrigens kein Wunder. In Berzovia ergab eine ähnliche Untersuchung auf der Baustelle der Hühnerfarm, dass ebenfalls an einem einzigen Tag durch verspäteten Arbeitsbeginn 197 Stunden verlorengegangen sind. Wie man uns informierte, werden auf einigen Baustellen Temesvars der TRCB täglich 15 Prozent der Arbeitszeit abgeschrieben. Bei der Wirtschaftsabteilung des Banater Regionsparteikomitees hat man uns in dieser Hinsicht aufschlussreiche Angaben vorgelegt. Das Unternehmen TRCB hat innerhalb von drei Monaten einen Verlust an Arbeitszeit von 16 539 Mann/Tage verzeichnet, der durch mangelhafte Versorgung mit Baumaterial, Arbeitsstockungen sowie durch unentschuldigtes und entschuldigtes Fernbleiben von der Arbeit hervorgerufen wurde. In dieser Zeitspanne hätte man Bauarbeiten im Werte von 45 Millionen Lei bewältigen können. Eine kleine Rechnung ergibt, dass der tägliche Verlust von einer halben Stunde Arbeitszeit in einer gewissen Zeitspanne — bezogen auf sämtliche Belegschaftsangehörige der TRCB — der Zeit gleichkommt, die für den Bau von 1000 Appartements erforderlich ist. Feierliche Verleihung von Titeln und Orden Beim Staatsrat wurden anlässlich des Tages des Lehrers Titel und Orden der Sozialistischen Republik Rumänien feierlich verliehen. An dem Festakt nahmen Erzieher, Lehrer. Professoren des allgemeinbildenden Unterrichts und der Fach\yzeen, Lehrkräfte des technischen md Fachunterrichts sowie der “ochschulen teil, die dank der ergebnisreichen und schwungvollen ^ätigkeit, die sie im Laufe der Jahre entfalteten, zur Entwicklung und Vervollkommnung des Unterrichtswesens in unserem Lande erheblich beigetragen haben. Dem Festakt wohnten die Genossen Chivu Stoica, Emil Bodnaraş und Leonte Käutu bei. Ferner warn anwesend die Genossen Constanţa Crăciun und Mihai Gere, Stellvertretende Vorsitzende des Staatsrates, Grigore Geamänu, Sekretär des Staatsrates, Gheorghe Stoica, Mitglied des Staatsrates, Unterrichtsminister Ştefan Bălan und Ion Teoreanu, Abteilungsleiter beim ZK der RKP. Der Vorsitzende des Staatsrates überreichte die Ehrendiplome „Verdienter Lehrer“ und „Verdienter Professor“ sowie Orden der Sozialistischen Republik Rumänien. Genosse Chivu Stoica beglüc wünschte die Anwesenden herzli im Namen des Zentralkomitees c Rumänischen Kommunistischen P; tei, des Staatsrates und der Reg rung und wünschte ihnen immer grössere Erfolge bei der Ausbildung und Erziehung der heranwachsenden Generation. Der Verdiente Professor Petru Todicescu dankte für die verliehene Auszeichnung und sagte u. a. : „In den 50 Jahren meines Wirkens habe ich die Tätigkeit vieler Vorgänger, zahlreicher tüchtiger Menschen kennengelernt, denen nicht das Glück zuteil wurde, in einer Gesellschaft zu leben, in der sich Schulwesen und Kultur so hoher Wertschätzung erfreuen. Heute“, führte der Redner aus, „unter den von der Partei geschaffenen Voraussetzungen, wirken Lehrer und Professoren im ganzen Bereich unseres Vaterlandes voll Begeisterung dafür, eine vielseitig und gründlich ausgebildete Jugend zu erziehen, die von tiefer Vaterlandsliebe beseelt ist. Der Gelehrte — und gestatten Sie mir, auch den unermüdlichen Lehrer zu den Gelehrten zu zählen — muss in seiner Arbeit von der Triebkraft geleitet werden, die das sozialistische Ideal darstellt, das einzige, das der menschlichen Tätigkeit ethischen Gehalt und dem Leben überhaupt höheren Sinn verleihen kann.“ Jetzt, da ich den Titel .Verdiencaerfe 700 Jahre Mediaseh Kokelstadt mit dem Orden „Stern der Republik" I. Klasse ausgezeichnet Jubiläumstagung des Stadtvolksrats / Bürger der Stadt erhalten Orden und Medaillen / Ausstellungen über das Mediaseh von gestern und heute Telefonisch von unserem Sonderberichterstatter Walter J a s s Mediaseh. — Begeisterter und freudiger Beifall brauste durch den Saal, als der Direktor der Kanzlei des Staatsrats, Mihail Popilian, die Urkunde über die Verleihung des Ordens „Stern der Republik“ I. Klasse an die 700jährige Stadt Mediasch verlesen hatte. Abgeordnete und Bürger der Stadt, Gäste aus allen Landesteilen, applaudierten begeistert, als Genosse Mihai Gere, Sekretär des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei, Stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates, dem Vorsitzenden des Stadtvolksrats Mediaseh, Dumitru Popa, den Orden überreichte. Die Mediascher brachten mit diesem Beifall ihren Dank für die Ehrung ihrer .Stadt j.u die Anerkennung ihrer Arbeit zum Ausdruck, die Gäste wollten damit den Bürgern der Jubiläumsstadt gratulieren. So wurde es ein doppelter Beifall, ein doppelter Dank. Bereits vor dem festgesetzten Beginn war der festlich geschmückte „l.-Mai“-Saal in Mediaseh voll besetzt. Um 17 Uhr begann dann die Jubiläumstagung des Stadtvolksrats. Die Eröffnungsworte spricht Dumitru Tolciu, Erter Sekretär des Stadtkomitees der RKP Mediaseh, der dem Vorsitzenden des Stadtvolksrats, Dumitru Popa, das Wort erteilt: „Die Jubiläumstagung des Mediascher Stadtvolksrats ist einem Ereignis von besonderer Bedeutung im Leben unserer jahrhundertealten Stadt gewidmet. Auf den Koordinaten der Zeit lebt von Generation zu Generation die Erinnerung fort, die durch Zeugnisse des jahrhundertealten Bestehens von Mediaseh noch verstärkt wird : Mediasch wurde 700 Jahre alt.“ Im Verlauf seiner Rede gibt Dumitru Popa einen kurzen Überblick über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. „Das Mediaseh von heute“, sagte sodann der Redner, „vermittelt ein beeindruckendes Bild mit Werken, Fabriken und Baustellen. Unsere Stadt gehört zu den bedeutenden Industriezentren des Landes. Ihre Industrieproduktion beläuft sich auf ungefähr 3 Milliarden Lei im Jahr... Begeistert von den Direktiven des IX. Parteitags der RKP tragen die Werktätigen der Stadt Mediaseh, Rumänen, Deutsche und Ungarn, in bedeutendem Masse zur Verwirklichung der grossartigen Ziele unseres ganzen Volkes bei. 1966, im ersten Jahr des Fünfjahrplans, wurde die Bruttoindustrieproduktion der Stadt zu 103,4 Prozent erfüllt, das ist ein Anstieg von 11,4 Prozent gegenüber 1965. Im gleichen Jahr wurden Investitionen von 600 Millionen Lei durchgeführt. Die Gesamtinvestitionen für die Zeit des laufenden Fünfjahrplans betragen 4,5 Milliarden Lei.“ Langanhaltender Beifall im Saal, als Dumitru Popa mit folgenden Worten seine Rede abschliesst : „Das begeisterte Schaffen der Belegschaften aus den Mediasoher Betrieben garantiert auch in Zukunft ein weiteres Aufblühen unserer Stadt, die (Fortsetzung auf Seite 2) Bürger über ihre Stadt Hermann Fabini (28), Chefarchitekt von Mediaseh : „Auch wenn man nicht waschechter Mediascher ist, muss man diese Stadt lieben. Als Architekt, der ja direkt mit ihr verbunden ist, um so mehr. Vor allem, weil man bewahren muss, was seit 1534 so steht wie heute, und weil einem das alles so leicht gemacht wird. Wir wollen ein neues Zentrum bauen. Das ist zweimal dasselbe Mediaseh in seiner 700jährigen Geschichte." Emil Hudifeanu (43), Arbeiter in der „Vitrometan" : „Der Zufall will es, dass der Tag, an dem ich vor 28 Jahren in der ,Vitrometan’ zu arbeiten begann, mit dem 700. Geburtstag dieser Stadt zusammenfällt. Das ist sehr schön. Sicher gefällt mir Mediaseh. Seine Stille, die Berge ringsum, die Menschen, die hier leben." Dagmar Gerst (23) : „Man möchte kaum glauben, dass Mediasch 700 Jahre alt ist. Denn in seinen Mauern kann man fröhlich sein, und ich glaube, das war schon immer so. Die Jugend kann hier überall so richtig zum Zug kommen. Darum möchte ich aus Mediaseh auch nicht weg." Tagesnotizen Urauf geführt wurde im Bukarester Opern- und Ballettheater das Ballett „Prinz und Bettelknabe" nach dem gleichnamigen Roman von Mark Twain. Für das Libretto des Balletts von Laurenţiu Próféta — es ist das erste rumänische Ballett mit einem Thema aus der Weltliteratur — zeichnen Ionel Hristea und Oleg Danovschi. In der Hauptrolle trat die Tänzerin Luminiţa Dumitrescu auf. Einwöchige Ausflüge zu den Schutzhütten Padina, Caraiman und Poiana izvoarelor organisiert die ONT-Zweigstelle Bukarest in der Zeitspanne 22. Juli bis 26. August. Die Einschreibungen für den ersten Ausflug haben gestern begonnen. Für eine Landesausstellung, die im August in Bukarest stattfinaet, werden jetzt in Regionsausstellungen die wertvollsten Volkskunstgegenstände ausgewählt. Nach der Eröffnung solcher Volkskunst-Schauen in Temesvár, Hunedoara, Klausenburg, Bacău, Suceava und Grosswardein sollen bis zum 5. Juli auch in den anderen Regionsstädten für den jeweiligen Landesteil kennzeichnende Volks-Holz- Genosse Ion Gheorghe Maurer von der Ausserordentlichen Tagung der UNO-Vollversammlung zurück Genosse Ion Gheorghe Maurer, Vorsitzender des Ministerrates, Leiter der Delegation der Sozialistischen Republik Rumänien bei der Ausserordentlichen Tagung der UNO-Vollversammlung, auf der die Nahostlage geprüft wurde, ist Donnerstag nachmittag in die Hauptstadt zurückgekehrt. Zu seinem Empfang auf dem Flughafen Bäneasa waren erschienen die Genossen : Nicolae Ceauşescu, Chivu Stoica, Gheorghe Apostol, Alexandru Bîrlădeanu, Emil Bodnaraş, Alexandru Drăghici, Paul Nicu lescu-Mizil und Hie Verdeţ, Mitglieder und Stellvertretende Mitglieder des Exekutivkomitees sowie Sekretäre des ZK der RKP, Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates und Regierungsmitglieder. Ferner waren Richard H. Davis, Botschafter der Vereinigten Staaten in Bukarest, und Philippe Richer, interimistischer Geschäftsträger Frankreichs, zugegen. Eine Gruppe Pioniere überreichte Genossen Ion Gheorghe Maurer Blumen. Heftige Kämpfe bei Phu Cat Erneut US-Bomben auf eigene Truppen Washington erhöhte Effektivbestand Saigon, 30. (Agerpres.) — In den letzten 48 Stunden kam es wiederholt zu heftigen Gefechtsberührungen zwischen US-Streitkräften und Einheiten der NBF. Wie France Presse meldet, starteten NBF-Verbände in der Provinz Binh Dinh überraschend Angriffe auf amerikanische Stellungen und fügten dem Gegner schwere Verluste zu. Südlich der entmilitarisierten Zone, wo die Amerikaner die Operation „Cimarron“ durchführen, wurde das 9. USInfanterieregiment von NBF-Einheiten bedrängt. In der Nähe des neuen US-Stützpunkts von Phu Cat kam es zu heftigen Kämpfen, die fast acht Stunden dauerten. Reuter zufolge belegte ein USFlugzeug in der Nähe von Da Nang versehentlich die eigenen Stellungen mit Bomben. Tokio, Ap/NW: Der Premierminister von Ceylon, Dudley Senanayake, der zu einem offiziellen Besuch in Tokio weilt, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Schaffung einer Atmosphäre, die für die Regelung des Vietnamproblems günstig sein würde, „die Einstellung der US-Bombenangriffe auf die DR Vietnam ist“. Ein Sprecher des US-Oberkommandos in Saigon gab bekannt, dass in dieser Woche weitere 3000 amerikanische Soldaten und Offiziere in der Hauptstadt Südvietnams eingetroffen sind. Damit hat sich der Effektivbestand der US-Truppen in Südvietnam auf 466 000 Mann erhöht. Grossbrand in Rom Rom, 30. (Agerpres.) — Im Termini-Bahnhof in Rom brach Donnerstag ein Grossbrand aus. Die Feuersbrunst, die biş Freitag, trotz aller Anstrengungen der Feuerwehr, nicht gelöscht werden konnte, erfasste die in den Kellergeschossen des Bahnhofs untergebrachten Kaufläden. Der Sachschaden wird auf viele Milliarden Lire veranschlagt. Glücklicherweise sind keine Menschenopfer zu beklagen. ---Wie es scheint, brach das Feuer infolge eines Kurzschlusses an den Motoren, die die Rolltreppen in Betrieb setzen, aus. Polizei gebrauchte Schusswaffen New York, 30. (Agerpres.) — Seit drei Tagen ist das Negerviertel von Buffalo (New York) Schauplatz heftiger Rassenunruhen. Die Polizei schritt brutal ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben und 18 Personen wurden verletzt. Es wurden mehr als 100 Verhaftungen vorgenommen. Telegramm SEINER EXZELLENZ ADEN ABDULLA OSMAN Präsident der Republik Somalia Mogadiscio Anlässlich des VII. Jahrestages der Ausrufung der Unabhängigkeit der Republik Somalia übermittle ich Eurer Exzellenz im Namen des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, des rumänischen Volkes und in meinem eigenen Namen herzliche Glückwünsche und dem befreundeten somalesischen Volk die besten Wünsche für Gedeihen und Fortschritt. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, um meiner Überzeugung Ausdrucks zu verleihen, dass die guten Beziehungen zwischen unseren Ländern sich auch weiterhin im Interesse beider Völker, des Einvernehmens und der internationalen Zusammenarbeit entwickeln werden. CHIVU STOICA Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Wie wird die Reussmarkter Farm rentabel ? Ing. Klokner: „Weniger ausgeben — mehr erzeugen' Vor einigen Wochen wurde der staatliche Landwirtschaftsbetrieb Grosspold als einer der ersten der Region Hunedoara gegründet. Die einstigen Staatsgüter Grosspold und Reussmarkt mit ihren dazugehörenden Sektionen bilden heute diesen Betrieb: 8 Farmen, Feldbau, Tierzucht, Wein- und Obstbau. Arbeitsziel : höhere Erträge, geringere Ausgaben. Zugegeben! Das Arbeitsziel ist nicht neu. Seit es Staatsgüter gibt, waren dies die zwei Hauptrichtungen, in welche die Blicke der Fachleute gingen. Die Produktion hinauf, die Kosten herunter — das war und ist Leitsatz. Zugegeben auch, dass dies nicht überall gelang. In Grosspold gelang es, in Reussmarkt nicht. Wieder einmal : Nachbarn und Unterschiede. Ein altes Ziel kann aber auch auf neuen Wegen erreicht werden; Manchmal sogar besser: Ing. Siegfried Klokner, der Farmleiter in Reussmarkt, ist fest davon überzeugt, dass es auf diese neuen Wege ankommt. In dem gegenwärtig sich vollziehenden Aufbau der staatlichen Landwirtschaftsbetriebe sieht er ein zuverlässiges Mittel, das zum wirtschaftlichen Aufstieg führt. „Sie haben eigentlich noch keine grosse Erfahrung mit dem neuen Arbeitsstil machen können — aber Ihr Optimismus ist um so grösser. Worauf gründet er sich ?“ fragen wir. „Oh, ich kann doch von einer Erfahrung sprechen. Sehen Sie, ich arbeite seit vielen Jahren hier in Reussmarkt. Vieles von dem, was ich mir als Diplomlandwirt aus mei>--:í „,„„„owl';nscht habe, ist Vierzehn minus dreizehn macht eins Von Heinrich Lauer „Der Papierkrieg. Ein anderes Beispiel: die überflüssigen Leute.“ Wo früher 14 Buchhalter waren, sind es heute genau 13 weniger, teilt er uns mit. Die Evidenz ist auf das strikt Notwendige reduziert worden i Ein Buchhalter genügt. Die Tag- und Nachtwächter hat man von vier auf einen reduziert. Ein Nachtwächter .genügt. Tagsüber ist doch der Betrieb voller Leute, die man wirklich nidit bewachen muss. Auch bei der technischen Ausrüstung hat man sich gut umgesehen, dass man das aus dem Inventar streicht, was man nicht braucht. So kann man sich leichter bewegen. Audi gab es Ausrüstungen, die über die rationellen Erfordernisse hinausgingen. Von 13 Traktoren wurden 6 abgegeben. Bei einem Bodenbesjtz von 550 Hektar ist es wirtschaftlicher, 7 Traktoren ~ —**•*■»"' voll zu beschäf' rbeitspau-. sen von 13 Mann und 13 Maschinen zu finanzieren, und obendrein noch für die Amortisationskosten aufkommen. Andererseits hat man sich aber auch umgesehen, dass man die entsprechendsten Landmaschinen ins Inventar bekommt, die man dringend braucht. Kartoffellege- und Erntemaschinen gehören zu den neuesten Anschaffungen der Reussmarkter Farm. Damit kann man viel Handarbeit und auch Geld ersparen. So kann man die Kartoffeln — ein wichtiger Marktartikel — billiger produzieren. „Wenn man mit weniger Arbeitskräften auskommt, so kann man Einsparungen im Lohnfonds den Stammarbeitern zum Teil als Zusatzlohn zukommen lassen“, sagte uns Vasile Tănase, der Chefökonome des Betriebs in Grosspold. Dies fördert die Arbeit um so mehr, und wenn sie die entsprechenden Ergebnisse zeitigt, gibt es Prämien, die unter Umständen ganz hoch sein können. „Selbstverständlich sind die Verdienstmöglichkeiten meiner Leute ein starker Ansporn“, bestätigt der Reussmarkter Farmleiter, „doch ich denke, die grössere Bewegungsfreiheit des Fachmanns ist das wichtigste Mittel zur Förderung der Produktion.“ Das Gefühl, ln den wichtigsten Fragen zu entscheiden, und wohl auch das Bewusstsein, von A bis Z verantwortlich zu sein, gibt jedem Mitarbeiter eine neue Stellung in seinem Arbeitskreis. Was hat sich beispielsweise an der Stellung Ing. Klokners geändert ? Bisher war er Brigadeleiter j jetzt leitet er die ganze Reussmarkter Farm. Früher erhielt er seine Plansätze sowie Mittel, Menschen und Maschinen, um diese Aufgaben zu erfüllen. „Heute wähle ich mir erstens mal die Leute selber aus, mit denen ich Zusammenarbeiten will. Ich kenne jeden und weiss, auf wen Verlass ist.“ Da vor uns im Kartoffelfeld ist gerade ein Traktorist mit seiner Maschine dabei, das Kartoffelfeld zu bearbeiten. Das Feld ist perfekt gepflegt, die Reihen vrie mit der Schnur gezogen. Traktorist Georg Roth hat sich hier installiert. Der Farmleiter meint dazu : „Wie man sich die Arbeit im Frühjahr vorbereitet, so hat man sie bis zum Herbst.“ So hält er es auch selber. Da ist von der Fruchtfolge („in unserer Gegend einfach unerlässlich“) bis zur Standortwahl der Kultur (kalte Böden, warme Böden, Hänge, Schwemmland) alles ins gleiche gebracht. „Was wird in Ihrem Aufgabenkreis die härteste Nuss sein ?“ „Die Milchwirtschaft.“ Dachten wir uns. Schon in Grosspold hatte man uns vorher gesagt, dass es in der Reussmarkter Farm früher mal eine schöne Blüte gab, die aber unerklärlicherweise vorüberging. Aber es gibt doch Erklärungen î Die Jungtiernachzucht wurde vernachlässigt. Das beste Futter wurde in die Milchkühe gesteckt, aber die Bestände überalterten mit der Zeit, und was an Jungtieren naGhkam, war wegen unzureichender Fütterung schwächer. So sank die Milchproduktion von rund 4000 Liter (Rekordjahr) auf 3200 Liter. Und die Gestehungskosten sanken dadurch selbstverständlich nicht. „Wie wollen Sie da wieder hinauf ?“ „Auf zwei Wegen: erstens, wie gesagt, sorgfältige Jungtieraufzucht. Das geschieht folgendermassen i (Fortsetzung auf Seite 2)