Neuer Weg, 1971. október (23. évfolyam, 6968-6994. szám)

1971-10-14 / 6979. szám

Seite 2 NEUER WEG / 14. Oktober 1971 Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu (Fortsetzung von Seite 1) komitees der Sektoren und des Munizi­palkomitees in den Schaffensverbänden fast nicht zu bemerken ist ? Ich beziehe mich auf die Parteiorganisationen, da die Parteiorganisationen dieser Verbände ebenfalls unter der Führung und Anlei­tung des Bukarester Munizipalkomitees stehen. Weshalb sollen wir uns nicht fragen : Wie war es möglich, dass die bekannten Mängel im Rundfunk und Fernsehen, im Film- und Bühnenwesen usw. auftreten konnten ? Dort arbeiten Kommunisten, und sie haben die Pflicht — ebenso wie alle Kommunisten —, in ihrer Arbeit die kommunistischen Prin­zipien zu verwirklichen, während . die Komitees der Sektoren und das Mun\zi­­palparteikomitee Anleitungen erteilen und . gewährleisten mussten, dass alle Kommunisten in diesen Tätigkeitsberei­chen ihre Pflicht vollauf erfüllen. Wenn wir also die Dinge näher be­trachten, werden wir feststellen, dass selbst -auf der heutigen Sitzung ziemlich leichtfertig, oberflächlich über verschie­dene Pflichten und Aufgaben hinwegge­gangen wurde — und einige Genossen haben vielleicht geglaubt, es genüge, Versicherungen abzugeben und Verpflich­tungen zu übernehmen. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass wir nicht al­lein mit Verpflichtungen, sondern mit Taten erwidern müssen.(Lebhafter Bei­fall.) Wir müssen zu einer praktischen Tätigkeit übergehen, jeder muss in sei­nem Bereich dafür eintreten, dass die Mängel beseitigt werden, damit unsere politisch-ideologische Arbeit zur Heran­bildung des neuen Menschen auf den Stand der Ergebnisse gehoben wird, die wir in der allgemeinen Entwicklung des Landes zu verzeichnen haben. Ebenso können wir nicht übersehen, dass sich Fälle von Strebertum und Be-' reicherungstendenzen zu vermehren be­gonnen haben, dass an Stelle der Sorge für die allgemeinen Interessen der Ar­beiterklasse, der Bauernschaft, aller Werktätigen, einige beginnen, nur für sich und ihre Familie zu sorgen. Daran, dass jemand für seine Familie sorgt, ist nichts Übles — bekanntlich legen wir ein besonderes Gewicht auf die Förderung und Festigung der Familie —, doch muss diese Sorge im Gesamtzusammenhang un­serer Gesellschaft und in enger Einheit mit unserer grossen Familie, der soziali­stischen Nation, in Erscheinung treten. Wir akzeptieren weder heute noch in Zu­kunft die kleinbürgerliche oder bürger­lich-individualistische Anschauung : „Was mit den anderen geschieht, interessiert mich nicht“, das Ganze drehe sich nur darum, „dass ich meiner Familie mög­lichst viel biete“, selbst wenn das auf Kosten anderer geschieht, ja selbst dann, wenn die Gesellschaft, d. h. andere Mit­glieder unserer grossen Familie, dadurch mehr oder weniger geschädigt wird. Wir müssen auch über diese Dinge sprechen. Weshalb sollen wir uns schä­men, sie mit dem Parteiaktiv zu erörtern? Gibt es etwa in der Hauptstadt keine der­artigen Erscheinungen ? Selbst in der Tä­tigkeit des Munizipalvolksrats kommt es zu solchen Erscheinungen der Begünsti­gung, der Duldung verschiedenster Inter­ventionen und Superinterventionen, der Übertretung der Gesetze unseres Landes. Allein im Wohnungsbau würden wir, glaube ich, Hunderte und Tausende sol­cher Übertretungen finden. Weshalb sol­len wir nicht hier, im Parteiaktiv, dar­über sprechen ? Dies ist einer der Haupt­aspekte unserer Verantwortung, des so­zialistischen Bewusstseins und der sozial!­­stischen Haltung in der Gesellschaft, der sozialen Ethik und Gerechtigkeit. Folglich kann ich nur schwer zur An­sicht gelangen, dass die heutigen Aus­sprachen an den Grund der Dinge reich­ten und das Parteiaktiv auf einige Zu­stände aufmerksam machten, deren Be­seitigung ein bedeutendes Anliegen des Parteikomitees, des Aktivs, der Partei­organisationen, all unserer Staatsorgane bilden muss. In unserem Lande entfaltet sich in der Öffentlichkeit eine rege Tätigkeit gegen einige negative, antisoziale Erscheinungen, wie Veruntreuung, Diebstahl, Favoritis­mus, Trinkgeldnehmen, Parasitentum. Im Laufe der Diskussionen unseres Plenums wurden diese Dinge nicht in genügendem Masse behandelt. Weshalb gehen wir nicht auf sie ein ? Gehören sie nicht zur sozialistischen Ethik und Gerechtigkeit ? Geben sie uns nicht über die Art und Weise zu denken, in der wir die politisch ideologische Tätigkeit entfalten ? Würden wir diese Tatsachen berücksichtigen, trä­te noch prägnanter zu Tage, wie Rund­funk und Fernsehen ihre politisch-erzie­herische Rolle erfüllt haben, welch nega­tive Auswirkungen die Vorführung von allerhand Filmen im Fernsehen — und in den Kinos — hatte ; Genosse Räpeanu ist hier mit Leichtigkeit, in oberflächlicher Weise, darüber hinweggegangen und hat uns dafür eine Vorlesung über Ästhetik gehalten. Ich bitte, mich nicht zu miss­verstehen : Ich schätze ästhetische Pro­bleme sehr und erachte es als notwendig, dass unser Parteiaktiv sie kennenlerne — aber nicht auf einer Sitzung des Partei­aktivs, wo wir die Dinge offen besprechen müssen. Ich hatte erwartet, dass unser Plenum kombattiver verlaufe, dass es in einer konkreteren Weise an die Probleme her­angehe. Allerdings gab es einige gute Bei­träge, die wichtige Probleme aufwarfen, doch über eine Reihe von Dingen ging man oberflächlich hinweg, als ob solche Fragen in der Hauptstadt gar nicht be­stünden. Wie können wir uqs vornehmen, Unzulänglichkeiten zu beseitigen, über die wir nichfr sprechen, die wir nicht ein­mal verstehen ? Wie können wir erklä­ren, wir wollten unsere Tätigkeit im Geiste der kommunistischen Ethik und Gerechtigkeit entfalten, wenn wir nicht wissen, was wir wollen, was wir uns vor­nehmen ? Ich habe mir auch den Mass­nahmenplan des Munizipalkomitees ange­sehen; doch auch er entspricht nicht den grossen Forderungen, die der Bukarester Parteiorganisation heute erwachsen. Ich habe hier nicht allzuviel über die Tätigkeit im Unterrichtswesen gehört, ob­wohl in Bukarest fast ein Drittel der Hochschulen und ein grosser Teil des Ly­­zeal- und des allgemeinbildenden Unter­richts konzentriert ist. Allerdings — ich habe darüber schon gesprochen — wurde eine Reihe von Massnahmen ergriffen, doch kann man nicht sagen, dass die Probleme in der Hauptstadt gelöst wurden und wir uns damit zufriedengeben können. Ob­wohl wir die Ergebnisse der Unţerrichts­­tätigkeit günstig einschätzen, müssen wir sagen, dass auf diesem Gebiet nach wie vor ernstliche Unzulänglichkeiten Vor­kommen. Wir können über die Mängel, die wir in diesem Bereich haben, nicht hinwegsehen — ich bin vor kurzem auf sie eingegangen, und will mich jetzt nicht mit ihnen beschäftigen —, doch hatte ich erwartet, dass solche Probleme innerhalb des Parteiaktivs konkreter geprüft wer­den. Letzten Endes können wir sagen, dass sich die Mängel in der erzieherischen Tä­tigkeit in gewissem Masse auch in der Arbeit unserer Partei- und Staatsorgane bemerkbar machen, darin, wie die Par­tei- und Staatsfunktionäre ihren Ver­pflichtungen nachkommen, in ihrer Ein­stellung zum Gemeinschaftseigentum, zur Verwaltung der ihnen anvertraüten Be­triebe und Institutionen und,' um mich auf die Hauptstadt zu beziehen, in deren Bewirtschaftung und Instandhaltung. Deshalb müssen wir bei der Erörterung von Fragen • der ideologischen Tätigkeit und der zu treffenden Massnahmen auch berücksichtigen, wie sich diese Unzu­länglichkeiten auf alle Tätigkeitsbereiche auswirken, ebenso wie den Umstand, dass die von den breiten Volksmassen aufge­worfenen Fragen zuweilen vernachlässigt oder nur langsam gelöst werden. Das, Genossen, sind eine Reihe nega­tiver Zustände, die beweisen, dass in der politisch-ideologischen Tätigkeit, in der Arbeit zur Entwicklung des sozialisti­schen Bewusstseins der Werktätigen be­deutende Mängel auftreten — und wenn wir nicht mit aller Entschiedenheit ein­­greifen, um sie zu beseitigen, können sie äusserst schädliche, schwerwiegende Fol­gen für die Tätigkeit zum Aufbau unserer sozialistischen Gesellschaft zeitigen. Wenn wir uns daher das Problem stellen, die politisch-ideologische Arbeit zu verbes­sern,- das sozialistische Bewusstsein der Werktätigen zu heben, verfolgen wir den Zweck, dass entschlossen an die Beseiti­gung der Mängel in sämtlichen Tätig­keitsbereichen geschritten werden muss. Wir müssen dahin wirken, dass die Par­teiorganisation der Hauptstadt führend sei im -Kampf gegen alles Negative, für die Förderung des Neuen und auch in diesem Bereich der politisch-erzieherischen Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Tä­tigkeit unserer Partei leiste. (Lebhafter Beifall.) " . !. Liebe Genossen ! Seit der Billigung der Beschlüsse des Exekutivkomitees über die Verbesserung der politisch-ideologischen Tätigkeit sind drei Monate vergangen. Bekanntlich fan­den im ganzen Land umfassende Erör­terungen statt ; man darf sagen, dass un­sere ganze Partei und unser ganzes Volk diesen Massnahmen begeistert zustimm­ten, da sie in ihnen einen Ausdruck des Anliegens und der Sorge der Partei um die Schaffung der günstigsten Vorausset­zungen für das Voranschreiten Rumä­niens auf dem Weg des Sozialismus und Kommunismus sehen. Die Plenarsitzungen der Kreisparteikomitees und das Plenum des Munizipalkomitees Bukarest sowie die Parteiaktive, die an diesen Versamm­lungen teilnahmen, haben — wie auch Sie das tun werden — Massnahmenpro­gramme zur Erfüllung dieser Aufgaben ausgearbeitet. Über die Bedeutung der Hebung des Niveaus der ideologischen und erzieheri­schen Arbeit wurde viel gesprochen, viel geschrieben. Selbstverständlich könnte man darüber noch viel sprechen — und zweifellos wird man noch viel darüber sprechen, darüber könnte man noch viel schreiben, und man wird das auch tun. Wir dürfen das nicht als eine Kampagne betrachten, dürfen nicht glauben, wenn die Versammlung der Parteiaktive und später das Plenum des Zentralkomitees vorüber wären, hätten wir mit der ideolo­gischen Arbeit Schluss gemacht und müssten etwas anderes beginnen. Übri­gens kann die politisch-ideologische Tä­tigkeit in keiner Weise als Kampagne be­trachtet werden ; selbst in der Land­wirtschaft werden die Fragen nicht mehr in Kampagnen gelöst, denn das Landwirt­schaftsjahr beginnt am 1. Januar und en­det am 31. Dezember, und nur der Land­wirt, nur der Werktätige der Landwirt­schaft, der das beachtet, leistet etwas. Im Saal befindet sich der Vorsitzende der Akademie für Agrarwissenschaften — fragen Sie ihn, was Landwirtschaft heute bedeutet ! (Langanhaltender Beifall.) Um so weniger können Probleme der ideolo­gischen Tätigkeit in Kampagnen gelöst werden. Wir müssen verstehen, dass jetzt kon­krete Massnahmen notwendig sind, prak­tische Aktionen, um die Beschlüsse unse­res Zentralkomitees sowie die zu diesem Zweck von den Parteiaktiven der Kreisa in der Hauptstadt ausgearbeiteten Mass­nahmenprogramme zu verwirklichen. Da­zu müssen sämtliche Kräfte, über die wir verfügen, beitragen. Es tut mir leid, dass vWsr überhaupt nicht von der Akademie für Politische und Soziale Wissenschaften die Rede war, die gerade deshalb geschaffen wurde, um der ideologischen Tätigkeit einen neuen Auftrieb zu verleihen, in ihrem Bereich einen neuen Geist einzuführen und in der Sphäre der Gesellschaftswissenschaf­ten eine rege und stete Arbeit zu entfal­ten. Meines Erachtens muss sich diese Akademie in unserem ideologischen Le­ben, in der Entwicklung des sozialen Den­kens in Rumänien, bei der Klärung zahl­reicher noch ungenügend vertiefter theo­retischer Prinzipienfragen grössere Gel­tung verschaffen. Zur Erfüllung der grossen Aufgaben auf dem Gebiet der ideologischen Tätig­keit gilt es, mit der Verbesserung der Arbeit des Munizipalparteikomitees, der Sektorenkomitees und des Parteiaktivs zu beginnen. Von der Art, wie diese Körper­schaften für die praktische Durchführung der Massnahmen wirken werden, hängt letzten Endes die Beseitigung der Unzu­länglichkeiten und die Verbesserung der politisch-ideologischen Arbeit in der Hauptstadt ab. In erster Linie müssen das Büro des Munizipalparteikomitees sowie die Büros der Sektorenkomitees etwas aktiver sein. Man müsste klar verstehen, dass sowohl die Sektorenparteikomitees als auch das Munizipalparteikomitee nicht bloss reprä­sentative Körperschaften sind, die bloss an einigen Versammlungen teilnehmen oder bestimmte Darlegungen und Rechen­­schaftsbepclite genehmigen, sondern le­bendige Arbeitskörpersohaften, die für die gesamte Tätigkeit verantworten. Das Büro ist ein Exekutivorgan des Komitees. Die Verantwortung für die gesamte Partei­tätigkeit in der Hauptstadt trägt das Mu­nizipalkomitee — und ich könnte sagen, dass sich die Anwesenheit des Munizipal­komitees bei der Leitung der gesamten Parteitätigkeit in Bukarest nicht entspre­chend bemerkbar macht. Damit müssen wir beginnen; Genossen ! Jedes Mitglied des Munizipalkomitees muss sich bewusst sein, dass es verpflichtet ist, an der Ver­wirklichung der Partei- und Staatsbe­schlüsse auf dem Gebiet, auf dem es sich in der Hauptstadt betätigt, tatkräftig teil­zunehmen. Ebenso gilt es, die Rolle des Partei­aktivs zu erhöhen. Wir müssen einsehen. dass kein Komitee, kein Mensch, wie tüchtig er auch sein mag, die ihm ge­stellten Fragen erfolgreich lösen kann, wenn er sich in seiner Arbeit nicht in al­len Tätigkeitsbereichen und insbesondere in dem der politisch-ideologischen Tätig­keit, auf ein umfassendes Parteiaktiv stützt. In der Hauptstadt verfügen wir über viele Kräfte, die imstande sind, dem Munizipalkomitee überaus grosse Hilfe zu leisten, doch werden sie nicht entspre­chend eingesetzt, da man dieses Partei­aktiv nicht in genügendem Masse heran­zieht. Ferner ist es notwendig, Massnahmen zur Verbesserung der Arbeit sowie zur Hebung der Rolle der Parteiorganisatio­nen in sämtlichen Betrieben und Institu­tionen zu ergreifen. Sowohl dort, wo ihr Kontrollrecht vorgesehen ist, als auch dort, wo das formal nicht schriftlich nie­dergelegt ist, tragen die Parteiorganisa­tionen die Verantwortung für die poli­tisch-ideologische Tätigkeit, für den rei­bungslosen Ablauf der Arbeit in den be­treffenden Institutionen ; sie verantworten dafür, wie die mit verantwortlichen Auf­gaben betrauten Kommunisten ihre Pflich­ten erfüllen. Den Parteiorganisationen obliegt es, die Kommunisten für die Ar­beit, die sie in sämtlichen Tätigkeits­bereichen entfalten, zur Verantwortung zu ziehen, sie zu kontrollieren und anzu­leiten. Die Durchführung der Massnahmen zur Verbesserung des Parteiunterrichts, der politischen Massentätigkeit, der ge­samten ideologischen Arbeit ist nur un­ter breiter Beteiligung sämtlicher Kom­munisten möglich. Nur in dem Masse, in dem es dem Munizipalparteikomitee ge­lingen wird, die Bemühungen in dieser gewaltigen Organisation von 211 000 Korn munisten zu vereinigen, wird sie in ihrer Tätigkeit wahrhaft günstige Ergebnisse erzielen können. Ich kenne die Bukarester Parteiorganisation gut, ich weiss, über welche Kräfte sie verfügt, und bin über­zeugt, dass die Bukarester Kommunisten, wenn sie entschlossen darauf hinwirken, die in Erscheinung getretenen Mängel binnen kurzer Frist beseitigen können. Wir wollen erreichen, dass Bukarest, die Hauptstadt unseres Vaterlandes, auch vom Standpunkt der politisch-ideologi­schen Tätigkeit zu einem bedeutenden Zentrum werde, das das gesamte Land beeinflusst ! (Langanhaltender Beifall.) Es gilt, die Probleme der Politik der Partei und unseres Staates, die verschie­denen neuen Phänomene, die im sozialen Leben erscheinen, sehr ernst zu erörtern, um sie den Parteimitgliedern, allen Bür­gern unseres Vaterlandes verständlich zu machen. Wenn man von ideologischer Tätigkeit spricht, 1st es letzten Endes notwendig, dafür zu sorgen, dass die neuen Erscheinungen verstanden werden, um zu wissen, welche Haltung wir ihnen gegenüber einnehmen müssen. Es ist erfreulich, dass die allgemein politischen Fragen,' einschliesslich der au­­ssenpolitischen, richtig verstanden wer­den ; doch gibt es auch eine Reihe an­derer Errscheinungen, die im Leben un­serer Gesellschaft ständig auftreten und die nicht vertieft werden ; wir halten uns bei ihnen nicht genügend auf, erörtern sie nicht ausreichend in der Partei und in unseren Institutionen, wappnen die Kommunisten, die Werktätigen nicht in gebührendem Masse mit dem klaren Ver­ständnis für die Umgestaltung der Gesell­schaft, damit sie auf diese Weise be­wusste, aktive Teilnehmer des Aufbaus der neuen Gesellschaftsordnung werden. Auf diese Fragen bin ich anlässlich des Treffens mit den Stammkadern im Juli eingegangen und will mich jetzt nicht auf sie beziehen. Wenn von der ideologischen Tätigkeit die Rede ist, heisst es, von die­sen Fragen ausgehen, sie müssen im Mit­telpunkt des Parteiunterrichts und aller Formen der ideologischen Arbeit stehen. Ich möchte auch bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass die Arbeit zur Aneignung einer fortgeschrittenen kommunistischen Erziehung umfassend und vielseitig ist, da sie die Aneignung des Besten und Wertvollsten bedeutet, was die mensch­liche Erkenntnis geschaffen hat. Ist etwa heute ein Fortschritt der Ge­sellschaft ohne Physik, ohne Biologie, ohne Chemie — um nicht noch andere Zweige der, Wissenschaft anzuführen — möglich ? Alle Welt sieht ein, dass die sozialistische Erziehung, die Herausbil­dung des sozialistischen Bewusstseins ge­rade die Kenntnis der Errungenschaften der fortgeschrittenen Wissenschaft vor­aussetzen. Nur das Verständnis und die Kenntnis der grossen Entdeckungen des Menschen, die Aneignung neuer wissen­schaftlicher Erkenntnisse — die in un­serer gegenwärtigen Epoche der tech­nisch-wissenschaftlichen Revolution die gesamte Menschheit, die Auffassung ver­schiedener sozialer Erscheinungen von Grund auf wandeln — werden dem fort­geschrittenen Menschen den Gesichtskreis erschliessen, den wir benötigen, und ein kommunistisches Bewusstsein herausbii­­den. Ich könnte sagen, dass dies eine all­gemeine Forderung sämtlicher Bereiche, einschliesslich derer des literarischen und künstlerischen Schaffens, ist. Nur Ver­ständnis für die grossen Auswirkungen der technisch-wissenschaftlichen Revolu­tion auf die soziale Entwicklung vermag dem Künstler, dem Schriftsteller, dem Musiker die neue Dimension, die neue Zukunftsperspektive zu eröffnen und er­möglicht ihm, im Einklang mit der Epo­che, in der er lebt, mit den Forderungen der Zukunft, der die Menschheit zustrebt, schöpferisch tätig zu sein. Wenn man also von der Tätigkeit zur Hebung des allge­meinen Bewusstseins unserer Gesellschaft spricht, müssen wir dennoch mit den Grundwissenschaften beginnen, die dem Menschen das wahre Bewusstsein seiner Fähigkeit vermitteln, das Bewusstsein der Tatsache, dass in ihm jene Kraft liegt, die imstande ist, nicht nur die Natur, sondern auch ihn selbst zu verändern und umzugestalten, wie das Marx und Engels ausführten. Ich könnte sagen, dass einer unserer Mängel in der ideologischen Tätigkeit gerade darin besteht, dass wir die Gesellschaft, die Mitglieder der Ge­sellschaft, insbesondere unsere Jugend, nicht genügend und nicht in entspre­chendem Masse mit dem Verständnis für diese Gegebenheiten wappnen. Zweitens gilt es, zu verstehen, obwohl es tatsächlich so aussieht, als ob diese Wahrheit in der ganzen Welt verstanden wurde, dass die Arbeit der Hauptfaktor der Gesellschaft ist- und dass letzten En­des sogar der Mensch, wie Engels sag­te, das Ergebnis der Arbeit ist. Die Ge­genwart des Menschen ist das Ergebnis der Arbeit, die Zukunft des Menschen wird das Ergebnis der Arbeit sein — freilich der durch alle Erkenntnisse und Entdeckungen der Technik bereicherten Arbeit. Folglich bleibt letzten Endes die Arbeit der Grundfaktor der Erziehung, der Heranbildung des Menschen, des so­zialen Fortschritts. Bei uns gibt es Leute, die nicht einmal diese elementare Wahr­heit verstehen, die die Arbeit als Fron, als Schande, als etwas ihrer Unwürdiges betrachten. Eih Mangel unseres Unter­richtswesens besteht auch darin; wie die­se Grundfrage vom philosophischen, theo­retischen Standpunkt behandelt wird, um möglichst gut verstanden zu werden. Ebenso notwendig ist der Kampf ge­gen rückständige philosophische'Anschau­ungen. Die Welt hat sich in der Aus­einandersetzung zwischen verschiedenen Lebensanschauungen entwickelt, sie wird sich auch künftighin in dieser Auseinan­dersetzung entwickeln. Die Entwicklung der Gesellschaft beweist Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute — denn die wissenschaftlichen Ericennt­­nisse nehmen heute solche Ausmasse an, dass es keine Minute oder sogar Sekunde gibt, in der nicht auf Weltebene eine neue wissenschaftliche Errungenschaft erscheint — die Richtigkeit der dialek­tisch-materialistischen Lebens- und Ge­sellschaftsauffassung. Das bedeutet je­doch nicht, dass die Entwicklung des dialektischen und historischen Materia­lismus abgeschlossen ist und wir uns von nun an damit begnügen können, all­gemeine Wahrheiten zu wiederholen, ■wie es einige unserer Philosophen tun. Wir müssen darauf hinwirkerr, unsere Weltanschauung durch neue Erkenntnisse zu entwickeln und zu bereichern, um sie auf die neuen Stufen der wissenschaft­lichen Erkenntnis zu heben und nicht um uns< vor Zitaten und veralteten Daten zu beugen. Der dialektische und histo­rische Materialismus schafft Vorausset­zungen, um den sozialen Entwicklungs­prozess, die neuen Phänomene besser, zu verstehen, die Wirklichkeit zu interpre­tieren und auf die Wandlung der Ge­sellschaft und des Menschen hinzuwir­ken. Ich könnte nicht sagen, dass wir mit der Art und Weise, wie das ver­wirklicht wird, zufrieden sind. Das sind — um nicht weiter zu gehen'— einige Aspekte, bei denen wir uns aufhalten und die Ansichten konfrontieren müssen, um die Wege zur Entwicklung unserer Gesellschaft zu ermitteln. In diesem Geiste sind auch Tätigkeit und Platz der Künstlerverbände zu be­trachten. Unserer Gesellschaft sind Mu­sik, Dichtung, Malerei und Theater er­forderlich. In Zukunft, glaube ich, wer­den wir noch mehr davon brauchen ; der Mensch wird mehr Freizeit haben, er wird das Bedürfnis nach geistiger Be­reicherung noch deutlicher fühlen. Wir müssen uns jedoch die Frage stellen : Was für eine Kunst, was für eine Li­teratur bieten wir der Gesellschaft ? Darüber haben wir wiederholt diskutiert. Im Prinzip ist alle Welt — vielleicht mit einigen kleinen Ausnahmen —- ein­verstanden, dass eine Kunst geschaffen werden muss, die den Notwendigkeiten unserer Gesellschaft entspricht. Wenn man aber daran geht, diese Forderung zu erfüllen, sieht man, dass sie sehr unterschiedlich verstanden wird. Deshalb ist es Pflicht des Munizipalkomitees und der Parteiorganisationen der /Künstlerver­bände, die ideologischen Probleme der Kunst theoretisch prinzipiell besser zu klären, damit alle Künstler zum selben Verständnis des sozial-erzieherischen Wertes der Kunst gelangen ; selbstver­ständlich bleibt es jedem überlassen, zu schreiben, zu malen oder zu komponie­ren, wie es seiner Fähigkeit und seiner Begabung entspricht, in der Form, _die er für die angemessenste hält. Zweifel­los braucht die gegenwärtige und künf­tige Gesellschaft genau so wie die ver­gangene alle Arten von Kunstwerken. Sprechen wir von der Literatur zum Beispiel, kommt patriotischen, politischen Gedichten, den sogenannten Manifestge­dichten, eine bedeutende erzieherische Rolle zu ; gleichermassen schätzen die Leser aber auch philosophische Dichtung, Liebes- oder Naturgedichte. Sie alle wis­sen, mit welcher Einfühlungsgabe Coşbuc in seiner Dichtung das Dorfleben schil­dert. Allerdings idealisierte er da und dort die Wirklichkeit seiner Zeit. Ver­mag aber das Dorf von heute dem Dich­ter keinen Inspirationsquell mehr zu bieten ? Freilich handelt es sich nicht darum, so zu schreiben wie George Coş­buc, sondern darum, dass der Dichter von heute sich mit derselben Liebe, dem­selben Verständnis dieser Welt widmet, in der unsere Gesellschaft gewaltige re­volutionäre Umgestaltungen bewirkt hat. Das ist nur ein Beispiel, das Volksleben aber ist von unendlicher Vielfalt. In dieser Weise fassen wir auch die Kunst auf. Eminescu selbst hat ebenso philoso­phische, revolutionäre und patriotische Dichtungen wie Liebesgedichte geschrie­ben. Sie sehen, er war kein Exklusivist. (Beifall.) Doch unabhängig davon, was er schrieb, versteht jeder, was er sagen wollte ! (Beifall.) Aber wenn er über die grossen Fragen des Seins grübelte oder wenn er die Liebe besang, schrieb er so, dass alle ihn verstehen konnten, in einer dichterischen Sprache, die jedem Genuss bereitet. (Beifall.) Alle klassi­schen, literarischen und künstlerischen Werke, die bei uns weitgehend verbrei­tet werden, sind, mögen sie tiefgründige oder weniger bedeutsame Themen ge­stalten, so geschrieben, dass sie verstan­den werden können, dass sie dem Leser, dem Besichtiger oder Hörer eine be­stimmte ästhetische Genugtuung bereiten. Weshalb ignorieren das heute einige Künstler ? Die Leser unseres Landes sind desglei­chen berechtigt zu fragen i Wodurch muss sich die rumänische Kunst bekunden ? Wodurch haben sich unsere Kunstschaf­fenden in der Vergangenheit ausgezeichnet und vyodurch müssen sie sich auszeich­nen ? Durch das Abschreiben und die Nachahmung dessen, was im Ausland ge­tan wird, oder durch die Widerspiegelung des Lebens und der Wirklichkeit unseres Volkes ? Wo soll sich ein Schriftsteller, ein Kunstschaffender inspirieren ? Emi­nescu hat darauf in seinem „Dritten Brief“ geantwortet: „Kaffeehaus und Strasse prägen nicht den Genius !“ Tatsächlich Genossen, nicht auf der Calea Victoriei, nicht im Kaffeehaus fin­det sich der Stoff für wertvolle Romane, Gedichte und Theaterstücke, sondern nur wenn man inmitten des Volkes, inmitten der Arbeiterklasse, der Bauernschaft, der Intelektüellen, nur wenn man dort lebt, wo das Leben brandet. (Langanhaltender Beifall.) Und wenn schon so grosse Schriftsteller wie Eminescu die Vorstel­lung verworfen haben, dass eine Genie im Kaffeehaus aufwachsen könnte, dann können wir in der sozialistischen Gesell­schaftsordnung solche Auffassungen noch viel weniger teilen. Die Theorie, dass Kunst von Menschen geschaffen werden könnte, die abseits vom Leben stehen, und dass sie das Leben besser verstehen als andere Sterbliche, ist unserer marxi­stisch-leninistischen Philosophie fremd. (Beifall.) Von wo könnte auch ein Mensch, der die heimatliche Wirklichkeit igno­riert, ein derartiges Verständnis her­holen ? Sohlte es vielleicht vom Himmel fallen ? Kunstschaffende, die das Leben auf Erden nicht beachten und nicht ver­stehen, haben in unserer Partei und auch in den Künstlerverbänden nichts zu su­chen. (Beifall.). Ich bin für die Schaffens­freiheit des Künstlers. Die Gesellschaft hat jedoch auch die Freiheit, zu wählen, was ihr gefällt. Auf unseren Bühnen, in den Buphhandlungen darf nichts Platz finden, was nach Auffassung unserer Ge­sellschaft nicht ihren Interessen dienlich ist. Die Freiheit muss in ihrer dialekti­schen Vielschichtigkeit verstanden wer­den, die sowohl die Interessen des ein­zelnen wie auch die Interessen der ge­sellschaftlichen Kollektivität umfasst. Sonst verwandelt sie sich in Anarchie. Freiheit heisst Verständnis der gesell­schaftlichen Notwendigkeit und im Sinne der Interessen der Gesellschaft und dei­ner Nation zu wirken. Das bedeutet wahrhaft frei zu sein ! (Langanhaltender Beifall.) Ich habe mich auf all dies bezogen, da­mit es klar wird, dass sowohl das Muni­zipalparteikomitee wie auch die Partei­organisationen ihren Befugnissen nachzu­kommen und entschlossen in diesem Sin­ne zu wirken haben. Diese Fragen müssen durch intensive politische Tätigkeit und nicht durch administrative Massnahmen gelöst werden. Es ist von keinerlei Rück­kehr in die Vergangenheit die Rede. Ich habe darauf schon vor drei Monaten ge­antwortet. Wir wollen die Zukunft schaf­fen, doch wir können die Zukunft nicht errichten mit Menschen, die uns zurück­ziehen in die finstere Vergangenheit, die uns von der Gesellschaft loslösen wol­len, mit Menschen, die nicht wissen, was sie auf dieser Welt ausrichten wollen. Wir können die Zukunft nur mR Men­schen errichten, die den Sinn der gesell­schaftlichen Entwicklung erfassen und entschlossen sind, gemeinsam mit der Partei voranzuschreiten zum Aufbau des Kommunismus in Rumänien. (Starker Beifall.) Wenn wir von der Notwendig­keit sprechen, unsere Weltanschauung in der Literatur geltend zu machen, \yenn wir über sozialistischen Humanismus sprechen, der den Menschen und seine gei­stige und materielle Höherstellung, sein Glück in den Mittelpunkt der gesamten gesellschaftlichen Tätigkeit stellt, kann das nicht eine Rückkehr in die Vergan­genheit bedeuten. Die Vertreter der Ver­gangenheit sind jene, die den Menschen, sein Leben, sein Schaffen und seine Be­strebungen aus der Literatur und aus der Kunst ausschliessen und uns zurücksto­­ssen wollen zur rückständigen Literatur des Mittelalters. Was ist neu an einer Kunst, die von menschlichen Anliegen losgerissen ist ? Solche rückständige Theorien hat es in der Vergangenheit, in allen historischen Epochen gegeben. Der, der so denkt, will in die Vergangenheit zurückkehren, und nicht der, der uns zu einer Kunst ruft, die im Dienste des Vol­kes, des Kommunismus und des Men­schenglücks steht. Eine solche kämpferi­sche Literatur und Kunst benötigt unser Volk. (Starker Beifall.) In der gesunden Entwicklung des gei­stigen Lebens unseres Volkes hat der vor kurzem gegründete Rat für Kultur und sozialistische Erziehung eine besondere Rolle. Der Rat für Kultur und sozialisti­sche Erziehung wird die grossen Aufga­ben, die ihm von der Partei anvertraut worden sind, erfüllen und die Mängel beseitigen müssen, die es früher bei der Anleitung des kulturellen und künstleri­schen Lebens in unserem Land gegeben hat ; er wird eine aktive Rolle, zu spie­len haben bei der Schaffung einer so­zialistischen Kultur, die zur moralischen Läuterung des Menschen, zu seiner Erzie­hung in revolutionärem Geist beitragen muss. Wir haben die Übergriffe, die Verlet­zung der gesellschaftlichen Rechtlichkeit, die Ungesetzlichkeiten kritisiert und wer­den es auch weiterhin tun. Wir werden keine davon zulassen und werden ent­schlossen gegen jeden Vorgehen, der ver­suchen sollte, solche Zustände aufkom­­men zu lassen. Der Sozialismus und die sozialistische Demokratie setzen eine strenge Beachtung der Gesetze und der Gesetzlichkeit, die bewusste und aktive Teilnahme des Menschen an der Leitung der Gesellschaft voraus, sie setzen ebenso die Gewährleistung von Bedingungen voraus, damit die Staatsbürger ihre Mei­nung zu allen Fragen äussern können. Zu diesen unseren Problemen gehören je­doch auch die Fragen der Kunst und Li­teratur, die allgemeinen Fragen der Kul­tur. Die Kunst, die Literatur, der Unter­richt, das Fernsehen, > der Rundfunk sind jedoch nicht nur Anliegen jener, die in diesen Bereichen tätig sind, sondern An­liegen der ganzen Gesellschaft. Diejeni­gen, die in diesen Bereichen tätig sind, sind, wie Marx und Engels sagten, Be­amte der Gesellschaft. Sie sind nicht Ei­gentümer der Schulen, des Rundfunks und Fernsehens, der Zeitschriften oder Verlage, der Künstlerverbände. Sie sind Vertreter und Diener der Gesellschaft, sie haben dem Volke zu dienen. Das ist die Auffassung über sozialistische Demokra­tie, in diesem Sinne müssen wir in unse­rer Gesellschaft die Demokratie verwirk­lichen 1 Das hat nichts mit einer Rück­kehr in die Vergangenheit zu tun, es ue­­deutet, ganz im Gegenteil, einen Vorstoss in die Zukunft. Ich habe mich auf diese Fragen bezo­gen, weil ' auch hier gesagt worden ist, dass einige nicht richtig verstünden, was Vergangenheit und was Zukunft bedeu­ten. Vielleicht werden wir auch darüber mehr diskutieren müssen, weil einige an die Vergangenheit denken, wenn sie von der Zukunft sprechen. Und da sie die Probleme nicht in ihrem philosophischen Zusammenhang sehen, dienen sie selbst dann, wenn sie der Zukunft dienen wol­len, im Grunde genommen der Vergan­genheit. Deshalb müssen wir über diese Dinge offen sprechen, ohne dass sich je­mand deswegen zu kränken braucht. Das bedeutet sozialistische Demokratie ! Wir können nicht die Aügen vor der Wirk­lichkeit verschliessen ! Wir müssen alle Fragen offen erörtern, um die Unzuläng­lichkeiten zu beseitigen, die Arbeit zu verbessern und gleichzeitig — wie der Rumäne sagt — den richtigen Mann auf den richtigen Platz Stellen. In jedem Tä­tigkeitsbereich kann heute der eine und morgen ein anderer arbeiten. Das sind die Gesetze der sozialistischen Demokra­tie. Weshalb muss sich jemand beleidigt fühlen, wenn er kritisiert wird, nicht son­derlich gut gearbeitet zu haben und dort, wo er hingestellt wurde, besser arbeiten müsste. JJas- gilt für den Minister ebenso wie für den Fabrikdirektor, für die Er­sten Sekretäre ebenso wie für den Gene­ralsekretär der Partei — für wen immer, Genossen ! Wir können ein Amt, das uns Partei und Volk anvertraut haben, nur unter der Voraussetzung behalten, dass wir unsere Aufgaben erfüllen, dass wir dem Volke dienen. Wir haben uns vor niemandem zu verneigen, wir haben uns nur vor dem Volke zu verneigen. (Star­ker, langanhaltender Beifall.) Das wären, Genossen, einige Aspekte unserer ideologisch-erzieherischen Tätig­keit, einige Aspekte der Arbeit der Par­teiorgane und -Organisationen in verschie­denen Tätigkeitsbereichen, über die wir offen sprechen müssen. Wenn wir über Unzulänglichkeiten hinwegsehen, weil wir gewisse Empfindlichkeiten schonen wol­len, schaden wir unserer Arbeit und unserer Entwicklung. Und wir schaden auch jenen, die Fehler machen und ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Wenn wir sie nicht rechtzeitig kritisieren, beginnen sie, sich als unfehlbar zu be­trachten, sie beginnen zu glauben, dass sie tun könnten, was sie wollen, dass ih­nen niemand etwas anhaben könnte. Auf diese Weise schaden wir unserer Gesell­schaft und unserem Fortschritt. Wir müssen verstehen, dass wir unser Voran­schreiten nur dann gewährleisten können, wenn wir die Fragen unseres gesell­schaftlichen Lebens offen erörtern und behandeln — sowohl das Gute wie auch das Schlechte, und die entsprechenden Lehren für unsere künftige Tätigkeit dar­aus ziehen. Ich habe eingangs gesagt, dass dies das Hauptmerkmal unserer Ge­sellschaftsordnung, unserer Partei sei, und es muss das tägliche Merkmal unserer Tätigkeit in allen Bereichen werden ; dann wird es viele Unzulänglichkeiten, über die wir heute gesprochen haben, nicht mehr geben. Wir werden tausend­mal rascher und mit besseren Ergebnis­sen voranschreitén, und es wird uns ge­lingen, das vom X. Parteitag erarbeitete Programm wie auch die Zukunftsprogram­me zu erfüllen, die die Entwicklung un­seres Vaterlandes zu neuen Höhen, zu den Höhen des Kommunismus, zum Ziel haben. (Starker Beifall.) Ich möchte mich nicht mit internatio­nalen Fragen beschäftigen, weil ich diese nicht nur einmal eingehend erörtert habe; ich habe mich mit ihnen bei der" Ver­sammlung anlässlich der Eröffnung des Unterrichtsjahrs beschäftigt. Unsere In­nen- und Äussenpolitik sind bekannt. Die Tatsachen beweisen, dass die internatio­nale Politik unserer Partei und unseres Staates vollauf den nationalen Interessen des rumänischen Volkes wie auch der Sa­che des Sozialismus und des Friedens in der Welt entspricht. Tag für Tag be­stätigen die Ereignisse die Richtigkeit un­serer internationalen Politik. Tag für Tag beweist das Leben, dass wir nur dann der Sache des Sozialismus und Kommu­nismus in unserem Land wie auch auf internationaler Ebene dienen, wenn wir dahin wirken, die Meinungsverschieden­heiten zwischen den sozialistischen Län­dern, zwischen den kommunistischen und Arbeiterparteien zu überwinden, wenn wir für ihre Einheit kämpfen. Tag für Tag zeigen die Tatsachen, dass wir nur dann zür Gewährleistung einer Politik des Friedens und der Zusammenarbeit zwi­schen den Völkern in der Welt reitragen können, wenn wir in den Beziehungen zu allen Staaten die Prinzipien der nationa­len Unabhängigkeit und Souveränität, der Nichteinmischung in die inneren Angele­genheiten, des gegenseitigen Vorteils und des Verzichts auf Gewalt und Gewaltan­drohung in den zwischenstaatlichen Be­ziehungen an wenden. Das ist die Politik unserer Partei, das ist die Politik, die wir mit aller Entschlossenheit fortsetzen wer­den, da sie eine Notwendigkeit der heu­tigen sozialen Entwicklung darstellt ! (Starker, langanhaltender Beifall.) Vor uns steht ein wunderbares Pro­gramm zur Entwicklung der sozialisti­schen rumänischen Gesellschaft, ein Pro­gramm der internationalen Politik. Wir haben - eine starke und geeinte Partei. Das ganze Volk verwirklicht unbeirrt die Politik der kommunistischen Partei in der Überzeugung, dass diese Politik sei­nen Lebensinteressen, der Zukunft unse­rer sozialistischen Nation entspricht. (Starker Beifall.) Ich spreche meine Überzeugung aus, dass die Parteiorganisation der Haupt­stadt, die Kommunisten, alle Werktätigen Bukarests keine Mühe scheuen werden, um ihren Beitrag zur Verwirklichung des Programms zu leisten, das vom X, Par­teitag ausgearbeitet worden ist. (Langan­haltender Beifall.) Ich wünsche dem Parteiaktiv, den Kommunisten, allen Werktätigen der Hauptstadt immer grössere Erfolge in al­len Tätigkeitsbereichen. Tch wünsche Ih­nen Gesundheit und viel GltHi. (Starker Beifall, Hurrarufe und Ovationen. Es wird gerufen: „Ceauşescu, RKP". Die Anwesenden ovationieren lange für die Rumänische Kommunistische Partei, für das Zentralkomitee, für den Generalse­kretär der Partei, Genossen Nicolae Ceauşescu.)

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