Neuer Weg, 1974. június (26. évfolyam, 7795-7820. szám)

1974-06-11 / 7803. szám

* Seite 6 Kleine Heimatkunde Wo die erste Hochschule der Stadt stand... Temesvarer Plätze (III) Der Vasile-Roaitä-Platz ist heute eigent­lich bloss der etwas verengte, am Ende abgewinkelte Abschluss von Temesvars zweiter Prunkstrasse, dem 23,-August- Boulevard. Der Temesvarer empfindet ihn aus Tradition noch immer als Platz,. obwohl er schon seit rund einem Viertel­jahrhundert nicht mehr ein in sich ge­schlossener Raum ist. In seiner ursprünglichen Form, die heute nur noch den ältesten Bewohnern der Stadt in Erinnerung sein kann, war er allerdings einer der eigenwilligsten Teile der Stadt, dessen Grundrisse als unregelmässiges, nach innen geknicktes Fünfeck sich schwer beschreiben lässt: Von der ehemals enaen Strasse entlang des Deschan-Palais und des Hauses „um Stock im Eisen“ erweiterte sich der Platz in einer schrägen Front bis zur Ecke der ehemaligen Seminarskirche, die etwa an der Stelle stand, wo sich heute der Lebensmittel-Selbstbedienungs­laden („Alte Bega“) befindet, um von hier ivieder schräg nach rückwärts in die heutige Caruso-Strasse zum Tor der Siebenbürger Kaserne zu verlaufen. Nur die N.ord- und Westfront folgten damals schon der heutigen Linie. Wenn auf dem Domplatz die Provin­zial- und Komitatsverwaltung ihren Sitz hatte und auf dem Parade-Platz, wie in der vorigen Folge ausgeführt, Bürger­stolz und Militärgewalt sich die Stirne boten, befand sich hier der Mittelpunkt kirchlicher Macht: das Bischofspalais, das Seminar und die Seminarskirche. Da, wo diese stand, gab es bereits eine der Kirchen des mittelalterlichen Te­mesvár, die, zur Moschee umfunktio­niert, auch die Türkenzeit überdauert hat : die Georgskirche, nach der der Platz über ziveihundert Jahre lang den Namen „Sankt-Georgs-Platz“ trug, ob­wohl sie von den Jesuiten, die 1718 nach Temesvár berufen wurden, auf „Santa Maria Serena“ („Maria zum schönen Wetter“) umbenannt wurde. In den ih­nen zugewiesenen, drei anstossenden al­ten Häusern richteten die Jesuiten 1725 das erste Gymnasium der Stadt ein. 1733 begannen sie den Bau ihres neuen Ordenshauses, des späteren Seminars. 1739 zerstörte ein Erdbeben die alte Georgskirche, und man begann mit dem Bau einer neuen Kirche, der 1769 teil­weise vollendet war. Da der Jesuiten­orden 1773 aufgehoben wurde, ist der Bau erst später fortgeführt worden, und an der Westfront der Kirche waren bis zu ihrer Abtragung die beiden Bauetap­pen deutlich sichtbar. 1806 wurde im ehemaligen Jesuiten- Ordenshaus das Theologische Seminar eingerichtet. Als Markstein in der Ge­schichte Temesvars darf das Jahr 1845 angesehen werden: Dann wurde nämlich in dem 1841 dreigeschossig aufgestockten Seminarsgebäude die erste laizistische Hochschule Temesvars eingerichtet — die Fakultäten für Philosophie und Recht. Es war allerdings ein bescheide­ner Anfang, das Institut hatte nur zwei Jahrgänge, zählte aber immerhin im er­sten Jahr seines Bestehens 27, in den darauffolgenden 76, bzw. 83 Studenten. Und obwohl die Institution natürlich gleichfalls unter der Fuchtel der Kirche stand, schien sich ein der Metternich­­schen Reaktion stark zuwiderlaufender freiheitlicher Geist entwickelt zu haben, so dass die beiden Fakultäten 1848 kur­zerhand von der Militärbehörde einge­stellt wurden, und alle Versuche der Bürgerschaft, sie in den sechziger Jah­ren des vorigen Jahrhunderts wiederzu­beleben, scheiterten. Denkwürdig ist auch das Haus an der Südwestecke des Platzes, heute Prapor­­gescu-Strasse 2. Hier stand einst das Haus von Josef Klapka, von 1819 bis 1833 Bürgermeister von Temesvár, der als Druckereiinhaber und Herausgeber der „Banater Zeitschrift für Landwirt­schaft, Handel, Künste und Gewerbe“ zu den fortschrittlichen Köpfen des vorre­volutionären Temesvár zählte. Und hier wurde dessen Sohn, der spätere Gene-ral Georg Klapka geboren, der einer der weitblickendsten militärischen und politischen Führer der ungarischen Re­volution von 1848—1849 werden sollte. Das heutige Gebäude wurde 1894 von dem Architekten Eduard Reiter errich­tet und trägt — den Temesvarern als „Kossak-Haus bekannt — die reichst­­verschnörkelte Rokoko-Fassade der gan­zen Stadt. Im Obergeschoss sind heute noch die grossen Tageslicht-Ateliers der 1879 gegründeten „Fotografen-Dyna­­stie“ Kossak zu erkennen. Die Firma, schon im vorigen Jahrhundert auf meh­reren Ausstellungen preisgekrönt, hatte Filialen in Budapest und Busiasch und galt über siebzig Jahre hindurch als das erste Foto-Haus der Stadt. Bemerkenswert ist auch das Haus an der Westfront des Platzes, dessen ge­pflegte Fassade keineswegs sein Alter von rund 120 Jahren verrät. Es war das Gebäude der 1846 auf Initiative von Bürgermeister Johann Nepomuk Preyer gegründeten „Ersten Temesvarer Spar­kassa“. Das Geldinstitut spielte jahr­zehntelang eine wichtige Rolle in der Wirtschaftsentwicklung der Stadt. Heute befindet sich in dem Gebäude die Zen­trale des Kommunalwirtschafts Unterneh­mens. Der Platz war überhaupt eng mit dem wirtschaftlich-ädilitären Fortschritt der Stadt verknüpft: Neben der Seminars­kirche befand sich die Innerstädtische Endstation der Pferdebahn, die von 1869 bis zur Einführung des elektrischen Strassenbahnbetriebs von hier aus in die Fabrik und in die Josefstadt fuhr. 1914, wenige Wochen vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, begann man mit der Abtragung der Seminarskirche und des Seminargebäudes. An ihrer Stelle wurde später das Palais der Temesvarer Bank, eines der grössten Büro- und Mietswohnhäuser der Stadt, errichtet. Damit erhielt der Platz in den Grund­zügen seine heutige Form, und nachdem vor rund 25 Jahren auch das ehemalige M o ciont-Palais, in dem sich in den drei­­ssiger Jahren die Haushaltschule und das städtische Pfandleihamt befanden, ab getragen worden waren, erfolgte die breite Öffnung zum 23.-August-Boule­vard. Franz Engel mann Der ehemalige Sankt-Georgs-Platz. Links Seminar und Seminarskirche, im Hintergrund das Haus der „Ersten Temesvarer Sparkassa“. Die kuppelförmige Bekrönung des Eckbaus fehlte Anfang unseres Jahrhunderts noch Zeichnung: Joseph Ed. Krämer Frauenorganisation eröffnet Heimbibliothek thb. Jimbolia. — Über 25 000 Bücher haben seit Jahresanfang die 1890 Leser von der Stadtbibliothek von Jimbolia ausgeliehen. Zu den eifrigsten Lesern zählten u. a. die Allgemeinschüler Inge Opelz, Christine Engelmann. Inge. König, Ladislau Bandu und Robert Schiff. Zur Heranziehung einer breiten Leser­schaft hat die Stadtbibliothek in Zu­sammenarbeit mit der Frauenorganisa­tion in den letzten Tagen drei neue Heimbibiiotheken eröffnet. Reges In­teresse fanden auch die regelmässigen Veranstaltungen des literarischen Salons. Auf der letzten Zusammenkunft sprachen die Professoren Hans Brauner. Alexandru Rusu, Nikolaus Horn und Detlef Strunk über die Geschichte der Heidestadt. Am 13. Juni wird Doina Marc über Leben und Werk des Dichters Nicolae Labiş sprechen. Lokales Sibiu: Fünf Jahre bibliographische Information 27 Dokumentationskataloge herausgebracht / Astra-Bibliothek erhielt Ehrendiplom für schönstes Informationsbuch / Von Oskar Bock Sibiu. — Mit der Herausgabe eines Führers durch die Sammlungen der Astra-Bibliothek von Sibiu, bearbeitet von Mircea Avram, hat die bibliographische Informationsabteilung der Astra-Bibliothek die erste Etappe einer vor fünf Jahren begonnenen bibliographischen Erfassung der wichtigsten Bestände abgeschlossen. Damit beabsichtigt die Bibliotheksleitung die umfangreichen Sammlungen — sie umfassen zur Zeit 372 000 Bücher, Zeitungen und Zeitschriften über Literatur, Kunst, Wissenschaft, Technik in rumänischer, französischer, deutscher, englischer, ungarischer und russischer Sprache, rund 6500 Handschriften und Briefe von geschichtlichem, sozial-politischem, kulturellem und literarischem Wert, nahezu 6000 ikonographische Dokumente, 400 Wiegendrucke und alte rumänischen Bü­cher aus den Jahren 1580 bis 1830, 2300 Exlibris, rund 800 Schallplatten u.a.m. — allen Interessierten zugänglich zu machen. Unter den 27 Arbeiten, die nach einem auf Sachgebiete aufgeschlüsselten Ver­lagsplan im Laufe der ersten Etappe her­ausgebracht wurden, befinden sich bi­bliographische Kataloge über die rumä­nische Presse in Sibiu, Almanache, Jahr­bücher und Kalender in rumänischer, deutscher und ungarischer Sprache, be­rufliche und Arbeiterpublikationen von 1850 bis zur Gegenwart. Umfangreich sind auch die bibliographischen Kataloge über Dichter und Komponisten, Mitarbei­ter der Zeitschrift „Luceafărul“ und Per­sönlichkeiten des Revolutionsjahres 1848. Erwähnung verdienen auch ein Katalog literarischer Handschriften, der Original­texte und Fragmente literarischer Werke von Vasile Alecsandri, Mihai Eminescu, I.L. Caragiale, Octavian Goga, Maria Cunţan u, a. umfasst, und die drei bi­bliographischen Arbeiten „Das Buch des siebenten Jahrzehnts“, „Die Nobelpreis­träger der Literatur“ und „Die europä­ische Literatur der Gegenwart.“ Die praktische Auswirkung dieser Tä­tigkeit findet nicht nur in dem steten Anstieg der Leserschaft der Bibliothek ihren Niederschlag. Zur Zeit unterhält die Astra-Bibliothek von Sibiu durch die bisher veröffentlichten Dokumentations­kataloge Austauschbeziehungen zu den wichtigsten Universiţfits- und Munizipal­bibliotheken des Landes. Für die beson­dere Qualität ihrer Arbeiten wurde der Astra-Bibliothek gelegentlich des ersten nationalen Salons des Informationsbu­ches, der im Oktober vergangenen Jah­res in der Landeshauptstadt stattfand, ein Ehrendiplom der Rumänischen Ge­sellschaft für Bibliophilie für das schönste Informationsbuch zuerkannt. Zahlreiche Dankschreiben von Kulturinstitutionen und Kunstschaffenden bestätigen die Anerkennung, die der Tätigkeit der Mit­arbeiter der Informationsabteilung — Elena Dunäreanu, Mircea Avram und Corneliu Dragoman — entgegengebracht wird. Aufführung in englischer Sprache hs. Braşov. — Ein Kulturprogramm in englischer Sprache haben die Schüler der VI. B-Klasse der Honterus-Schule be­stritten. Der Aufführung wohnten vorran­gig Schüler, doch auch Lehrer und Eltern bei. In Eröffnung des Programms trug Dietgard Schuller, am Klavier von Arnold Schunn begleitet, drei englische Lieder vor. Gedichtvorträge von Hanne­lore Mühlsteffen und Adele Jelescu, zwei Auftritte des Klassenchors, der Monolog Hamlets, vorgetragen von Eduard Krauss, Witze und ein Klaviervortrag von Ar­nold Schunn rundeten den ersten Teil des Programms ab. Den Höhepunkt bil­dete das Theaterstück „The ballad of hairy jo“ von Panitz, in der Regie der Englischlehrerin Ida Alexandrescu. In den Hauptrollen traten Jürgen Span und Dietgard Schuller auf. 4 „Frühe Sibişel“ trägt schon nach vier Jahren Versuchsstation Geoagiu züchtet neue Nusssorten setzlinge versandt und dabei die gering- ser Sache zu wenig Aufmerksamkeit sten Verluste verzeichnet worden. In die- schenkt, geht auch daraus hervor, dass sem Jahr aber wird die Aktion einge- . , T. . _ , , . stellt, weil keine Bestellungen vorliegen. in den Kreisen TMd Slblu wert-Überhaupt sei die Nachfrage, informiert volles Setzmaterial wegen Unachtsamkeit uns Direktor Manughevici, nach Setzlin- verlorenging. gen schwächer geworden. Dass man die- Alwin Zweier / Ist Heukaufen ein Geschäft? Futtersorgen in der LPG iidvei Nussbäume sind heute nicht mehr so häufig anzutreffen wie früher. Die Be­stände wurden dezimiert und neue Pflan­zungen nicht im erforderlichen Masse an­gelegt. Für diese Sachlage macht Dr. Ing. Ema­­noil Manughevici, Direktor der Versuchs­station Geoagiu, zwei Umstände verant­wortlich. Erstens : Lange Zeit wurde der Nussbaum für die holzverai-beitende In­dustrie gefällt (bekanntlich nunmehr durch Gesetzesbestimmung untersagt) ; zweitens: Die späte Tragfähigkeit (nach 12—15 Jahren bei lokalen Sorten) hielt staatliche und genossenschaftliche obst­bauende Einheiten mehr oder weniger davon ab, Pflanzungen zu schaffen. Selbst in den Bauernhöfen und Gärten orien­tierte man sich aus rein ökonomischen Gründen auf frühtragende Obstarten Wie Apfel. Pflaumen. Birnen usw. Deshalb geht es vor allem darum, früh­tragende und produktivere Sorten zu züchten. In der Versuchsstatioh Geoagiu ist man nach 16jähriger Forschungsarbeit (Ing, Niculae Meza) auf dem besten Wege, dies zu realisieren. Mit der im Vorjahr homologierten Sorte „Frühe Sibişel“ ist der Anfang gemacht worden. Andere fünf Sorten mit ähnlichen Eigenschaften stehen vor ihrer Homologierung. Was die neuen Sorten auszeichnet: sehr frühe Tragfähigkeit (der Baum trägt schon nach 3—4 Jahren) und hohe Produktivität (um 30—40 Prozent höher als bei lokalen Sor­ten). Von der Versuchsstation Geoagiu wer­den Nussbaumsetzlinge, aber auch nur die Frucht von selektionierten Sorten ins ganze Land versandt. Nussgebiete sind hauptsächlich Satu Mare, Mureş, Sibiu und Hunedoara. Eine recht originelle Art im Vertrieb . der Setzlinge wählte Ing. Meza mit der Verwendung von Blumen­töpfen. Innerhalb von vier Jahren sind auf diese Weise annähernd 200 000 Nuss­Über 200 Tonnen Heu musste die LPG Jidvei in den letzten Monaten kaufen, 50 Tonnen noch vor wenigen Wochen, weil die eigenen Vorräte nicht ausreichten, um das Vieh bis zum Weideaustrieb durch­füttern zu können. Dass dabei nur von Erhaltungsfütterung die Rede sein konn­te, versteht sich. Was zu dieser Situation führte; Auf 256 Hektar — soviel Wiesen besitzt die Genossenschaft — blieb _ vergangenen Sommer die zweite Mahd gänzlich aus. Die Wirtschaftsleitung gibt zu. dass mit einer zweiten Heuernte der Trockenfutter­bedarf ohne weiteres zu decken gewesen wäre. Die Sache begann damit, dass im Vorjahr kein Halm mit dem Grasmäher geschnitten wurde, obwohl man 30 Hekt­ar für mechanische Ernte vorbereitet hatte. Dabei sind die LPG-Wiesen zu mehr als drei Viertel mecha­nisierbar. Dazu Vasile Ignat, Lei­ter der SML-Abteilung: „In der Ab­sicht der LPG stand es, zumin­dest einen Teil der Heuwiesen mecha­nisch zu ernten, doch liess sich das nicht realisieren, weil unsere Grasmäher nicht mehr entsprechen. Sie sind längst über­holt und müssen abgeschrieben werden.“ Dabei werden von unserer Landmaschi­nenindustrie perfektionierte Grassmäher­typen bereits hergestellt und auf diese Maschinen wartet man in der SML-Ab­teilung Jidvei. „Hoffentlich nicht mehr allzulange“, meint LPG-Chefingenieur Li­­viu Vaida. „Bei uns stellt sich die Frage Arbeitskraft wie kaum in einer anderen LPG des Gebietes. Wir sind auf mecha­nische Futterernte geradezu angewiesen. Gelöst ist die Frage einzig' beim Silo­mais. Für die Heumahd bringen wir schon seit Jahren Schnitter von auswärts.“ Die Meinung des Vorsitzenden Nicolae Moldovan: Mit rund 200 arbeitsfähigen LPG-Mitgliedem, davon 90 Prozent Frauen, können wir kaum die laufenden Feldarbeiten bewältigen. Je Arbeitskraft entfallen etwa 3,5 Hektar Feldkulturen. Die einzige Alternative für die LPG Jid­vei bleibt darum mechanische Heumahd. Folglich ist die SML-Äbteiluhg mit ent­sprechenden Grasmähern zu bestücken.“ Höhere Grünmasseerträge sollen in der LPG auch durch höhere Kunstdünger­dosen erreicht werden, wie im Produk­tionsplan 1974 vorgesehen ist. Stark ver­spätete, nichtentsprechende oder ausge­bliebene Lieferungen machen das jedoch kaum möglich und erschweren die Ar­beit. 22 Tonnen Superphosphat - trafen mit einer mein- “ als ■ zweimonatigen Verspä­tung ein, in Form von Pulver (nicht gra­nuliert) und mussten deshalb von Hand gestreut werden. Der Düngerstreuer blieb im Geräteschuppen. 45 Tonnen Stick­stoffdünger, von der LPG vorausbezahlt, sollten im ersten Trimester eintreffen. Mitte Mai■ war"die Lieferung noch "nicht­­eingetroffen. Z. A. Von Dorf zu Dorf Neupetsch: Froher Trubel unter der „Lawehitt“ 23 Paare in der schönen Neupetscher Tracht zogen auch diesmal zum Kerweifest unter der „Lawehitt“, dem grossen, den ganzen Kulturheimhof überspannenden laub­geschmückten Zelt. Das Vortänzsrpaar Hans Thill und Anni Gärtner, das in Neupetsch bekanntlich ohne Strauss erscheint, war sekundiert von den vier „Hebern“ Hans Hodwin mit Annemarie Dian, Nikolaus Plattner mit Käthe Schweitzer, Norbert Niklas mit Renate Olah und Martin Gärtner mit Sofie Stuhl. Hut und Tüchl gewann Peter Hoffmann, der aus Österreich zu Gast weilte, den Bock Dipl.-Ing. Horst Bek­­ker. Kapellmeister Hans Anheuer mit seinen Bläsern brachte Schwung in die „Lawe­hitt“. fe Pişchia : Rosen statt Rosmarein In Pişchia wurde Sonntag das traditionelle Kerweifest gehalten, an dem sich 23 Paare beteiligten. Der Trachtenzug mit der Kapelle von Manfred Loris wurde von den Vortän­zerpaaren Norbert Lippert mit Edith Wegl, Oskar und Erika Rencke und Herbert Jung mit Hildegard Fischer angeleitet. An Stelle des üblichen Rosmareins gab es,einen Rosen­­strauss, der an das erste Vortänzerpaar ging. Hut und Tüchl kamen in den Besitz der Fa­milie Ferdinand und Elisabeth Loris. Den Höhepunkt erreichte das Fest beim Kegeln um den Kerweibock, den Mathias Titchen gewann. Am Abend fand im Kulturheim eine Tanzunterhaltung statt. Kerweivater war diesmal Peter Lippert, für das Gelingen des Festes sorgten Prof. Ludwig Maurer, Franz Marx und Kulturheimdirektor Ion Streia. • mv Liebling: Konzert der Pipatschkapelle Die Temesvarer Pipatschkapelle unter der Leitung von Heinz Wenrich gab in Liebling ein gut besuchtes Konzert. Als Solisten tra­ten Helga Salm, das Ehepaar Bruckler, Reinhold Gilde (Gitarre) u. a. auf. Eine be­sondere Überraschung war ein neues Lied über Liebling, vorgetragen von einer jungen Gastsolistin aus Uer BRD. Die Ansage und lustigen Einlagen besorgten Hans Kehrer und Peter Riesz. (Magdalena Ballmann) Städtespiegel • Städtespiegel • Städtespiegel Chöre auf Wettbewerbsbühne hs. Braşov. — Im Kulturpalast der Zinnenstadt ist Sonntag die Kreisphase des elften Landeswettbewerbs der Laien­kunstgruppen ausgetragen worden, an der sich nahezu 20 Chöre und Vokal­gruppen beteiligten. Einen überaus gu­ten Eindruck haben dabei die Chöre der Eisenbahnregionale, des Traktorenwerks und der HG „Prestarea“ hinterlassen. Von den deutschen Sängerformationen hat der gemischte Chor des Kultur­hauses Codlea, der gemeinsam mit der Blaskapelle Norbert Petris „Kantate für die Blumenstadt“ aufgeführt hat. der Jury besonders gefallen. Ausserdem ver­dienen der Männerchor von Hălchiu (Di­rigent Hartfried Peter Depner) und der Kammerchor des Rosenauer Kulturhau­ses (Dirigent Gernot Wagner) Erwäh­nung. Mit Liedern durch Europa mv. Temesvár. — Dem XXX. Jahrestag der Befreiung und dem XI. Parteitag war diesmal das Abschlusspro°gramm der I. und II. Klassen der Temesvarer Allge­meinschule Nr. 3 gewidmet. Die Vorstel­lung im Eisenbahnerklub wurde von dem von Prof. Ingeborg Weiss dirigierten Chor eröffnet. Mit Kinderliedern aus Ru­mänien, der CSSR, Österreich, der DDR und der BRD, der Schweiz, aus England und Skandinavien führte das Repertoire des Chores durch ganz Europa. Das Pro­gramm umfasste weiter ein „Puppenma­gazin“. Handwerkslieder und eine Lieder­und Gedichtmontage. Mit Pionierspielen fand die Vorstellung ihren Abschluss. Wohnhäuser aus dem Neolithikum jw. Karansebesch. — Das Museum von Karansebesch hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologie von Cluj die Ausgrabungen in der Nähe der Stadt wieder aufgenommen. Bisher wur­den zwei Wohnhäuser aus dem Neolithi­kum sowie Keramik und Werkzeuge aus dieser Epoche gefunden. Gemälde an Heimatgemeinde mw. Sibiu. — Der Bukarester Ver­diente Künstler Vasile Dobrian hat eine erste Retrospektivausstellung im Haus der Künste am Kleinen Ring von Sibiu eröffnet. Vasile Dobrian hat die ausge­stellten 80 Werke, die einen Querschnitt durch sein 1935 begonnenes künstleri­sches Schaffen zeigen, seiner in der Măr­­ginimea Sibiului gelegenen Heimatge­­meinde Rod gestiftet, wo eine ständige Galerie bis zum „Cibinium 74“ einge­richtet werden soll. Die Ausstellung Va­sile Dobrians . kann bis zum 26. Juni täglich (ausser Montag) zwischen 10 und 13 sowie 15 und 18 Uhr besichtigt wer­den. Schlusstanzkränzchen im Honterus-Lyzeum hs. Braşov. — 40 Paare des I. Jahr­gangs und der IX. Klasse des Honterus- Lyzeums haben im Schuljahr 1973/74 am Kurs für moderne und klassische Tänze teilgenommen, den die bekannte Ballett­meisterin Erna Hamrodi hier seit einem Jahrzehnt leitet. Beim Schlusstanzkränz­chen, das alljährlich die Kurse abschliesst und stets zu einem Ereignis für die Schüler wird, waren auch heuer wieder zahlreiche Eltern anwesend. Sportlerball in Jimbolia thb. Jimbolia. — Die Fussballmann­­schaft „Ceramica“ Jimbolia, die bereits Kreismeister ist, veranstaltet am 16. Juni im Kulturhaus der Stadt einen Sportler­ball. Wie uns Nikolaus Reiter, Chefbuch­halter der Ceramica-Ziegelei, mitteilt, hat der Sportklub für die Feier zahlreiche Wertgegenstände für eine Tombola be­reitgestellt. Zum Tanz spielt das Alfa-Or­chester des städtischen Kulturhauses auf. Zeichnung: Rudi Schmüokle Pflegestätte der Heimatliebe (Fortsetzung von Seite 1) Er würdigte die Verdienste der Pro­fessoren Hans Speck und Michael Schaf­fer wie auch des Kulturheimdirektors Michael Lukas, die mit Unterstützung der Fachkräfte des Banater Museums, des Gemeindevolksrats und der Schule wie auch der gesamten Bevölkerung diese reiche Sammlung Zustandekommen Lessen, und der Handwerker der Gemeinde, vor allem des Tischlermeisters Peter Oberle, bei der Einrichtung des Hauses. Dann fiel das Band vor der Türe und der Strom der Besucher betrat die fünf Ausstellungsräume. Kernstück ist das im grossen Saal naturgetreu aufgebaute Sied­lerhaus mit Rohrdach, offenem Kamin in der Küche, möblierter Stube und Kam­mer mit altem Hausrat. Eine Schautafel gibt Aufschluss über die Geschichte der Gemeinde, die 1334 erstmals als Garmad dokumentarisch bestätigt, das ganze Mit­telalter hindurch von Rumänen bewohnt war, zu denen gleich nach der Vertrei­bung der Türken, schon 1721 die ersten deutschen Siedler kamen. Unter den Hunderten von Originalexponaten seien erwähnt : eine komplett eingerichtete alte Wagnerwerkstätte, rund 50 Krüge und andere Stücke bäuerlicher Gebrauchs­keramik, Hausrat und Werkzeuge, Trach­ten und andere Kleidungsstücke, die Zunftlade von 1829 und die Fahne der Gewerbekorporation von 1912. Das be­nachbarte eingemeindete Dorf Cemeteaz aber richtete eine originelle rumänische Bauernstube ein. Eine grosse Zahl von Trachtenpuppen zeigt hier nicht wie in Lenauheim die schwäbische Festkleidung verschiedener Banater Dörfer, sondern die Arbeits- und Festtagstracht von Jahr­markt in ihrer historischen Entwicklung von der Ansiedlung bis heute. Darüber hängen Grossfotos vom Jahrmärkte!­­Trachtenfest 1971, dessen Veranstaltung übrigens auch den Anstoss zum Zustande­kommen dieses Museums gab. Von besonderem Wert ist die überaus reiche Dokumentensammlung, darunter ein Einwandererpass aus der Zeit der schwäbischen Ansiedlung, der Privileg­brief der Jahrmarkter Zünfte von 1829, signiert von Franz I., ein handschriftli­ches Volksliederbuch, das ein wandernder Handwerksbursche aus der Gemeinde im vorigen Jahrhundert in Wien aufzeich­nete, und anderes mehr. Franz Ferch aber stiftete das grosse Gemälde, das auf dem historischen Hin­tergrund der Belagerung von Temesvár 1716 die Legende der Entstehung des heute noch im Tal in der Dorfmitte spru­delnden Prinz-Eugen-Brunnens wieder­gibt. NEUER WEG / 11. Juni 1974 Wohin gehen wir? TEMESVÁR. — KINO: Capitol: Ausser­­gewöhnlicher Matrose (8.00; 14.30; 16.45; 19.00 ; 21.00) ; Sommergarten : Östlich von Java (21.00). Aria: Der Mann ganz oben (9.00; 11.00: 14.30;-16.45; 19.00; 21.00). Pare: Beschäftigungslose Männer (10.00; 14,00; 16.00) ; Die Dschungelkatze (18.00; 20.00). Studio: Die Legende des Rustam. (9.00,; 11.00; 16.00; 18.15; 20.30). Melodia: Der-grosse Wal­zer (11.00; 14.00; 17.00; 20.00). Arbeiterkino (Fratelia): Die Organisation (16.00; 18.00; 20.00) . Steaua Roşie (Mehala): Untersuchung der Briefträger (15.00; 17.0Ö; 19.00). BRAŞOV. — KINO: Patria: Gräfin \Va­­lewska (8.30; 11.00; 13.30; 16.00; 18.30; 21.00). Cosmos: Die Apachen (9.00; 11.30; 14.00; 16.30; 19.00; 21.00). Popular: Artikel 420 (9.00; 12.30; 16.30; 20.00). Artä: Vier Schritte von der Unendlichkeit . (9.00: 11.00; 14.00; 16.30; 19.00; 21.00). Tineretului: B. D. in Aktion (9.00; 11.00; 15.00; 17.00; 19.00; 21.00). ARAD. — KINO: Dacia: Ein Späziergang im Frühlingsregen. Studio: Neptuns phanta­stische Abenteuer. Tineretului: Der Kreis. Progresul (Neuarad): Die Kinder des Kapi­­tens Grant. Solidaritatea (Gal): Punkt, Punkt, Beistrich. CFR-Klub: Eva und Adam. SIBIU, -r KINO: Pacea: Lady Caroline (9.0: 12.00: 15.00: 17.45; 20.30). Arta: Păcală (10.00; 14.00; 17.00; 20.00). Tineretului: Mit offenen Karten (Showdown — 10.00; 12.00; 14.30; 16,30; 18.30; 20.30). Independenta: Schritte zum Mond (11.00; 14.30; 16.30; 18.30; 20.30) . KONZERT: Nicolae Brinduş, Vier Orche­sterstücke; Haydn, Sinfonie Nr. 104 in D-Dur; Brahms, Violinkonzert in D-Dur. Dirigent: Henry Selbing; Solist: Andrei Ágoston. Im Theatersaal (17.00 und 20.30). RESCHITZA. — KINO: Arbeiterheim: Drei geheime Briefe: Sommergarten: Kein Augenblick der Langeweile. Arta: Heisser Winter. Cultural: Herzog Bob. MEDIASCH. — KINO: Progresul: Rio Lobo (9.00; 11.15: 14.00: 16.30; 19.00; 21.15). Tineretului: Juliane (10.00; 16.30; 18.30; 20.30) . I. L. Caragiale: Der Ausbruch (11.00; 14.00; 16.00: 18.00; 20.00). LUGOSCH. — KINO: 23. August: Aus dem Leben eines Taugenichts. ITL: Păcală. SCHÄSSBURG. — KINO: Lumina: Zärt­lichkeit. Tirnava: Morgiana. JIMBOLIA. — KINO: Flacără: Aktion „Gezeichnetes Atom“. AGNETHELN. — KINO: 8. Mai: Joe Kidd (10.00; 16.00; 18.00; 20.00). CISNÄDIE. — KINO; Popular: Schnee­wittchen und die sieben Zwerge (11.00; 16.00; 18.00; 20.00). ' BISTRXTZ. — KINO: 23. August: östlich von Java. Tineretului: Rumänischer Film­zyklus. SEBEŞ. — KINO: Sebeşul: Sieben Tage. Progresul: Die geheimnisvolle Insel. FOGARASCH. — KINO: Negoiul: Das schwarze Gold von Oklahoma. CODLEA. — KINO: Filimon Sirbu: Die goldene Hochzeit. Colorom: Autostopp. ROSENAU. — KINO: Lumina: Joe Kidd. REPS. — KINO: Popular: Das erste Ehe­jahr. DETTA. — KINO: Parc: Der Weg zum Heimatdorf. 1. Mai: Der Sohn des Lokfüh­rers. GROSSSANKTNIKOLAUS. — KILO: Popular: Die weisse Mafia. BUSIASCH. — KINO: Dinamo: Anatomie dei Liebe. SANKTANNA. — KINO: Popular: Der schwarze Fluss. LIPPÁ. — KINO: Mureşul El Cid. Apotheken Nachtdienst: TEMESVÁR: Apotheke Nr. 2, Innere Stadt, Macieşilor-Strasse 1 (neben Restaurant „Palace"); Apotheke Nr. lü, Josefstadt, Tinereţii-Boulevard 20; Apotheke Nr. 5, Fabrikstadt, Dacilor-Strasse 1(1 BRA­ŞOV: Apotheke Nr. 1,, Republjcii-Strasse 27; Apotheke Nr., 44 (Steagul-ROşu-Viertel). ARÁD: Apotheke Nr. 62, Republicii-Boule­­vard 80, Telefon 1 24 50. SIBIU.: Apotheke Nr. 24, Nicolae-Balcescu-Strässe 2. ME­DIASCH; Apotheke Nr. 38, 23.-August-Platz 11, Telefon 121 58. SCHÄSSBURG: Apotheke Nr, 32, Piaţa Lenin 22, Telefon 118 31. Es stinkt Neueste Mode in Temesvár :. offene Mititei-Roste im Stadtzentrum. Schon lassen zwei — einer auf dem Platz „Temesvár 700“, der zweite am Ende der Caruso-Strasse — ihre „duften­den“ Rauchschwaden durch die en­gen Altstadtstrassen ziehen. Der drit­te, am Libertăţii-Platz, steht auch schon. Damit es auch hier nicht an Wohlgerüchen fehlt, hat man ne­benan den Schwadenabzug einer „Lan­­goschpfanne“ durchs Fenster direkt auf die Strasse geführt. Genau wie übri­gens ein paar hundert Schritte weiter in der Ceahläu-Strasse. Nichts gegen Mititei und Langosch. Nur scheint das Temesvarer Gaststät­­tenuntemehmen zwei Dinge noch nicht zur Kenntnis genommen zu haben : 1. Dass man neuerdings überall ziemlich energisch gegen Luftverschmutzung kämpft und 2. dass man auch anders grillen und braten kann F. E. Schüler verlor ein Bein fe. Lugosch. — Durch die Fahrlässig­keit des Traktorfahrers Alexandru Bu­­cătaru aus Criciova bei Lugosch wurde loan Iancu, Schüler der VIII. Klasse, zum Krüppel. Bucätaru hatte Fahrgäste auf den Traktoranhänger geladen, der regelwidrig (nur mit einem Drahtseil) an den Traktor befestigt war und dadurch auf die Zugmaschine auffuhr. Dabei wur­de loan Iancu so schwer verletzt, dass ihm ein Bein amputiert werden musste. Beim Wohnungsdiebstahl ertappt el. Agnetheln. — Ion Balint, wohnhaft in Agnetheln, Mihai-Viteazul-Strasse 75, ertappte in seinem Haus Gheovghe Ni­­colescu (44) beim Diebstahl. Der sofort festgenommene Einbrecher aus Kalan, Kreis Hunedoara, entpuppte sich als be­reits 12mal vorbestrafter Wohnungsdieb. Er war erst am 5. April d. J. aus dem Gefängnis entlassen worden. Kleiner Anzeiger Auf diesem Wege möchten wir für die Teilnahme und Blumenspenden beim Begräbnis von FRIEDERIKE HERBERTH die wir am 3. Juni 1974 auf dem Schässburger Bergfriedhof zur ewigen Ruhe gebettet" habén, unseren tterzli-" chen Dank aussprechen. Die trauernden Hinterbliebenen (M. P. 346)

Next