Neues Pester Journal, September 1878 (Jahrgang 7, nr. 242-271)

1878-09-01 / nr. 242

u. .. «—s"­ ein glücklicher Stratege­ und Taktiker,sondern auch sein kluger Politiker zergewinnt.Schlachtensiege und Moch größere uncblutige­­ Erfolge durch gleiches Gee­drechtigkeit für Alle und­ Zur­ückweisungng des niedert­trächtigen Denunziantengesindels. Nicht so glücklic­ht FZM. Philippovics, in dessen Begleitung wenig 4. Vorteilosigkeit und politisches Geschich zu sehen. ist, und dessen Politik nach „Christenbefreiung“ Russe rieht. Sollte der Eroberer Serajemo’s — dran einige Zweifel­ erlaubt sind — wirklich ein­­ Zeldherr und sollten die Erfolge nicht in­­ Linie der Tapferkeit unserer Soldaten zu sen sein ; so gilt doch von ihm, was Radekky von Haynau sagte: „Er ist ein Nasurmesser, das wandern nach dem Gebrauche sofort in’s Zutteral muß. Will man ihm die militärische Leitung nicht nehmen, so übertrage man doc die politische einer anderen Hand. Und­ vor Allem beginne a la man in Athen endlich darüber nachzudenken, wie Bosnien organisirt werden soll Budapest, 31. August., Wie „Kelet Népe" mittheilt, in von Geite unserer Monarchie der gewesene österreichisch-ungarische Generaltonsul in Belgrad, Benjamin Kallay, zum Mitgliede der für die Organisation Numeriens zusam­­mengestellten europäischen Kommission er­nannt worden. Herr Kallay ist gestern von Wien zu­­rückgekührt, wo er seine Instruktionen entgegennahm, und geht binnen einer Woche an seinen Bestimmungs­­ort nach Konstantinopel ab. England wird in Dieser K­ommission duch Drumond- Wolff, eine auf bei uns bekannte Persönlichkeit, vertreten sein. 9 * Im Taber Bezirk­ des Somogyer Komikates, Ber im vorigen Neidhetage durch Paul­ Szontägh ver: Abgentöneten: Zinten geschlanen. Gewählt wurde Stephan Mitlos (äu. 8.) mit 969 Stimmen, während Joseph Dömény (R.B.) blos 583 Stimmen erhielt. Bei der ersten Wahl am 3. August hatte Mitlos 730, Domeny 651 und An­ton Zichy, der ohne sein Wissen und Zuthun Fandidirt worden war, 117 Stimmen erhalten­ treten war, wurde bei der engeren wahl die Negierungspartei von der äußersten " sheeeroukal." Hilfen, welche zur Ch­atreserve gehören und nun ihrer den fent­ommissionen vorzuführen sind, werden nach Misentirung in »dienstlicher und Berpflegshinsicht zum nächsten Garnisonsspital eingetheilt werden. Die einberu­fenen Erlaßreservisten sind in der Regel der Affentz tommision ihres Zuständigkeits - Militärerg­­nzungsbezir­­kes vorzuführen, doch dürfen sie sich auch bei einem frem­­den Sergänzungs = Bezirkskommando zur Affentirung stel­­len.­­Bei der Untersuchung der Erfaßreservisten durch die Alfengtfommissionen können die Ergänzungs-Bezirksd­lem­­mantkanten oder deren Stellvertreter die Streichung der betreffenden Erfaßreservisten aus den Standeslisten nur in dem‘ Talle beschlußsweise aussprechen, wenn der Erfaß­­refervist an solchen körperlichen Gebrechen leidet, "welche ihn zu jahmebem Dienst in der Armee untauglich machen. — A Sch geifelhaften­ Fällen, d. h.,wenn die Mitglieder der Affentkommission, betreffs der Streichung der Erjab­­reservisten Anus den G Standeslisten zu seinem einhelligen Beschluß Folgen könnten, ist der„ Ergänzungs = Bezirfs- Kommandant “gehalten, auf Grund der Stellungslisten- Auszüge, if. welche das, Gutachten­ der Aerzte, die Bez Schlüffe Der Ergänzungs=Bezirfs-Kommandanten. oder sei­­nes Stellvertreters jammt den Beschlüffen des Bertret­ters der Verwaltungsbehörde, endlich auch die Erklärung des Verteters der Honvedschaft nebst kurzer Motivirung der, abweichenden ‚Gutachten einzutragen sind. Die betref­­­enden Fr­agreservisten der Militär - Superarbitrirings: Kommission vorführen zu lassen, welche über die Taug­­lichkeit­­ oder Untauglichkeit entscheiden wird. Die Untauge­lichen A werden aus den Listen der Erfagreservisten gestric hen. I dene Grfabreservisten, welche die Affentirunger, resp./Superarbitrirungs,Kommission zu leichterem Dienste tauglich befunden hat, sind im Stande der Erjabreserve zu­­ belassen. In die Widmungsliste solcher Erjagreservis­ten ist von der Affenk­ommission die folgende Klausel R einzutragen: „Zu leichterem Dienste tauglich und im Ver­­hältnisse der Erjabreserve zu belassen.” Die für tauglich erklärten Erjabreservisten endlich werden mit dem Tage ihrer Affentirung in den Mannschaftsstand aufge­­nommen. & Zufolge a. hb. Verordnung Sr. Majestät vom 19. b. wurden auf Grund des §. 32 des Wehrgesethes Die mobilisirten Infanterie, Regimen­ter und Lägers Bataillone ermäctigt, behufs Dedung des im festgelesten Kriegsstatus sic) zeigen­­den Abganges und nach Maßgabe des Bedarfes, Die Ersate Reservisten von der jüngsten Alters­­­lel­e aufwärts in Anspruch nehmen und ein­­berufen zu können. Das Amtsblatt veröffentlicht nun heute eine umfangreiche Verordnung des Landesver­­t­eidigungs-Ministeriums, welches die in dieser Ange­­legenheit im Einvernehmen mit dem gemeinsamen Kriegsministerium festgestellten, die Administrativbehör­­den angehenden Bestimmungen enthält. Wir entneh­­men ihnen Folgendes: Bei der Einberufung der Erfachreservisten ist zus näcst die jüngste Altersklasse, also jene von 1877 in Ans­­pruch zu nehmen; nach dem 1. Oktober d. h. gehören hiezu­­ auch die heuer in die Gringreserve eingetheilten In­dividuen. Die Einberufung hat in dem Maße stattzufin­­den, in welchem bei den mobilisirten Infanterie und Lagertruppen in den Ergänzungskompagnien in Folge der Transporte, die den im Felde stehenden Truppen nachgesendet wurden, ein Abgang von dem durch Die Ors­­­a in der ersten Hälfte des Monats September wird die österreichische ungarische Zollkonferenz neuer­­dings zusammentreten. Den wichtigsten Gegenstand ihrer Berathung wird die Ausarbeitung der Sonstruk­­tion bilden, welche den Unterhändlern für die Konfe­­renzen über den Zollvertrag mit Deutschland gegeben werden wird. Die Hauptpunkte dieser Instruktion sind zwar schon­­ festgestellt, aber sie bedarf noch einer theise­weisen Ergänzung. Die wichtigsten Forderungen, Oester­­reich-Ungarns, beziehen­ ss auf die Positionen Glas, Porzellan, Papier und Wein. Außerdem wird die Auf­­rechthaltung der jet vertragswidrig entzogenen Be­günstigungen für den Nochleinen­mport nach Deutsch­­land angestrebt. Die Ölk­onferenz wird überdies noch­ einige Lagen zu entscheiden haben, welche sich auf die Mt­virung des allgemeinen Zolltarifes beziehen. Bermuthlic dürfte auch über die Zollvereinigung mit den Offupationg-Ländern das­­ Votum­ der Konferenz eingeholt werden. I-«·«S».ept­em­ber-—«N­878»D­ reien sollte noch endlich, nach dem Eintreffen der 4. Division, dur eine f­räftige Offensive ein Ende ge­macht werden..Eine in fetter Nacht eingelaufene, Der ‚Bolt. Korvr.” entnommene telegraphische Meldung behauptet, daß die Infurgenten sich auf der Nomanja- Planina verschanzen. Bekanntlich hatte General Ko­­pfinger das Gebirge überschritten, ohne auf­nfur­­genten zu stoßen; Jonac ist entweder die Nachricht der , Bol. Korr.” irrig oder Die Infurgenten haben sich vom Schreden erholt und bereiten sich zu erneuers­tem Widerstande vor. * , * "A + hé Die ORkupation Yosniens. Die „Wiener Abendpost“ flitzert Die momen­­tane Lage auf Dem Operations-Gebiete mit folgenden wenigen Worten: „Der Machtbereich der kaiserlichen Waffen erweitert sich in Der Herzegowina wie in Bos­­nien stetig. Mehrere Posten sind nach den heute vor­­liegenden Nachrichten in Den Besit unserer Truppen übergegangen. Es mehren sich Die Symptome einer, wenn an langsamen, jo doch sicheren Zerlegung in den Lagern der Insurgenten.“ Das heute eingetroffene offizielle Bulletin steht nicht in Widerspruch mit dieser Auslastung: Nevefine ist ohne Widerstand beregt worden. reilih hat auch gestern wieder ein Gefecht Unterwegs nad Serajetvo; Wir erhalten aus Bosnien ein Schreiben, dem wir die nachstehenden Mittheilungen entnehmen­­ . Beim Vordringen einer Armee in einem feindli­ gesinnten Lande fällt denjenigen Truppenkördern die schwierigste Nolle zu, welche rechts und links die Flanfen der Armee gegen unerwartete feindliche Angriffe ichüsen müssen, damit der Nierenleib der Armee oder des Korps sich in der Mitte ruhig und unbelästigt vorwärts bewegen Tünne. 65 it diese Sicherung der Ylanien eine um­so schwierige Aufgabe, je gebirgiger das Terrain,je mehr das Land durch herumstreifende Guerillabanden unsicher ge­­macht ist. Eine solche ermüdende Aufgabe hatte, als am 15. d. Die Truppenmacht des FZM. Philippovics ihren Mann von Travnif nach Serajewo fortsetze, eben unsere Brigade zu erfüllen. Diese Brigade bestand aus dem In­­­anteriestregimente Mollinary Nr. 38, aus dem Infantes­rie-Regimente Franz Karl Nr. 52, aus dem Lägerbatail­­lon Nr. 27 und aus einer Gebirgsbatterie. Die Infanterie dieser Brigade bestand somit aus ungarischen Burschen, von denen der größte Theil wohl mit den sandigen Ebe= Inen und den hilfreichen Sümpfen des Alföld recht gut­­ vertraut ist, dafür aber in seinem Leben noch seinen Berg­­ erstiegen hat. Sehr, mußten sie ü­ber steile, felsige Gebirgss rüden klimmen, dann wieder in rauhe Schluchten niederz fteigen, in steter Bereitschaft, unerwartet auf feindliche­­ Truppen zu stoßen, oder aus einem Hinterhalte angefal­­en zu werden. Und trot der Hibe, troß bes peinigenden Wassermangels haben die Söhne der ungarischen Ebenen ihre Aufgabe glänzend gelöst. Unsere Brigade brach am 15. von Zenica auf und gelangte an diesem Tage, von feindlichen Geschässen un­­behelligt, bis Kasanj. Wir hatten bisher als Bededung der linken Staate der Armee nur mit Terrainschwierig­­keiten zu sümpfen. Bei Kafanj nahm das Regiment Franz Karl an den östlic von der Stadt sich hinziehen­­den Bergen Stellung, das Regiment Mollinary aber und die Jäger marschirten noch etwas weiter nach Süden, um an einer geeigneten Stelle zu bivouah­ren. Die Borz­posten wurden ringsum ausgestellt, der übrige Theil der Brigade aber machte sich an das hochwichtige Geschäft des Kochens. Bald waren von emsigen Händen die Koch­fessel ausgegraben, Feuer loderte darin auf, die Feld­­fessel wurden mit Wasser gefüllt, hie und da waren sie schon zum Feuer gestellt — da­nn allen Gemwehrshüffe vom Westen her. Eine Abtheilung von Franz Karl, welche auf den Höhen des Kim­brdo die Vorposten aufs gestellt hatte, wurde von Mohamedanern angegriffen und die dritte Kompagnie von Mollindey wurde, eben als sie die Bosna durchwatete, um weiter nach Süden die Borpostenlinie zu beziehen, vom gegenüberliegenden Bergrüden her ebenfalls mit Kugeln begrüßt. Kun wurde Alarm geblasen. Damit die Mohames­daner nicht auch die übrigen Theile des jenseits der Bosna­­ib Hinziehenden Bergrüdens bejegen könnten, woher sie dann die bivouafirende Brigade mit einem Kugelregen hätten überschütten können, ertheilte der Bri­­gade-Kommandant, Oberst Lemairs, dem zweiten und dritten Bataillon von Mollinary den Befehl, die Bosna zu überschreiten und die jenseitigen Anhöhen zu befeuern. Dem Befehle wurde rasch Folge geleistet ; die Bataillone durchwateten die Bosna, deren Wasser den Soldaten bis an die Hüften reichte und im raschen Tempo erstieg die Truppe die Höhen. Nun wurde das Feuer allgemein­ d­en festgejechten Stande­eintritt. Solche­hhirurgen, Hörer der Chirurgie, Apothekers Prafttfanten Gefangenen, unter denen sich an der Kleine Harem eines türkischen Offiziers befand, auf der Strecke von Mödling bis Wien fünfzig bis sechzigtausend Men­­schen warteten. Auf der Strecke Mödling-Asien — nahezu eine Meile —­­fand die Menge Kopf an Kopf. Aus allen Sommerfrischen, aus Stadt und Dorf, auf zwei, drei Meilen in der Runde war die Bevölkerung herbeigeeilt, um die Gefangenen und die türkischen Weiber zu seben. Der Zug war für 6 Uhr Morgens angesagt und schon um 5 Uhr umstanden die Neugierigen die Bahn­­höfe und Die Heden des Geleites. Drei, vier Minuten standen und warteten sie, bis­ sie endlich­ der­­ Ver­­sicherung der Bahnmwächter, der Zug werde erst Abends eintreffen, Glauben schenkten. Man mußte den Zug in gereisten jünlichen Gegenden zur Nachtzeit befördern und tagsüber Haft halten, da man Die Erfahrung gez macht hatte, daß die einen fünflavischen Bauern bei Tag verlehrende Insurgenten- oder Gefangenenzüge 8 mit Steinen zu bombardiren pflegten. Um 6 Uhr Abends waren Die Tausende und Tausende wieder zur Stelle ,und längs der ganzen Etrede von Mödling bis Wien stand wieder eine Dichte Menschenhede, die stundenlang­ ausharrte, um einen Eisenbahnzug vorüberfahren zu sehen. Da trafen es Die in der Station selbst Harrenden doch besser, Tie hatten das seltene Vergnügen, einen Leibhaften Harem zu sehen — ein Vergnügen, das be­­kanntlich im Oriente selbst den christlichen Frauen nur in den seltensten Fällen zu Theil wird. Umsonst bes­mühten sich die Bahnm­ächer und Träger, Die aus ftürmende Menge zurückzuhalten, vergeblich war es, daß eine ganze Kompagnie Infantere mit aufgepflanztem Bajonnet Den bedrängten Bahnorganen zu Hilfe eilte — die Menge duchbrach rücksichtslos die Spaliere und erstr­emte die Waggons. Man erflieg die Treppen, man Hammerte sich and die LZaufbreiter, man fletterte auf die Site der Kompukteure und Einzelne bestiegen­­ bei Doboj stattgefunden. Diesen täglichen Schlächte­­n sogar die Dächer, um durch Die Lampenluden einen ‚ Einblick in die verschlossenen und verhängten Coupe’s zu erlangen. Und die Neugierigen und Stürmenden gehörten nicht etwa den untersten Zehntausend an — im Gegentheile, der geplagte Stationschef hatte im Laufe des Tages Hunderte von Briefen und Telegrammen erhalten, in­ denen Damen aus den blaublütigsten, erlufm­sten Kreisen, Mitglieder der haute finance und der Bürgertreife um die Bewilligung zum Eintritt in den Bahnhof ersuchten, um die türkischen Weiber zu sehen. Und es gelang ihnen auf Groß aller Vorsicht und troß allen Widerspruchs der Harems­­wächter. Die Ausdauer der Einen und die Eitelkeit der Anderen erleichterte des Unternehmen. Erlebt man es da in Konstantinopel jeden Tag, wenn die Favo­­ritinen Der Bapdischah in den Bazar und jeden Frei­­tag, wenn sie in feierlichem Aufzug zur Moschee fah­­ren, daß froh Garden und Eunuchen zarte braune und röthlich gefärbte Fingerseisen die Vorhänge an den Wagenfenstern lüften und dadurch den neugierigen Stanien Gelegenheit geben, einen flüchtigen Blick auf das dünn verschleierte Antlib einer türk­ischen Schönen zu werfen. Und das ereignete sich auch in Madleins­­dorf. Ein Mud an der Seitenschnur und der Fenster­­vorhang flog in die Höhe — und bald waren die Fenster herabgelasfen und die Thüren geöffnet — der Eintritt in die Coupe’s stand frei. Was man da er­­blickte, war freilich der angewandten Mühe nicht werth , fünf nachlässig, falopp, zum Theile selbst ärmlich ge­ Heidete Frauengestalten, Die, ,bis auf eine jüngere Dame, wenig Einladendes hatten und die sämmtlic, die Grenze der lokalen Schönheitsregel: „Mollet” in ganz ungebührlicher Weise überschritten. Wie man, nebenbei bemerkt, den gefangenen Offizieren in ihrem Internirungsorte Olmüß den Harem einrichten wird, it mir nicht bekannt. Mir Scheint, Dag die Herren, wie sie schon auf dem Transporte weiblich dem verbotenen Weine zusprachen, so werden sie auch bezüglich ihrer rauen die nöthigen Konzessionen machen und es ist gar nicht unmöglich, daß, wenn die Internirung län­­gere Zeit dauert, wie Ouleifa’s und Zulima’s an den Winterfränzchen des Olm über Offiziersforpg mit aller Lebhaftigkeit t­eilnehmen werden. Auf diese Weise hätte die bosnische Os­upation denn­­och eine Kultur­­million erfüllt. — — N Die Theilnahme für die Familien der Reser­­visten hielt übrigens­­ mit der Theilnahme für gefan­­gene Insurgenten und türk­ische Frauen gleichen Schritt. Das betreffende große Komite, das ursprünglich den Gedanken hatte, fiel als Neidhsfomits zu konstituiren, hat diesen Plan ala­zu weitgehend und schwierig auf­gegeben und will als niederösterreichisches Komité fun­giren. Der neueren Organisation zu Folge übernimmt der niederösterreichische Statthalter Freiherr v. Con­­rad das Brälivium, der neue Bürgermeister Dr. Newald ist sein Stellvertreter, während der gemeinsame Finanz­­minister Freiherr v. Hoffmann sich mit der zweiten Vizepräsidentenstelle begnügt. Am nächsten Sonntag wird das Komite einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, und es ist vielleicht ein nicht uninteressantes Heiden der hiesigen Stimmung, daß man sich selbst in diesem Streife, der seiner überwiegenden Majorität nach den höchsten Beamtenkreisen, der Elite der Banffers und der konservativen Bürgerschaft angehört, ängstlich bemüht und nach langwieriger Diffusion auch bez­uglofsen hat, in dem betreffenden Aufrufe jede poli­tische Anspielung auf die Ofsupation und den Zied derselben zu vermeiden. Das Komite geht mit großen Plänen um, die gewiß alle realisirt werden dürften. Schon der Aufruf wird die Sammelstellen bezeichnen, wo Beträge entgegengenommen werden ; außer­­dem werden bdurch Die Bezirksvorstehungen in Wien

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