Neues Pester Journal, Dezember 1878 (Jahrgang 7, nr. 333-362)

1878-12-01 / nr. 333

1 £­­­í fi r­ pé Budapest, Sonntag Keucs Perez Zaumnal, Dezember 1878, worden. Ein großes Bulgarien bis an das ägäische Meer war entstanden, welches die Türkei von allen ihren übri­­en Befigungen, nicht nur Bosnien und der Herzegowina,­ondern auch Albanien, Thessalien und Epirus trennte. — Gerbien war vergrößert; Montenegro verdoppelt , die Landzunge zwischen beiden nahezu gesperrt­, der Relib von Bosnien für die Pforte militärisch unhaltbar, admi­­nistrativ unter dem Einflusse dieser Neugestaltungen ganz undenkbar geworden. Allerdings hätte der Kongreß die türkische Herr­schaft über Bosnien und die Herzegowina nominell bes­­tehen lassen und, wie es im­ Frieden von San­ Gtefano bedingt war, den Berjuch einer Autonomie machen fönn nen. Wie wäre aber dieser V­ersuch in den zwei Provinz­­en ausgefallen, deren besagende Klasse ausschließlich aus Mohamedanern besteht, während die Mehrzahl der Ein­­­ohner Christen sind? Eine mohamedanisch zugefpigte Autonomie hätten die Christen nicht geduldet, eine s christ­­lich zugefpigte aber die Mohamedaner nicht. Was von einer solchen Autonomie, zu der, von den Mitteln angefangen, sie zu erhalten. Alles fehle — zu erwarten war, brauche ich nicht des Längeren aus­ einanderzusehen. Dance glauben, es wäre ein Racens fan­pf entstanden, den wir ruhig hätten gewähren lassen können, ohne uns hineinzumengen — und daß wir und­­ blos auf die Vertheidigung unsrerer Provinzen hätten bes­chränfen können. Ich will nicht all’ das ausführen, mas sig gegen eine solche Politik sagen läßt. Ich beschränfe mich überhaupt darauf, zu ermwidern, daß, die das glau­­ben, vergessen, die Konsequenzen einer solchen Gestaltung der Dinge auf unsere Nachbar-Provinzen in Rechnung zu bringen. » Unser Küstenland Dalmatien ist ein schitzaler«,aus­­gedehnter Erdstreich einer Palissader vergleichbar.So "langeil"­r unbewegtes Erdreich als Hinterhalt diente, konnte sie stehen und uns als Schutzdiener.Die tüw­ische-Herrschan solange sie sich behaupten konnte,bot diesen Halt Tritt aber an ihre Stelle eine neue Forma­tion,die schon in ihrer Entstehung die Idee der Ausdeh­­nung nach ethnographischer Stammverwandtschaft in sich schließt,so wird die schwache Schnitzwand 1111 haltbar«,sind, ich darf es heute, da die Gefahr vorüber ist, offen jagen, der verluft Dalmatien nur eine Frage der Zeit. Nun habe ich prinzipiell Die Weberzeugung, daß die diterreis Hische ungarifige Monarchie seine Quadratmeile mehr an irgend eine Macht verlieren darf, wenn sie den Glauben an ihren Bestand nicht selbst in Frage ziehen will. Gilt dies aber im Allgemeinen, so gilt es in erster Linie mit Bezug auf Dalmatien und die Seefüfte. Denn wenn auch darüber disfutirt werden kann, ob eine europäische Macht ohne Seefüfte bestehen könnte, so läßt sich Doch darüber nicht disfutiren, daß eine Macht, die eine solche gehabt und sie verloren Hätte, aufgehört hat, eine Macht zu sein. Doch wird man mir hingegen einwenden, eine tole Gefahr wäre die Monarchie, die über eine Million Soldaten verfügt, zu hindern im Stande gewesen. Ich will Dies Durchaus nicht in Zweifel ziehen, doch muß ich die Frage Stellen: Mit welchen Opfern? Die Sicherheit eines Befiges hängt nicht immer von der Zahl der ver­­fügbaren Truppen ab, sondern auch von der Lage der betreffenden Länder. Wir haben den Aufstand in Bo3=­nien in kürzerer Zeit bewältigt, als den in der Krivosoie, Ledermann weiß, welchen Einfluß M­ontenegro auf einen Theil unserer dalmatinischen Befigungen ausüben kann; ich geihe weder den Fürsten, no das Land der Mitschuld an den Ereignissen in den Bocke, es wäre Dies eine ungerechtfertigte Anklage. Daß aber der Ein­­flug Montenegro’S auf die Bevölkerung der Nachbarpros­­inzen durch seine geographische Lage ein dominirender war, wird Niemand in Zweifel ziehen. Jeder Militär wird es zugestehen und jeder Laie Tann­eő begreifen, daß, wollte Montenegro unsere See­­hüfte bedrohen, die Vertheidigung derselben aus dem Grunde unverhältnismäßige Opfer fosten müßte, weil die Masse der Truppen in diesen Gegenden eher eine Berlegenheit als ein Vortheil it. Daß unsere Befestigun­­gen dort von gar feinem Werthe waren, fann ich heute, da wir in Bosnien Fuß gefaßt haben, offen her­­ausragen. . Entgegen den Behauptungen Derjenigen, die die Negierungspolitif angegriffen haben, haben semwohl der Fürst von Montenegro, als der Fürst von Serbien un­­serer Aktion gegenüber, wie es auch ihrem Interesse entspricht, eine durchaus Forreste und loyale Haltung bewahrt. Wir können jedoch die Politik der Monarchie nit auf Die persönlichen Dispositionen der Nachbar: Fürsten baff­en. Andere Fürsten können anderen Sinnes sein, und es it gut, wenn ein Nachbar nicht d­a­ ya will, aber noch besser, wenn er nicht Schaden ann. Von Bosnien und der Herzegowina aus ist unsere Stellung eine ganz veränderte, von dort aus Fünnen wir mit den Nachbarländern in guter Freundschaft wer­ben, ohne Mitgunft und Feindseligkeit gegen ihre natür­­liche Entwickklung. Wir haben aber auch die Möglichkeit, etwaigen Gefahren, die uns von dort kommen könnten, mit Erfolg entgegenzutreten. Von dort aus dominie­ren wir.­­ Ein großer Staat kann nie in gutem Verhältnisse mit Kleineren leben, so lange er sich durch dieselben bes­ceokt fühlen kan. Ohne die Stellung, die wir heute einnehmen, war, wenn nicht der innere Friede, jo doch die Ruhe unserer Grenzprovinzen von dem Willen der kleinen Nachbarstaaten abhängig. Aber nur nur unsere militärischen und politischen, auch unsere kommerziellen Interessen hätten uns bei je­­der anderen Lösung in fortwährende Gegentübe mit uns­­eren Nachbarländern gebrachht. U­nsere Ber­ehr­wege mit dem Orient wären von Ser­bien und Montenegro abhängig gewe­sen; nicht nur feine Eisenbahn, auch Feine einfache Chaussee hätten wir, ohne Erlaubniß nicht eines, sondern beider dieser Länder, zu Stande bringen können. Alles aber, was wir zu Stande gebracht hätten, wäre im Mo­­mente einer Kollision den Machtbereiche dieser Länder verfallen gewesen. Ich frage nun, war das eine Stel­­lung, die eine Großmacht annehmen konnte ? Ich glaube — nein. Weberdieb wird Niemand in Zweifel ziehen wol­­len, daß sich das türkische Regime in Bosnien und der Herzegowina nicht auf die Dauer hätte halten können. Was hätte dann folgen müssen ? Konnten wir zus geben, daß ich an unseren Grenzen — ja, um der geo­­graphischen Lage entsprechend zu reden — innerhalb une ferer Grenzen eine fünflavische Konföderation formire ? Oder fornier wir und etwa darauf beschränfen, eine solche Formation vom Hause aus zu verbieten und uns auf eine negative Politik zu beschränfen ? Meine Antwort hierauf ist: Jede Politik, die ich gegenüber der Macht der Thatjadjen auf bloße Negation beschränft, die: Statt die Strömungen zu leiten, sie zurück­dämmen will, ohne ihnen mit einem positiven Pro­­gramme zuvorzukommen, gleicht dem Kampfe des irdenen Topfes gegen den eisernen. Sie ist in vorhinein verloren. Ich glaube bewiesen zu haben, daß die Sicherheit unserer eigenen Provinzen, jedenfalls aber der Gedanke an ihre Zukunft, nicht erlaubte, der Annahme des Man­dates auszuweichen. Ich will nun auch beleuchten, welche Folgen die Nichtannahme des Mandates vom Gesichts­­punkte der europäischen Lage, vom Gesichtspunkte der Orientfrage überhaupt nach sich gezogen hätte, war die Pforte in Bosnien ohne Autorität und hätten wir die Herstellung der Ordnung nicht übernom­­men, mas wäre dann geschehen? Die Vögelherrschaft hat schon vor dem Beschhusse des Kongresses ern­­­rt. Montes­negro und Serbien hätten den Christen nothgedrungen zu Hilfe eilen müssen. Daß es uns gelungen wäre, uns­sere Grenzprovinzen von einer Theilnahme zurückzuhal­­ten, will ich nit in Frage ziehen; jedenfalls hätten mir dann aber einen Theil der Truppen, die jebr in Bosnien stehen, dort gebrauchen müssen. frage : Sätte sich Bulgarien auch unter solchen Verhältnissen Die Beschränkung seiner Ausdehnung gefal­­len lassen? Hätte man dann, wenn das Ggidfal der Ehristen in diesen Provinzen Fritischer, als je geworden wäre, von der russischen Negierung verlangen künnen, daß sie die Balfans Halbinsel räume und an den Kondi­­tionen eines Vertrag festhalte, den sonst Niemand einge­­halten hätte ? Noch im Laufe dieses Jahres mußte die Pforte an die Ausführung des Berliner Friedens gegenüber Ser­­bien­­nd Montenegro schreiten. Dann also­ wäre der Bunte in das Pulverfaß gefallen und die ‚Orientfrage wäre zn ihrer ganzen Ausdehnung Wieder ausgebrochen ;­­ nach so binzigen Ereignissen wäre Europa genau dort ge­wesen, wo vor drei Jahren, aber es wäre nicht mehr die Frage an der Tagesordnung ge­wesen, ob die Zürcher Bosnien, sondern ob sie den Bosporus behalten kann. Wenn ein Minister, um die Verantwortung für den entsch­eidenden Schritt von sich abzu­wälzen, das Mandat­ entweder nicht angenommen oder­­ dessen Aus­­führung hinausgeschoben hätte, so Hätten ihn vielleicht die Delegationen freisprechen können, aber die Geschichte hätte ihn verurtheilen müssen. Sei es eigkeit, sei es Muth, was hiezu gehört, mir haben beide gleich gefehlt. Nun komme ich zur dritten Frage, nämlich, ob, wenn auc, der Ofsupation nicht auszumeiden war, es nicht möglich gewesen wäre, dieselbe unter politisch g­ü­nz ftigeren Modalitäten — früher oder später — durch=­zuführen ? Meine Antwort hierauf ist einfach folgender ·Wir haben einen Schritt,der,wenn auch in­ 111­­teresse Europa’s gelegen,doch in erster Linie den Schutz unserer eigenen Interessen bezweckte, auf Grund eines europäischen Mandats übernommen. Dieses Mandat war ein einstimmiges. Haben wir aber diese Einstimmigkeit etwa auf Unkosten unserer Aktionsfreiheit — durch das Aufgeben anderer europäischer I Interessen erreicht ? Iit dieses Mandat — wie so oft behauptet worden — als Liniengericht für den Verzicht auf andere Interesten er­­tauft worden ? Trob der Schwierigkeiten, auf welche die Ossupationss Armee gestoßen ist, war die Haltung Mon­­tenegro­s und Serbiens eine durchaus Loyale und for=­ierte. Die Regierung glaubt, politisch ihre Pflicht gethan zu haben, wenn es ihr gelang, die Truppenmacht der Monarchie in’s Feld Schicken zu können, ohne daß ihr ein äußerer Feind in den Weg getreten wäre. Die Regierung für den Widerstand der Anfurres­­tion verantwortlich zu machen, scheint mir wenig gerecht, sie war fen da, als wir einmarschirten — sie hat gegen die Pforte angefangen mit der Massacre der Beamten und Soldaten der Pforte; und als diese besiegt war, sic), gegen uns gewendet. &s gibt auch Meinungen, nach denen wir die Ossupation früher, und andere, nach denen mir sie später hätten vornehmen sollen. Aber wir konnten sie nicht früher ausführen, weil sie ohne ein europäisches Mandat uns Komplikationen mit der Türkei, mit den Nachbar­­ländern und möglicher­weise europäische Komplikationen hätte zuziehen können,­­ die Osfupation aber selbst, aus einem Akte, der bestimmt war, die Türkei innerhalb ihrer neuen Grenzen lebensfähig zu machen, gerade das Gegentheil geworden wäre, nämlich: das Signal zu ihrer Zerstörung. Wir konnten es nicht später, weil der Widerstand, vom Anfange an, nicht weniger gegen die Pforte, als gegen uns gerichtet war, der Pforte alle Mittel zur Herstellung der Ordnung fehlten, der Wider­stand also durch ihr Einschreiten nicht abgenommen, durch­ unser Zumwarten aber Zeit gewonnen hätte, zu einem wohlorganisirten Kriege anzumach­en. Die Frage der finanziellen Opfer fan­n aus rein öronomischem Standpunkte beurtheilt werden. Ich gestehe, dieser Punkt in der Schwierigste. Ich leugne es nicht, die Regierung habe gehofft, daß die Lasten geringer ausfallen werden, Kann es nur tief bei­dauern, daß diese Hoffnung getäuscht hat. Wenn speziell ich von vielen Organen der öffentlichen Meinung wegen. Unzulänglichkeit der ersten Vorbereitung zur Ossupation angeklagt worden bin, so sind sie auf den Umstand zu­­rüczuführen, daß ich Alles versuchen wollte, um womögl­ich nicht über die von den Delegationen bewilligten Summen hinauszugehen. Nun ich habe mich ge­täuscht. Sc ftche aber nicht an, zu erklären, daß ich auch in dem Falle, als ich die ganze Größe der Opfer in voraus hätte richtig ermessen können, nicht Anderes hätte EEE, nichts Anderes ihm­ können, als die Regierung gethan. Ich will unsere finanziellen und militärischen Opfer nicht mit denen Auslands vergleichen. Ich frage aber : Haben Kleinere Staaten in unserer Nähe, hat Serbien, hat Rumänien, hat Griechenland weniger Opfer gebracht, um bei der Lösung der Orientfrage mitzureden — als wir? Hat England nicht bedeutende Opfer geblagt — und noch zu bringen ? Und sind etwa die Interessen aller dieser Staaten auch schon als vollkommen gesichert zu betrachten ? Die Mobilmachung der Armee während des Krie­­ges hätte uns finanziell wenigstens das Dreifache gefor­stet ; wenn sich aber dieses Vorgehen zu einem Kriege zu­­geseist hätte, hätte er uns finanziell jedenfalls völlig ruinirt, politisch aber im besten Falle zu seinem günstigeren Res­­ultate geführt, als das, welches wir auf dem Kongresse erreicht haben, — die Offupation der beiden Provinzen aber auf seinen Fall ersparen können. Ich habe hiemit die Offupations-Trage vom polit­­ischen, wie vom finanziellen Standpunkte erörtert. Alleinn, diese Frage ist im Grunde nur ein Detail des Ganzen und worüber Sie heute zu urtheilen haben, sind Die Gez­tammtresultate der von der Regierung in der Oriente Trage befolgten Volitis, wie sie in den Besschlüssen des Berliner Kongresses vorliegen. En : Wenn auch der Moment Fein sehr günstiger scheint, da gegenwärtig nur die Lasten der Bolitit fühlbar sind, während die Resultate erst nach vollbraggter Durchführung des Berliner Friedens Far werden können, trage ich doch sein Bedenken, daß Sie meine ganze Amts= wirksamfeit nach dem Ergebnisse des Berliner Kongresses beurtheilen. Damit Ihnen dies möglich werde, ohne alte Stadien derselben rekapituliren zu müssen, brauche ich nur zwei Situationen zu konstativen : Diejenige, in der­ ich bei Uebernahme der Geschäfte die Monarchie, was ihre Stellung nach außen anbelangt, gefunden; — und diejenige Stellung, in der sie sich heute nach außen bef­indet. 5 . ! durch Was Br die nach ebenso unschuldig außen befunden eine TIhatsache bezeichnet war, als ich Situation Ha betrifft, in 5 der sich Die hat, so war Dieselbe an der mein Vorgänger die ex­­­e3 bin — und diese Opferfreudigkeit für Verwundete sich auch auf eine fortdauernde, unaufhörliche Pflege von Kranken, Siechen 2c. übertragen läßt, dürfte wohl zu bezweifeln sein. Der Sage selbst schadet Das gegenwärtig fet­­gehaltene Prinzip nicht. Man wird eben ein neues Hospital bauen und reicht die freiwillige Pflege nicht aus, so wird man wieder zu der bezahlten greifen und der Unterricht in der Strassenbehandlung wird unseren Frauen jedenfalls ersprießlicher sein, als das Studium der Bariser Modeberichte. Mit dem Brozesse, den Direltor Tewele gegen seinen Peter Kollegen Nalofi angestrengt hat und dessen Zurückziehung in diesem Augenblicke wohl schon verfügt ist oder doch in der nächten Zeit­ verfügt werden wird, ist die „Ninibe“-Affaire seineswegs ab­­geschlossen, es droht im Gegentheile ein ganzer Bands­turm von Konflikten und Prozessen in der Pelzer Affaire unmittelbar anzuschließen. Herr Zewele sieht sich, und nicht ganz mit Unrecht, durch seinen Pariser Agenten irregeführt und will au­f gegen diesen Er­ fabansprüche geltend machen, nebenbei hat er Herrn Anaad, der für die Darstellung von „Ninide” unum­gänglich nothwendig war, einen kontrastmäßigen Ur­­laub um 4000 fl. abgetauft und Knaad seinerseits hat Die mit mehreren Direltoren abgeschlossenen Gast­­spielkontrakte so rasch gelöst, daß er in einzelnen Fäl­­len die Zustimmung der betreffenden Kontrahenten­­ nicht abgewartet hat. Diese wollen für ihre Verluste auch Thadlos gehalten werden und so dürfte „Niniche“ bald ein Schlagwort für unterschiedliche Brozesse und Civilgerichte werden. Und da ein Unglück selten allein kommt, hat Nenz eben seinen Cirrus eröffnet und dem armen Temele droht eine geradezu lebensgefährliche Konkurrenz. Wie fol er gegen die wirksamste aller Waffen, die Clownschwänfe, gegen ein Ballet von­­­­ vierzig Damen, Deren Defolletirte Netze uns ohne trü­­­­gerisches Lampenlicht, mit erschrecender Unmittelbar­­ekeit vorgeführt werden, gegen die Anziehungskraft von ‚Ausstattungsstücken Tonfurbiren, bei denen nebst Nok und Neiter Löwen, Kameele, Dromedare, Antilopen, Giraffen und Elephanten als veritable Künstler mit­­wirken ? Der Cirrus des Kunstreiter3 Nenz faßt „viertausend Menschen, er ist täglich überfüllt und das Programm, Das der alte Nenz mitgebracht, so reiche | Haltig, dab er si berechtigt glaubt, den ganzen Wins­­ter das Interesse des Bublitums rege erhalten zu können. Traurige Aussichten für einen Theaterdirek­­tor, der wenige Chritte vom Cirkus entfernt sein Bublitum höchstens mit einer Offenbach’schen Operette oder einer französischen Farce regaiiren kann. Menn Ihre Budapester Leferinen Geldmach fin­den an der­­ Veranstaltung eines Wohlthätigkeits-Ba­­ars, so können sie seine bessere Gelegenheit finden, die guten und bösen Eigenheiten einer solchen Frauen­­und Mädchenausstellung kennen zu lernen, als wenn sie im nächsten Monate nach Wien kommen. Der Tag ist gleichailtig — es sind bis zur Weihnachtszeit für jede Woche mindestens zwei solcher Bazars mit Glüds­­häfen und Berlaufsbuden, in denen theatralische und nichttheatralische Gelehritäten der Gesellsgaft als Ver­­läuferinen fungiren werden, projektirt. Unsere sämmt­­ichen Säle sind bereits in Beschlag genommen, und da es keine Loyalitäten mehr gibt, will man sogar den Rursalon im Stadtpark, der bis fest für solche Zmwede streng verschloffen blieb, im nöchsten Monat für einen Bazar mit Besschlag belegen. Haben denn unsere Frauen gar keine neuen Ideen mehr, Daß, daß einige En der Bazars tabrans, jahren herhalten muß ?| Monarchie 190 í — tin . .

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