Oedenburger Zeitung, 1887. März (Jahrgang 20, nr. 49-73)
1887-03-02 / nr. 49
I skik « ....FE SER ER FRE ET 5 BREITER SPEER SER FEIERTE 7 EEE R RER . = = FETTE EEE Er FETT SEFEITER FÜR TE a an Be RE r arer N Scheidung schon gefallen war. Bisher hat es nicht den Anschein, daß Died gefliegen sei. Wir werden also an die außerordentliche Delegations-Session voraussichtlich enden sehen, ohne daß man wüßte, ob es Krieg geben werde oder Frieden. Eines nur ist gewiß ; die Yaften der Bürger werden mamhaft erhöht werden und der Steuerrelator wird persanent heim, auch dort, wo der Familienvater schon nichts mehr fein nennen wird. Je Yom Tage. Aus dem ungarischen Abgeordnetenhaufe. In der Sagung vom legten Montag entwickelte Leza Polónyi seine Ansichten über da Schiedsgericht der Budapester Waaren- und Effertenbörse, indem er seinen Beschlußantrag bezüglich der Reform dieses Gerichtes zur Verhandlung empfahl. Weder in Fragen der Kompetenz, noch in Fragen, die sich auf das Meritum der Streitfälle beziehen, entspreche das Sched3gericht der Börse den Anforderungen, die an dasselbe gestellt werden dürfen. 8 sei eine Anomalie, daß dieses Gericht ganz nach Willfür Schalten und walten dürfe, während die ordentlichen Gerichte an strenge Normen gebunden sind. Justizminister gabimy machte den Antragstellerarauf aufmerksam, daß alle Gravamina, die derselbe aufgezählt, durch das Rechtsmittel des Nefuries aus der Welt geschafft werden künnen. Die Reform der Institution des Börse-Schiedsgerichtes werde erst dann stattfinden, wenn unsere Prozegordnung völlig revidirt s werden wird. Das Haus lehnte sodann den Polenyischen Antrag ab. Nachdem noch die Vorlage über die Ludovice umS Neubauten ohne Bemerkung Botirt worden war, beantwortete Handelsminister Graf Sz.6henyi eine Interpellation Clay’s über die zum Bau des Handelsamtspalais verwendeten Materialien in einer auch den Interpellanten befriedigenden Weise und schließlich beantwortete der Ministerpräsident die Interpellation des Grafen Apponyi in Sachen der Wahlmißbräuche. Herr von Tipa erklärte, daß schon anläßlich der Revision der Hausordnung fich die Gelegenheit ergeben werde, das Verfahren gegen angefochtene Wahlen zu einem wirksameren zu gestalten. Miedrigens gediente er no in dieser Session einen Gelegentwurf einzubringen, nach welchem Sole, die bestohen haben, für eine Reihe von Jahren ebenso das passive, wie Solde, die sich bestehen ließen, für eine Reihe von Jahren das aktive Wahlrecht verlieren. Desgleichen sole in den ganzen Wahlbezirken, die sich wiederholt und in größerem Maße bestechen ließen, das Wahlrecht entzogen werden. Sraf Apponyi erkannte an, daß mehrer Punkte der Interpellations-Beantwortung die Abstellung der schreiendsten Mitbräuche in Aussicht stllen, doch übermisse er Verfügungen gegen Mitbräuche der die Wahlen vorbereitenden und leitenden Organe ; namentlich, wird die Wählerkonskription in tendenziöser Weise vorgenommen, während bei der Akklamation die Beschaffung der Beweise erschwert werde. "Dinmad) sollen die Parteien schon bei der Zusammenstellung der Konskription(- Kommission berücksichtigt werden und solle die Verantwortligkeit der die Wahl leitenden Beamten streng umschrieben werden. Schließlich sei die Regelung des Verifikationsverfahrens in der Weise nothwendig, daß Proteste von einem außerparlamentarischen Gerichtshofe erledigt werden sollen. Er werde daher selbst im Namen seiner Partei einen Gefettentwurf zur Uebertragung der einschlägigen Judikatur an die königliche Kurie einreihen, da die Regierung nicht die Absicht zeigt, es zu thun. Dr Minister-Präsident erinnerte in seiner Replik daran, da er einen solchen Gefegentwurf bereits eingereicht, der aber von dem Hause abgelehnt wurde. Hierauf wurde die Antwort des Minister- Präsidenten zur Kenntniß genommen, womit die Tagesordnung um 127 Uhr erschöpft war. Heute Mittwoch werden Ausflugwahlen vorgenommen werden, am Donnerstag soll dann die AusstellungsNachtragstredit- Borlage zur Verhandlung gelangen, während einen nächsten Verhandlungsgegenstand die achtsreuen Borlage bildet, vom diplomatischen Korps. Durch allerhöchte Entschliefung wurde der Legationsrath erster Kathegorie Ernst Schmit Ritter von Tavera zum außerordentlichen Gesandten‘ und bevollmächtigten Minister bei den Vereinigten Staaten von Nordamerika, und der Legationsrath erster Kategorie Ladislaus Hengelmüller. Henger war zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister beim s erbischen Hofe ernannt. . Zur Wahlbewegung. In einer am legten Sonntag stattgehabten Konferenz der Liberalen Partei des Hatheger Bezirkes hat fig Ddiefe Joustizwirt und als Kandidaten für die nächsten Wahlen an Stelle des zurücktretenden gegenwärtigen Vertreters Lorenz Deara den Architekten Lorenz Mara jun. aufgestell. O Ankunft Hr. Monjestät in Budapest. Unser heißgeliebter König it am 28. d. Weorgens 6 Uhr 33 BDeinuten mit dem ersten Theile des Wiener Personenzuges der Oesterreichische Ungarischen Staatseisenbahn in der Haupttadt eingetroffen. Zum Empfange des Wionarchen hatten sich am Bahnhofes Obergespan Graf Stefan Szapäry, Ober-Bürgermeister Karl NR&t bh und Dver- Stadthauptmann Johann von Törös c eingefunden. Seitens der Oesterreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn-Gesellshaft waren Ober-nnpestor Hübner und Stationschef Wittmann anwejend Beim Einfahren des Zuges in den Perron stand Sein’ Majestät der Königin Huparen-Uniform bereits am Ziillbrette des Hofsalonwagens. Nachdem Höchste derselbe das Koupe verlassen hatte, trat er vorerst an den Grafen Szapäry heran, mit welchem er einige Worte wechselte: Sodann erfundigte si der König beim Ober-Bürgermeister Näth, ob diesmal der Hauptstadt in Folge des Eissteges seine Überschwemmung drohe. Der Ober-Bürgermeister gab Sr. Majestät eine beruhigende Antwort. Der König begab sich sodann zu der, feiner harrenden Hofequipage, in welcher auch General-Adjutant Baron Popp Prag nahmn und fuhr in die Dorner Königsburg. CO Berleitungen an hohe SKirchen-Würdenträger. Der hochwürdigste Fürst-Erzbieher von Lörz Alpıs Zorn erhielt von Seiner Majestät die Würde eines geheimen Mathes vorher; deßgleichen wurde dem Marmarofer gr.f. Erzbehanten und bischöflichen Bafar Aleranter Jan fovics die Zirular-Abtei von Gueich oder Guec torirei verliehen. Die Kreditvorlage, welche am 1. März die gemeinsame Regierung den Delegationen unterbreitet hat, ermächtigt die Kriegsverwaltung, Auslagen in der Höhe von 52.380 000 fl. zu bestreiten. — Am 2. März D dürfte der Ausschug nach Entgegennahme eines militärischen Exposés seitens von F Krieg dsmwıinistern zur Erledigung der Kreditvorlage schreiten. Gray walnosky beabsichtigt nict wieder ein Expose, sondern nur eine kurze Information Über die alleinwärtige Lage zu geben. Ende der Woche werden dann die Plenareigungen beider Delegationen zur Wohrung dr gestorderten Kredits stattfinden. © Kardinal Jacobini 7. Aus Rom kommt die Trauerlunde, daß daselbst am 28. Februar in der Verttagsstunde der berühmte Kirchenfürst und Staatsmann gestorben sei. Seine Eminenz Kardinal Ludovico Iacobini war zu Genzano am 6. Januar 18332 geboren, wurde Kardinal am 19. September 1879 mit der Titelfirme Santa Maria della Rittoria. Yacosbini war Nuntius in Wien von April 1874 bis 1879, wo er nach der Ernennung zum Kardinal aus und der österreichischen Regierung als Prouuntius weiter fungirte. Der Kardinal baute früher als Sekretär der Propaganda de fide fungiri und war als Sekretär de Konzils bei dem Zurandekommen des Dogmas der Unfehlbarkeit ıhälig. Vor seiner Ernennung zum Kardinal führte Jacobini den Titel eines Erzbischofs von Thessalonik in partibus infidelium. OÖ Die Haltung Italiens. Der Umstand, Da Graf Hochlaut die Bildung eines neueniinjteriums abgelehnt hat, ist lediglich aus Gründen der inneren Politik zu erklären. Ausgeschlossen ist hiemit nit, dag Graf Robilant die auswärtigen Angelegenheiten Ialiens zu leiten joctfahren wird. Und noch weniger wird hiedurch das Vertragsverhältnis Italiens zu Deutschland und Oesterreich-Ungarn berührt, welches wir, zuerst in der europäischen Presse, als ein neuerdings gefiltertes Karten bezeichnen dürfen. Um dieses erfreuliche Ergebniß herbeizuführen, bedurfte es seineswegs der Reise des Herrn von Keudell nach Berlin, die vielmehr lediglich durch Familienradsichten veranlagt war. Das herzige Berhältung zwischen dem Berliner Hof und dem Quirinal wird aber allerdings Hinreichend duch Den angekündigten Besuch des Bruders König Humbert’s, des Herzogs von Xoita, beim Geburtsfeste Kaiser Wilhelm’s beleuchtet. SKonsantinopel, 1. Mid. Riza Beyit soeben, 6 Uhr Abends, mittelst Separatzugen nach Sophia abgereist, wohin sich die bulgarischen Deputirten Öreioff und falt- Theft schon gestern begeben hatten. Rom, 1. März. Man konstatirt hier eine furchtbare Handels- und Gewerbefrise, welche Cagliari und die ganze Insel Sardinien heimgesucht hat. Die Deroute ist allgemein, mehrere große Institute darunter die Sparkasse von Cagliari und der Credito agrario sardo nebst unzähligen Firmen haben fallirt. Unter der Menge, welche schwer betroffen ist, herrscht große Gährung. Zur Aufrechthaltung der Dronung im Militär aufgeboten. Die Obrigkeit gibt bekannt, daß mit der Banca di Napoli Unterhandlungen zur Hilfsaktion für Sardinien eingeleitet sind. Agram, 1. März. Die hiesigen Beamten der Ungarischen Staatsbahn, Kovacs und Bidacs, begaben sich nach Zafany, wo zwischen Beiden ein Pistolenduell stattfand. Kovacs wurde beim ersten Kugelwechsel tödliich in den Unterleib getroffen, wurde hieher gebracht und ist bereits vermcieden. Seine in Fünffichen wohnhafte Mutter wurde telegraphisc hievon verständigt. fokal-Beitung. Amtliche Yuslikationen der Kommune Wedenburg. Bom Magistrate der königl. Freistadt Oedenburg. 3. 1315 Exh. / 677 M. 1887. SuUudinadhung. Es wird hiemit fundgegeben, daß das zweite Heft der Polizeistatuten: Sammlung i in deutscher Sprache in Drud erschienen ist, und in der Stattsammerfaffa um 10 fr. zu bekommen ist. Der Inhalt dieses Heftes ist folgender : 1. Statut bezüglich des Wirthshauskredites für geistige Getränke. 2. Mieth: Statut. 3. Statut betreff der körperlichen Sicherheit von angestellten Arbeitern bei Dampf, Dresd und sonstigen landwirthschaftlichen Maschinen. 4. Statut das Reit- und Fahrverbot betreffend. 5. Statut gegen Ruhestörung. 6. Statut das Rauchverbot betreffend. 7. Statut über den Gebrauch der Waffe bei der Stadtgardemannschaft. 8. Statut betreff der einzuhaltenden Sperrstunden bei dem Ausschänfen von Weinen eigener Fehlung. 9. Statut betreffend die im Gebiete der fünf Freistadt Oedenburg zur Zucht verwendeten Stiere und Eber. 10. Statut betreff der Behandlung der zur Verproviantirung dienenden Hemneren lebenden Thiere. 11. Theaterstatut. 12. Statut betreff der Vorkehrungen gegen Entstehung der Verbreitung der Hundswuth. Dedenburg, aus der am 23. Februar 1387 abgehaltenen Dragistratd. Sıgung. DE, Stadtmagistrat.” " Celegramme. ‚Berlin, 1. März. Die „Pot“ kündigt Mairegeln gegen Elsaß-Lothringen an . Auch von ‘anderer Seite verlautet, daß die Regierung gegen die Bevölkerung mit der gebotenen Strenge vorgehen werde. Der Kaiser konferirte gestern längere Zeit mit Fürst Bismarc. Die Versammlung der Gewerbetreibenden in der Turnhalle. 27. Februar 1887, Nachmittage abgehaltene Versammlung der ©emwerbewar sehr zahlreich Die um 3 Uhr, treibenden in der Zurnhalle besucht. Die Bersammlung wurde durch Herrn Handelöfammere Präsidenten PB. Müller mit einer Ansprache eröffnet, in welcher der Zweck der Berabhung, nämlich, die Betheiligung der Gewerbetreibenden an der Beschaffung der Ausrüstungsgegenstände für den Landsturm erörtert wurde. Es wurde der hierauf bezügliche Erlag des Herrn Landesverteidigungsministers verlesen, aus welchem das Bestreben hervorgeht, an das Kleingewerbe an den betreffenden Lieferungen partizipiren zu lassen. Auch Herr Kammerrath Dörfler beleuchtete diese Angelegenheit in einer Ansprache, und von Seite des hiesigen Fön. Honvedbrigade- Kommandos war ein Herr Offizier entsendet worden, der die anzufertigenden Gegenstände vorzeigte und die hierauf bezügligen Daten, Preis und sonstige Angaben mittheilte. Die Ausrüstungsgegenstände sind ‚übrigens von jegt ab täglich von 9—12 Uhr Vormittags, im Magazine der ‚hiesigen ft. ‘Honvedtruppe im Befterich’schen Weaterhofe „jedermann zur Anfigt ausgestellt. Es haben sich schon Heute mehre Unternehmungslustige unter unseren Gewerbetreibenden wegen der Modalitäten der Uebernahme von Lieferungen und der Berheinigung an den Felden angefragt. . . . . 4 5 Trair Ba RA a TE a