Oedenburger Zeitung, 1902. Oktober (Jahrgang 35, nr. 225-251)
1902-10-01 / nr. 225
- Kongreß möge aussprechen,daß er es im Interesse der wirthschaftlichen Entwicklung istxnse des Vaterlandes für nöthig halte,daß T die Kommunikationsmittel energisch und einheitlich ausgebaut und vervollkommnet werden mögen.Es müssen entsprechendejchiffbare Wasserstraßen geschaffen,billige, sos stark verzweigte Vizinalbahnlinien und gute öffentliche Straßen gebaut werden.“ Mit der Annahme dieses Antrages wurden die Berathungen abgebrochen. Nachmittags hielten die 1. und 2. Sektion Sißungen, in welchen Fachvorträge gehalten wurden. Abends fand im Hotel „Royal“ ein Bankett statt. Ei — — e ·« . ’. Vevenburger Zeitung. 1.. Oktober 1902. Die Wiener Ministerkonferenzen. Dedenburg, 30. September. Die Ministerkonferenzen in Angelegenheit des autonomen Zolltarifes und der mit demselben zusammenhängenden Tyragen des volkswirthschaftlichen Ausgleichs haben am Sonntag von 10 Uhr Vormittags bis Halb 2 Uhr Nachmittags gedauert und waren zu denselben auch die Fachreferenten für den autonomen Rolltarif, die Ministerialräthe Birös und Roehler zugezogen. Gleichzeitig verhandelte Staatssekretär Toepte, mit den Sektionschefs Mayer und Gruber, Ministerialrath PBPeihl und Sektiongrath Reisch über die in Schwebe gebliebenen Detailfragen der beide Staaten der Monarchie interessirenden direkten Steuerarten. Seelenandacht für weiland Maria Henriette, Königin von Belgien stattfand,welcher die beiderseitigen Minister anwohnten, wurden die Berathungen unterbrochen. Die ungarischen Minister benügten die Ruhepause und brachten den Sonntag Nachmittag in Pozsony in der landwirthschaftlichen Ausstellung zu, von wo dieselben um 9 Uhr Abends nach Wien zurückehrten. Das»Ung.Tel.-Korr.-Bureau«meldet aus Wien: Die Verhandlungen der Ministerkonferenz über die schwebenden Ausgleichsfragen haben Sonntag, von 10 Uhr bis halb 2 Uhr gedauert. Nachmittags sind Ministerpräsident Sz El die Minister Qufacs Darányi und Lang zur Besichtigung der landwirtsschaftlichen Ausstellung nach PBoz Ssony gereift. Staatssekretär Toepte ist Sonntag hier eingetroffen, um an den Verhandlungen der Ausgleichskonferenz teilzunehmen. .Uns wird aus Wien vom Gestrigen telegraphisch gemeldet Die für heute zwei Uhr Nachmittags bestimmt gewesene Abreise.Sr.Majestät zu den Hochwildjagden nach Eisenerz wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.Erst um 1 Uhr Nachmittagstraf die telephonische Absage aus dem Schönbrunner Schlosse in der Hofburg ein.Die plötzliche Absage wird damit begründet,daß der Ausgleich bei der heutigen gemeinsamen Ministerkonferenz nicht zustande kam fün. Tafel Dr. Sigmund Decsei zum Senatspräsidenten an der fün. Kurie. O Volksversammlungen für das selbsttändige Bollgebiet. Sowohl in Debreczen als ins Miskolcz fanden am legten Sonntag Volfsversammlungen im Interesse des autonomen Bolkarijez statt. In Debreczen waren zwischen 8—10.000 Teilnehmer erschienen, darunter die Reichtagsabgeordneten Franz Kosjjuth, Graf Eugen Zicdhy, Emerich Madarsf, Paul Nejji, Dionys Sebejs, Bedöházy Fran Krasay, Bela Mezöjsigg, Bea Luby, Zuling Endrey, Mlerius Prapp, Johann Tóth, Karl Hegedüs, Julius Lepkay, Albert Kife, Johann Benedel, Samuel Bakonyi, Julius Rovacey, Rilor Nakofi und Emerih Uray, der Direktor des Landes-Industrievereins Moriz Gelleri und viele Andere. Al Erster hielt Graf Eugen Zichy eine Rede, in welcher er das Zusammenhalten der drei vollswirthschaftlichen Faktoren, der Industrie, des Handels und des Aderbaues, in dieser Frage konstatirte. Im Interesse dieser drei Faktoren hatte er die Errichtung des selbstständigen Bollgebietes für nothwendig. Sodann erörterte Franz Koffruth die mirthigpaftliche Lage des Landes und trat gegen die Zollgemeinsamkeit mit Oesterreich ein. Nachdem no) Moriz Gelleri, Johann Toth, Franz Kramay und Aerius Prapp gesprochen, wurde die Revolution des Abgeordneten Samuel Bakonyi angenommen, dergemäß an das Abgeordnetenhaus im Interesse des selbstständigen Zollgebietes einerepetition gerichtet werden wird. In Miskolcz präsidirte der Bolfsversammlung der Reichstagsabgeordnete Alos Bizony. Auch hier wurde eine Resolution angenommen, in welcher für Die Einführung des selbstständigen Zollgebietes Stellung genommen wird. OD Die Stundeneintreifung im Abgeordnetenhause. Es wird aus Budapest gemeldet, daß die Regierung gegen den Plan ist, die Sigungen des Abgeordnetenhauses auf den Abend zu verlegen und wenn wir hinzufügen, daß alle maßgebenden parlamentarischen Saftoren mit der Regierung Eine Sinnes sind, so ergibt sich daraus, daß an der langjährigen Gepflogenheit nicht geändert werden und Die für ungarische Verhältnisse ganz und gar unpassende französisce Eintheilung des parlamentarischen Stundenplanes nicht eingeführt werden wird. O Die Rnhe in Agram hergestellt. Eine Kundmachung des Agramer Stadtmagistrats hebt die anläßlich der legten Erzejje angeordneten polizeilichen Beschränkungen, betreffend die Sperrstunde der Kaffeeund Gasthäuser bis auf Weiteres wieder auf. Ein ausgestorbenes Grafengeschlecht. Der Präsident des W Magnatenhauses notifizirt im Bereine mit dem Ministerpräsidenten, daß mit dem Tode des Grafen Siegfried Christof Breyner das gräfliche Geschlecht Breyner im Mannesstamme erloschen ist. Diejenigen, welche die bestreiten, haben ihre Reklamationen binnen sechs Monaten einzubringen. Emile Bola lag aufgestrebt inmitten des Bimmers. Seine Gattin athmete noch, und die Dienerschaft holte eiligst einen Arzt herbei. Es wurden Versuche gemacht, Zola wieder ins Leben zurückzurufen. Die ärztlichen Bemühungen waren jedoch vergeblich, dagegen konnte Frau Zola wieder zum Bemwußtsein gebracht werden. Sie ist aber sehr schwer Eranf. Der herbeigerufene Polizeikommissär ordnete sofort eine Untersuchung über das Entstehen des Unglückfalles an. Das Ergebniß war, daß der Tod dur ausgeströmtes KohlenorYddga3% eingetreten sein mußte, daß dem im Zimmer aufgestellten Ofen entwichen war. Die näheren Nachforschungen ergaben, daß der Kamin verstopft war, so daß die giftigen Gase nicht ihren gewöhnlichen Weg nehmen konnten. Smil Zola war 62 Jahre alt. Ein Selbstmord ist vollständig ausgeschlossen. Doppelmord auf der Eisenbahn. Bwilden der Eisenbahnstation Ljangat- Shaly und Dumwannaja der tranglaufasishen Bahn ermordeten zwei Reisende der ersten Klasse während der Fahrt den Kontrolor und den Schaffner. Die Mörder ließen ihr Gepäc im Koupe zurück und flohen ins Gebirge. E — Die Hurufen in Mazedonien. Angesichts der beunruhigenden Nachrichten aus Mazedonien haben die in Belgrad ansässigen Mazedonier ein großes Meeting für den 3. Oktober einberufen, auf welchem die Lage der Serben in Mazedonien besprochen und ein hierauf bezüglicher Beschluß gefaßt werden soll. Um gegen die bulgarischen Banden, solche gegen die unruhigen Elemente überhaupt ,energisch vorgehen zu künnen und die Ruhe in Mazedonien zu fischen, sollen mehrere türkische Nedif-Bataillone in den Villaret, Salonit und Kofjowo unter die Waffen berufen worden sein. Da Montag P vormittagd die heiligen Ormanni-Ungarn Ozomalletsöhfleuzofr slus Szombathely wird,berichtet,daß der älteste Sohn des Erzherzogs Otto,Erzherzog Karl,am Samstag AbendS in Våp eintraf, wo er als Gast des Grafen Alexander Erdödy mehrere Tage wesen wird In der Begleitung des Erzherzogs befindet sich «Dragoner-Oberlieutenant Baron Emerich -Mattesncldt.Erzherzog Karl stattet «"-diesmal dem Grafen Alexander Erdödy zum —s zweiten Male einen Besuch ab,da dessen ausgedehnte Forste mit ihrem großen Wildstande sehr geeignet zUr Jagnsiinger Erzherzog, des-fließend ungarisch spricht,-treibt-gern im Komitate Vasund e Scieut ihm zur großen Freude,daß,er die ungarischen Volksgewohntheiten im Wege unmittelbarer Anschauung "kennen»lernen kann.« Graf Erdödy wird zu Ehren aljeines Gastes demnächst ein kleines Festverastaltern Gouderwwsuth.AUf Vorschlag ;:«·H.desskön.-ung.Justizministerd er nannte Seine -»·'-"«'-T·-Ma»jestät den Senatspräsidenten an der Communal-Zeitung. Amtliche Publikationen der Kommune Wedenburg. 1124/1902 Sundmadung. Sm Sinne der betreffs der Regelung des Oedenburger Viehmarktes erlassenen Bestimmungen des städt. Statutes Zahl 546 Erh./13 M. A. 1887 verlautbare ich hiermit, daß der Beginn des Marktes vom 1. Oktober bis 31. März für G Stechvieh, ala Kälber, Schweine, Werel, Lämmer, Ziegen und Schafe auf Früh 7 Uhr, für Hornthiere aber auf Früh 8 Uhr festgelegt ist. Nachdem der Beginn des Marktes am Marktplage mittelst Oiodenanschlages bekannt gegeben wird, mache ich sowohl die Käufer als auch die Veräufer hiermit aufmerksam, vor diesem Zeichen, sowohl des Verkaufes als auch des Kaufes sich zu enthalten, weil im entgegengefegten Falle gegen sie nach S 4 des obgenannten Statutes das Strafeverfahren eingeleitet werden müßte, Dedenburg, am 29. Sept. 1902. Dr. Karl Meffel, DOber-Stadthauptmann. Ausland. — Saiser Wilhelm und die Burengenerale. Bei ihrer Anwesenheit in Berlin werden die Burngenerale vom Kaiser Wilhelm empfangen werden. Obwohl das legte Wort hierüber noch nicht gesprochen wurde, darf doch der Empfang als feststehend betrachtet werden. Die Initiative dazu scheint von Burenseite ausgegangen. — Zum Bode Emil Bola’s, den wir schon gestern in unserer legten Depetche mit tiefem Leidwesen registrirten, meldet man aus Paris. Zota und seine Gattin kehrten Abends zur gewohnten Zeit in ihre Heimaich in guter Stimmung und gingen frühzeitig zur Ruhe. Gewöhnlich pflegte am Morgen um 9 Uhr die Dienerschaft gerufen zu werden. Al dies gestern Morgen nicht geschah, wartete man einige Zeit, bi man sich entschloß, an die Thüre zu klopfen. Da dies vergeblich blieb, wurde die Thüre gewaltsam geöffnet. «zurück.Sie befanden 4397/1902. Kontrolls-Versammlungen der fönung. Honbeds werden am 16. und 17. OOktober 1902, Vormittags 8 Uhr, in der „Erzherzog Sojef” Honvedfaferne die Nachkontrolle aber am 12. November 1902, Vormittags 8 Uhr gleichfalls in der „Erzherzog Zosef" Honvedfajerne abgehalten. 1. Zur Kontrolls-Versammlung sind sämmtliche nichtaktive Königl ung. Honvede — daher auch die im legten Dienstjahre Stehenden — zu erscheinen verpflichtet. 2. Bann dieser Verpflichtung sind ausgenommen: a) die Kandidaten und Zöglinge des geistlichen Standes ; b) Diejenigen, welche im laufenden Jahre in aktiver Dienstleistung gestanden sind, die militärische Ausbildung oder Waffenübung mitgemacht haben ; ; e) diejenigen, welche im laufenden Jahre zur aktiven Dienstleistung, militärischen Ausbildung oder Waffenübung eingerückt waren und tranfheishalber oder begufe Superarbitrirung wieder in das nichtaktive Verhältniß rücgelegt wurden ; d) die mit Zertifikat beiheilten, dauernd beurlaubten Unteroffiziere, welche auf öffentlichen Bedienstungen bleibend oder provisorisch angestellt sind ; e) die in Straf- und Untersuchungshaft befindlichen, dann die bedingt in Freiheit gelegten Sträflinge; f) die mit Seereise-Bewilligungen oder mit Aus-lands-Reisepäffen Betheiben, wenn sie thatsächlich eingeschifft sind oder sich im Auslande befinden ; g) die zur Zeit der Kontrolls = Versammlung bei der Gensdarmerie Dienenden ; h) die dauernd Beurlaubten und Ersat-Reservisten in dem Jahre, in welchem sie offentirt wurden. 3. Vom Erscheinen bei der Kontrolls-Versammlung künnen enthoben werden: a) die im Auslande bleibend Ansässigen ; b) Kranke, auf Grund eines von einem Militär, arzte bestätigten Zeugnisses ; i