Oedenburger Zeitung, Dezember 1913 (Jahrgang 45, nr. 277-299)

1913-12-02 / nr. 277

THE­» FIM’IYW«JW·H9W« ee REERREST, 2 # EEZZEEETE TEUER Administrations-Komitee persönlich vorzustellen und wird nach dem Grade seiner Vermundung und mit Berücksichtigung der Höhe seines Paten­­tal-Gehaltes beteiligt. Dieselben dürfen jedoch­ zur Zeit der Beteiligung aus Dieser Stiftung nicht mehr dem Militärverbande angehören. b) Witwen und Waisen von solchen aus der Stadt Sopron gebürtigen und daselbst zur Militär-Orientierung gekommenen Kriegern (vom Gemeinen biß Feldwebel inklusive) die infolge einer in einem eldzuge unserer Armee er­­haltenen Wunde und Verlegung mit dem Tode abgegangen sind und ihre Familien mittellos und Nahrungssolgen preißgegeben, zurückges lassen haben. II. Mit der gleichen Berechtigung, wie die feben erwähnten, sind zu dieser Stiftung berufen solche Soproner, resp. deren Witwen und Waisen, welche im Dienste der städtischen Soproner öffentlichen Sicherheit, sei es beim Löschen einer Feuersbrunft, bei Arretierungen, Rauferzeften und dgl. entweder von amtetwegen oder vermöge ihres Berufes einschreitend vers­chwundet und verfrüppelt, daher erwerbsunfähig geworden sind oder aber infolge der bei diesen Gelegenheiten erhaltenen V­erwundungen und Verlegungen zum Tode verunglückt, Nahrungs­­sorgen und dem Elende preisgegebene Witwen und Waisen Hinterlassen haben. “ Die zur Verteilung kommende Summe, wovon die Benefizial­ Duoten, deren Mam­mals höhe SO Kronen für eine Partei nicht ü­ber­­steigt, den Gesuch steileen nur auf die Dauer eines Jahres verliehen werden, daher jede aus dieser Stiftung auch schon einmal beteiligte Person, wenn dieselbe den weiteren Genuß dieser Stiftung beanspruchen sollte oder wollte, jedes Jahr neuerdings um DBerleihung der Benefizial­ Duote bittlich einschreiten müßte. . . .3 werden daher alle diejenigen, welche auf eine Beteiligung Anspruch machen wollen, und die obangeführten Dualifikationen glaub­­würdig nachzumweilen vermögen, aufgefordert ihre diesfälligen mit den nötigen Nachweisungen versehenen Gesuche bis inklusive 20. Dezember 1913 im Bürgermeisteramte einzureichen, da auf später einfangende Gesuche seine Rücksicht genommen werden konnte. Sopron, am 1. Dezember 1913. Dr. Koloman Rößler m. p., Bürgermeister. Keiber Zeno =—— „Zur Wollgquelle — Sopren, Grabenrunde Nr. 85, BDeile Einkaufsquelle für Weihnachts- und Menjahrsgeschenke in Damenrödke aus Tuc), Blot5 und gestickt. Herren-Jagdwerten, Stuben, Gamalden und Sweater, Kappen für Herren, Damen und Kinder u. 2476 ES u Weoernwurger weitung. ' NRomNeapel mit einem Güterzug zusammen. Scc& Neifende und der Weichensteller RN getötet, etwa zwanzig. Reisende verlegt. . Rom, 30. November. ‚Dir verunglücte Exrpreb, der um 6 Uhr von Rom abging und in dem sich eine Anzahl Deputierter und Senatoren befand, die über den Sonntag nach Hause fuhren, ist der soge­­nannte „Parlamentarierzug“. Das Unglück ereignete sich um 8 Uhr bei Ceccano und wurde dadurch verursach­t, da­ infolge einer früheren Entgleisung eines Zuges auf derselben Strecke eine Lotomotive auf dem Geleise lag. Der Erpreßzug wurde daher auf ein anderes Ge­­leite geschoben, aber der Weichensteller­ hatte die Weiche falsch gestellt und infolgedessen fuhr der Zug mit voller Gewalt auf einen stehenden Güterzug. Die Wagen dritter Klasse wurden fast vollständig zertrümmert. Sechs Bersonen waren sofort tot, einundzwanzig wurden sch­wer verlegt. Die Deputierten, die sich zumeist in den Wagen erster Klasse befanden, blieben un­ verlegt und leisteten den Verunglückten Hilfe. Abgeordneter Profesor Masaryk für die Revision des Silsner - Prozesses. Prag, 30. November. Abgeordneter Professor Masarys ver­­öffentlicht im­ „Ca8” eine Serie von Artikeln über das Ritualmordmärchen, das in er­schärfster Weise verurteilt. Im heutigen Artikel bespricht er ausführlich den Hilsner- Prozeß und kommt zu der Ueberzeugung, daß in W­ilek weder die Sturisten noch das Gericht Hilsner nachgewiesen, haben, der Mörder oder an dem Morde be­­teiligt ge­wesen zu sein. && sei seiner Ansicht nach die Pflicht der ö­sterreichischen Justiz, diese Schande mettzumachen. E& handle sich dabei, sagte professor Masaryk, nicht um Hilsner, nicht um das Judentum, sondern um die Christen und um die Intelligenz. Es sei für ihn ein böses Gefühl, daß gerade in der Intelligenz dieser Aberglaube erhalten bleibt, daß auch diese es nicht bemerkt, wie die reak­­tionären Elemente diesen Aberglauben aus nüben und die Intellenz für ihre Zwecke mißbrauchen. "­­ Raabflusses Yerg­­a Mitleidenschaft Kühe über die Raabbrüche nächst der Gemeinde Marczalih. Die, ‚durch­­ das Anschwellen des gezogene Brüche konnte id großen Saft „nicht wider­stehen und stürzte ein, als eben «die ‚Herde bei der Mitte der Brücke anlangte. Sowohl die Kühe, al auch die Hirtenknaben wurden von den Fluten fortgerissen. Die Knaben und ein Teil der Kühe k­onnten gerettet werden ; über zwanzig Kühe verendeten im Hochwasser. Aus diesem Unglackfall wird ein interessanter Prozeß heraus­wachsen. Der Erbauer der Brüde, die Raabregulierungsgesellschaft beschuldigt die Gemeinde, deren Hirten mit einem male eine ganze Heerde von Vieh über die Brüde trieb­­ und derart das Unglüss verursacht­ ; die Ge­­meinde kainm wieder überwälzt das Verschulden auf die Raabregulirungsgesellschaft, die eine solche Brücke herstellen ließ, welche nicht mehr, wie eine mäßigere Ueberschmwemmung und eine in Kühe braucht, um, den Dienst zu ver­­agen. Eingestürzte Bühne. Fran Nádaly und Etelka Peterdi in Lebensgefahr. Au Szabadfa wird gemeldet: Im Szabadfaer Theater — in einem in ein Restau­­­ant eingebautem Lokal — an dem bereits seit Jahrzehnten herumgeflirt und herumrestauriert wird, um Spielmöglichkeit zu schaffen, gelangte nach ziemlich stürmischen Vorgängen die neue Operette „Buksi“ Freitag zur Erstaufführung. Bei der am Vormittage stattgefundenen Gene­­ralprobe hat sich ein sch­werer Unfall ereignet. Zum Schlusse des zweiten Aktes wird eine auf Räder gestellte Laubhütte auf die Szene gerollt, mit sämtlichen Hauptdarstellern in ihrem Ins­­ern. Als die Hütte den Vordergrund der Bühne erreichte, stürzte plößlich der vermorschte Boden ein. Es war noch ein Glück im Unglück, daß die Gartenlaube an den unter den Fuß­­boden sich einziehenden Heizapparat stieß, welcher es verhinderte, daß das ganze Hütten­­werk mit feinen Insarsien nicht in eine Tiefe von 10 Metern stürzte, denn in diesem alle wäre ein katastrophaler Ausgang nicht mehr zu verhüten ge­wesen. . Auch so wurden Die Scauspiele­r vom herabfallenden Schutte be­­graben und Direktrice Nandaly, Rudolf Inte und Frl. Wilhelmine Komld8 er­­litten schwere Verlegungen. Die beiden Prima­­donnen Eridi Albert und Etus Peterdi zogen si mit einem Ohnmachtsanfall und kleineren Kontusionen aus der Unfallauffäre. Die Raabbrühe in Marczal­ö einge­­stürzt. Zwei Hirtenknaben und 32 Kühe in den Stuten. Au Colorna wird und berichtet 2 Hirtenknaben trieben z­weiunddreißig Zwei RR 2. Dezember 1913. RE En D k Aktiengesellschaft für nikotinfreien Tabak und Zigarrensorten, hat am hiesigen Platz eine Filiale eröffnet. Grabenrunde Nr. 94. 24933 Tagesweuigkeiten. Sopron, 1. Dezember. * Der 50. Geburtstag des Erzherzogs Franz Ferdinand. Am 18 Dezember feiert Erzherzog Franz Ferdinand seinen 50. Geburts­­tag. Der Erzherzog wird Diesen Tag im ul­familienkreise auf seinem Schlosse in Konopischt in Böhmen feiern und auch Weihnachtsfeiertage die eine Woche später folgen, dort zu bringen. Anläslich des Neujahrsfestes wird der Erzherzog wieder in Wien eintreffen, um bei der Neu=­jahrsgratulation bei Hof an­wesend zu sein und am Neujah­rzdiner bei Sr. Majestät teilzu­­nehmen. * Erzherzog S­ofef als Sinofreund. Erzherzog Sofef hat seinen Jagdgarten in Kiß­­tapolc&äny, zu denen auch Prinz Heinrich von Preußen gehörte, eine ganz originelle Ueber­­raschung bereitet. Er ließ von der ungarischen Filmgesellschaft die interessantesten Episoden der Jagd aufnehmen, ohne daß die Gäste dies bemerkten und eines Abends, nach dem Souper wurde der Gesellschaft in außerordentlich ge­­lungenen Kinobildern der Verlauf der ganzen Pürtch vorgeführt. Diese Vorführung mwährte volle vier Stunden und rief das Entzüden aller Anmwefenden, vor allem des Erzherzogs Sofef selbst, hervor, der seit jeher ein begeisterter Freund des Kino ist. * Auszeichnung. Ihre E.u. 8. Hoheit Die Frau Erzherzogin Maria Sofefa hat der­­ Gräfin Johann Woracziczy de Bobienik geb. Gräfin Gabrielle Allındjiy de Zsadany et Torök-Szt.:Mikld8 den Sternkreuzorden zu ver­­leihen geruht. * Ö Obergespan Dr. v. Ban Fehrte gestern von Neapel, wo er dem Eisenbahn­­tarif kongreß beimohnte, nach Sopron zurück und begab sich heute nach Budapest. * DW­ürgermeister Dr. Töpfer begab sich heute nachmittag nach Budapest. * Das Militärdienstzeichen II. Klasse wurde dem FZM, Paul Buhallo v. Brlog Kommandant des V. Korps in Pozsony, ver­­liehen. * Militärisches. Transferiert wurden der Mil.-OberbausWerfmeister Karl Richter, von der Mil.-Bau-Abt. des 2. Korps zur Mil. Bau.Abt. des 5. Korps mit der Dienstes beit im­ NV . Kokal-Beiting. Ein irrsinniger Meffersleder in Monte Carlo. Barig, 30. November Im Bahnhofe von Monte Carlo spielte sich gestern abends gegen 10 Uhr eine Scredenzszene ab. Ein unwahnsinniger Reisen­­der stürzte sich plöglich mit einem langen Messer auf die Mitreisenden, flach unsinnig um sich und drang schließlich auch in die Waggons ein. Nach vieler Mühe gelang es, den Wahnsinnigen zu überwältigen. Er hatte zwölf Personen mehr oder weniger jeder verlegt. Zusammenfloß des Rom: Neapel:Expreß mit einem Güterzug. Sieben Tote, zwanzig Berlegte.­­ Rom, 29. November. In der Station Ceccano stieß heute abends infolge falscher Weichenstellung der Erprobzug In ihrem Interesse lesen Sie dieses Inserat! Damen-Mäntel, Kostüme, Blusen, Schöße, nach Original-Modellen stets lagernd. — Decken Sie ihren w. Bedarf ausschließlich in wo obige Artikel auch 2171 meinem Damenkonfektions-Geschäft, nach Maß in meiner Wiener Werkstatt hergestellt werden. — Ein Versuch genügt und Sie werden­ sich „ fähigkeit überzeugen. Dem gesch. Publikum empfiehlt sich bestens, das von­ meiner Leistungs­­Wiener Damenkonfektions-Warenhaus, Sopron, Grabenrunde Nr. 127, im P. Müller- Haus.

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