Oedenburger Zeitung, Oktober 1914 (Jahrgang 46, nr. 223-249)
1914-10-01 / nr. 223
«x«-.—·.-«:s-.ssps»».««»-.«s«.; Beet 1. Dftober 1914. Zesorburger Rettung. Eine gründliche Reinigung der Kopfhaut und des Haares erreicht jede Dame in Ludwig’s Damenfrisier-, Kopfwasch- und Manicure - Salon, Sopron, Silbergasse Nr. 19. Modernst eingerichtet (Kabinende) System). Separater Damen-Salon, separater Herren Rasier - Salon und separate Werkstätte für: .ssse Haararbeiten. =: * Einstellung des Zugverkehres Burhberg a. Sch. Hochschneeberg. Mit Rücksicht auf die am Hochschneeberg eingetretenen starren Schneefälle wird der regelmäßige Zugsverkehr auf der Zahnradstrede Puchberg a. Ch. — Hochschneeberg bereits mit 24. September 1914 eingestellt. Der Betrieb des gesellschaftlichen Hotels am Hochschneeberg bleibt wie alljährlich auch während des Winters in beschränftem Umfange für den Touristenverkehr aufrecht. * Ein Literat als Spion. Aus Budapest wird gemeldet: Der ehemals beim russischen Generalkonsul beschäftigte Eugen Mafrossow, der unter dem Pseudonym „Spero“ fast sämtlichen Leharihen und anderen Wiener Operetten ins russische übertragen hat, wurde als Spion in Echtergom interniert. * Irrige Angaben in Berlustlisten. Halbamtlich wird mitgeteilt: Wie in früheren Kriegen haben si auch während des gegenwärtigen Feldzuges Fälle ergeben, dak Militärpersonen als tot verzeichnet worden sind, die binnen wenigen Tagen entweder völlig gesund bei ihren Truppenkördern einbrüchten oder als verwundet in eine Sanitätsanstalt abgegeben worden waren. Im Interesse einer möglich raschen Verständigung der Oeffentlichkeit über die eingetretenen Verluste sind die Truppen, wie wiederholt mitgeteilt wurde, angewiesen, möglichst innerhalb 48 Stunden nach jedem Gefechte eine Berlustliste zu verfallen und Ddirekt dem Kriegsministerium einzusenden. Ihre Daten werden auf Grund mündlicher, unter den unmittelbaren Eindrücken des Kampfes abgegebener Aussagen ermittelt. Personenverwechslungen und sonstige Irrtümer können daher nicht ganz ausgeschaltet werden. Diese Verhältnisse bringen es mit fi, dass Irrtümer, die natürlich bei nächster Gelegenheit berichtigt werden, Groß der bei den gegebenen Verhältnissen möglichsten Sorgfalt nicht ganz ausgeschaltet werden können. * Gold für Eisen.“ Zur Unterstüßung der „Gold für Eisen“-Bewegung Haben Schmudgegenstände beim Bürgermeisteramte noch Folgende übergeben: Frau Dr. Mlerander Groß, Anni Wolf, Frau Ludwig Kiss, Mina Zah, Johann Horn jun. (Brennberg), Irma Krauß (Brennberg), Stefan Horwath (Brennberg), Horn (Brennberg), Zouije Brenner, Josef Hornthoner, Sjohann Karl, Gisella Rail, Frau Witwe Oberlohr, Hilda und Gisella Karl, Annus Stagl, Frau Witwe Leopold Schneider, N.N., Zouije Frühwirth, Paula Frühwirth, Sheresia Weinadt, Maria Schmidt, Zouise und Johann Schmidt, Frau Alexander Törös, Alexander Payı und Gattin, Ida Bauer (Czinfalva). * Kriege und Seuchen. Schon schleichen im Frieden die Krankheiten umher und zehren am Mark der Armee, aber wenn die Kriegs- Tadel lodert, dann fliehen sie hervor aus ihren Schlupfwintern, erheben das Haupt zu gewaltiger Höhe und vernichten alles, was ihnen im Wege steht. Stolze Armeen sind oft auch Seuchen dezimiert, selbst vernichtet. Die Feststellung der ersten Krankheitsfälle in die Basis, von der wir ausgehen müsssen, wie wir Seuchen bekämpfen wollen. In diesem Bestreben müssen alle ihren Teil dazu beitragen. Es war daher eine hankenswerte Aufgabe, deren Obersanitätsrat Dr. Theodor Yltshus unterzogen, als er über Erfuhren des „Deutschen Vereines zur Verbreitung gemeinnütiger Kenntnisse“ bereitwilligft die Broschüre „Kriege und Seuchen“ verfakte. Mit gewandter Feder schildert Dr. Altigul in kurzen Kappen Süßen all das was den Laien zu wissen not tut, unterrichtet der Berfafser die Allgemeinheit über das Mieren der Infektionskrankheiten und die Möglichkeit der Verhütung und Bekämpfung derselben. Möge das Heftchen, (welches zum Gelbstfostenpreis von 10 h — bei PRoftbezug 3 h Rorte — durch jede Buchhandlung, oder direkt vom Deutschen Verein 3. ®. g. R., Brag., II., Torgasse 2 abgegeben wird) dur die Führer des Volkes, Aerzte, Lehrer, Seelsorger, Gemeindevorsteher usw. Eingang finden in jede Hütte und dort segensteich und belehrend wirken. * Die Schneehaubenbewegung hat in Sopron die schönsten Früchte gezeitigt. Heute war der legte Tag für die Uebergabe der ersten Lieferung abgelaufen und heute ist ein Zimmer des R Rathauses vollgestopft mit warmen Kleidungsstüden. Mehrere Tausende macht die Liebesspende der Soproner Damen an Winterausrüstung für die im elde stehenden Soldaten aus: Schneehauben, Aniejbüßer, Pulswärmer, Bauchbinden und andere Gegenstände, die ein willkommener Gast im von eiligen Winterwinden bedrohten Lager sein werden. Eine Gabe edler Damenherzen. Doppelt warm und doppelte Freude erwecend. Aus Wolle und Liebe erzeugt... — Für die Winterausrüstung unserer Soldaten sind im Bürgermeisteramte eingeflosfen: Oliver v. Rupprecht 500K, Dr. Mlerander Groß 5K, Albert Nagy 20K, Frau Witwe Felix Pfeiffer 12K, Frau Sofie v. Willerding 20K, in Briefmarfen 15K 90h. Bisher eingeflossen 122K 90h. Weitere Spenden übernimmt und quittiert öffentlich Das Bürgermeisteramt. * Söwendrogerie Kranz Müller, Spital:brüche, Sopron, beste Einlaufsquelle. * Naturalspenden für das hiesige Rote Kreuz. Beim Bürgermeisteramte sind zugunsten des hiesigen Roten Kreuzes folgende Spenden eingeflossen. Wilhelm Blaschek :.200. St. Zigaretten; Frau Samu Zwaller 2 große Bölster, 1 fl. Bölster, 4 Bölsterüberzüge, 1 Leintuch; Frau Josef Kremmer 20 St. Bauhmwärmer, drei Baar warme Soden, 12 Paar Soden, zwei Unterhojen; Frau Anton Lepolja 6 Pölster, 12 Bölsterüberzüge, 12 Hemden, 6 Bafancstrümpfe, 1 Unterhoje, mehrere Leinenstüde, Stau Samu Steiner 7 Hemden, 8 Unterhojen, 8 Baar Strümpfe; Franz Wehofer 2000 St. Zigaretten; M. 2. 3 Bölsterüberzüge; August Kern 3 Trikothemden, 1 Unterhoje (Trikot), 8 Leinenhojen; Frau Wie. Henriette Reiber 1 Unterhoje, 1 Dede, einen Rolster, 2 P Bölsterüberzüge, 3 Leintücher, 2 Hemden, 2 Unterhojen, 6 Saktücher, vier Baar Strümpfe, 1 Bad Leinen; Witwe Amalia Graf 2 Bölster, 1 Duchent; Frau Witwe Karl Stenzl 6 Hemden; Frau Johann Vater 3 Leintücher, 1 Duchent, 2 Bölter, 1 Duchentüberzug, 4 Zölsterüberzüge, 6 Handtücher, Wilma Stumpe 4 Baar Gelenkshüßer, 13 St. Leinen, 6 Baar Strümpfe, 3 St. Trifothemden; Frau Geza Paper 1000 S t; Zigaretten; Ella Kraus 1 Duchent, 2 Bölster, 1 fl. Polster, 1 Duchentüberzug, fl. Bölsterüberzug; Gustav VBermes 1 St. Fahrfrankenstuhl; Georg Lukács, Zsira 12 St. Hemden, 2 St. Trifothemden, 6 Trifothofen, 9 Unterhosen, 2 Duchentüberzüge, 2 PBölsterüberzüge, ein Leintuch, 12 Saktücher, 4 Handtücher, fünf ältere Leinenstüde; Note Kreugverein, Filiale Esepreg 29 St. gr. Zölster mit Ueberzüge, 2 fl. Rölster, 2 Deden; vom Ober: gespansamte 15 Bände ältere illustr. Zeitungen: Sima Lehner 1 Hemd, 5 Paar Soden, 20 paar Strümpfe, 2 Schneehauben; Frau Dr. Karl Heimler A Schneehauben; Frau Witwe Leopold Schneider 3 Baar Gelenfihoner, 3 Schneehauben, 12 Baar Strümpfe; Jozsa Stodinger 5 Schneehauben; Dori Hauer 24 Bauhbinden (Flanell); Stan Heinrich Steiner 3 Bauhbinden, sechs Baar Gelenfsihoner; Frau Ludwig Töpfer 20 Baar warme Strümpfe, 12 Paar Gelenfsihoner; Frau Tosef KRardos 6 Schneehauben, 6 Baar Gelenfswärmer, ein Baar Sukbeinjhnger, 1 Trikot; Gifife Haukinger 3 Baar Gelenfswärmer, 4 Schneehauben, 2 Deden, 4 Dedenüberzüge, Krau Dr. Mar Steiner 3 Schneehauben, 4 Baar Strümpfe, ein Pak Verbandleinen; Alexander Pohvet 2 Pölster, 4 Ueberzüge, 1 Nachtrod;Maria Karner 3 Schneehauben, 4 Baar Gelentswärmer; Hauffe (Czinfalva) 3 Baar Kniefhüger, 3 Schneehauben, 3 Baar Gelentschüßer, 3 St. Bauchwärmer, 2 Baar Strümpfe; TIherese Rarner 4 Baar Gelentschüßer; Dr. Mladar Kemenes und Gattin 6 Schneehauben, 6 Baar Russwärmer, 6 St. Strümpfe, 3 St. Bauchwärmer; Maria Pineshig (Soproniertes) 5 Trifothosen, fünf Trifothemden, Frau Dr. Karl Wihowkty 2 Schneehauben; Paul VBoytfo und Desider Sau 1000 St. Zigaretten; Frau Dr. Koloman Töpfer 42 Hemden, 12 Unterhosen, 72 paar Strümpfe, 12 Paar Fußlappen, 3 Bauchbinden, 6 Schneehauben, 14 Paar Gelenkschüßer. . Weitere Spenden übernimmt und quittiert öffentlich das Bürgermeisteramt. Die Diensteinteilung der Bürgergarde Der Kommandant der Bürgerwehr Hat für die laufende Woche die Dienstzeit der einzelnen Abteilungen folgendermaßen eingeteilt: * Der Patriotismus der Millionäre. Die Stadt Wien befragt si, daßs die Millionäre verhältnismäßig viel geringere Opfer bringen, als die Armen. Die Berechtigungieser Klage ‚rechtfertigt die ‚Reichspost“ mit folgenden amtlichen Daten: Im Jahre 1912 gab es in Wien nicht weniger als 3809 Millionäre oder solche Personen, deren Jahreseinkommen 40.000 K überschreiten. Laut behördlichem Ausweis haben 419 Personen mehr als 40.000 K Einkommen, Ueber 52.000 K 267 Bersonen, über 60.000 173 Bersonen, über 80.000 K 115 Bersonen, über 100.000 K 59 Bersonen, über 200.000 Kronen 29 Personen, über 250.000 K 20 Personen, über 280.000 K 24, über 290.000 Kronen 17, über 300.000 K 6, über 500.000 Kronen 5, über 670.000 , 5, über eine Million 7 und über zwei Millonen 7 Personen. Ein Mann verdient 315 Millionen, ein anderer 415, ein Dritter 51% Millionen und noch jemand, der jährlich zweiundzwanzig Millionen Einkommen hat. Das Gesamteinkommen der 3809 Wiener Millionäre beträgt 453.392.000. K. Wenn diese Millionäre nur fünf Perzent ihrer Jahresrevennen zu Zwecken der Kriegswohltätigkeit zur Verfügung gestellt hätten, wie diese zahlreiche Arbeiter und Angestellte taten, dann wären Zweiunddreikgig Millionen Kronen eingeflossen. Könnten ss also diese Reichen entschliegen — weshalb sie auch nicht Hungers sterben würden — fünf Perzent ihres Vermögens an Mehltätigkeit zu widmen, dann stünden 575 Millionen zur Verfügung. Bisher aber sind zusammen bloß sieben Millionen Kronen eingegangen und auch hiezu haben die Arbeiter, kleine Beamte, Angestellte, also eigentlich arme Menschen, mehr als die Hälfte beigesteuert. — Millionäre öffnet wenigstens Eure Taschen, wenn das öffnen Eurer Herzen Euro schwer fällt! » * Fortiehungsweiser Ausweis über die im Bürgermeisteramte zugunsten des Roten Kreuzes eingelaufenen Spenden. Frau Witwe Leopold Schneider 20 K. Hiezu die bereits ausgewiesenen 29.162 K, sind bisher eingeflossen 29.182 K 32h. Weitere Spenden übernimmt und quittiert öffentlich das Bürgermeisteramt. * Der Fond der Verwundeten. Beim Bürgermeisteramte sind zugunsten des Fon .2 Meisterüberzüge, 1 . | sn