Oedenburger Zeitung, Dezember 1915 (Jahrgang 47, nr. 278-300)

1915-12-01 / nr. 278

* 5 - er Bestimmung­splan­­sit:m·«- M«·n­iert N E­­­en hr Untwärts: ganzjährig 36 h, halbjährig 13 h, vierteljährig 5X 58 h, monatlih 2 K 30 h. « ge Yolitiihes Tagblatt. Aminiftration und Verlag: = Sutirnkerei Mifred Nomtvalter, Sopran (Adruiur). Velephon Mr. 25. e Inferate in Tarif. Bertelse wird auf Bunjg Aberakhin gratis und Franke werfen bek Arnencenaufträge, WMbon 3 und Aufertian­ge» Erst sind au be a an de etıfensen. Un den Kriegs hauplänen. Der Bericht unseres Generalstabes. Ablen, 29. November. Amtlich wird ver­­tesa Auffacger Kriegsigauplar. Keine besonderen Ereignisse. Italiener Kriegsschauptak­­te Isonzoilacht dauert fort. Auch die­­ harten Kämpfe endeten für unb­e­tappen wieder mit der vollen Behauptung altes ihrer Stellungen. = Gegen den Görzer Brüdentopf führten "die Italiener abermals neue Regimenter "heran. Ungeachtet ihrer nitlosen Berluite folgte Sturm auf Sturm. Nur bei Dslavija “ und auf der Podgora gelang es dem Feind, in anfre Stellungen einzudrinen; er wurde aber w­ieder hinauseworfen. Ansoniten schetterten alle Vorstöße schon in unterm F­euer.” Der Raum beiderseits des Monte San Spiele wurde gleichfalls von sehr bedeu­­tender italienischen Kräften vergeblich an­­­­gegriffen. M San Martino waren da Infantere­­­registenth39 und dagegerländische Land- M-Infanterieregiment Nr.6.an den Kämper bevorragend beteiligt. Im nördlichen Isonzoabschnitte wurden W Angriffe gegen unsre Bergstellung nach Tolmein abgewiesen. Südöstlich et­friessichauplatz­­ gang. Die f. u. k. Truppen sind im Borbrin­­n übe den­ Metallasattel und südlich von Kiboj. Die Bulgaren verfolgen in der Richtung gegen Brigrend. Der Stellvertreter des Chefs des General­stabes: o. Höfer, Feldmarsschalleutnant.“­ ­ Der deutsche Generalstabsbericht. ‚Berlin, 29. November. Das Wolffische Bu­­reau meldet: je Hauptquartier, 29. November 19:2 Westlicher Kriegsschauplag. Auf der ganzen Front Herrschte bei flarem Stoffwetter lebhafte Artilleries und Flie­­gertätigkeit. Nördlich von St.-Mihiel wurde ein feind­­lges Flugzeug zur Landung vor unirer Front gezwungen und dar­unter Artillerie­­feue zerstört. In Commines sind in den letzen zwei Wo­­chen­ duch feindliches Feuer 2 Einwohner getötet und 8 verwundet worden. Deutlicher Kriegsihanplas. Die Lage ist im allgemeinen unverän­­dert. Ballankriegsihanplag. Die Verfolgung i­ im weiteren Vortjehrei­­ten. Ueber 1500 Serben wurden gefangen­­­ genommen. Obekste Heeresleitung.“ · VIER Kaiser Wilhelm in Wien. Gestern früh ist der deutsche Kaiser uf Benzinger Bahnhöfe in Wien ei­ne Der Einzug Kaiser Wilhelms gestaltete ich zu einem Triumphweg. Alle Auge der Szene auf dem W­enzinger Ba­de stimmten darin überein, daß Kaiser Wi­helm sich prächtigen Aussehens erfreut, daß seine frü­he, rote Gesichtsfarbe von fei­­nem Wohlbefinden findgibt und den besten Beweis dafür liefert, dab der vielmonatige Aufenthalt im Felde seiner Gesundheit, die n der feindlichen Presse bekanntlich stets als erschüttert bezeichnet wird, nur ge­hnt. Auch die Bewegungen des Kaisers haben nichts von ihrer temperamentvollen Art verloren. Mit großer Herzlichkeit, von resti­­gem Händebruch begleitet begrüßte Käfer Milphelm den Thronfolger Erzherzog Kan Franz Sosef sowie die ihn begtettenen Erzherzoge Franz Salvatoru. Karl Stephan. Die Begegnung mit unserm König in Schönnbrunn trug,einen ganz besonders freundschaftlichen Charakter. Kö­nig Franz Josef war seinem kaiserligen Gast über die Blaue Stiege des Schönbrun­­ner Schiffes entgegengekommen. Er­­ hat­­te die Uniform eines preußischen General­­feldmarschalls mit dem Orden „Pour le mec­rite“ und dem­­ Eisernen Kreuz erster Klasse angelegt. Der deutsche Kaiser war, wie berichtet, in der feldgrauen preußischen Ge­neralfeldmarschallsuniform mit der Überzo­­genen Pichelhaube und dem Gofkreur des Militär-Maria-T­heresien-Ordens angekom­­men. Der deutische Kaiser war in der aller­­besten Stimmung. In sichtlicher Bewegung traten die beiden Herrscher auf­einander zur und begrüßten einander mit wiederholten Kit und Handebrudh. Auf dem Weg in das Fremdenappartement waren die verblinde­­ten Monarchen schon im eifrigsten Gespräch. IMMEDch. Unter diesem Titel veröffentlicht Negie­­kwrativ.Winternitz im Wiener "Foblatte" folgende Raderinnerung. It und liest man heutzutage von Doczi, Üt, ich wette zehn gegen eins, immer von ‚ seinem glänzenden Geist, seinem sprühenden u Wi, feiner erstaunlichen Schlagfertigkeit die Rede. Von all diesen Quantitäten soll hier ult gesprochen werden. Es gibt noch einen anderen Doczi als einen geistreichen, wißi­­­gen und schlagfertigen. Es gibt einen wohlge­­tatenen Mann dieses Namens, der ein gu­­­­ter Reberimensch, ein braver Kamerad, ein tüchtiger Beamter ist oder war. Zwar geht ein Wort, das man verflucht wenig sei, wenn man nichts weiter als ehrlich und gut ist. Aber Doczi ist ja auch daneben etwas gewe­­em, und dann bin ich der Meinung, daß die­ Wort ü­berhaupt nicht zutrifft; denn es ist etwas sehr Erstrebenswertes und das Beste, was man erreichen kann, ein guter Mensch zu sein. Begabung und Talent sind Gaben — Ber Katur, zur Güte muß sich der Men­ge MOW erziehen und heranbil­den. Nun it es : ein eigen Ping, von der Güte eines Mannes zu reden, der mit seinem Herzen nie auf den Markt gegangen, bei dem die Güte ein Teil seines eigenen tri­tt, so sehr zu seinem In­­nersten gehörig, da er damit niemals ge­­propt, nie Parade gemacht hat. Wie über­­haupt Schlichtheit und Einfachheit mehr­ zu seiner Art gehören, als diejenigen ahnen mö­­gen, die ihn­ am schwersten verrennen, indem sie ihn als wißigen Charmeur zu rühmen meinen. Als simpler Student, damals­ nicht mehr als 18 jährig, ist er direkt vom ungarischen Gymnasium in Dedensburg nach Wien ge­­kommen, um seine Studien an der Universi­­tät zu machen und daneben mit Stunden ge­­gen sich fortzubringen. Durch Zufall geriet er in das Cafe Bader, das tief unten in der MWollzeile lag, wo so Halbverhungertes, nach Erwerbung und Bildung durstendes Studen­­tenvolk js zusammenfand. Dort hatte an ei­­nem Mitteltisch, mitten unter Büchern und Rapier. Tosef Bopper — heute nennt man ihn und gütigsten­ aller sozialistisch den Schriftstel­­ler unter dem Namen Bopper-Lynfeus — seine Redaktionsstube aufgeschlagen. In sei­­ner jüngst erschienenen Gelbitbiographie be- als großen Mathematiker, großen Prin­fer­ richtet Popper, wie er nach mannigfachen Chiffbrüchen in der Bewerbung um eine Lebensstellung nach Wien kam, um hier von Privatstunden zu leben. Aus Mangel an Be­­kanntschaft — denn er sei seit jeher sehr schüchtern und ungesellig gewesen — konnte er nicht genug Lektionen finden, gründete da­­ber für die Wiener Journale eine autograp­­­hierte Zeitungskorrespondenz, "die Berichte über wissenschaftliche und technische Vorträ­­ge und Versammlungen brachte. Die Be­richte vervielfältigte er mittels blauen Bas­kieres und trug sie selbst, zumeist spät nachts, in die Zeitungsbrudereen. Bei aller Mühe und aller Arbeit brachte ihm diese Korre­­spondenz nicht mehr ein, als der damalige Gehalt eines Geschäftsdieners betrug. Wenn der Unternehmer selbst aus jenem Betriebe nicht mehr als so dürftigen Gehalt herausschlug, ist leicht auszurechnen wie viel seine Mitarbeiter dabei erwarben. Einer die­­ler Mitarbeiter war Ludwig Doczi, oder, wie er damals noch hieß Ludwig Dur. Ein an­­derer war Bendendorf, ein ausgezeichneter, braver Mensch, von dem das treffende Wort stammt,­ die Schwächhen der physitartigen Lehren seien ihre Kräfte. 3 In dieser Boheme, in der Willenschaft url . sauer vie

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