Oedenburger Zeitung, Dezember 1915 (Jahrgang 47, nr. 278-300)

1915-12-01 / nr. 278

owohl in der deutschen Botshaft. Nachmittags um 24 Uhr, ist Kaiser Wilhelm mit dem Thronfolger Erzherz­­og Karl Franz Sofer vom Seön­­­­­brunner Schloß, vor dem die Bevölkerung in dichten Spalier­­ stand, bejubelt von Männern und Frauen, in das Deutschen Botshaft in der Metter­­nichgasse gefahren. Im Kreise der Yami-­­­Trie. des Botschafters — auch die Tochter war anwesend — nahmen Kaiser und Thronfole­­ger den Tee. + Die Audienzen. “ Im Laufe des Nachmittags empfing der deutsche­ Kaiser den­­ Minister­n des Äußern Baron Burian, ferner die beiden Ministerpräsidenten Grafen Stürgeth und- Tisza und den gemeinsamen Finanzmi­­nister, Dr. v.. Rverber im Chönbrunn in Audienz. ehgermeister Dr. Weisfirchner beim deutschen Kaiser. i Geitsn nachmittags 5 Uhr empfing der deutsche K­aiser in seinen Am­artements im Schlosse Schönbrunn den Bürgermeister Dot­­to Weissichner, in längerer Audienz. Hoftafel in Schönbrunn. «­­­ ­Umhgkjl­hrabendg fand beim König in» der kleinen Galerie zu Schönbrunn eine Hof­­­tafel statt,die­ einzige Veranstaltung wäh­­rend des Aufenthaltes des Gasten in Wien. Abschied der beiden Monarchen. Abschied Die. Nach dem Cercle nahmen die beiden M­o­­narchen voneinander wenigen Zeugen dieser Szene werden, sie immer­­ im Gedächtnis behalten, so tief war der Eindruck, den sie auf alle An­wesenden übte. Der Abihied war rührend in seiner­ Herzlichkeit, in­ seiner natürlichen­­ Sehliftheit. Die beiden­ Kaiser fühten­­ ein­­ander­ mehreremal und drühten einander die Hände trennend zu fünnen. Die Stunde­ drängte, und endlich war es hoch an der­ Zeit, das Tekte -Freundeswort des Abschieds zu sagen. König Franz. Kosef. gab seinem­ ‚Freund das Geisite, und es war beinahe 7 Uhr, als Kai­­ser Wilhelm mit dem RAR das Schlof verließ... und schienen sich voneinander faum Die Abreife. Hr ihh schon die Ankunft aller grobartigen MB­­tonstaltungen auf. Wunic..­des­ Grafen entbehren missen, so war das in noch erhöh­­tem Make bei der Abreise der Sal. CıHlicht­er ERNEST nur um den um?! Bra­h wie Palais: Ber­­­­­u­­gung zu sehen, hol Reily Wilheln die we ” in dieser großen Zeit und fast am Vorabend des Gedenktages der Thrombeitere­­ verlassen. 10 Sinuten­­ nach 7 Uhr kamen Anf­­olgen. 33 Wilhelmi und Erzherzog Karl$ranı = Morge: = Spief. Kal: Wilhelm trat im Sabınar­­ nnglichen Landverei­ns Brälidem , gleich, auf den Botschafter von Tihirihty zu und verabsciedete sie weiter in der freund­­lichten Weise. Dann­­prach er den Oberst Sreiheren dr. "Bienerth und Botchaftsrat Prinzen "zu Stolberg-Wernigerode und die Herren der deutlichen Botschaft an. Der Kai­­ser, der in bester Stimmung, aber doch tief­­­ernit erschien, nahm­ nun voll­­ Herzlichkeit Abschied dem Thronfolger Erzherzog Karl­ Stanz Josef und schritt hierauf auf den kaiserlichen Salonwagen zu. Künft­ihc­­he­ie Sarkasmmmente wa­­ren, der Erwerb nur eine Nebenrolle spielte, intern die Tage in schöner Sorglosigkeit,­­ja’zumweilen iniausgelas­sener Heiterkeit ver­­­bracht. Die­ jungen Leute hatten aber auch: „hrs Festtädge oder, Lejtabende. Das waren Die Aufführungen Mozartischer Werke oder 225 Beethovenschen „othelio” in der Oper.­­ » Sier fehlten bei feiner. Sie hatten immer ihr­e­ Rendezvous oben im­ vierten Stock, auf dem Ein: ISMchrie und wenn das Geld für die ssachtskarte fehlte, so borgte man es. In der Begeisterung für Mozart und Beethoven ver­ »ittegen sie sich bis zur Raserei, was späterhin nur noch Richard Wagner gegenüber als zu­­lässig erachtet wurde. Diese Leidenschaftliche “Liebe zur Mufik und zu­ ihren größten ®ropheten ist lange Jahre der stärkste Zua in dem kü­nstlerischen Glaubenserkenntnisse Do­­czis geblieben. Hoffentlich ist sie es noch heu­­te. Ich erinnere mich eines Auflakes, den Do­­ei zur Zeit der Hundertjahr­feier Beetho­­vens, also im Dezember 1870, im „Neuen rempdenblatte ü­ber Beethoven veröffentlicht hat. Man sollte den Artikel ausgraben, es it ni» üb­er einen Großen aus tiefem Empfin­­den Schöneres gejagt worden. Von der Poklaforresponden; Roppers mach­te Doczi ohne weiteren Uebergang den Chritt in die Redaktion der alten Presse“. Dort hatte er während des 1866­er Feldzus=­ges die „Kleine Kriegschronik“ zu redigie­­ren. (Schluß folgt). K­saniler:r­ er ERRER | |. Rokal- Zeitung, an & B a a­m­ Boringei an den das aktivnn Reichstag. Ananspruchnahme der Altersklassen. Zwischen fünfzia und FRUTAUDTARFN­E Jahren. KB. Budapest, 28.­November: * +» Das ungarische Telegraphenkorre­pondenz- Bureau meldet: Der M­inisterrat Hat mehrere dem ReichStage vorzulegende Gejegentwürfe vorbereitet. Ein großer Teil derselben hat be­­reits die vorherige Zustim­mung Seiner Maje­­stät erlangt, so daß die Regierung voraussicht­. (ic) Schon in der am 2. November stattfin­­denden Situng des abgeordnetenhauses mehre­­re Gejebentwürfe einbringen wird. Natürlicherweise beziehen sich diese Gesehent­­würfe, abgesehen: von den­ laufenden Angele­­genheiten des Staatslebens, ausschließlich auf mit dem Kriege zusammenhängende oder solche Frage, deren Lösug der gegenwärtige Kriegs­­zustand dringend erheiicht. Zu diesen gehören die Ergänzung der infolge des Krieges not­­wendig gewordenen Ausnahmverfügungen ge­­gen die Breistreibereien, ferner Bestimmungen bezüglich der Rechtsverhältnisse an Immobilien in den infolge der Kriegsoperation verwüsteten oder beschädigten Ortschaften, weiters ein’ Gefeb:­entwurf über den Z­wangsausgleich außerhalb des Konfurses die Modifizierung gewisser V­er­­fügungen des Konfurögefeges, dann Gefecher­­vorlagen betreffend die­ behördliche Arbeitsver­­mittlung sowie zwei Vorlagen des Honveo-M­i­­nisteriums, deren eine mit gewissenen Vierchrän­­kungen die Inanspruchnahme der Altersklassen zwischen 50. und 55. Jahren zu den mit dem­ Kriege im Zusammenhange stehenden­ Arbeiten im Imlande zuläßt, während die andere Durch den­­ Kriegszustand notwendige Abänderungen der Bedingungen für die Aufnahme in Die Fedowika- Akademie vorsieht. Bemerkenswert ist ferner eine "Spießvorlage­­ über Die Rezeption "des islamitischen Glaubens, für­­ die Berichte des Finanzministeriums bezüglich des Betrages über die Musnügung eines Teiles der Sieben­­bürgischen Erdgasquellen und über das­ Grüne dungsprojekt und den Statutenentwurf der Zentrale der Finanzinstitute. . Den ersten Gegenstand­­ der Berhardtw­agen, im Plenum wird voraussig­tlich die Indemnii­tätsvorlage für die zweite Hälfte des laufenden Budgetjahres Bilden. Diese Vorlage­­ bein­haltet u. a auch die Verfügungen Hinsichtlich der den­ Staats- und anderen öffentlichen Be­­amten zu ge­währenden APIRHNEESMONN: © 2 a beantragen, das ungarische Ben­haus möge die bulgarische Ration, die Schulter an Schulter mit uns kämpft, als neuen Bundesgenossen­ telegraphisch begrü­­ßen. Sodann werden die Ressortminister Die verschievenen Gefegentwürfe­ "unterbreiten, die bereits mit der Borsanktion des Monar­­chen versehen sind. Nach der­­ Sagung dürfte Graf Tisza mit­ den­ ‚Opposit­ionsführern, von denen Graf Albert Apponyi Heute noch aus­­ Stocholm in Budapest­ eintrifft, in Verbindung treten. In der für Mittwoch angekündigten formellen Sißung­ werden­­ Interpellationen zur Verhandlung gelan­­gen. Die Mmeritorische ätigt it des Abge­­ordnetenhauses du­rfte am 9. Dezember ihren Anfang nehmen . Städtisches Mozi Franz Josefplatz (neben dem Stadtturm) Programm für die ‚Vorstellungen vom 29. November­ bis 2. Dezember 1915 Monopol-Film! Union-Berlin! DER TUNNEL — Nach dem Roman von Bernhard Kellermann. — Regie Wm. Wauer. F. Kayssler: in­­ der Hauptrolle Mae Allan, der­ Erbauer des Tunnels — Eriö Erich Kayssler: Lloyd, der reichste Mann der Welt — —, Hermann Vallentin, Ethel Lloyd, dessen‘ Tochter — — — = Frl." Massary, Maud,­ Mac; Allan’s Frau — — — —— Erl. Weidtkirch. Hobby, Mac Allan’s Freund —— — — H. Haldem Vorführungsdauer 13­, Stunde. — Preise erhöht? Beginn der Vorstellungen 3,5, +17 und 1­,9 Uhr. Preise der Plätze: Logensitz K 1:20; Sperrsitz"1 K; I. Platz '80 h, ‚halbe Karte 50 h; II. Platz: 50 h, halbe "Karte: 30 h; Ib. Platz 30 h, halbe Karte 20 Heller. Die Eiung des Abgeordneten­­hauses. Budapest, 29. November. Zur Eröffnungs­­fitung des ungarischen‘­ Parlaments sind zahlreiche Abgeordnete, darunter auch solche, die im Felde stehen, bereits heute hier einge­­troffen. Unter ihnen befindet sich Graf Mi­­chael Karolyi, der gestern zum Fähnrich befördert wurde. In den politischen Klubs hatten sich am Abend die Abgeordneten so­­wie Mitglieder des Magnatenhauses in gro­­ßer Anzahl eingefunden. Im Klub der Re­­gierungspartei wurde der­­ Präsident des Abgeordnetenhauses Herr v. Beetling Ieb­­e Engesaenigkeiten: Sopram, 50, Deimaem Üeh 4913. * Grierhiides Frühlingsfeit. ‚Die Haupt­­probe es Z Lanzitat des „Griechisches­­ Früh­­lingsfest“ findet Freitag, (3. 2.) statt. Die mitwirfenden Damen werden auf auf diesem­ Wege ersucht, pünktlich zu erjfeinen. Be­­ginn der Probe 6 Uhr abends. Karten zu der Hauptprobe sind bei der Theaterkarja zu Ba­­den. * Eislaufverein. Zur­ Freude des sportlu­­tigen Publikums, eröffnet­ der Eislaufver­­ein am 1. Dezember seine Eisbahn, am sel­­ben Tage, findet an Icon ein Abendcorio « statt . Die täktische Finanzkommison und die Kommission für­ öffentliche Bauten werden übermorgen Donnerstag eine Stung abhal­­ten, in welcher die­ Gegenstände der am 9. Dezember stattfindenden­­­ Repräsentantenfr=­­­gung in Beratung ziehen wird.­­ Es gelan­­gen auch einige mit dem­ städtischen Kosten­­voranschlag in Verbindung stehendert Ange­­legenheiten­ zur Vorbereitung.­­Schließlich wird die Finanzkommillion bezüglich der Verpachtung der Soproner Fuszta ihr Gut­­achten abgeben. * Qiehbesgaben für unsere Honvedsz Frau Bürgermeister Dr. Töpler wird Feitag, am 3. d. mit der Verpachtung “der für unsere ruhmreichen 18er Honved bestimmten Lie­­besgaben für die Weihnachtsfeste beginnen. Es trennen uns nur mehr noch zwei Tage von tiesem Termin; wügen wir diese Heine Zeit­­spanne aus, damit wir unseren Pflichtteil des Dantes gegenüber den Helden abtragen. Möge ein jeder geben, wie ihm das Herz be­­fehlt, und so viel als das Portemonnais gestattet. * Todesfall. In Rohoncz ist der pen­­sionierte Kassier der dortigen Spartak­a Mitmer Moriz Mohatset im 80. Lebensjahre verschieden. . In dem Verbli­­chenen betrauert der Oberoffizial der Sowto­­ner­­ Reit: und Telegafen-Direktion Herr .. Mohats­et seinen geliebten Ba­­et ir um

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