Oedenburger Zeitung, Juni 1916 (Jahrgang 48, nr. 126-148)

1916-06-01 / nr. 126

.­­ et .s.—.. Las-I- Re > FERNE NE EEE FREE N­ER EINE on RETTEN TREE EUER. ai England und die bes. Die „Frantfurter Zettung“ erfährt von einem an England zurücgekührten internierten Deutschen folgendes über die gegenwärtige Stimmung in England: &3 ist eine allgemein ausgemachte Cache, daß, die Pariser Konferenz sie nicht, wie offiziell mitgeteilt wurde, mit einer Zusammenarbeit der Verbündeten auf handelspolitischem oder trategischem Gebiete beschäftigt hat, sondern daß diese Beratungen ausschlicßlich den Friedensbedingungen galten. „Bei dieser Gelegenheit soll jedoch­ gesagt werden, daß die englischen offiziellen Kreise im Gegen­­tage zu den großen Waffen der Arbeiterschaft und Bebelferung ne die Friedensfrage ernst nehmen, was ja schließlich aus dem Eifer hervorgeht, mit dem gerade die offiziellen Kreise die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ‘ betrieben haben. Die Krise, die eben bei der Beratung der allgemeinen Wehrpflicht inner­­halb der Regierung drohte, ist keineswegs end­­gültig beigelegt. Es unterliegt seinem Breifel, daß sie früher oder später sich wieder fühlbar machen wird. Die widersprechenden Ansichten innerhalb des Kabinets traten lediglich zurück angesichts der Gefahr, die die Uneinigkeit hätte hervorrufen müssen, da die Mißstimmung in den­­ Kreisen der Industrie und der Arbeiter­­schaft gerade wegen der Einführung der all­­gemeinen Wehrpflicht bedrohliche Dimensionen anzunehmen begann. Der portugiesische Bundesgenosse. Der Berichterstatter des „Reiter Lloyd“ mel­­det von der spanisch-portugiesischen Grenze: Nach Mitteilungen von bestunterrichteter Seite äußerte sich der frühere portugiesische Minister­­präsident Macieira dem Lissaboner Korrespon­­denten des „Zemps” gegenübr auf Die Frage, mann endlich auf eine aktive Beteiligung Por­­tugals an dem Kriege durch Bereitstellung seiner Wehrmacht gerechnet werden künne, u. a. wie folgt: Portugal hat England schon im Herbst des vorigen Jahres seine Dienste zur Verfügung gestellt, indem schon damals 50 seiner besten Geschüge England auf dem flan­­drischen Kriegsschauplage werktätigen Beistand leisteten. Übrigens hat Portugal den­ größten Teil seiner eigenen Mim­itionsvorräte und was er auch weiterhin an Geschäften erzeugte, Eng­­land vor längerer Zeit­ überlassen. Nach Ma­­dieira verpflichtete sich Portugal, drei Divisionen England beizustellen. Auch eine Weltkriegskarte. „Westminster Gazette“ berichtet: Deutsch­­lands Anspruch darauf, daß die militärischen Tatsachen zu seinen Gunsten sprechen, ist absurd. Wenn Deutschland die Karte von N­EEE A e= Er ‘ ' « du« Iter Zet­tung ERSTE VD gezeichnet, den. die Bechin haten die Karte Bat Melt Europa mit seiner Armee umändert, so da­­mit ihren Slotten um Armeen neu Wir künnen die Blodade auf­­rechterhalten, Deutschlands Ueberseehandel erdrosseln, die deutschen Belegungen festhal­­ten und das alles um einen geringeren Preis als der ist, von Deutschland für die Behauptung Belgiens und des französischen , das es jept beseßt hält, bezahlen mit Zakalzeitung. Obderst v. Zwichiner — Artillerie: Sulpizierender in Sopron. Der in Sopron von einem Aufenthalte als Kommandant des "Feldkanonen-Regi­­ments"Nr. 13, (jegt Feldhaubigenreg. Nr. 33) wohlbekannte und in bestem Andenken ster­bende Oberst Ferdinand Zwiediner Ep­­ler v. Lüdenhorst und Schidlo wurde vom Rozsonyer Militärkommando zum Artil­­lerie-Inspizierenden mit dem Site in Sop­­ron ernannt und weilt bereits in unserer Stadt. Direrst v. Zwichner Hat heute­­ in seiner neuen Eigenschaft bei den Zivilbehörden seine Bisiten abgestattet. RR RT Me v2­­. Sun 1916 Die Komitate gegen die „HADI“. Allem Anscheine nach geraten die Muni­­zipien mit der Kriegsprodukten-Aktienge­­sellschaft, obschon dieselbe nur die Anord­­nungen der Regierung befolgt, in Konflikt. Sängst das Komitat Bács, weil die Hadi das auf dem Gebiete dieses Komitats requi­­rierte Getreide dem Bizegespan nicht über­­lassen wollte.­­Neuestens hat si auch das Komitat M­o­­son aufgelehnt. Es beschloß in der General- Kongregation an die Regierung zu repräsen­­tieren und zu bitten, den Komitaten in Jus funft bei Getreidebeschaffung mehr Freiheit zu gewähren und den Wirkungskreis der Ha­­di einzuschränken. Die Kommunität Moson proponiert, mit voller Ausschließung der Spekulation der Kaufleute die Versorgung einzelner Gemeinden mit Getreide völlig den Komitaten anzuvertrauen, die­ Di­­rekt mit der Regierung in Kontakt treten sollen und nicht mit der Hadi. Dieser Be­­schluß wird in einer Khırrende allen Muni­­zipien zur Unterstügung mitgeteilt. Imtiide Bau­teilungen, 31. 9508—1916. Aufndmachung. Auf Grund des 8. 4. der Zirkular-V­erord­­nung des hohen f. u. Ministerium des Inne­­ren der Justiz vom 1. September 1898 ZI. 3300 betreffs der Durchführung des G. U. 32 vom Jahre 1897 über die Geihworengerichte wird hiemit dundgemacht, dak in Sinne des S. 9 des obbezogenen ©. A. die zur Zusam­­menstellung für das Jahr 1917 giltigen Grun­dliste der Geschwornen berufene K­on- Fription-Kommission ji) in unserer Stadi­on, und ihre Wirksamk­eit begonnen a­ Nachdem diese Konskriptions-Kommission die Grundliste der Geihwornen­er offo zu­­­sammenzustellen hat, werden die zu Ge­­ihwornen fähig erachteten Mitbürger, inso­­fern­ sie nicht schon im die für heuer giltige Grundliste aufgenommen ersc­heinen,­ schon im Wege der durch Amtsdiener ihnen zuzu­­stellenden Konskriptions-Zettel zur Mel­­dung aufgefordert; um aber das Recht zur Anmeldung Niemandem zu benehmen, wer­­den alle Sopronerr Maenner, welche seine Konskriptions-Zettel erhalten haben und die ungarische Staatsbürger sind und im lau­­fenden Jahre wenigstens ihr 26. Lebensjahr erreichen und der ungarischen Sprache in Mort und Shift mächtig und jährlich we­­­nigstens 20 Kronen direkte Landessteuer zu­ zahlen verpflichtet sind, oder insofern­ sie temporäre Steuerfreiheit genießen, ein dem Werte von 20 Kronen direkte Landessteuer entsprechendes Vermögen besigen, oder ohne Rücksicht auf die Steuerleistung: Beamte, Pfarrer, Mitglieder der ung. Akademie, Doktoren, diplomierte Professoren, Advoka­­ten, Ingenieure, Architekten, Schiffskapitä­­ne, absolvierte Forst- und Bergleute, absol­­vierte Defonomen, Apotheker, Chemiker, Lehrer, Chirurgen, Shierärzte, ferner alle, jene welche eine höhere K­unst- oder Kac­­hschule absolviert, schließlich jene, die die Maturitätsprüfung an einer Mittelschule ab­­gelegt haben, hiemit aufgefordert, vor der Konskriptions-Kommission im Städt. Ma­­gistratsaal.am 14 Juni 1. I. nachmittags zwischen 4­6 Uhr, entweder persönlich oder durch ihren Bevollmächtigten zur Geltend­­machung ihres Geschwornenrechtes zu er­­scheinen. Sopron, am 26. Mai 1916. « Im Namen der Konskriptlong Kommission Dr Koloman Topletmp Bü­rgermeister,alg Kommission S-Präfex. « Feutlketon Meterchen. Von Fritz Molnar. Abenddämmerung, Winter. Peterchen fünf Jahre alt, liegt im Bette der Nöte der Schwindsüchtigen im Gesicht. Vater und Mut­­ter haben soeben dag­zimmer verlassen mit dem Arzt, der Peterchen einge­hend untersucht hat. Dies hat ihn sehr ermirdet, und nun liegt er ermattet auf den Kissen und betrachtet die Zapaten des Plafonde. Aus dem anderen Zim­­mer hört man leises Gespräch. Der Arzt spricht ununterbrochen. So vergehen fünf Minuten. Dann wird jachte die Tür geöffnet, und Hans, sechs Jahre alt, steckt den Kopf herein. Hans! Beterchen! P­eterchen: Du bist’s Hans? Komm herein. Hans­­ begibt sich zu Bette. Seife:­ Du Pe­­terchen, weißt du, daß der Arzt gesagt hat? Er sagte, du wirst sterben. Veterchen: Wirklich ?­­ Hans: Ja er sagte du wirst sterben. Du PVeterchen, schente mir das runde Messingstück, das man außeinanderschrauben kann. Veterchen, das kann ich die nicht geben, aber die Mundharmonika sollst du haben. Hang: Warum Fanst du mir es nicht geben? Wenn du wirbst, ist es dir doch alles einz. Peterchen ! Und doch fan ich’s dir nicht geben, weil ich es brauche. (Nach einigem Nach­­denken ) Ich werde auch nicht sterben. Hans, der das runde „Meijing‘‘ haben will­: Wenn ich's dir sage.. ‚Der Arzt hat es soeben gesagt, und deine Mama hat gemeint. Peterchen: Mama hat geweint? Hans: Natürlich hat sie geweint. Dein Papa hat auch geweint, nur der Arzt Hat nicht ge­­meint. Gib mir das Messing... Du hast es ohnehin gefunden. Peterchen:: Weil ich es auch gefunden habe, gehört es doch mir. (Nuhig:) Was ist das ster­­ben, Hans? Hans: Ich stelle es mir nur so vor, was es ist (Stolz.) Voriges Jahr ist mein Großpapa gestorben. P­eterchen: Erzähle mir da8. Hans! Das ist etwas anderes, weil mein Großpapa schon sehr alt war. Er konnte nicht gehen, man schob ihn auf einem Sessel, der Räder hatte, und beide Räder waren zum Abs i­hrauben. Beterchen :: gehabt. Und der Seffel: Hat auch Beine Hand: Beine und Räder. Wurden die Räder abgeschraut, stand er auf den Beinen. (Kleine Panse.) Beterchen: So ein Seffel muß sehr teuer sein. Hans: Dann legte er Großpapa zu Bett, und jeden Tag kamen Professoren zu ihm. Aber nur Mama hat gemeint. Peterchen: und dein Papa nicht. Hans: Nein. (Klug:) Er war ja nur Papa der Mama. Beterchen: Und dann ? Hans: Und dann ist er machte, als mir ich liefen, gestorben. In den Leichenwagen waren vier Pferde gespannt. Vorher legte man ihn jedoch in den Sarg und zündete Kerzen an. Sehr Kerzen, so lang, wie ich sie noch gesehen habe, und doc war es nicht heil Ich weiß nicht, warum man das Gaß nicht aufgezündet at. : Peterchen: Ihr habt Gaß? Wir haben elekt­­risches Licht. Hans: Und Dienstmänner haben Klänge ge­­bracht. Bei jedem Kranz hat Mama gemeint, Papa hat den Dienstmännern immer Geld ge­­geben. Beterchen: Wie viel gab er ihnen. ' Hana: Ich weiß es nicht, vielleicht zwanzig, vielleicht dreißig. Mein Papa hat mehr Geld als der deine. Peterchen­­ jebt den sngelnagel an den Obers fiefer und Knallt (v8): Ja, das! Hana: Großartig, wieviel Geld Hat dein Papa? Mein Papa ist Geschäftsreisender, der muß immer teilen. Glaubst du wohl, daß man auf der Eisenbahn umsonst fahren kann ? Dein Papa ist Mdvofat, der bleibt immer zu Hause. (Kleine P­ause.) ‚Schluß folgt. .

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