Oedenburger Zeitung, Juli 1916 (Jahrgang 48, nr. 149-174)

1916-07-01 / nr. 149

.-—:.7·’Esw»"1s""st«-Iss»7:---:cx77:«1is-s-s« .- .,«-s«-.-«- «««' Seite 2. ET EHEN EEE NET Fe " Ödenburger Zeitung ı K­ammerrat Sandor Hafer­it bezüglich­ der Abwicklung des fünfzigen Mehlverkehrs dahin informiert, daß die Kriegsprod­ Ak­­tiengesellschhaft das­ Gefangenlassen des Mehls an die Konsumenten so plane, daß diese Arbeit die Kaufleute besorgen. . Nichtsdestoweniger müsse man dahin wirken, daß dies institutiv gesichert werde. — K­ammerrat Geza 3Zsombor versprach als Mitglied der städt. Approvisionierungs- Kommission, in dieser Richtung zu wirken, wenn er Beweise dafür erlangt, daß die Stadtkommune die Versorgung des Publi­­kums mit Mehl nut auf altruistischer Basis beweifstellige. — Zwei Soproner Arbeiter wurden in der Plenarjigung prämiiert: Mi­­chael Wurm der geprüfte Heizer der Gas­­beleuchtungs- Aktiengesellschaft und Anton Aderler, Gehilfe des Soproner Binder­­meisters Karl Steiner. Ersterer hat auf einem Plate 50, Letterer 40 Jahre gewirkt und 100 Kronen-P­rämie sammt dem Ehren- Diplom der Regierung wohl verdient. Die Arbeiter und Arbeitgeber, von denen der Yabriss-Direktor Josef Ro­ch dem feierlichen Arte anwohnte, wurden begeistert afflan­miert. — In Angelegenheit des Eisenbahn- Anschlusses der Pozsony-Fiumaner Eisen­­bahn hat der Kismartoner MWeingroßhändter Kammerrat Leopod MWoLf­fen. seinen vor drei Jahren gestellten Antrag erneuert, wo­­nach die unmittelbare Eisenbahn-Verbin­­dung Oberm­aarn's '(eigentlich Rufin­h-Ro­­­­ens) mit der Adria dur die Städte Bo­­sony, Sopron, Szombathely und Nagyfani- 35a erfolgen soll. Solche­­ Repräsentation wird an das Handelsamt gerichtet. — In ei­­ne detaillierte Erörterung der Steuerfragen geht die Kammer nicht ein, sondern echh­eht sich den gieroffenen Vereinbarungen der Landeskammern auf der Budapester Kon­­ferenz an. — Hinsichtlich der Erhöhung der Unterjrügungssummen seitens des Landes- Kriegshilfs-Komites für die infolge des Kriegszustandes in Notlage geratenen Kauf­­leute und Gewerbetreibende wird die Kane­mer Schritte unternehmen. Diese Kriegshil­­fe ist für die Sommermonate von 5000 auf 3400 K herabgemindert worden, weshalb selbst die Bedürfti­sten kaum bedacht werden konnten, da die Zahl der unterstützten Yamiz K­en die 350 bereits überschreitet und die Zahl der unerledigten Gesuche­­ fortwährend wählt. Für den Aufbau der verwüsteten K­arpa­­thendörfer wurden 28.202 K gesammelt und der Landes-K­ommission bereits zur V­erfü­­gung gestellt. — Kammerrat Säander 9a, der beantragt die Erwirtung einer solchen Verordnung, daß die kleineren Getreide­­händler, die nur Kommissionäre der Hadi sind, ausschließlich im Kleinen laufen und demnach die Waare in ihren Magazinen aufbewahren, um 1 K billiger als der Mam­­­malpreis ist, sollen laufen können, jedoch verpflichtet werden sollen, das gesammelte Getreide wöchentlich unmittelbar der Hadi anzumelden, die für die Uebertragung des angemeldeten Getreides an einen Kom­missionär sorgen wird. Mit diesem Vorge­­hen wird dem vorgebeugt, daß Unberufene die Produzenten abkausieren und über den Mam­malpreis laufen­­den Saal erfüllte: die Innigkeit und Auf­richtigkeit der Gefühle. Eine einzige Freude umschloß­t sie alle, wie man es empfindet, wenn man die Ä­ußerlichkeit eines Festes in Harmonie mit der Befriedigung eigener in­­nerlicher Wertung findet. Die Worte, die da verflungen, hatten heimischen, familiären Klang und die schönste Weihe erhielt die Ge­­­­samtstimmung an dem Bekenntnis des Ge­­feierten, daß er sich als Kind Dieser Stadt fühle, da er ja do seit 52 Jahren Einwoh­­ner Soprons ist. Er fünne den Wettbewerb im Lokalpatriotismus auch mit denen auf­­nehmen, die die Ahnenprobe ihrer Städte­­bürgerschaft in Sopron weit in die graue Vergangenheit zurückzuführen vermögen. Hier ist der Schlüssel zu dem Geheimnis, wa­­rum der Subilar in voller Eintracht mit der Bürgerschaft seine Höchste Aufgabe in der Förderung und Emporblühenlassen dieser Stadt geruht und gefunden hatte. Unseren Bericht über den Verlauf der Si­­gung lassen wir hier folgen: Nach Eröffnung der Sikung dur den BVB orsigenden Obergespan Dr. v. Baan, er­­hob ich Bürgermeister Dr. Töpferum richtete an unseren Regierungsvertreter nah­mens der ganzen Bevölkerung der königl. Freistadt Sopron folgende Rede: «. Städtische General-Versammlung, Begrüßung des Obergespans namens des Munizipalauss­chusses. Die Rede des Bürgermeisters Dr. Töpfer. Hochgeborener Herr Obergespan ! In der Mittwochh nachmittags 3 Uhr abge­­haltenen Geigung des städtischen Vertre­­tungskörpers brachte die Bürgerschaft Sop­­rons ihre Beglückwünschungen unserem Re­­gierungsvertreter, Obergespan Dr.v. Bahn aus dem Doppelanlasse seines Amtsjubi­­läums und seiner Auszeichnung mit dem ho­­hen Leopoldsorden dar. In dem Saal waren außer den Stadtvätern auch die Beamten an­wesend. Sehr wohltuend wirkten die jun­­gen Damen in ihren weißen Sommerflei­­dern; die städtischen Diuinistinen, die sie in der Mitte der Lesselreihen, wie eine hell­­leuchtende Kette inmitten dem ernsten Schwarz der Herren plaziert hatten. Es war eine unmittelbare, herzhafte Stimmung, die . Unter der Einwirkung der die ganze Welt erschütternden Geschehnisse, wird alles in den Hintergrund gedrängt. Es gebe nichtsdesto weniger Momente, worüber wir nicht unbe­­merkt Hin­wegschreiten kannen und dürfen Sie gelangen zwar nicht zu angemessener äußer­­licher Geltung, ihre Wert wird aber umso mehr einer tieferen Würdigung teilhaftig. Wir gehen nicht gleichgültig über die zehnjährige Amts­­tätigkeit Euer Hochgeboren als Obergespan zur Tagesordnung über. Das zehnjährige Wirken und dessen Einfluß und Wirkung lassen wir in unserer Erinnerung wieder in ihrer Bier­­nesfaltigkeit aufleben. Wir sehen, wie Euer Hochgeboren aus dem Kreise der früheren Berufstätigkeit die Bürgertugenden mit sich herübergebracht und diesen Schoß treu bewacht und bewahrt haben. In der Doppelrolle ihrer Obergespangschaft bringen Sie stets ein unwohl­­wollendes Gefühl und verstehen den Sinn den Interessen dieser Stadt entgegen. Ihre gründ­­liche Befähigung, rasche Auffassung, große Er­­fahrungen gepaart mit der eindringlichen Er­ mwägung der Argumente gestalten die amtliche Berührung zu der angenehmsten. Mit Ihrem lebhaften Interesse für die öffentlichen Ange­­legenheiten suchen sie die Aufgabe ihrer Mission nicht so sehr in der Ausübung des Kontroll­­rechtes, als vielmehr in der Förderung der­­ Interessen und Zebensaufgaben unserer Stadt. Deshalb zollt Magistrat, Beamtenforus und ein jedes Mitglied de Munizipalausschusses die tiefempfundene Anerkennung. Namens dieser drei Faktoren bringe ich Euerer Hoch­­geboren die märmsten Glückwünsche dar, mit dem tiefinnersten Wunsche: Ihr hohes Amt noch lange und mit einem dem bisherigen gleichen Erfolge befleiden zu können. Nicht die vergangenen zehn Jahre, sondern die während dieser zehn Jahre erworbenen Verdienste Euer Hochgeboren wurden­­ seitens unseres gesalbten Königs mit der allergnädigsten Begleifung des Ritterkreuzes seines Leopoldg­­ordens entlohnt. Diese Auszeichnung erfüllt auch uns mit Freude, denn sie wurde einem Manne zuteil, unter dessen nachhaltiger Unter«­frügung wir ein Dezennium Hindusch Arm in Arm zum Wohle unseres DWaterlandes und unserer Stadt tätig waren. Da die Bestrebungen Euer Hochgeboren vom Erfolg gefrönt und diese auch Allerhöchsterorte voll gewürdigt werden, geben wir aus ehrlichen, aufrichtigen Herzen jenem Wunsche Ausdruck, welche mir­ in die drei­ Worte fassen: „ad multos annos“. Die brausenden Elfenrufe welche bei Be­­tretung des Situngssaales den Obergespan geleitet vom Magistrat empfangen haben, wiederholten sich bei Beenden der Anspra­­che des Bürgermeisters und erwecken — fest ist unsere Ueberzeugung — das mitempfin­­­dendste Echo in der ganzen Bürgerschaft. «"D»ie An­twor­t des Ob­ergespans. Unter großer Stille ergriff der Gefeierte das Wort zu einer Erwiederung und Ver­­dolmetschung des Danfes. Die ersten Güte, die den Lippen des Obergespans entrangen, waren von Ergriffenheit getragen und der Erinnerung gewidmet. Vor zwei Tagen wa­­ren es 10 Jahre­n führte er aus , als ich vor dem Munizipalausschuß­­dieser königli­­chen Freistadt erschienen war, um als ver­­fassungsmäßig ernannter Obergespan den Amtseid zu leisten. Diesen schweren, dennoch sehr­ leuc­htenden Tag könne er nie im Leben vergessen. Er habe Eid geleistet. Was er ver­­sprochen, habe er auch­ gehalten. Er habe da­­mals versprochen, seine Pflichten zu erfüllen, auch seine Rechte geltend machen, jedoch nie mit seinen Rechten Mißbrauch zu treiben. Die­­ses Gelübde habe er auch­ gehalten. Daß es so sein konnte, ist nut blos das eigene Ver­­dienst. Es ist auch­ das Verdienst der Bürger­­schaft Soprons und ihrer Repräsentanz, die seine Amtstätigkeit durch gegenseitiges Ver­­­­stehen erleichterten. Ihnen ist es zu verdan­­ken, daß er die Geldtendmachung solcher Rech­te, die vielleicht Mitverständnis­ hätten säen können, beiseite lassen konnte und die Auto­­nomie der Stadt blieb sogar von scheinba­­ren Verlegungen unberührt. In solchem Rahmen und in solchem Geist war es ihm gegönnt, seine Hauptätigkeit auf die Förde­­rung der Interessen der Stadt, und ihrer Bürgerschaft zu konzentrieren und wie der Herr Bürgermeister sehr treffend bemerkte, die Ausübung seines Kontrollrechtes auf ein Minimum zu reduzieren. Schulter an Schul­­ter in schönster Harmonie mit dem Stadtma­­aistrat sah er nur ein Ziel vor Augen: das Mahl der Stadt und die Verwirklichung die­­ses Zieles gemeinsam mit dem Maaistra: und Stadtvertretung war sein Beih­after Munich und leidenschaftlichstes Streben Umso mehr konnte er sich D diesem Chiges­ hingeben, weil er doch selbst sich als ein Bürger dieser Stadt fühle, deren Einwohner er seit 52 Jahren it. Seine Interesssien wa­ren ja demnach eins mit dieser Bürgerschaft in Jonar mit denen, deren Stammbaum tie­fer in dieser Erde wurzeln. Mit tiefer Liebe und Bewunderung ge­dachte der Obergespan der tapferen Göhn unserer Stadt, die draußen im Blutgerichtte dem Feind tragen und den heimatlichen Boden gegen fremde I­nvasion jhngen. Un­sere Söhne, ja unsere Väter (denn auch dies leitere befinden ji) bereits an der Front und fast in allen Kriegsorganisationen un fast bei allen Waffengattungen vertreten und sie bewähren ji in Erfüllung die Pflicht, als Männer, auf die wir mit Stol bauen künnen. Die braven Sopraner im el­de der Ehre geben Beispiel, wie man in das Vaterland srumpft und sie werden ge­meinsam mit den Tapferen aus andere Zandgebieten Teilhaber des großen glänzen­den Sieges werden, der einmal fomme muß, so wahr wie wir hier im Gaale jißen Er wisse nur zu wohl, daß das Teueriste üm Leben das Vertrauen und die Achtung de Mitbürger ist. Dieser Schat ist unerjeglich Menn aber zu dieser Achtung und Ehrin der Bürgerschaft no­ die künigliche Huld fi: gesellt, so ist diesses Bürgervertrauen no wertvoller, denn es erhält no­­ eine hohe­ Meihe; die Weihe seiner Richtigkeit. C’ Auszeichnung, die ihm der Monarch­ verlie wirft ihren Glanz auf diese Bürgerschaft. C fleht den Segen des Allmächtigen auf de greise gesalbte Haupt des Trägers der un­garischen Krone, auf daß er den ehrliche, nüglichen und dauernden­ Frieden erlebe. C dankt noch­ einmal für die ehrende Ovatio und wünscht aus vollem Herzen das mächt­ge Emerblühen dieser schönen Stadt. Diesen Worten unseres Regierungsvertr­eers folgten stürmische Beifallstundgebu­gen, welche sich nur allmälig legten.­­ Nach­ einer­­ fünfminütigen Pause war­ die Situng fortgeseßt. Bürgermeister Dr. Töpfer meldet, de no­ zwei Degen­h­änge auf das Programm­­ stellen sind: D­e bezügli­cher Ausschrotur ir­­ BR a Ra es FE I an ae as Base RES a Fe ec a ER a TIEREN OH za ee JR An j NE RN a --".--1.Ju1i-1916;., --.. . !«-«-.,:«.. «. »I.»..»..p«»—«,..«T·»,«...-»,.«

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