Oedenburger Zeitung, September 1916 (Jahrgang 48, nr. 201-225)

1916-09-01 / nr. 201

R­ TRETEN TE­EN AN Seite 2. Meldung über die Abberufung des rumänischen Gesandten in Sofia, Wien, 30 August. In diplomatischen Kreisen verlautete heute, daß der rumänische Gesandte in Sofia abberufen worden sei. Die türkische Kriegserklärung mıd Bulgarien. Die Nachrichten aus Sofia bestätigen den Eindruck den schon die Erklärung der Türkei, daß sie mit Deutschland und Bas­­rien den Krieg erkläre hervorgerufen hat. Die rumänischen Kriegsvorbereitungen. Berlin, 30. August. Die „V­olfische Zeitung“ meldet aus Genf: Die Lyoner „Progres“ meldet, die rumäni­­schen Kriegsvorbereitungen sind bereits weit vorgeschritten. Das Gebiet von Braila an der Donau wurde als Kriegszone erklärt. Neuerliche ruffihe Kriegsanleihe von zwei Milliarden. Aus Petersburg meldet man: Der Part hat den Finanzminister zur Aufnahme einer Anleihe von zwei Milliarden Rubel ermäch­­tigt unter den gleichen Bedingungen wie bei der bisherien Kriegsanleihe. ! Be­ ruflsche Truppen in Rumänien. ’ Die Geheimhaltung der Kriegserklärung Rumäniens. — Genf, 29. August. Eine vom Abteilungsvorstand des Rufa- zeiler Kriegsministeriums, Obersten Run- Doano, geleitete Militärmission war laut ei­­ner „­Matin“- Meldung seit Jahresfrist in Baris tätig, um die rumänische Armee mit­­ Kriegsmaterial, namentlich mit Flugzeu­­gen, zu verstehen. Dieses von französischen­­ and englischen Sabrfien gelieferte Material­­ wurde über Archangelsk nach Petersburg be­­f Tordert. Dem Mitarbeiter des Rariser „journal“ ‚erklärte der rumänische Gesandte Lahovary, daßs die Geheimhaltung der Kriegserklärung bis zum feßten Augenblick hauptsächlich­ den Absichten des Generalstabes entsprach,­ wel­­cher von einem Ueberraschungsangriff auf die Siebenbürger Pässe großen Erfolg er­­wartete. Lahovary fügte Hinzu,­­daß zur Stunde russische Truppen bereits auf rumä­­nischem Boden stehen. Keine Sivasionen. Zürich, 29. August. Der ehemalige Mini­­­­sterpräsident Barthau hielt eine Kriegs­­rede, in der er die Franzosen vor Illusionen warnte. Der Sieg, den die Entente für ji reklamiere, liege noch in weiterster Ferne. Zeit Anstrengungen und Opfer. in höchstem Maße seien erforderlich, um ihn zu erringen. Was bisher geschehen sei, könne nur als Ein­­leitung gelten. Die Hauptarbeit der Alliier­­ten beginne exit set. Barthon verglich Deutschland mit einem wilden Tier, das man nicht bändigen, sondern erschlagen miüsse, wolle man es­ unschädli machen. Flüchtlingszüge von der rumänischen Grenze. Budapest, 29. August. Heute mittags 5 Minuten nach 451 Uhr, a­­af dem Budape­­ster Meitbahnhofe der Siebenbürger Schnell­zug angekommen, der gestern Kronstadt ver­­lassen hat. Dieser Zug gehört zu den Flücht­­lingszügen, die die ungarischen Staatsbe­­hörden der Bevölkerung der Grenzstädte zur Verfügung gestellt haben, und auf denen die städtischen Gelder, Archive und andere Attentate auf Bahnen in Rumänien. Mien, 30. August. Die Kornelbn­kbein Rundschau“ meldet: Mie „Nowoje Wremja“ meldet, sind an verschiedenen rumänischen Bahnlinien At­­tentate auf Eisenbahnzüge verübt worden. Die Regierung hat derartige Anschläge unter Hochverratsbes­trafung gestellt. Einverleibung des Palazo di Venezia in den italienischen Kronsddat. Berlin, 30. August. Die Erpresserrespondenz meldet aus Ba­­sel: Der Schweizerischen Telegraphen-Infor­­mation wird aus Rom gemeldet. Ein fünig­­liches Dekret ordnet neben der bereits gemel­­deten Beschlagnahme des Palazzo di V­ene­­zia seine Einverleibung in den Kronshaß an, was Rumänien versprochen wurde. Berlin, 28. Aug. Telegr.-Union aus Am­­sterdam meldet: Die Gesandten Rußlands, Srankreichs und Englands haben in den fet­­ten Tagen mit Hochbruch gearbeitet, um Ru­­mänien aus seiner Neutralität zu reißen. Fast ununterbrochen fanden Beratungen mit Bratianu oder Vertrauensmännern statt, und wenn viele Unterredungen bis heute sein positives Ergebnis bezeitigt ha­­ben, so ist man in eingeweihten Kreisen doch davon unterrichtet, dag der Vertrag zwischen der Entente und Rumänien sofort abge­­schlossen würde, sobald Protianus Forderun­­gen für Die Hilfe Rumäniens angenommen werden sollten. Bratianıı verlangte außer der Bufomwina und Srebenbürgen auch in das ganze Banat, einen anaeb- Dir­tritt Serbiens und ein Stück­tea­­rabiens. Die Annahme, das Bratianu so weitgehend­ Forderungen stellte, nur weil er erwartete, daß sie ihm nicht be­­milligt werden und, daß er so aufs neue Grund zur­­ Verzögerung seines Eintrittes in den Krieg haben werde, hat sich demnach als hinfällig ermiejen. Die Entente hat al­­te Sorderungen Bratianus rackhaltlos zu er­­füllen wersprocen. Th­ron Rumänen bewohnten Die Hoffnungen Nenissios’. Berlin. 30. Muauit. Der Büttner meldet aus’ dem Hase: Aus Lonven wird berichtet: Nach einer Vb­erer Meldung der ‚„Quimes“ ge­­­­winnt in Handelstreifen die Heberzeugung­­ Raum, daß Venizelos in kurzer Zeit wieder seinen vorherrschenden Einfluß erlangen werde. Der serbische Ministerpräsident er­ Färte, daß Venizelos in seiner Unterre­­dung als seine Ansicht geäußert habe, Gries Henland werde bald den Weg zur Erxlan= auigung seiner nationalen Wünsche finden, in brüderlicher Liebe, gegenseitigem Ver­­tändnis und gegenseitiger selbstloser Unter­­tagung, auch vor Opfern nit zurüc­­kheuend sicher triumphieren wird und das unser Vaterland sowie unsere treuen Bun­­desgenossen in diesem ent jeglichen Weltkrie­­ge die Palme des ruhmvollen Sieges gewin­­nen werden. Die Generalversammlung nahm­ die vom Reichstagsabgeordneten Dr. Mihali im Namen der ungarischen Staatsbürger rumä­­nischer Muttergraphe abgegebene Er­klä­­rung der unverbrüchlichen Anhänglichkeit und Treue für Vaterland und Thron mit Begeisterung und DEM­BFUung zur Kennt­­nis, wertvolle Gegenstände Sicherheit gebracht wurden. von gestert in " ne " Erenbingn a 1. September 1916. POLhiEih, Loyalitätserklärung des Abgeord­­neten Dr. Mihali namens Der nngerländischen Rumänen. Budapest, 30. August. In der heutigen außerordentlichen Gene­­neralversammlung des K­omitats Szolnos- Dobota gab der Präsident der Nationalitä­­tenpartei Reichstagsabgeordneter Dr. Theo­­dor Mihali (Rumäne) eine Erklärung ab, welche folgendermaßen schließt: Mir­ erklären feierlich, daß D­iese neue Phase des Weltkrieges unser Verhalten, unsere bisherige traditionelle Treue und unsere unverbrüchliche Anhäng­­lichkeit zu Thron und Vaterland nicht er­­schüttert, ja uns zu no gesteigerter Erfül­­lung unserer bürgerlichen und BRERNERUDEN Pichten anspornt. Indem ich bitte, diese unsere zur Beruhi­gung­­ und Informierung unserer patrioten­­abgegebene Erklärung freund­lichst zur Kenntnis zu nehmen, drücke­ ich meine zweifellose und starre Ueberzeugung aus, daß au in die­ser neuen W Phase des Krieges unsere gerechte gemeinsame Sache Der Ungarische Krieg. it in vollem Gange. Infolge der­ Räumung beträchtlicher Gebiete in Siebenbürgen wur­­de da und Dort einige Unruhe verursacht; unter dem Einbruch der ersten Geschehnisse soll aber nicht geurteilt werden. Die Räu­­mung mußte eben erfolgen, jo man nicht eine Umfassung und ernstliche Bedrohung der exponierten Armeekörper riskieren wollte. Ein vollk­ommen freiwilliger Rückzug, nur vom Feinde erzwungen, sondern von der Bernunft der Heerführer diktiert, it Durch­ aus nichts, BEGGRN­­NDEN Mohl it es begreiflich, wie sehr uns jeder Quadratmeter siebenbürgischen Bodens teuer ist, wie jehr — jehr, der — zeitweili­­ge!— Verlust schmerzt.­­Gegen die Vernunft und die Notwendigkeit darf man aber nie Gefühle aufmarschi­eren lassen! Wir bemei­­nen jeden­­ Baumstammn, jeden Strauch, jeden Grashalm, an dem der eselste Verräter, Rus­mänien seine Horden vorüberziehen läßt. Aber laßt Euch in Geduld, Ihr Alle, Alle, die da Schluhzt und im Schmerz laut auf­­ihreit. Die Zeiten der s­trategischen­ N­ot­­wendigkeit werden vergehen und dann— — Einstweilen heift es in den vorausbe­­stimmten und vorauserwählten günstigen Verteidigungsstellungen auszuharren. Dies­­ wird bestimmt gelingen; gar seine Frage! Und wenn erst die wallachische Kröte das er­­ste brennende Gift ihrer Eiterrefretion ver­­braucht, haben wird, so — seien wir ge ‚ trost" — bleibt ihr der Stiefeltritt nicht er­­ilart. Und ihr breiter, anatichiger, efler Nicht der Soldatengeistes , Körper wird zertreten werden, herrlichen Maffen unferes­­­tt Rumänien würdin! Sinamiiden haben unsere deskri­der, die Türkei und wallachischen Räuber­n erklärt. Und die Heere dieser ehrlichen Bun- Bulgarien, dem ebenfalls den Krieg bei den Ber­­bundeten werden nicht ratlos jenseits Der Donau stehen bleiben!.. Den­ Schmerz über­winden, das­ müssen wir zunächst. Uns in Einipfeit und Liebe fallen und mit all unserer Kraft unser Hei­­ligtum verteidigen .­— unser liebes Heim — unser Vaterland! Alle Gegensäße lakt vers­teilen fein und wie ein Mann stelle sich die Nation auf den Verteidigungsfämmen der südöstlichen K­arpathen auf, dem Verräter ein unüberwindliches ‚Halt!“ anbietend! AT unsere Jungen, die da graußen füme nfen neaen den Schmählichsten Feind, Rus­mänien!, seien gesegnet. Des ganzen Landes Liebe und Dankbar­­keit steht an ihnen herüber. Sie sind heute nie Soldaten, die Soldaten dieses tau­­sendjährigen Reiches, das allen Fährnissen eh­er Jahrhunderte trobte und das niemals niedergerunaen werden kann. Denn aus= rotten. vernichten. ermorden: das geht nach den phnsischen Geseken. Aber eines geht nieht: benienen! Zu sterben ist heute jeder be=­­zweit. mehr denn jemals früher. Aber si­. er­­wehen feiner! Die Macht in Siebenbürgen steht — feid netrott! — Feit! von Hohlenbaum. patriotisches : Rom:­­ Die Uebernahmsabteilung des Kriegsfürsorgeamtes­­ (Ludapest, VL, Warst­uten 38.) bittet um Zichbeigaben

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