Oedenburger Zeitung, November 1916 (Jahrgang 48, nr. 252-276)

1916-11-01 / nr. 252

ESTER NERITTEE gr­EEE x ER ..­­.­­« EETTEEENT EREREEIEENSRTTHEE NTERTS ER > Staatssekretär Dr. Helfferich wies einge­­hend nach, da in Engaand und in Sranfreic shärfere Zensurbestimmungen bestehen, und betonte, daß in dem gewaltigen Kriege, wo mit allen Mitteln­­ gerungen werde, dem ‚freien Worte nicht der gleiche Speisraum wie in ruhigen Zeiten gegeben werden kann. Da der Reichskanzler wisse, daß er sich auf Das Bolt verlassen könne, hege er den Wunsch, die Einschränkung durch die Zensur auf das Mindestmaß zu besc­hränken, insbesondere einheitliche Bestimmungen durchzuführen. Der Staatssekretär hob hervor, daß auf dem Gebiete der auswärtigen Politik die Freiga­­be öffentlicher Auseinanderlegungen unmög­­lich sei, und kündigte die Herausgabe und Zusammenstellung der geltenden Zensurbe­­stimmungen an. Er hoffe, daß der Reichs­­kanzler bei den Bestrebungen nach einer ein­­­heitlichen Handhabung und dem Abbau der Zensur volles Verständnis bei den militäri­schen Instanzen finden werde, weil eine klare Kenntnis der Tatsache besteht, daß die deuts­­che Vreife, die durch den Krieg gestellten Finke in ausgezeichneter Weise erfüllt et. . « König Ferdinand unter dem Eindruck sei­­­ » ner Niederlagen. Malmd, 28. Oktober. König Ferdi­­nand von Rumänien ist in Sajiy eingetrof­­fen und hatte hier eine längere Besprechung mit der Königin, dem Kronprinzen und Bra=­­­tianu,. Ueber­ das Ergebnis der Unterredung verlautet nichts. 2 DEr König ist durc­­h die lekten Ereignisse sehr mitgenommen. Er scheint sehr gealtert und dankte müde und abgespannt für die ihm gebrachte Ovation. Die Siege in­ der Dobrudsch­a. Was wird aus B­ukarest 2­ ­"Bern,28.Oktober..Nach­dem alle seine Hilferufe das Schicksal Rumäniens nicht auf­­halten konnten,schreibt heute Herre me­­lancholisch über die Einnahme Konstan­­za.Man kann sich vorstellen,welche bittere moralische Wirkun­g dieser Sieg in Frank­­­reich und bei allen Verbündeten gehabt hat. Wag werden jetzt König Konstantin und mit ihm alle griechischen Neutralisten sagen? sich jedochi allems daran beschränkte!Aber wie sollen diesN­fjen und Maden­­Menn das Unglück Rumänen weiteren Schlägen, .‘jens widerstehen, nachdem­­ die einzige Ei­­senbahnlinie, die sie verproviantieren konn­­te, in Feindeshänden ist? Noch mehr in die­­ Armee Falkenhayns zu fürchten. Was wird aus Bufarest wenn die beiden Enden der deutschen Zange dort zusammentreffen? „Viele Leute fragen sich mit Entgegen, woher Deutschland und seine Verbündeten die In­­vasionsarmee hergenommen haben, die seit­ Rumänien bedroht, ‚eingesehen, daß die Taktik der „Heinen Rafe­­­­­te” dumm sei und es entblößt sehr geichtet ‘seine Defensivfronten, um gerade dort, wo einen entjeglichen­­ "Massenanprall zu konzentrieren. Heute ist Deutschland hat eben ‘es ihm nüßlich scheint, die rumänische Speisekammer: dieses Objekt. Der deutsche Generalstab gibt augenbliklich “den verbündeten Generalstäben eine schöne Lektion von Entfehrosfenheit und Offensiv­­e geist. Die Flucht der geflagenen Ruänen. N. Sofia, 29. Oktober. Die Verfolgung des geschlagenen Feindes in der Dobrudiha geschieht sehr rasch. Die fliehende Armee hat bereits die Linie Dit­owo -Rostibad = Cerfesta plava-Batabag überschritten. Die in zwei Teile gespaltenen feindlichen Streitkräfte suchen teils in Brai­­la, teils in Tulcea Zuflucht. Die Rumänen wenden sich mehr gegen die Donau, die Rus­­sen, gegen das Meer. Alle Anzeichen weisen darauf hin, da der Feind den Plan aufgegeben hat, sich in der Dobrudscha zu verteidigen. Der­ Feind hat ungeheuer viel Lebensmittel und Vorräte surüdoelassen unter anderem 30 ° Millionen Liter Petroleum und 27 Millionen Liter Benzin, die in die Hände der Gieger gefal­­ley­­ne. >. 5 ·--» Abflauen der russisch­en Operationen in. ;diesem J­ahre.« Stockholm.29. Oktober Auf Grund der Auffassung der militäri­­schen Autoritäten schreibt die,,Njetsch«,daß die Kriegsoperationen angesichts der unnün­­ftigen Jahreszeit in diesem Jahre abflauen werden, ‚besonders in der Gegend von Brae=­zany, Europatrift und Haliti, wie es schon die Sekten rujftigen Meldungen bewerten.. ".­ ­ N - Typhusepidemie in Butarest. . Being Mircea von Rumänien ertrankt. Genf, 28. Oktober. Nach einer Bakarester Meldung des „Petit Journal“ it Prinz Mircea, der jüngste Sohn des rumänischen Königspaares, an Syphus ertrankt. Die Epidemie wütet in der­ Stadt und im Um­­kreis. Die Lazarettfürsorge ist völlig unzug teichend.­us Raubkrieg, nit Unabhängigkeitskrieg. Amsterdam, 27. Oktober. „Allgemeen Han­­deleblad“ macht sich darüber Ichtig, daß As­­quith in seiner jüngsten Erklärung über Ru­­mänien im Unterhause sagte, die Rumänen kämpfen für ihre Unabhängigkeit. Rumänien jagt das Blatt, u­­m­ den Krieg gezogen, um zu rauben, und Bratianu hat sein Hehl dar­­aus gemacht. Er ist selbst daran schuld, wenn es ihm schlecht geht. Kein Mensch, am aller­­wenigsten Die Mittelmächte, haben Rumä­­nien gezwungen, Krieg zu führen. Im Schlafe überrascht. KB. London, 29. Oktober. „Daily Mail“ schreibt in einem Leitarti­­kel über das Seegefecht im Kanal unter dem Titel „Eine unwillkommene Nachricht“. Die Deutschen schnitten gut ab. Mir können nicht behaupen, daß wir mit dem Ausgang zufrie­­den sind. . ..Evening News«fagen in einem Artikel unter der Ueberschrift»Schläft Balfour?«: Wir wurden im Schlafe überrascht.­­ Politik. Das Jubiläum der Volkspartei. Die reichstägige Volkspartei hat in ihrer sonntägigen Konferenz beschlof­fen, ihr Ju­­biläum exit nach Wiedereröffnung des Abge­­ordnetenhauses zu begehen. Eine Deputation der Volfspartei erschien gestern nachmittag im Dunaudonger Friedhofe, um das Grab des Gründers der Partei, des Grafen Fer­­d­inand Zihy zu begränzen. Eine nach Tau­­senden zählende Wolfsmenge hatte sich zu der eier eingefunden; auch zahlreiche Mitglie­­der der Familie Zihn waren anwesend, da­­runter Graf Aladar Zihy. Den Kranz der Wolfspartei legte Brälat Johann Molnar in Begleitung einer tiefempfundenen, dem Ans denken­ des Grafen Ferdinand Zichy gewid­­meten Rede nieder. Klubs begründete Bestimmung und Vorstel­­lung beim Präsidium zu sümmern, sich oft so­­­­gar in benebeltem Zustande als ständige Lokal-Zeitung. Der Ausschub des Sopraner Kafına- Vereins hielt gestern unter Worfi des Direktors Hof­­rats Dr. v. Szilvasy eine starf besuchte Litung, in welcher solche Gegenstände ver­­handelt wurden, die besonders jene Mitglie­­der interessieren werden, die sie mehr Rechte arrogierten, als ihnen zusommt. Es handelt sich um die Sperrstunde Dieses vornehmsten Geselligkeits-Klubs Sopron’s. Man machte nämlich seit Einführung der 1 Uhr Sperre für alle Cafes und Restaurants die peinliche Mahrn­ehmung, daß viele „Spätzubettgeher“ nach der 1 Uhr-Sperre teils­ von­ Kasino-Mitgliedern eingeführt, ‚teils auch ohne ji um die im Statut Dieses k Eu N Kai u­m un m AR FT > Ku BE De # VRR a --«—­ m N­I­EN ER Klubbejugher aufspielten und durch ihr allzu­ lautes, mit der distinguierten Stille des Sa=­lonlebens kontrastierendes Benehmen Anstoß erregten. Die Kellner kamen in unangenehme Si­­tuation, wenn sie solche Nichtmitglieder nicht bedienen wollten. ‘ Um solc" peinlichen, der Würde des vor­­nehmsten Klubs abzäglichen Auftritten und Mitbräuchen mit der Mitgliedschaft ein für allemal ein Ende zu machen, beschloß der Ausschuß die 1 Uhr- Sperre auch für alle Kasino-Lokalitäten im Mirlfamkreis treten zu lassen. Dem Personal wurde der strenge Auftrag erteilt, seinem Mitgliede nac­ 1 Uhr irgend etwas zu verabfolgen und fei er wer er jei mit Eintritt der Sperrstunde die An­­wesenden zum Beh­asten des Klublokals zu ersuchen. Um Mitverständnissen vorzubeugen, sei hier nahpdrücklichst aufmerksam gemacht, daß seinem K­ajino-Mitglied das Recht des Ein­führens von Gästen strittig gemacht werden soll. Nur dürfe man die statutarischen und in honetter Gesellschhaft üblichen Umgangsfor­­men nicht aus dem Auge verlieren. Man muß eben als Mann des Kon ton willen, was man dem Brennpunkte der Soproner Elite schuldet. Wird jemand als Gast eingeführt, so hat er dies im aufliegenden Gästebuc)­h einzuschreiben und außerdem der Klub-Dire­­tion dies mündlich anzumelden und die Ein­­zuführenden vorzustellen.­­ Es sei dies hier deshalb im Nachdruch her­­vorgehoben, weil auch andere Stände der Gesellsschaft gegen die gute Sitte verstiegen. Die Kasino-Bibliothek steht seit langer Zeit nur einmal wöchentlich zur Verfügung. Viele beanstanden dies und wünschen die Re­­stituierung der früheren Gepflogenheit. Prof. BBröhle gab als Bibliothekar die Aufklä­­rung, daß die Nähe des zu einem Spital ums­gestalteten Rasinosaales den Besuch der Bib­­liothek Damen u. Kindern unmöglich macht. Er werde aber in der Bibliotheks-Kom­­mission die Frage des zweimaligen Öffnens der­ Bibliothek durch Heranziehung und Ho­­norierung von Studenten erwägen. Den Angestellten des Kasinos, Anton Gantner und Rummert werden für­­ die Dauer des Krieges 300, bezieh. 150 K als Teuierungsbeitrag votiert. Diese Summen gelten für ein Jahr. ««­­ "Et­g?sneuigkei­ t Auszeichnung Der König hat dem Hom­meshauptmann Kamill Agaházy,gewese­­nen­ Professor der Soproner Honvedoberreal­­schule,Schwiegersohn des verewigten städti­­schen Oberingenieurs Jos­ef Wälder fü­r tapferes Verhalten vor dem Feinde das Mi­­litärverdienstkreuz-Klasse m­it der Kriegs­­dekoration verliehen.­­ * Aurielpräsident Ludwig Thiering, als Kodifikator weit bekannt, hat — wie wir zu unserer Freude vernehmen — ich in Sop­­ron dauernd niedergelassen und hat geitern seinen Eintritt ins Soproner Kasino anges meldet. *: Todesfall. Geitern nachts 1510 Uhr ver­­schied hier der Königl­­ung. Karj trat Valentin von Estergar im 53 Lebensjahre. Der Verblichene, ein äußerst Teutjeliger Mann von vornehmem Charakter, wird von seiner Gattin geb. Erzsife Nagy von Bethlen­­falva und von seiner Ziehtochter Bösse Krausz betrauert. Die interimistische Bei­­legung erfolgt morgen Sonntag 14 Uhr nach Einsegnung in der­ Parentationshalle am neuen fath. Friedhofe. * König Nifitas Glüc und Ende. An ver­­steefter Stelle des „Matin“ findet ih Flein und bescheiden abgedruckt diese Meldung: „Seine Majestät der König von Montenegro hat mit seinem Hofe nunmehr seinen endgül­­tigen Mahnort genommen. Er befindet sic­h in­ der P­ariser Vorstadt Neuilly, Boulevard | Pistor Huae 58, in einer kleinen Villa. Die­­ Hofgarde besteht aus 18 Mann und 2 Offi­­­­zieren; sie ist in einem benachbarten Haufe | untergebracht. Die Bureaus und sonstigen | offiziellen Stellen der fömi­lich montehegri­­­­nischen Regierung werden demnächst ebenda= * febst eingerichtet werden.“ a NE I =

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