Oedenburger Zeitung, Mai 1917 (Jahrgang 49, nr. 99-122)

1917-05-01 / nr. 99

+ - Neunun­dvierzigster Jahrgang. ® »Pozifisches Taablaf Nr. 99. P­räan­merlationspreise: Für Zoko mit Bugellungine Hana : Ganzjährig 28 K,halbjährig 14 K, vierteljährig 7 K, monatlich 2K 5045 & ge ganzjährig 39 K, halbjährig 15 ° K, vierteljährig 7 K 50 K, monatlich 2K 70 hr gür Auswärts mit Popsendung: Ganzjährig 32 K,halbjährig 16 K, vierteljährig 8 K, monatlich 2X. 80h, mit Sonntagsbeilage ganzjährig 34 K, halbjährig 17 K, vierteljährig 8 K-50 h monatlich 3 K. Ein Exemplar 10 Heller. Inserate nimmt die Verwaltung der Debenburger Zeitung, Sopron, Szabenu 121 und sämtliche Annonzenerpeditionen, nach dem bestehenden Tarif­berect weder für die Form noch für de anhalt Versenf Ar. 25. att Sonntagsdelta Dienstag, 1. Mai 1917, entgegen Unverlangtem gesandte Manuskripte können nur gegen Portoersatz versu ncext werden Für Inserate übernimmt die Redakten keinerlei Verantwor­t Der König hat gesprochen und sein unantastbares Wort, geheiligt duch Ehrfurcht zu seiner erlauchten Per­­son, weist uns den Weg. Der König, un­­ser­­ allergnädigster Here und Gebieter, hat an seine Exzellenz, den Heren Minister­­präsidenten Grafen Stephan Tipa ein­­ Handschreiben gerichtet, in­­ welchem dem Wirken und der Arbeit, dem Geist und der Tat des­­­egierungschefs ein unver­­gängliches und nimmermehr zu verges­­sendes Denkmal gefegt wird Der Monarch anerkennt die kolonialen Verdienste der Regierung des Grafen Tipa und versichert ihn, wie seine sämtlichen Kabinettsmitglie­­der seines vollkommenen Vertrauens. In seinem allerhöchsten Handschreiben gibt Sr. Meajestät Weisungen an den Herrn Regierungspräsidenten ; der Umstand, daß das Handschreiben des Königs vom Ministerpräsidenten kontra sig­­niert ist, bemweist, daß die vom König er­­wünschten Neuerungen sich durchaus mit den politischen Grundlagen des­ Grafen­­ Tipa deden. Die verfassungsmäßigen Um­­stände erhärten die absolute Heftigkeit des­­ Grafen Tipa und seiner Regierung. In erlatanter Weise zeigt das Huld­­volle Handschreiben St. Majestät, daß die von der Opposition ausgestreuten Gerüchte über einen bevorstehenden Regierungs­­­wechsel völlig frei aus der Luft gegriffen sind. Steinerlei Moment deutet darauf hin, als ob auch nur der zeitweilige Glaube an einen Systemmechsel begründet gewesen wäre. Der Wuns war wieder einmal der Rater des Gedankens... Der bemerkenswerteste Parsus im königlichen Handschreiben ist wohl die Fest­­stellung Sr. Majestät, daß sich aus aller­­höchheit seinen den Oppositionsführern gemähr­­ten Audienzen keinerlei Ursache ergab, das Vertrauen dem Kabinett des Grafen Tipa zu entziehen. Und das spricht Bände. Das Kesseltreiben der Parteien gegen den jegigen Negierungschef erlitt durchaus Schiffbruch! Graf Tipa Hat selbst den Oppositionsführern die Möglichkeit ver­schafft, bei Sr. Majestät vorstellig werden zu­ können. Die Führer der Minderheit haben gewiß alles,was ihr Herz bedrückte, dem Monarchen dargetan. Und der König stellt dem Grafen Fifa, nach Anhörung aller Für und Wider, das unendlich be­­deutsame Handschreiben mit der Versiche­­rung seines­ Vertrauens, aus. Die Oppositionslegenden zerflattern im Sturm der Wirklichkeit. Von der Täu­­schung bis zur Selbsttäuschung hat die Deinderheit alle Bhd­en durchgemacht. Nun hat sie die Antwort von allerhöchster Stelle erhalten. Die Neuerungen, die Sr. Majestät Bumse befiehlt, sind durchaus nicht der­­artig, daß sie auch nur im Entferntesten mit den­ einzemnen Agitationsideen der Opposition verglichen­­ werden könnten. Ihr bleibt nicht einmal der eine Triumph, sie hätte wenigstens etwas durch ihr ge­waltsames Spiel durchgequetscht. Die Negierung des Grafen Ticha hat sich als gut und vertrauenswürdig erw­ie­­sen; — und al vor dem h­öchsten Forum, dem erlauchten Herrscher, blieb sie im nämlichen Lichte Harer Pflichterfüllung. Das Handschreiben unseres Könige an den Grafen. Tißa ist ein Historisches Dokument, welches ein­ fürs allemal Schein und Wirk­lichkeit zugunsten der voll­ommenen Wahr­­heit unterscheidet: Und die Regierung des Grafen Tifa hat va Bertrauen Sr. Majestät des Königs. —­v­a Engländer drang in das von uns als Vor­­stellung belegte Arleuz, in Oppy, bei Savrelle und Roeug ein; da traf in der Gegenangrif unserer Infanterie ! Im harten Ringen Mann gegen Maan wurde der Feind getrorfen, stel­­lenweise über unsere alten Linien hinaus, die bis auf Arteur sämtlich wieder in unserer Hand sind. Südlich der Scarpeniederung tobte gleiche falls erbitterter Kampf. In den zericgoffenen Stellungen trabten unsere braven Truppen mehrmaligem Ansturm; auch­ dort sind oft die­­ englischen Angriffe gescheitert. Auf den Flügeln des Schlachtfeldes brachen die feindlichen 2 griffwellen schon im Vernichtungsfeuer unse­rer Artillerie zusammen. Die Verluste der Engländer sind wieder außergewöhnlich schwer. Der 28. April it ein neuer Ohrentag unserer Infanterie, die, kraftvoll geführt und trefflic unterstüßt durch die Schweizer­ und Sir Baffen, sich der Größe ihrer Aufgab­en bewachsen zeigte! Bei den anderen Imeen der Westfront, auch am der Aigne und im de Champagne, sowie im Osten und auf­­ dem Balkan ist die Gesamtlage unverändert. w Kari, Rn. = ch RD RER G­EIER a EN TAN KA RE TREE herr Deuerle Nachrichten. (Bon unjerem Korreipondenterr.) Der Kampf im Westen, Berlin, 29. Amtlich. Schwerstes Trommel­­feuer, vor Tagesanbruch auf der ganzen Front von Bens bis Ducant liegend, leitete am 28. April die Schlacht ein, von der die Engländer nun zum dritten Male die Durchbrechung der deutschen Linien bei Arcas erhofften. Bis Mittag war der große Kampf entschieden; er­­ endete mit einer schweren Niederlage Englands . Beim Hellerswerden folgten der sprungreise vergelegten Wand von Stahl, Staub, Gas und Rauch, die englischen Sturmkolonnen in einer Front­ von etwa 30 Kilometer Breite. Die Wucht des feindlichen Stoßes nördlich der Scarpe richtete sich gegen unsere Stellungen von Acheville bis Aoeur; dort entbrannte die Schlacht zu außerordentlicher Heftigkeit. Der EHER 2 Kar HN nz % t­eure Ha­hn , ar fI if ,«­s.-.—«..««.-.-..kcx--.««7-.«.-.-.’: 4 f .. . . ..., Pu » l ».-.»««-.««s... O-..j1-’.-.-.k.«y--. 3 - 5 Keine Maifeier in Deutschland, ‚Drahtmeldung nneres Wiener­­ Korrespondenten, Wien, 29. Im Gegenzug zu den Mitteilungen der ® ner „Arbeiter Zeitung”wonach die deutsche österreichischen und ungarischen Sozialdemokra­­ten beschlossen haben, zur Befundung der Friedensbereitschaft den 1. Mai durch Arbeits­­ruhe zu feiern, teilt der deutsc­he sozia­lemokratische Parteivorstand , daß die deutschen Arbeiter auch in Diesen Fahre wie in den beiden vorhergehenden auf die Arbeitzrubhe am 1. Mai ver­zichten, ebenso wie dies die englische, franz­ösische und russische Arbeiterschaft beichtoffen be Dieser Nachträgliche Beschluß des deutschen Parteivorstandes und der deutsschen Lant­schaften ist ersichtlich, auf den Wunsch der deu­tschen Regierung zurückzuführen, die eine Ar­­beitsvorstellung, namentlich in der Munition­industrie selbst für bloß, 20 Stunden fr­ie­­dentlich hält. Wie der Vorstand in seinem Aufruf weiter mitteilt, werden die Arbeiter von unverantwortlichen Agitatoren Durch Verteilung von Flugblättern zu dem „politischen Demon­­strationsstreif“ PEN Die sozialdemokra­­tische Parteileitung weist scharf auf das Vers­chwerfliche dieses Treibens hin und zerschneidet das Tuch zwischen fi und jenen Clement­­en, die im gegenwärtigen Wagenbli mit solchen Gewaltmitteln zu arbeiten versuchen. Gleichzei­­tig weist sie­ darauf Hin, daß auch­ die ur der Arbeitsgemeinschaft zur Zeit einen Streit aus politischen Gründen ablehnen. Allerdin­g­s tut die sozialdemokratische Minderheit nichts, um die Streitbewegung zu verhüten. Nach die­­ser Ermahnung an die Arbeiter folgt ein Aufr­­uf an die Regierung, in dem Die sofortige Einführung der vollen Eing­­erechtigung in Staat, Reich und Gemeinde für alle Volksge­­nossen gefordert wird, sowie das ANBEINEUS Wahlrecht für die Frauen. dee;­­ . » 3b <

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