Oedenburger Zeitung, Mai 1917 (Jahrgang 49, nr. 99-122)

1917-05-01 / nr. 99

)».I.h».-sz«i»»»f»«sps -:««.k.." s - 885.000 Tonnen im März « -versenk­t.« «»-5.711.000 feitz b­egibt eine Mhtmeldung unserer Wiener D-Korresspondenten. . — »Wien,29. Im Monat März sind nach endgültiger Fest­­stellungs insgesamt 450 Handelsschiffe mit­­ 885.000 Bruttoregistertonnen durch kriegerische Maßnahmen der Zentralmächte vernichtet wor­­den. Davon sind 345 feindliche Schiffe mit 689.000 Bruttoregistertonnen. Von diesen sind­­ 535.500 Bruttoregistertonnen englisch. Ferner wurden­ 6 Schiffe, darunter 3 feindliche, mit insgesamt 39.500 Bruttoregistertonnen schwer s­chädigt, deren Schiffsraum auf längere Zeit für den Handelsverkehr ausfällt. Seit Kriegs­­beginn bis 31. März 1917 sind damit und unter Hinzurechnung der im Laufe des sechten­­ Vierteljahres nachträglich bekannt gewordenen Kriegsverluste 5.711.000 Bruttoregistertonnen feindlichen Handelsschiffsraumes verloren ge­­gangen. Davon sind 4,370.500 Bruttoregisterz­onen englisch: sie sind 23 °, der englischen Gesamttonnage der Heimatsflotte zu Anfang des Krieges. — Die Reise des bayrischen Ak­­­a aiserpräsidenten nach Wien, x ‚Zur Reise des bayrischen Ministerpräsidenten Grafen Hertling nach Wien veröffentlicht die­­ „München-Augsburger Abendzeitung“ einen längeren Aufjag, worin es heißt: Wie Die Dinge heute liegen, muß die Neffe des bayri­­schen Ministerpräsidenten nach Wien selbstver­­bric hochpolitischen Charakter haben. Dan darf nicht vergefsen daß Graf Hertling, nicht­­ nur der erste Minister in Bayern, sondern auch der Vorsiehende­ des Bundesratsausschusses für auswärtige Angelegenheiten ist, der gerade im Weltkrieg eine große Rolle gespielt hat. Das Programm des Wiener Aufenthaltes des Gra­­fen Hertling umfaßt vor allem eine Audienz e in Sarenburg bei Kaiser Karl und eine Zusam­­­menkunft mit dem Dimnister des Aeußern Gra­­fen Gzernin. Seitdem Graf Gzernin in München _ war haben sich meltostitische Ereignisse von Hoher Bedeutung ereignet. Die legten Erklärungen der Wiener Re­­­gierung zur russischen Neuorientierung und ihre Friedensbestrebungen haben eigentlich­ die Bahn zu Friedensverhandlungen freigemacht. Wie FR Ezernin vor einigen Wochen in München die Zusicherung geben konnte, daß Einigkeit in allen Fragen gemeinsamer Natur herrsche, so wird auch das Resultat des Wiener Besuches des Grafen Hertling sein: Einigkeit und Zu­­sammengehörigkeit bis zum siegreichen Ende. Heute wurde Graf Hertling von Sr. Ma­­­jestät, König Karl, in längerer, besonderer Audienz empfangen. A­ u­f Tann­­Die vorläufige Regierung hat einen Aufruf verbreitet, in dem sie jagt, da Brot die einzige Rettung Rußlands ist. Im­ ganzen Lande werden Bauernversammlungen abgehal­­ten, in denen eine angemessene Verteilung des Landes gefordert wird. Die Bauern verlangen, daß alles Land, das die Großgrundbefiger nicht selbst bebauen, ihnen sofort zur vorüber­­gehenden Verwendung überlassen wird. Die Bauern sind den Großgrundbefisern feindlich gesinnt. So wurde auf einer Bauernversamm­­lung in Odessa gesagt, daß die Juden fortan Freunde und Brüder der Bauern­ sein sollen. Alle jubelten dem Sprecher zu, und die Menge fang „Ehrju­us it auferstanden“. Die euffischen Bauern bilden Sonderrepubliken, Amsterdam 29. „,Morningpost“ berichtet aus Metersburg, daß die Anzahl der von der ront zurückeh­­­­renden Abordnungen so groß geworden sei, daß Maßnahmen zur Einschränkung getroffen­­ wer­­den müssen. Aus verschiedenen Gouverne­­ments kommen Nachrichten von Bauernunruhen, die teilweise zur Errichtung seiner Sonder­­­republiken führten. Agitatoren sind in ganz­­ Rußland eifrig tätig.­­ Alles mnweist darauf Hin, daß es dringend nötig ist, die Konstituiren de­r Versammlung so schnell als möglich zusammen­­­zubringen. Der Petersburger Berichterstatter des „Times“ meldet: Die Gefahr für Rußland liegt augenblicklich nicht in den Treibereien Lenins und der Sozialisten, sondern’ in den Überraschungen, die die Masse der Bauern bereiten könne. Die Agrarunruhen, die in eie­­nigen Gourvernements ausgebrochen sind, neh­­men einen immer ernsteren Charakter an. Daily News­ melden aus Petersburg: Wie zu erwarten war, hat die Revolution auf dem­­ Flachen­ Lande alle agrarische Fragen wieder ist ans Tageslicht gebracht.Trotz der­ Bildung k;Von Nahrungsmittelkomissionembrecher­ Ilich stettmynden sauernbegreiflich zu mas­chen,daß die Land­frage nicht geregelt werden Unzufriedene, — Schmeigt! Die Last der Kriegsjahre Hat manches har­­te Nahgrat gebrochen, — und noch mehr ge­­beugt. Viele, sehr viele hat die endlose Rei­­he von Siegen und M Waffentaten wieder em­­porgerichtet. Aber die Unzufriedenheit, das Nimmerfatte, das Mikmutige, — das alles fordert immer wieder von neuem Opfer. Sie lasten auf der Allgemeinheit. Es fehlt da und dort. Gewiß. Wer woll­­te das leugnen? Niemand! Dies und jenes ist teuer geworden, wo teurer, — uner­­schwinglich. Manches ist gar nicht zu Haben. Materielle und piokische Schmerzen quä­­len ganze Nationen. Darf da denn der eein­­zelne nur an­fi denken ? Kaum ! Es ist seltsam, die Soldaten, die Edkpfeiler des grossen Lattenhauses ‚Hagen nie. Sie willen in diesem Kampf auf Sein und Nicht­­sein muß alles andere vergessen, verziehen werden, — und nur der eine Gedankten muß uns beseelen , durchhalten ! Es ist das Zau­­berwort, mit dem bisher alle menschlichen Anforderungen an allen Fronten erfüllt und ertragen wurden. Eine übermächtige Mehrheit von Feinden umgibt uns, sdros­­selt die Gurgel ab; — es heißt den Ring aus Stahl und Eisen und Hak zu sprengen. Alle für einen, Einer für alle! Nur so geht es zum siegreichen Frieden.. Die militärische Lage ist durchaus gefestigt. Was Deutschland unter treuer Verbündeter, im Westen vor­­bringt,das ist mehr als jemals Menschen zu erstürmen gewagt hätten. Es ist die Apo­­theose des menschgewordenen Einheitsgedan­­kens eines Nierenwolfes. In Ost und West, in Nord und Süd, — überall die­ sichere militärische Lage, die Gewißheit des Erfol­­ges. Keine­ einzige wunde Stelle. Jeder Mann Scharf am Auslug, am Bosten. — Man soll das bei uns im Hinterland nicht vergessen ! Es hat immer Nörgler gegeben und wird immer Unzufriedene geben. Das­­ liegt schon einmal im Mieren der Dinge. Aber nun it einmal notwendig geworden, allen Mikmutigen zu jagen, daß es endlich an der Zeit ist, zu­­cchweigen und die Ertrawurst für­ bessere Tage, nach dem Kriege, aufzuhe­­ben ! So viele darben und leiden! Und ‚es it seltsam, daß meist jene am häufigsten nörgeln und mießmachen, die dazu am we­­nigsten Ursache haben, — denen eben nur irgend eine Bequemlichkeit aus früheren Tagen abgeht. Das soll, — mehr no: — das muß anders werden ! _ Die militärische Lage filtert das Durch­­halten gegen alle Feinde,­ sie ist Die Gewähr des Sieges. Das Hinterland muß sich fügen. Was jene Zahllosen tun, die stündlich und täglich ihr Leben riskieren, — das zu voll­­bringen muß auch den Nörglern im Hinter­­„surte Zeiten machen wir mit. Es ist no­ immer nit das schlimm=­ste! Es künnte no ärger sein,— wie etwa im Deutschen Reiche. Wir leben dagegen wahrhaftig wie im Schlaraffenland! Mögen sich das die vielen wegen Heinlichen Ga­­ben Unzufriedenen vor Augen führen. Mie viel mehr leidet das Deutsche Reicht Sa, sogar österreich. — wie viel schlechter it es daran als wir ! Und doc jene halten dur. So dürften auch wir nit an allem etwas auszujegen haben ! Bessere Zeiten werden kommen, — die neue Ernte ist au nicht mehr allzuferne. Geduld und Fertig­­keit ! Durchhalten, mit einem Wort. es der Unzufriedene fehndet sich selbst und sei­­nen Mitbürgern, denn er verdirbt die zuver­­sichtliche Laune. Und jeder Nörgler stört zehn Zufriedenen die Ruhe... Der Sieg ist unser. Dessen sind wir uns alle Har, voll und ausnahmslos bewußt. Die Arbeit an der Front möge nicht dur die Laune im Hinterland gestört werden. Es ist nun einmal so, wie es eben i­; es heißt sich fügen, sie der schweren Zeit mann­­haft gewachsen zeigen und durchzuhalten, bis zum siegreichen Frieden ! « Unzufriedene,—bitte,—schweigt! ­­land gelingen. , # i­m­ 3 . «-.»,-.--.-1».-«»s« ’v. 9. ‚=:2: 2:2:32­ 2:2:2:2:2:27212:73:27 Tageswenigkeiten, * Die Dedenburger Zeitung und der 1. Mai. Mit Berücsichtigung der für morgen, ‚Dienstag, den 1. Maid. 3. angeregten Arbeits­­pause, wird auch unser Blatt morgen nicht erscheinen. Die nächte Nummer der Oedenburger Zeitung erscheint daher Mitttwoch, den 2. d. M. im gewohnten Umfange, zur gewohnten Zeit. * Die Sanken und Sparkassen und der 1. Mai. Wie wir erfahren, haben die Sop­­roner Banken und Geldinstitute einhellig be­­schlossen, morgen, Dienstag, den 1. Wai, ihre Lokalitäten und Schalter für jeglichen Ber­­ehr geschlossen zu halten. * Zentralausschuß des Komitates. Heute vormittags hielt der Zentralausshug des Komitates unter dem Berlife des Herrn Bizegespans von Hajas seine Litung ab. Es wurde die Liste der stimmberechtigten Abgeordnetenwähler ad interim fertigge­­stellt. Diese provisorische Liste wird in den Gemeinden zur öffentlichen Einsichtnahme angebracht werden. Gegen ihren Inhalt füh­­nen Einwendungen erhoben und vorgebracht werden. Das Referat der Situng führte Herr Dr. Högyeszy.­­ «Das Wetter weist eine höchst erfreuliche Veränderung aus!Warmer Sonnenschein —blauer Himmelszelt...Der Frühling ist da.Hoffentlich nicht nur zu kurzem Besucher Morgens­chon war die Temperatur ge­­genüber den Vortagen bedeutend höher, die Qudsilberfäule ging sprunghaft empor. — Die Vegetation zeigt rapide Fortschritte und überall in den Anlagen haben die Sonnen­­strahlen leuchtendes Grün hervorgezaubert... * Soproner Zentralmolkerei - Genoffen­­shaft teilt Ihren p. t. Kunden mit, dab ihre Erklärungen, wonach sie die Weiterlieferung der pastorisierten Flaschenmilch au dan wünschen, wenn der Preis derselben gegen dem jenigen mit 6 Heller teurer wird, zum städt. Magistratsamte eingegeben­­­urden mit der Bitte, das Magistratsamt möge die diesbezüig­­l­e Erlaubnis beim Dorfzägos Közelelmezeft Hivatal einholen. Die Erlaubnis hängt einzig auch von der Eingabe des Magistrates ab, denn wenn die Eingabe nicht, oder nicht nach Dobigem verfaßt wird, sind wir gezwungen, dem Verlauf der T Flaschenmilch einzustellem. if

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