Oedenburger Zeitung, Dezember 1918 (Jahrgang 50, nr. 278-301)

1918-12-01 / nr. 278

« BEE RE De TE TERN ‚ zeite 2.­­ Hungersnot in Death. In Berlin wurde über die Gesundheitsver­­hältnisse der Bevölkerung beraten. Die zuger­­zogenen “Aerzte konstatierten einstimmig, daß ss diese von Zag zu Tag verschlimmern. Da die beurige Fechtung ganz ungenügend war, it der Ausbruc­h einer Hungersnot unver­­m­üdlich, so nicht ehestens Lebensmittel und­ Futter für das Vieh in größeren Mengen ein­­geführt werden. Die Blockade gegen Dentfiland bleibt ‚ aufregterhalten. ‘Die ‚Times‘ dementiert die Gerüchte über Aufhebung der Blockade. Davon fünne erst nach Unterfertigung eines gerechten Friedens durch Deutschland die Rede sein. Die Nach­­richten über drohende Hungersnot ‚seien mit­­ Vorbehalt aufzunehmen. Die Abdankung Kaiser ilhelms. Kaiser Wilhelm II. bet in einer staats­­rechtlich einwandfreien Urkunde auf die Rechte an der Krone Preußens und der damit ver­­bundenen deu­tschen K­aierkrone verzichtet. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: .Ich verzitte­te durch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preußens und Die damit verbundenen Rechte an der­en Kaiserkrone. Zugleich entbinde­n ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preußens, sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des preußischen Heeres und der Trup­­pen der Bundeskontingente bes Treueides, den sie mir als ihren Kaisser, König und obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, daß sie bis zur Neuordnung des Teur­­ischen Reiches den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anar­­chie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu zwiügen. Urkundlich unter unserer höchst eigenhändigen regsheid und beigedructem faiserlichen In­­iegel Gegeben Amerongen, den 28. November 1918. (Gez.:) Wilhelm.­­ ee 2 Beitung, ‘ Der Komitats-Nationalrat. BVorgestern kamen die Vertreter der Bezirke unseres Komitates zusammen und organisierten das Exekutivkomitee der Komitats-National­­rates. Es wurden folgende in das Komitee aufgenommen: Bezirk Csorna, Nemeth Gyula, Farad,­­Bilovits Fitvan, Csorna, Vasvari Fitvan, Bodonhely, Perza Ferenc, Rabatamäzi. Bezirk Kapupár: Bauer Fozses,­­ Fertözzentmissög, Detvög Lajog, Györő, Düri Di­klös, Mihályi, Füzi András, Kapudar, Be­­zit Esepreg: „Lugovits H, Meriih II., Dimödd, Horvä­t %., Richter in’ Egepreg, Ba­­raljai Jane, Geresch, Bezirk Felsöpulya, Merfid Wartin, Großmwarasdorf, Kelemen Mihaly, Unterpullendorf, Payer Fözses, So­­prongzentmärton, Dr. Csupor Ferenc, Ober­­pullendorf, Bezirk Nagymarton: Pinezich 3, Fram­öndolasd, Matti B., Nagymarton, Suchard Fojef, Nagymarton. Bezirk Kismar­­ton: Kugler A., Szentmargitbánya, Bayer 3özpef, Fertöleheregyháza, Piller József, D3z­­lop, Kath Iöz8ei, Sopron. Berif Sopron: Scholg Dedön, Agfalva, Farkag Ferenc, Binnye, Karner József, Receny, Bucher Yözsef, Yertürakos, Reuter A., ALSO-­peterfa. Dann legte eine überaus lebhafte und be­­zeichnende Debatte ein. M. Unger verlangte,­­ man möge einen separaten, deutschen Volferat bilden. Die Verhandlung selbst zeige ja genü­­gend, daß es unmöglich sei, jeden Saß unga­­tisch und deutlich herzusagen. Auch sind die Wünsche und Ansichten andere. , Man einigte sich darin, daß unter dem Präsi­­dium des Dr. Talos, der bei allen Parteien die gleiche Achtung geniest, ein gemeinsamer Nationalrat bestehe, dessen Mitglieder sich dann unter Leitung der zu­m wählenden Vize­­präsidenten zu einem ungarischen, deutschen, eventuell auch kroatischen Nationalrat abson­­dern, in gemeinsamen Angelegenheiten aber gemeinsam beraten. Die erste Ligung findet Dien­tag, am 2. Dezember statt, allı wo dann ein bestän­­diger Tag bestimmt­ wird. Damit schien die Aufgabe erfüllt, die Beratung erledigt zu sein. Da aber viele Höchst wichtige Angelegenheiten dringend zu erledigen sind und andere auch gehörig vorbereitet vor das Komitee gelangen sollen, wurde beschlossen, sofort tüchtige Arbeit zu verrichten und seinen Tag ungenügt ver­­gehen lassen. Die erste Hauptsache ist Geld.­­ Die Einwohner des Komitates sollen ersucht werden, für den Komitats- Nationalrat Beiträge zu­ spenden. Kassier ist: €. Nitsinger, Di­­rektor. Die Kosten der Volksvertreter s sollen vergütet werden. — Auf Antrag des Notars KRarner kamen die wichtigsten Gegenstände zur Tagesordnung.. Nach gründlicher Bespre­­ung einigte man sich darin, daß das einzige und sicherste Mittel zur Herstellung und Auf­­rechterhaltung der Ordnung die ordentliche Versorgung der Bevölkerung, sei. Es Dürfe nicht vorkommen, daß wir ein Bergnwert haben und unsere Kohle von anderstwo zugemiejen, aber nicht geliefert wird, daß wir große­ Leder­fabriken haben, die den Bedarf mehrerer Komi­­tate decken künnten, aber nicht dürfen. Ebenso steht e8 mit Zuder. Das VBetroleum würde Wir werden e3 selbst holen, wenn e3 sein muß, mit Wacı­­bechefung. Es tauchte auch die Befürchtung auf, dab aus den Ländern der Judenpogrome (Galizien, Rumänien) viele Juden zu uns ein­­wandern werden, was­s durch Nationalgarden verhindert werden muß. Im allen diesen dringenden Fragen hat sich unter Führung des­­ Präsidenten Dr.­Talos eine Deputation schon gestern nach Budapest begeben, um den betreffenden Ministern zu melden,­­daß Ordnung, Ruhe und Sicherheit nur durch befriedigende Lösung dieser Fragen zu erreichen und zu bewahren sei. Eine stän­­dige Kanzlei, geleitet wird im Kleinen Komitatssaal aufrechterhalten, wo die nö­igen Aufklärungen auf alle Untus­chen während den Ymtzstunden erteilt werden. Das Zelephon wird eingeführt, ‚angerieten, aber nicht geliefert. Von Josef Kranig, 2­­ 1. Dezember 1918, die gegenwärtige Staatsform ten­­denzielse­r Bewertungen gemacht haben sol. Das Presipterium hat auf Grund des Manu­skriptes der Predigt und der Anklage mehrerer Presdpter, die im der Kirche anwesend waren, konstatiert, daß der Nationalrat irrig in­­formiert wurde, weil die ald. tendenziels bezeichneten Ausdrüche infolge eines idieöbe­­züglichen Aufrufes der Regierung und des Bischofs gegen die Bolschewis'siche Strömung gerichtet waren und dachaus nicht gegen die Regierung und das Volf, welcher Umstand auf daraus erhellt, daß Pfarrer Biermann nach beendigter Predigt die Regierung in das Ge­­­bet einschließend, auf diese Gottes Segen er­­flehte. Hieber hat das P­re­sbyterium auch­ er­­lärt, daß ihm im Sinne der Autonomie das Recht und Die Pflicht zusteht, darüber zu wachen, daß die Predigten von patriotischen und­­ evangelischen Geiste durchdrungen und frei vom­ jeder politischen Tendenz gehalten werden, und daß er diesem seinem Nechte im etwa sich ergebenden Fall auch in» Zukunft ‚und ohne äußere Beeinflussung Geltung ver­­schaffen würde. « Ueber Antrag des Presbyters Wagner Zsigahoit das Presbyterium Pfarrer Zier­­mann­ sein ungeteiltes Vertrauen auch protosolarisch zum Ausdruck gebracht. Das Sopraner evang. Presbyterium hat in seiner Situng die patriotischen Erör­­terungen des Borfigenden, Gemeindeimspeftors Dr. Zergenpi, über die gegenwärtige Staats­­formn mit Begeisterung entgegengenommen und zugleich in Vertretung der ev. Kirchengemeinde die Erklärung abgegeben, daß es bereit ist, im­ Dienste des Nationalrates für die Aufrechter­­haltung der Ordnung und des Friedens nach Kräften mitzuwirken. Mit gleicher patriotischer Begeisterung gab er ferner die einhellige Er­­lärung ab, dem Vaterlande fest und uner­­schütterlich treu zu bleiben und faßte im Ans­­chlufse hieran, bezüglich der Unterrichts­­sprache der ev. Rolfsschule einstimmig den Beschluß. Die durch dein­ Konvent vor Jahr­ getroffene Veifügung, wonach: Die Schüler bei Beendigung der sechs Klassen in den Besiß der deutschen und­ der vaterländischen Sprache gelangen sollen, aufrecht zu halten. In derselben Sagung kam auch die Zuschrift des hiesigen Nationalrates zur Verhandlung, in welcher die Aufmerksamkeit des Presby­­teriums darauf gelenkt wird, daß Herr Pfarrer Ziermann in seiner am 12. November abe ‚gehaltenen ungarischen Predigt angeblich gegen ‚zehnten Die Umtriebe des grünen Saders in Sparskö (Hornstein). Laut vorliegenden Berichten ist es der Gen­­darmerie bisher nicht­­ gelungen, den noch immer andauernden Umtrieben des grünen­­ Kaders in Szarvfö (Hornstein), Bezirk Kiß­­­marton, ein Ende zu machen. &3 scheint nun­­mehr, daß auch die Bewohner selbst, die die Raubzüge bisher mehr oder minder gebilligt hatten, diese schon satt bekamen, denn gestern wurden von den Ortsinsassen die beiden Haupt­­rädelsführer, Szinopacz und ein zweiter Bandenführer, festgenommen und der Gen­­darmerie in Zajtaujfalu übergeben. Der amtliche Ausweis über die vom grünen­ Kader angerichteten Verwüstungen liegt bereits vor.‘­&8 wurden von der Herrschaft Pagen­­hofer, Zuderfabrikant in Czinfalva, fortge­­führt: ein dreijähriger Stier, 18 Stück Schweine, 11 Stud­enten, 185­­ Kilogramm Weizen, 170 Kilogramm Korn, 80 Kilogramm Gerste und 200 Kilogramm Mais. — Dem Landwirt Rudolf Szironacz in Szarbfö wurden weg­­genommen 150 Kilogramm Korn und 100 Kilo­­gramm Weizen. Von der durchreisenden Frau Alexander Brud aus Wien sehr viele Kleider. Dann wurde ein zweitesmal die Bapenhofer­­sche Herrschaft aufgesucht und wieder 50 Stüc Schweine geraubt. Geplündert wurden die Gez­­ischäfte der Kaufleute Adolf Fürst und Mar Windholz. Der Wert der geraubten Gegen­­stände beziffert sich auf Hundertsiebzig­­tausend Kronen. Dann wurden in Szarviö selbst Schweine und andere Tiere in­ legter Zeit in größerer Anzahl gewaltsam den de­­­sigeen abgenommen. Eine Patrouille der Lastauffaller (Neufelder) Gendarmerie begegnete mehreren bewaffneten Miitgliedern des grünen Kaders beim Wild­­frevel im Walde. Kaum erblickten sie die Gen­­darmen, al sie auch s­chon auf sie feuerten. Die Gendarmen erwiderten und zwangen die Wildfuügen zum NRüczuge. Diese kamen aber bald mit 30 bewaffneten, grünen Kader­mit­­gliedern zurück, wora­uf die Gendarmen den Prag räumen mußten. »« —­­­­­­­­­­­ Parfümerie Matyds Galatik ‚Septen, Szechenyiter 20, sagt 353. ] Beste Einkaufsquelle für Weihnachts- und Neu­­jahrsgeschenke in feinsten Parfümeriewaren.­­ Reichhaltiges Lager in Manicüre-Kasetten, fe­nen Bürsten, Kämmen u. s. Toiletteartikeln. | . Dir Angeegeet Guten Schörner’s im­ Nationalrat. In oben­ abgehaltener Situng des Natio­­nalrates wurden jeirend des Schauspielerrates JAaper und Szalöty als Mitglieder beru­­fen. Die Resignation 0.3 Lehrers Kdth und Vizegespans Hajas diente zur Kenntnis. Neue Mitglieder wurden DObergespan Dr. Aus Buda­­der Los von ungarn-Bewegung Johann Hadl und Anton Hermann entsendet. — Ueber die eventuelle Freilassung des Wr -Neustädter Sultan Schörner referierte Dr. Strider. Die Angelegenheit wurde vom menschlichen _­­ Standpunkte behandelt, es fiel sein Wort Des peit wurden nach Wertung­­en zur Bekämpfung ‚Mesterházy und Dr. Eber. LAY 5 von mern —— Pe

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