Oedenburger Zeitung, November 1921 (Jahrgang 53, nr. 248-272)

1921-11-25 / nr. 268

. Schelmen-Is­otten­vermpeåliptss spieehmssesiäilledvosnleistende­. httseittesliulimssslesedtttileis uneins Aktiengeselulseflues Okleidesrtilchter.Herumtasten-J­­eit.268·( ı Unabhängiges politisches Tagblatt für alle Stände Verwaltung: Bedenburg, Denkplatz 56 Anzeigen und Abonnements werden in unserer Verwaltung, Denkplatz 16 und in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. T Fernsprecher Mr. 6 und 19 EEE ETTIE) Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 50 RK, '/,jährlic 150 K, t/s jährlich 300 K, ganzjährig 600 K frei ins Baus gestellt. Freitag, Den 25. November 1921. 58%. Jahrgang. Einzelnummer 53K Wetterleuchten? Mephistopheles­:Ich bin der Geist, der stets verneint! (Faust, 1. Zeil.) . Die am Mittwoch tagende ungarische Na­­tionalversammlung hat den erwarteten stürmigen Verlauf genommen. Sie stand im Zeichen des S Kampfes gegen die Re­­gierung, denn sie wurde gegen deren Willen auf das durch 30 Uinterschriften bezeugte Verlangen der Opposition einberufen. Als Redner dieser Gruppe sprach Ab­­geordneter Raffay. Er sprac, über alles, warum die Einberufung der Nationalver­­sammlung nötig wurde, über die west­­ungarische Frage, über die Königsfrage, über die innere Politik, über die Arbeiter­­frage und über die am Königsputsch be­­teiligten Abgeordneten. Er war eine aus­­führlige, eindringliche, offene, unbarm­­herzige, Schonungslose Rede. Und ihr End­­urteil war: die Regierung hat im jeden einzelnen Punkte versagt. Man ist gewohnt, daß eine Opposition, besonders dann, wenn sie lange schweigen mußte, sich gerne alle vom Herzen redet,­ wenn sie einmal Gelegenheit zu reden hat. Seine derart abfällige Kritik über eine Re­­gierung, wie gestern, ist aber selten geübt worden. Der Umstand, daß sie überhaupt in dieser­­­eise gehalten werden konnte, ohne den allerihhärfsten Widerstand zu finden, beweist, daß viel an ihr berechtigt war. Sie schießt­ aber in manchen Punkten über das Ziel hinaus und ihre Bedeutung wird dadurch auf das richtige Peaß ge­bracht, daß die Nationalversammlung den­­noch den Antrag des Ministerpräsidenten auf Befragung annahm. Die Erkenntnis, daß bei einer derart mit Zündstoffen ge­­schwängerten Atmosphäre ein gedeihlicher Verlauf der Tagung nicht zu erwarten war, scheint doch die Mehrzahl erfüllt zu haben und geht an an dem Abschwächungs­­antrag des in letter Zeit hart angegriffenen Grafen Apponyi hervor, der wohl seine Beftagung, aber immerhin die Grörterung allgemein politischer Fragen ausgeschaltet wissen wollte. So sehr die Rede Nafjaya Beachtung verdient, da sie fast allem Ausdruck gibt, worüber weite reife mit der Regierung nicht übereinsti­mmen, sie geht, wie gesagt, manchmal zu weit. Das Venediger Ab­­kommen war zum Beispiel, wie auch Graf Bethlen in seiner Erwiderung betonte, un­­zweifelhaft ein Erfolg der ungarischen Standpunkte in der westungarischen An­­gelegenheit und seine Niederlage, wie Raffay 8 Darstelt.e Auch der Angriff wegen Schaffung der im Vertrag von Trianon vorgesehenen Armee ist unberechtigt. Die ungarische Regierung war ja durch die Entente aufgefordert worden, die Umbildung vorzunehmen. Vor allem aber war die Rede negativ. Kritik allein, ohne neue Wege zu weile, ist immer unproduktiv. Der ist ein Schlechter Arzt, der nur mit scharfem Messer die fransen Stellen im Körper aufzeigt, der auf schneidet und nicht heilt. Eine gerechte, ungbdringende Kritik muß auch Die Ver­ fündigung mit dem Gegner suchen, um­­ der Sache willen. Die Rede Raffays lang wie eine Scharfe Kampfansage und­ läßt vermuten, daß die von Bethlen und dem ganzen Bolt gewünschte Beilegung der Kinfe und Schaffung einer arbeitenden Einheits­­front, nit so nahe ist, wie man de »­»39ptkmisten glauben.­ ­ Bei der Lüfung der Krise­ schrie nicht Barn,De SB. Budapest. MA. Nov. Wie Graf Stefan Bethlen gestern abends im Klub der Christlichnationalen selbst mitteilte, wird er heute vom Reise­verweser den Y Auftrag erhal­­ten,das neue Kabinett au bil­­den. In einer vertraulichen Konferenz­­ mit den Ministern Bass, Hegyes, Kalmin.a. erklärte Graf Bethlen, dag­er­th nach erfolgter Defianierung vorerst mit den Parteiführern und nach­­der mit den Parteien selbst in Verbin­dung sehen und dann exit das Kabinett bilden werde, wenn die Parteien seinem Programm zugestimmt haben. Im der Konferenz wurde Graf Bethlen be­fragt, wie sich das Schiesal des Grafen Andrassy in nächster Zukunft ge­­stalten werde und ob er sich nicht für die Freilassung der verhafteten Politi­­fer einießen wolle. Er antwortete, daß er in der peinlichen Lage dieser Politi­­fer wohl bewußt sei und nicht abgeneigt wäre, ihre Enthaftung zu veranlassen, d­och fühne er angesichts der Volfsstim­­mung,in dieser Richtung nichts unter­­nehmen. Man würde darin eine Be­­günstigung der Grafen er­bliden. Minister Bass äußerte sich dahin, dass bis Mitte nächhster Woche das Ka­­binett ernannt und si der Nationalhei­­­­­ denburger Je...:xga".) sammlung bereits vorgestelt haben dürfte. Dies wäre umso wünschenswer­­ter, als die bekannten Immunitätsfälle einer dringlichen Erledigung harren. In der Kleinwirtepartei versammel­­ten si­che Mitglieder ebenfalls zu einer Konferenz. Minister Szabo wollte ih noch am Vorabend der Designierung des Ministerpräsidenten von der Hal­­tung seiner Partei vergewissern. Stefan Rubiner und Minister Tomcse­­nyi sprachen js für eineseinheit­­liche Regierungspartei aus. In der Unnabhängigkeitspartei fand unter Borsig Desider Abrahams eine Versammlung statt, in der unter anderen Alexander Giehmwein, der ehemalige Minister Franz Nagy und Graf Theodor Batthbyanyi das Mort ergriffen. Lekterer meinte, Graf Bethlen habe si­cur seine In­­fonsequenz auf allen Gebieten der Boliti­ das Rehr verwirft, das neue Kabinett zu bilden. Redner trat schließ­­lich auch für ein wirtschaftliches Bünd­­nis mit Rosen ein. V­i­tor Droz3dy erörterte hierauf die Prinzipien der un­­abhängigen Kleinlandwirtepartei und sprach von der Zensur, die auf die Ente] willung der Politik und des Wirt­­schaftslebens l ähmend wirfe. Lärmszenen in der Stadtrepräsentanz (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Budapest, 24..Nov. Anläßlic­her gestrigen Generalversammlung der Hauptstadt kam es während der Nede ded Bankdirektord Anton Eber, der über die Großbanken sprach, zu für mischen Szenen. Die Christlichiogralen machten während der Nebe Ebers den Ziwischenruf, sie winden­ die Großbanken zertrümmern, worauf der Stadtrepräsentant Marcel Baracza ant­­wortete: , „Demagogische Bande!” Die Christlichsozialen stürmten hierauf auf Ba­­racd ein, der mit verschränkten Armen auf seinem Plage stehen blieb. Seine Bartei­­genossen umringten ihn jedoch und schüßten ihn vor tätlichen Angriffen. Unter großem Lärm wurde die Sikung suspendiert und Barach wegen Beleidigung der General. Die Versammlung versammlung bestraft, mußte vertagt werden. | | Das zufriedene Königspaar. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Baris, 4. Nov. König Karl und seine Gemahlin haben si über das Klima, die Schönheit und Einrichtungen der Insel Madeira entzückt geäußert. Eine gewisse­­ Unannehmlicheit bereitet ihnen­ nur der Umstand, Da s­ie zufolge der­ plößlichen Abreise nicht genügend mit Kleidern versehen, und das ihre Kinder wo nicht bei ihnen sind. Die Verteidiger der Rarlistenführer. (Drahtbericht der „Debenburger Zettung“.) Budapest 24. Nov. Als Ver­­teidiger für die verhafteten Rolitifer sind bisher nominiert worden: Univer­­sitätsprofessor Dr. Alfred Dobeshall für den Grafen Julius Andrasigg, Dr. Nikolaus Zboray für Edmund Beniczty, Universitätsprofessor Dr. Raul Angyal für den Grafen Anton Sigray, Dr. Wilhelm Bazsonyi für Dr. Gustach Graf und Dr. Karl Bontha für Stefan Rafonffy. N­achwehen u Königsputsches. (Drahtbericht der „Debenburger Zeitung“.) Budapest, 24. Nov. Der Abgeordnete Julius Gömbd3 hat dem Führer der österreichischen legitimisten Obersten Gustav Wolff zum Duell herausgefordert wegen der scharfen Angriffe, die der Iegtere gegen GömbdS wegen seiner Stellungnahme zur Zeit de Königsputsches gerichtet hatte. Die Bevollmächigten des Abgeordneten Gömbös sind Husarenrittmeister Geza Braum­ von Belatin und Grek­ionsrat Tibor von Eckhardt, die dem Obersten Wolff telegraphisch das Verlangen nach ritterlicher Genugtuung übermittelt haben, am Bortorojfe. SB. Portoroje, 24. Nov. Die Konferenz wurde gestern abgeschlossen. Es wurde der Bericht des Eisenbahn­­ausschusses­­ vorgelegt, sodann sprachen die Vertreter sämtlicher Delegationen. Der ungarische Delegierte von Szitopgfy ergriff das Wort, um die rühmensnwerte Initiative des ame­­rikanischen Delegierten Smith und die Bedeutung der Konferenz zu würdigen. Er führte aus, daßs das hier geschaffene MWerf besonders dann an Bedeutung ge­­­winnen werde, wenn die einzelnen Staaten dessen Anregungen mit gleichem Ernst aufgreifen und in Wirklichkeit umsehen werden. Er drückte den Groß­­mächten, sowie dem Vizepräsidenten den Dann der Konferenzteilnehmer aus. SB. Bartoroje, 24. Nov. Gestern vormittags suhten die Mitglieder der ungarischen Delegation unter Führung des Delegationssekretärs Emil von Walter den Führer der ungari­­schen Delegation Staatssekretär Dr. Tii­bor von Szitovsfy auf und dankten ihm für die aufopfernde Arbeit, die er durch seine, dem ungarischen Staate zur Ehre gereichende Leitung der Delegation vollbracht habe. Die Tagesordnung der Plenariigung umfahte folgende Bunfte: Authentifizierung des Protokolls, Be­­richtigungsantrag der tibehischen De­­legation zu dem volkswirtschaftlichen Protokoll und Bericht des Eissenbahn­­­­ausschusses. S­ ee te RES Dre­x

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