Oedenburger Zeitung, 1923. Januar (Jahrgang 55, nr. 1-24)
1923-01-31 / nr. 24
& der Hauszins zum 1. Geber. En aktuelles Thema zum Hauszinsquartal. Dedenburg, 30. Jänner. . gebühren im laufenden Jahre Interesse darauf aufmerksam nachdem seit der am 1. August des Varjahres ins Leben getretenen Wohnungsverordnung seine neueren Verordnungen erlassen wurden, ft für das laufende Februarquartal der am 1. November des Vorjahres fällig getretene (gezahlte) Zins zu entrichten. Obss der Prozenttag der Stellenändert, hängt von den Bedekungsbedürfnisen ab, welche der Staats- und Stadthaushalt aufweisen werden. Solange aber die Höhe der laufenden Nebengebühren nicht festgestellt ist, sind sie laut &A. XXII vom Jahre 1920 nach der Tetten Bemessung zu entrichten. Das heißt also, daß am 1. Februar der Mieter denselben Zins und dieselben Nebengebühren zu entzisten hat, wie gm. 1: %prodember Des-Bonniahre. Die Hausbefiger werden in eigenstem gemacht, den Zins nie mit den Nebengebühren zusammen in einer Summe, sondern den reinen 3ı1n3 Stets separat zu bestimmen. Meistens heißt es zum Beispiel Zins und Nebengebühren „alles in allem” 10.000 K. In diesem Falle ist es unmöglich, zu berechnen, wieviel der reine Zins beträgt und wieviel einzeln s und ziffermäßig auf die Nebengebühren entfällt. Die Folge ist dann, Dak der Hausbefißer nach den vollen 10.009 RK. besteuert wird, da die steuerfreien Nebengebühren von der Steuerbasis nur dann in Abzug kommen, wenn diese im Hauszinsbogen spezifiziert angeführt werden. Heißt es aber zum Beispiel reiner Zins 6000 K und außerdem die geweglichen Nebengebühren, so wird die Berechnung der letteren, solche die richtige Ausfüllung des Hauszinsbogens auf keinerlei Schmierigkeiten stoßen und die Besteuerung wird nur nach den 6000 K reinen Zins erfolgen, obohl der Besiter auch die (einzeln und ziffermäßig angeführten) Nebengebühren einhebt. &3 liegt aber auch im Untresse des Mieters, daß der reine Zins stets separat festgefeßt sei, denn in dem Schalle, wenn fi der Prozentfuß der Nebengebühren ändert, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, festzustellen, um wieviel der Mister mehr oder weniger zu entrichten hat, wenn die Nebengebühren schon im Zinse inbegriffen sind. Bleiben wir bei obigem Beispiele: Zins „alles in allem“ 10.000 K und nehmen wir an, daß die Hauszinskelfer von 29 Prozent auf 10 Prozent ermäßigt werden. Wer kann sich berechnen, um wieviel der Mieter weniger zu entrichten hat? Kontroversen zwischen Hausherr und Partei sind dann unausbleiblich! Seit e3 aber nach obigem Beispiel: reiner Zins 6000 K und außerden die asehlichen Nebengebühren, so wird jedermann leicht ausrechnen können, daß bei 20 Prozent Hauszinskelfer 1200 K, bei 10 Konzent aber nur 600 K zu entrichten sind. Der Prozentrat der Nebengebühren ist einstweilen folgender: Syreebitsagen rächen von ı1 bis ı2 über " hieDIUCIisnmaausemmus Msasqesssemeisepmnest « Istsanissen-Ida e Einzeinummer Gelangt mit Ausnahme von Sonn-u.Feiertag an jedem Tag umls Uhr(7 Uhrnachmittags)zur Ausgabe. , so RK Bezugspreise: Monatlich 200, ",jährlich 600 K frei ins Haus gestellt. Einzelnummer: Wochentags 10,Sonntags 12. Mittwoch, den 31. Jänner 1923. Az. 24. 3 Verwaltung: Ordenbure, Beäkslaiz a6 m waren Staliekal Grabmmade 72 Anzeigen und Abonnements werden Mr unterer Verwaltung, Behkplatz 35 und Engriemsen, Teralgsecher Br. 6 und 19 2 EEE EITHER Einzelnummer 1OoR 5. Jahrgang. Inter Frankreichs Gerwaltherrschaft. | Berfhärfter V Belagerungszustand im Nuhrgebiet. — Woalfengetwalt gegen jede Agitation! (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”) SB. Effen, 30. Jänner, General Degoutte hat in einer neuen Verordnung den verschärften Belagerungszustand über das Ruhrgebiet verhängt. Der Verkehr auf den Straßen ist von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens, bis auf die von den Bewegungsbehörden bewilligten Ausnahmen, verboten. Die Verordnung wird heute durch den Polizeipräsidenten veröffentlicht werden. Begründet wird diese Maßnahme mit den Hindernissen, die der Ingenieur und Kontrollommission durch die deutschen Beamten in den Weg gelegt werden. Gegen jede Agitation der Post- und Eisenbahnbeamten wird mit Waffengewalt vorgegangen werden. Ausdehnung der Bewegung im Falle eines Generalstreits ! SB. Bari, 30. Jänner. Nach der „Chicago Tribune” werden die französischen Irhnen an der Nuhr weiter vorrücken, imem der Generelreff im Nuhrgebiet zur Tatsache werden sollte. In diesem Falle würden wahrscheinlic Wesel, Hamm Barmen und Elberfeld beseßt werden. a Ein deutscher Arbeiter erschofsen‘! SB. Berlin, 30. Sinner. Der „Berliner Lokalanzeiger” meldet aus Trier: Ein aus einer Wirtschaft heraustretender Arbeiter wurde von einem marossanischen Soldaten erschossen Die Erregung in der Bevölkerung über diesen Bortal ist sehr groß. Die Lage hat innerhalb der lebten 24 Stunden eine wesentliche Verscharfung erfahren. Die Bestimmungen des Belagerungszustandes wurden verschärft, so daß sämtliche Xofale um 10 Uhr abends geschlossen werden müssen. VM Weitere Verhaftungen ! SB. Effen, 30. Jänner. Infolge des Eingreifens der französischen Behörden sind weitere Eisenbahnstrecken von den Eisenbahnern stillgelegt worden. In Dortmund wurden wieder mehrere Eisenbahnbeamte verhaftet; in Mühlheim wurden die Leiter des Finanzamtes und des Zollamtes verhaftet. In Redlinghausen wurde der Oberbürgermeister verhaftet und ausgemiesen.. In Hörde umstellte eine Kompagnie französischer Soldaten mit mehreren Panzerautos das Borstamt. Eine Abteilung Krangofen drang in die Wohnung des Oberpostrates ein und verhaftete ihn um 4 Uhr früh aus dem Bette. E83 wurde ihm verweigert, si von seiner Familie zur verabschieden. Attentat auf Das englische Königsbaar! EB London, 30. Jänner. Ein Invalide versuchte gestern ein Attentat gegen König Georg V., als dieser mit der Königin aus Sandringham zurückkehrte. Der Invalide mollte sie mit seiner Krüde auf das Herrshherpaar stürzen, Schulleute ergriffen ihn jedoch in einer Entfernung von einigen Metern von den Majestäten. Der Attentäter wurde sofort zur Untersuchung seines Geisteszustandes in ein Krankenhaus gebracht. Das Herrscherpaar seßte nach diesem Vorfall seinen Weg ruhig fort. Ein nerbenfranter Invalide. SB. London, 30. Jänner. Der Invalide, der ein Attentat auf das Königspaar versuchte, heißt Abraham. Nach seiner Verhaftung gab er an, daß er bloß mit dem Herrscherpaar habe sprechen wollen und seineswegs beabsichtigte, eine drohende Haltung einzunehmen. Der Attentäter leidet an einer Nerpenrg die er sich im Kriege zugezogen ast. —ee; En Blutige Zusammenstöbe in Gperiest 44 Personen verlegt, &B. Eperjes, 30. Jänner. Se Sternvormittag fand eine Versammlung der slowakischen Volfspartei statt, an der die Abgeordneten Hlinfa, Yuriga und Onderfo und Senator Klimfo teilnahmen. Nach der Rede des Abgeordneten Hlinfa kam es zu Zusammenstößen zwischen den Anhängern der Volfspartei und der Opposition, im deren Verlauf 4 Personen, darunter vier schwer, verlegt wurden. Der Polizeikommissär löste die Versammlung auf. Gegen den Senator Alimfo, sowie wegen die Abgeordneten Hlinfe und Juriga wurde wegen Beleidigung des Präsidenten der Republik die Strafanzeige erstattet. 1. Nerarische Mietzinspartizipierung: 60 Prozent des 1917er Zinses. 2. Erhöhte ärariiche Mietzinspartizipierung (über 60 Prozent)ist nur durch jene Parteien zu entrichten, deren Zins am 1. August des Vorjahres um mehr als das Viefache des 1917er Zinses erhöht wurde. Wieviel diese Gebühr De= trägt, ist aus den im städtischen Steueramte aufliegenden Reaitern ersichtlic. 3. Hauszinsheller und Kehrichtung- 1 . fuhrgebühr:je 70 Prozent Dass-Zinses2.Ae1«arifche Mietzinspartivom 1.November 1921 Vinsdor der Vierfachen Erhöhungsrespektive 1917ersk.HaNI.:z«zin1st·eller Zins mit 95 Prozent Erhöhung). 4. Hausmeistergeld: 6 Prozent vom Zinse des 1. November 1926 «(1917 ein Zins mit 35 Prozent Erhöhung). War der vierteljährige ins am 1. November 1917 beispielsweise mit 250 K festgefeßt, so stieg er am 1. November 1920 um 30 ’Prozent, auf 338 K, am 1. November 1921 um weitere 60 Prozent auf 488 K .und beträgt ab 1. August 1922 das Vierfehe, das ist 1000 K. €, werden demnach am 1. Februar zu entrichten sein: Benefch und die ungarische Bolitit. SB. Prag, 30. Jänner. Minister des Heufers Dr. Benef wird heute im Ausschuß für auswärtige Eingelegenheiten des Abgeordnetenhauses ein ausführliches Erpofe über die auswärtige Situation erstatten. Den größten Teil des Erpofes nimmt die durch die französische Bewegung des Ruhrgebietes veschaffene Lage ein. Dr. Benesh wird an über Die Entwicklung der ungarischen Politik sprechen, „Gas“ — eingestellt! SB. Prag, 30. Jänner. Die Tageszeitung „Cas“, die angeblich dem Außenminister Dr. Benesh nahestehen soll, hat gestern ihr Erscheinen eingestellt. Sie wird demnächst als Wochenblatt erscheinen. Einigung in der Bodenreformfragne. SB. Budapest, 30. Jänner. Die Verhandlungen der Regierung mit dem aus Mitgliedern der verschiedenen Parteien gebildeten Bodenreformblod haben dazu geführt, daß der Aderbauminister die Fertigstellung einer Novelle zum Bodenrefomgefeg in Aussicht gestell hat. Gestern fand in dieser Angelegenheit eine Besprechung statt, die zur einer Einigung über sämtliche Bunfte der Denksgrift des Bodenreformblods führte, insbesondere in der Frage der Anspruchsberechtigung, solche darin, daß die auf Grund der Bodenreform zu schaffenden Resigkategorien einer [iberalen Behandlung zugeführt werden, an Duell auf der Straße. Budapest, 30. Jänner. Gesterr vormittags hat der 23jährige,frühere Oberleutnant Karl Eplary den 7 jährigen Prokuristen der Filiale der Wienerommerzialbank Andreas Friewaldßfy auf der Straße insultiert. Beide zogen ihre N Revolver, es wurden Schüffe gemeichielt, bis Friewald&fH, von einer Kurgel ins Herz getroffen, zusammenbesh und kurz darauf starb. Der Täter wurde verhaftet. Er gab an, daß es ich um eine ritterliche ifngelegendheit gehandelt habe. “a % »J, It! F . . . at RN ER B » «:«·«"s«« « re ae seeee , nk et Reide I . ni et en a ET"