Oedenburger Zeitung, Juni 1938 (Jahrgang 71, nr. 122-144)

1938-06-01 / nr. 122

Tr - TE TEE ZECHE EEE Seite 2. — Nr. 122. LOKALBERICHT Sopron, 31. Mai. Evang. Biihof D. Bela Kapi, der zur Erholung in der Plattenjeegegend. weilte, alt nach Gydr zurüdgefehrt. Karl Brandl gejtorben. Nah langem, fchwerem Leiden ift am 30. Mai der in unjerer Stadt wohlbefannte und beliebte Gutsverwalter von Untenhof-Schattendorf Karl Brand! — dejlen Sohn fürzlid) verjchieden ift — im Alter von 63 Iahren geitorben. Die Beerdigung des Verbliche­­nen, Dejien früher Tod allgemein betvaus ert wird, findet Mittwodh, den 1. Juni, 4 Uhr nachmittags, im fath. Friedhof jtatt. Bom Komitat. In der Gemeinde Völ­­csej, Romitat Sopron, hat Gräfin Dionys S;ehenyi anläfih des Gudhariitie jhen Rongrejjes 170 arme Leute mit Spei­­fen verjorgt. — Im Szany ijt der Bande mann Georg Nagy, 56 Sahre alt, wäh­­rend der Heimfehr vom Felde einem Herz: Ihlage erlegen. Sm Rahmen des Eudarijtiiden Kon­­grejjes in Budapeit fanden auch mehrere Verjammlungen und Konferenzen ber Eipervantiften ftatt; unter den Nednern befand fi audh Der hiefige Bürgerjhul­­direftor Iohenn Felföldy. Die Kegelllubs unjerer Stadt Haben kürzlich den Klubtampf um den Wander­­pofal ausgetragen und mun jeßte der Einzelwettfampf ein, .welher auf der Kegelbahn im FranzRiis-Gafthaus aus: getragen wird. Zeahnatelier, Betöfi-Sändor-ter 2, Tel. 169. Moderner Zahn-Erjaß, Brüden, Kronen, Plomben, Zahnziehen. NRedu: zierte, Konfurrenzloje Preile. Schebet Dtto, Staatlich geprüfter Dentift. Herrliche Schlafzimmer im MÖBELHAUS Värkerület Jöna 11—13. Ein guter Standpuntt ift es, zum Photographieren nur die beiten Materia- Hien zu verwenden. Deshalb ijt die Hauptiache, immer nur bei ganz verläß­­lien Firmen einzukaufen. Ws jolde empfiehlt fih jowohl für Apparate, wie für Zubehör, Platten, Filme, Papiere, Lade ujw. die Drogerie Franz Müller, Grabenrunde Nr. 52. Langjährige Erfahrung, Taf männiihe Beratung und größtmögliäites Entgegentommen.+ Telephon Nr. 246. Ehemitalien, Löjungen, Städtisches Lichts spielfheater Telephon 424 Bom 30. bis 31. Mei, Montag— Dienstag: Rojalie Ein Rauch von Schönheit und Mufit! — Regie: MW. ©. Ban Dyfe (Regilfeur von „Roje Marie“). Hauptrollen: E, Nelion, €. Powell, 3. Hajmafiy, Beiprogramm:! Bopeye und Die 40 Räuber und Tönende Mohenihau. Iugendfreil Tägih nur zwei Boritellungen: Montag 5 und 159 Ahr; Dienstag %7 Uhr. “ EEE TEE Sadenburger Jeitung ET LEEREN »..-1---"—T«J..«­­ Heldengedentfeit in Anfalva-Ugendorf Mie alljährlich, jo wurde am vergan­­genen Sonntag Pas Heldengedächtnisfeit auch in- unjerer Gemeinde wieder mit be= jonderer Wärme gefeiert. In der neunten Morgenitunde 309g Die Gemeinde, voran die Leventejugend, der Beteranenverein, die beiden Gejangvereine und die Worjte­­bung unter den Klängen der Mufiftapelle und mit ihren Fahnen in die ewangelilche Kirche, wo ein Gevädhtnisgottesdienit jtattfand, der mit der Nationalhymne be­­endet wurde. Won dort aus begab jich die ganze Gemeinde zu Dem wor der Kirche er­­rihteten Heldendenfmal, um Das eine Abteilung der Grenzwahe Chrenaufitel­­fung nahm und die Schuljugend Spalier itand. Nah dem Ablingen Des ungaris schen Credos trug der Männergejangver­­ein „Qiederitrauß“ einen ITrauerdhor vor, worauf Genior Edmund Sholß die großzügige, ergreifende und die Zuhörer begeilternde Feitrede hielt. Hierauf legten Drtsrihter Michael Sieg! mit ein paar warmen Morten im Namen der Gemeinde, DOffiztersitellvertreter Edmund Tölgye­­ji mamens der Grenzwahe Kränze auf das Ehrenmal nieder. Mit einem Chor­­gelang Des Männergejangvereins „Mor: genröte“ und einer Defilterung por dem Denfmal wurde das Ihöne Feit beendet. Bei KRopfichmerzen und Schwindelan: fällen, hervorgerufen Dur trägen und harten Stuhlgang, it es amwedmäßig, abends ein halbes Glas und früh nüchtern die gleiche Menge natürlihen „Franze Sojej“-Bitterwallers zu trinfen. Fragen Sie Ihren Arzt! Sunlights-Andenten. Qaut den. Ralen­­dermahern hat jeder Monat jein bejon­­deres Zeichen: den Widder, den Stier ujw. Den Soproner Kalender muß man im heurigen Iuni mit einem neuen Zeichen verjehen. Es wird Dies der jogenannte Sunlight-Monat jein. In Kreijen der Hausfrauen wird nämlich die bejonders volkstiimliche Sunlight:Seife ihre Allge­­meinbeliebtheit badurh bedanken, Daß nach jedem Einkauf ein Gejhenf verab­­folgt wird: je eine Mujterjeife! Soproner Damen, bitte, nüßen Sie die Gelegenheit aus! Die Sunliht:Geije ift auch die in Deutihland meijt verbreitete und belieb­­tejte MWajchleife. Das Turnfeit des evang. Lehrerjemi­­nars findet heute Dienstag, 4 Uhr nad: mittags, im Garten der Lehranibalt fhatt. Eintritt frei, Freiwillige Spenden wer­­den zuguniten des Sportflubs Danfend an gensmmen. 20 Goproner, hauptjählih Handges werbetreibende, reiten gejtern unter Yüh­­rung des Vizepräfidenten der Soproner Handels: und Gewerbefammer Oberhauss mitglied MidaelRauner nahBerlin ab, um die dortige Internationale Handwerfs­­ausitellung zu bejihtigen. Bei Arterienverfalfung des Gehirns und des Herzens Läkt fi Durch täglichen Gebraudh einer Fleinen Menge natürlichen „ranz-Sojej“-Bitterwallers die AMbjegung des Stuhles ohne Itarfes Vrejien erreichen. Fragen Sie Ihren Urt! SFAUC-S5;S5E 1:0 (1:0). Die Mannihaft SFACT Hatte den Nachteil, an diefem bedeutungsvollen Treffen den vor= züglihen Mittelftürmer Salamon entbeh­­­­ SPORT NEE ren zu müljen. Infolge der Rranfheit Des Genannten gejtaltete fih Die Zujammen­­tellung Der Tinten lanfe der Stürmer: reihe bejonders Ihwah. Schwenf und Stvaßner fonnten nicht Die Durhichlags­­fraft aufbringen, welche gegenüber der ipielfräftigen Szombathelyger Berteidi­­gung erjorderlih gewejen wäre, Der ftarfe Wille kann, jedoh auch bedeutende Nachteile ausgleihen! Dies beweilt aud vas Nejultat Diejes Treffens. Die Mann haft SFULC befundete unermüdlidhen Spieleifer und fogar Dieler aus Rejerves Ipielern beitehenden Angriffsreihe gelang es bereits in der eriten Spielhälfte, Den MWiderjtand Der SE Berteidigung Durch einen Treffer zu bezwingen. Diejen er: sielte Stvaßner in der 38. Minute (1:0). In der zweiten Spielhälfte befand fich die Gäftemannihaft zeitweile in Weberlegen­­heit, do die STAC-Berteidigung leitete vollwertige Arbeit. Keiner der Angriffe fonnte fih vor dem SFAC-Tore richtig entwideln. Nah dem Meilterichaftsjpiel wollte die Freude der Klubfreunde fein Ende nehmen, denn diejer Sieg ficherte nunmehr endgültig die Teilnahme der SMAT-Mannihaft in der Nationalliga B, welher Umjtand fiherlich Den weiteren Aufihwung des FZukballiportes unjerer Stadt ermöglichen wird. SVSE——FAK1:0(I:0).DieGiis»en­­.b-a-hnsers-M«a-wn»fchiaftkoinsnxtsenxaichd-ervsor­­ziigsliichabsolmiertienHeribstsjpaiifonsnichtdiie bisherige Spielfraft aufweilen. In der Frühjahrsjailon reihten fi mehrere Nie­­derlagen aneinander und die Eijenbahner verloren damit die Möglich Feit der Teil­­nahme in: der Nationallige B. — Die Bereinsleitung Hatte fih daher: entichloj­­jen, in ver Mannichaft nunmehr den jün­­geren Spielern eine Betätigungsmöglich­­feit zw fihern und Der ‚Spieleifer der „Neulinge“ hatte einen wertvollen Sieg in Füsfd zur Folge. Bereits in der eriten Spielhälfte erzielte Dr. Tihida den fiege nerheikenden Treffer (1:0). Im zweiten Teile des Spieles bemühten fih vergebens die Dur die Zurufe des Vubliftums an geeiferten Spieler der Mannichaft FAR, den Ausgleihd und enentuell aud den Sieg für id) zu fihern; jedes Bemühen Iheiterte an der worzüglihen. Ahwehrtedh­­nit der Eijenbahner-Mannihaft. Meiiterichaftsipiel der IT. KAlafie in Banhida: Banhidai SE— SBSE II 4:1 (2:1). B. Mittwoch,1.Jun-i1938. der Sarg Des Bilchofs Brohähle Aus Szetesfeherväar wird gemeldet: Die Benölferung der Stadt Szöfesfeher­­var bereitet fi mit großer Hingabe für die Eröffnung der Gt.-Stefans-Gedenf­­feierlichfeiten vor. Aus Budapejt wird am 1. Iuni, vormittag 9 Uhr, der Gol­­dene Zug mit der Heiligen Rechten hier eintreffen. Mit diefem Zug fommen aud die Notabilitäten des Bandes, die inläne diihen und wusländiihen fatholiichen Oberhirten mit dem apojtoliichen Nunzius Rotta an der Spike in die alte Rrö­­nungsitadt. Vom Zug wird die Heilige Nehte auf einen Rrunfwagen gehoben. Neben diefem werden Kronwächter jchrei­­ten, während wor dem Magen das Bandes rium Der Hohadeligen und Wdeligen in ungariiher Gala reiten wird. Der Zug begibt fih aum Boldogalgony=tere, wo der päpitlihe Nunzius vor dem 6 Meter ho= hen Altar die Mefie Tieit. Nach der Meile bringt man die heilige NReliquie in den Ruinenhof und bettet fie in den Sarg des Heiligen Stefan. Sobald man die ir ihen Reite des Bilhofs Dr. Ottofar Pros hakka zu ihrer Teßten NRuhejtatt gebradt hat, wird man die Heilige Nehte wieder zum Bahnhof aeleiten, von wo fie der Goldene Zug nah Budapeit zurüdbefsr­­dert. ”* Das prowiioriihe Grab des Bilhofs Dr. Brohapta it am 30. d. nahmittag ges öffnet worden. Man brahte die irdiichen Reite des Bilhofs aus der Kapelle des in den biihöf- Üchen Dom, wo der Sarg aufgebahrt wurde, Am 1. Suni, um 15.30 Uhr, wird der Sarg in den St.-Stefan-Nuinenhof gebracht und wor dem Garge St.-Stefans neuerlih aufgebahrt. Hier erfolgt Die feßte Einiegnung des Sarges. Diejer wird Ichliegfih in die Prohakfa-Gedädht­­nisficche zum endgültigen Verbleib gelei­­tet. An der Pietätsfeier werden aud aus Sopron Katholiken teilnehmen, ' Dreifaltigfeitss$griedhofes Sicher gern Roman von Lucie Reinhard. Urheberredtsihug: „Aufwärts“-Verlag, 63 ligen Süße nicht fand, fie mußte jtreichen und verbejlern. Aber dann ging es immer bejjer, und nun Zapperte die Machine fajt den ganzen Tag. Sm Anfang hatte fie freilich die Ruhe in Bauls Räumen nicht gefunden. Ime mer wieder mußte fie von der Arbeit auf­­bliden, in dem Gefühl, es jtehe jemand neben ihr und blidte fie an. Das war jo anbeimlih, Daß fie Die Sachen in ähr Zimmer brachte, um dort weiterzuichteis ben. Aber dort Fam jie nicht vom led und bradte nichts Vernünftiges zujtande, So ging fie Ihließlich wieder in Rauls | Arbeitszimmer zurüd. Und nun fam eine Fülle von Gedanfen über fie und eine Be­­geilterung, Daß fie am liebiten gar nicht vom Schreibtiih aufgeitanden wäre Nun war es auf plöglih nicht mehr jo be flemmend im Zimmer. Die beiden Feniter standen offen, und In den nädjten Tagen arbeitete Feli- von draußen hingen die Ranten der jchon ci in raitlojem Eifer, Sie hatte alles auf Pauls Schreibtileh zurechtgelent, Hatte die Shreibma] ine bereit geitellt und füllte blühenden Rojen weit zu ihr hinein und verbreiteten einen wunderliebliden Duft. Sie wollte das Werf vollenden, bevor „sh kann es, Mutter! Es ijt fait al­­les jhon vollendet, nur Kleinigkeiten und die verjchiedenenKapiteln zujammenitellen. Und nur der Shlug — do weiß ih, wie er ihn haben wollte.“ „BVerjuh es, Kind; ich würde mich herz­­lich freuen. Es wird jein jhönites Denk mal werden. Daß er es jelbjt nit mehr erleben durfte?!“ Tränen vannen der alten Dame über die Wangen, als fie mit troftlojen Augen Durh das Feniter in die weite Landichaft hinausjah. nun Bogen auf Bogen. Zuerit freilich Ha= fie perte es noch hie und da, und mußte viele Bogen Bapier wieder zerreigen, weil fie die rechten Redewendungen und gefül­­fie | den Berlin die Reile nad Deutihland fie wollte es jelbft übergeben, der Sie hatte ausbradhte. antraten, Paul Werke fchon her: | und lich mit ihm forrejpondiert und wurde won den. Herren des Verlags erwartet. And endlih war. die Arbeit beendet, und Felici_Hielt die wielen Manujfript­­blätter finnend in den Händen. Gie jband vor dem Schreibtiih und blidte Dabei Pauls Bid an, das vor ihr jtand. Ih habe es in deinem Sinn volfendet!, Dachte fie wehmütig, Dem Bilde zunidend. Mitte Mai fuhren Die beiden Danen in Begleitung des Doftors und der alten Kathrin nach) Hamburg. Da Frau Maria Durch jeeliihe Aufre­­gungen Durch al das Neue Diejer Reije jehr nervös geworden war, jchlug der Doktor eine mehrtägige Rat in Berlin 007, wo jih Frau Maria in einem rufi­­gen Hotel erholen jollte, während er einige Kollegen aus früheren Tagen beju: chen wollte, Rathrin. blieb getreulich bei ihrer alten Herrin im Hotel, und jo Hatte Selici wiel freie Zeit für ih. Sp madte thre alte, Müller zu bejuchen, Die aus allen Him- meln fiel, als berigten, fie und Felici plößli verjchiedent- | oft eritaunt die Hände zufammen. vor fi dem Verlag in |jtehen Jah. Da wuhte dieje nun erzählen j „Rein, was Sie alles erlebt haben, Sräuleinden — ich meine, gnädige Frau“, werbefjerte fie ji), „verheiratet und jhon gleih eine reihe Witwe — nein, nein, was man Doch alles jo erlebt!“ Felici mußte lächeln, „Rennen Sie mih nur einfah Frau Erdmann“, jagte fie Freundlich. „Doc nun erzählen au Sie, wie es Ihnen in der ganzen Zeit ergangen it!“ „Ach Sotte Do, man lebt immer jo weiter. Mit Dem Zimmer, das Sie Damals bewohnt haben, Hatte ich erit Veh gehabt; aber nun habe ich wieder einen joliden, netten Dauermieter, jeit vier Monaten. Was meine älteite Tochter, die Male, tft, die hat fih von ihrem Manne getrennt, weil er fie betrog und fi die Nächte her­­umtrieb. Nun Hat fie eine guibezahlte fie jih eines Tages uf, | biedere Zimmerwirtin, Frau | Stellung in einem Großbetrieb befommen. Mein Sohn heiratete nun aud zum ein jolides Mädchen, das ihn ver­­Herbit, öttert und dabei die alte Frau jchlug | 8 i doch energiich 8 (Hortjegung folgt.) it. ! Das unbedingt zuverläfige, wirfjame und wohlriehende. Mottenvertilgungsmit­­tel it das japanische Mottenfraut Tears foudi. Ein Vädkhen foitet nur 40 Heller und. ift für einen Kalten genügend. Zu befommen nur in der Drogerie Franz Müller, Grabenrunde 52. Berhatansneiiedt? Outer Rotwein Karl Giefing (Mautner), Michnelisg. 16. Guter Rotwein Sofef Boljtermüller, Schlippergaije 33. Suter alter Beihtwein (vom Seegebirg) Witwe Paul Steeg, Georgen:Bajje 8.

Next