Oedenburger Zeitung, Oktober 1938 (Jahrgang 71, nr. 221-246)

1938-10-01 / nr. 221

Seite 2. — Nr. 221. werde, den Hausziusheller um 1 Prozent zu erhöhen. : Was die Lyzeal-Sportbahn anbelangt, it er (der Bürgermeiiter) Da­­hin informiert, daß auf diejem großen KRompler ohnehin in Bälde Neubauten durchgeführt werden, die Löwergäfien werden in Kürze mit entiprechenden Gch­­iteigen verjehen. Die weiteren Bunfte der Tagesord­­nung wurden mit Ausnahme des Antra­­ges über die Fonfejfionellen Schulunter­­ftügungen angenommen. Bezüglich diejes leßteren Bunftes wurde eine Sender: fommilfion fonjtituiert, die die Sade eingehend beraten wird. LOKALBERICHT Aadiohotichait des Panites Der Heilige Vater hat eine Radiobats Ihait, in der er in ergreifenden Worten an die Menichheit und die Teitenben Stantsmänner zur Nettung des Friedens ihließt jeine Botihaft damit, daß er nicht allein der fatholiichen Melt, jondern der ganzen Menjchheit fei­­nen Segen jendet. lsappellierteEr Sopron, 30, Sept. Verionalnahriht, Bürgermeilter Dof­­tor Mihael Sopronyi-Thurner beging geitern jeinen Namenstag, aus welhem Anlafie ihm die jtädtilchen Be­­amten auf jchriftlihem Wege ihre herz Usiten Glüdwünjhe darbradten, Rekamier und kom­­binierte Kästen im Möbelhaus J on a S Värkerület 11—13. Ein guter Standpunft if es, zum Bhotographieren nur die beften Materia­­ten zu verwenden. Deshalb tft die Hauptjadhe, immer nur bei ganz verläß- Iihen Firmen einzufaufen. Ws jolde empfiehlt fih jowohl für Apparate, wie für Zubehör, Platten, Filme, Papiere, Themitalten, Lölungen, Lade ujw. Die Drogerie Kranz Müller, Grabenrunde Re. 52. Langjährige Erfahrung, fa» männilhe Beratung und gröktmögliähkes en Zee Nr. 248. Städtisches Lichtspieltheater Telephon 424, Freitag, den 30. September: Uranianor­­ftellungen. Programm: Ins große Bilderbuch der Natur 8 eritflajjige Lehrfilme: Sehnjuhtsland unjerer Tugend. Mie entiteht MWetternorjage? Seltenheiten der Vogelwelt. . Spanijhe Inieln. Die Kunit, vergnügt zu jein. Tiergarten am Meeresgrund. Rampf zwilhen Waller und Stahl. Geheimnilje des Qufthorigonts. Triefilm und MWohenjhau, Borjtellun­­gen um 3, 5, 7 und 9 Uhr. Karten von 10 bis 50 Heller im Borverfauf. FOR RIRR OR Dndenburger Seitung Wie hüten wir umjere Wohn­­häujer gegen Ruftangriffe? Berhaltungsmahregeln für die Bevöllerung Maknahmen beim Luftihusgalarm: 1. Im allgemeinen: Ruhe! Nicht Ichreien! Nicht drängen! Keine Panik ver­­urjahen! Ermutige die Verzagten, eile in den Luftichußraum oder juhe einen Un­­terjchlupf, helfe den Greiien, Frauen, Kine dern und Hilfsbedürftigen! Befolge die Befehle! Sei nicht neugierig, denn es kanıt dein Leben foiten. 2. Im Haufe: Spree wenig und handle rajch! Gehe nicht auf Die Straße! Stelle dih nicht zum Feniter! Führe die VBerdunflung durh! Schlieke Türen und Feniter! Berlöihe das Feuer in den Defen mit Wihe oder Sand! Sperre die Gasleitung und das eleftriihe Licht ad! Nimm die Gasmasfe zu dir! Sperre die Mohnungstüre nicht mit dem Schlüjjel ab. Eile mit dem Quftihugraumpafet in der bezeichneten Richtung zum Luftihugraum. 3. Auf der Straße (im Freien): Ber: ihwinde von der Straße! Eile zum näde ten Quftihußraum. oder auf eine andere geichüßte Stelle! Stelle dein Fahrzeug auf der linfen Straßenjeite ab und Löjche Das Sicht aus. Spanne die Pierde aus und binde fie Felt. Mahnahmen während des Luftangrifjes: 1. Im-Hauje: Bleibe ruhig im Luft­­ihugraum! Raucdhe nicht! Sprecdhe wenig. Keine Kerze oder offene Flamme brennen fajien! Das Berlajjen des Luftihugrau­­mes ohne Bewilligung des Luftihußgraums fommandanten ijt verboten! 2. Auf der Straße oder im Freien: Bleibe an der geihüßten Gtelle (im Freien: Bäume, Sträuder oder Graben). Menn du in eine Gaswolfe gelangit und feine Gasmasfe Halt, jo binde dir ein najles Tu vor Mund und Rufe Atme ruhig! Tradte aus der Gaswolfe entweder in entgegengejekter Richtung des MWindes oder jeitwärts zu entfommen. Wenn du eine Gasverlegung 'erleideit, gehe nicht, jondern Tajje dich zur nädhiten Hilfsitation bringen. Maknahmen nah dem Luftangriff: 1. Im Haufe: Lüfte den Luftihugraum und verlajje ihn. Lege deine gasgetränf­­ten Kleider in das im Borraum des Luft- Ihugraumes fich befindliche Gefäh. Meide die mit Gas infizierten "Gebiete! Betrete deine Wohnung nur dann, wenn du di überzeugt halt, daß fie gasfrei it, Dur): juhe deine Wohnung, ob nidt etwas brennt. Lüfte die Wohnung, aber vergelje niht an die BVerdunfelungsporjhriften. KRontrolfiere die Lebensmittel! Grgänze Das Lebensmittelpafet! NRüjte Dich zum nüditen Fliegerangriff. Kehre zu deiner Arbeit zurüd. 2. Auf der Straße und im freien: Eile zu deiner Arbeit! VBermeide Ans ‚lammlungen! Glaube nit den Berbreis­­‚tern von Schredensnahrichten und Flug­­zetteln, übergebe fie dem näditen Poli: zilten. Meide die. gasinfizierten Stellen, ’ = nn az Eine Biographie Gottfried Yusuft Wimmers Der „Scarbantia“-Bücherverbag, der erjt vor Tagen Die Bucheignerzeihens“ herausbrahte, berei­­tet die Drudlegung der Biographie des hervorragenden epangelilhen Predigers und Gründers mehrerer Lehranftalten in. Fellöör-Oberwart Gottfried Auguit Wi m­­mer vor. Das Manujfript lobt die Hohen Ihriftitelleriihen Fähigkeiten des hiejigen Bürgerihulprofejlors Stefan Tallyay, der ein eindrudsnolles Lebensbild des Predigerss und GSchulmannes Mimmer zeichnet. Im Buhe wird au der Tätige feit MWimmers als Ludwig Rojjuths Par: teigänger gedacht, in melder Cigenihaft der einitigeSoproner2yzealitudent Broffa­­mationen der ungariihen Regierung ins Deutiche überjegte. Hiedurh wird aud eitie fegthin , aufgetauchte Behauptung, Wim­­mer wäre Anno 1848 „faijerlih einges jtellt“ gewejen, gegenitandslos, MWimmers Berjönlichkeit ' wird in Tallyays Bud) Tebenswahr geihildert und der Lejer an Hand verlählichen Quellen. materials voll überzeugt, dak der Grün­­der der heute noch blühenden Ihen 2ehrerpräparandie in Fellöör einer der beiten Männer jeiner Zeit war. Das Buch wird ein trefflihes Bildnis des Vrediges, von der Künjtlerhand des Anton Steiner della Bietra jchmüden. Ein dDeutijhes Rejume Joll die Braudbarkeit derBigaraphie auh für das der ungariihen Sprache nicht mächtige Le= jepublifum ermöglichen. „Beihichte Des Soproner x evangeli= Aus der Diözefe, " Diözejanbilhof Dot: tor Stefan Breyer ernannte Ludwig Nagy zum eriten Piarrer von VBitnyed. Nagy war bisher in Rapuvar als Kaplan tätig. Promovierung. Iohann Deaf, Sohn des hiejigen Univerfitätsprofejlors Doktor Iohann Desf, wurde an der PBecser Eli­­iabeth-Univerfität zum Doftor der Medie zin promoviert. AUbichiedsvijite. Wizegejpan Ludwig von Gevay- Wolff, der mit 1. Ofto­­ber in den mwohlverdienten NRuheitand tritt, machte geitern den Oberfunftionären die Abjichiedsvifite- Die Manh-Tugendgruppe gibt bekannt, dag Die für Heute Freitag angejegte Gruppenverjammlung unterbleibt. Bom Geridhtshrf,. Unter der Anklage der Verleumdung hatte ih Michael Far: fas und Gattin aus Barbacs zu verant­­worten. Sie haben vom Landmann Kos loman ITöth die Nachricht verbreitet, daß er die Urjahe der Yeuersbrunjt in Bars bacs war. Das Ehepaar wurde zu 16 Bengö pro Kopf verurteilt. Bei Frauenleiden wird das natürliche „sranz=Sojei“-Bitterwaljler recht oft ange­­wendet, da es leicht einzunehmen ijt und die mild öffnende Wirkung in furzer Zeit und ohne unangenehme Nebeneriheinuns gen ficher eintritt. Fragen Sie Ihren Arzt. Herrliche neu- Schlafzimmer :: Fasson, bester Ausführung, am billigsten im u K tei Der fath. Lejeverein veranitaltet au heuer in den Wintermonaten Männer abende, Für einen jolden wurde auf) der Erzabt von PBannonhalma, Ch. Kele: men, als Bortragender gewonnen, Kirhweihfet in Sopron. Sonntag, den 2, Dftober, findet in Sopton das Kirhweihfeit der Stadtpfarrfirhe zu Santt:Mihael jtatt. Bei diejer Gelegen­­heit wird ungarisch, deutih und Ffroatijch gepredigt werden. In der Michaelis-Galle werden auch Diesmal: viele Verfaufshüt­­ten aufgeitellt jein. Die behördliche Pferdevifitation wird, wie uns mitgeteilt wird, auf unbejtimmie Zeit verjhoben werden. Abjälig Aukerte jih der Büler Hilfs­­notär Andreas Batty über den „Heilige Rehte“-Rultus. Aus diejem Grunde wurde er vom hiejigen Gerichtshof unter der Anklage des fonfejfionellen VBerge­­hens bedingt zu 50 PVengö Gelditrafe ver­­urteilt. im Rathauje bei '­­ | Samstag, 1. Oftober 1938. Ausilug auf den Himmelsthron Der Transdanubiihe Touriitenverein veranitaltet Sonntag, den 2. Dftober, einen ganztägigen Ausflug Abmarich 9 Ahr früh vom Elifabeth-Garten. Weg­­rihtung: Waberwieje, Felberjtand, lies gende Brüde, Himmelsthron (Rait), ItvansHaus, Sopren, Gehzeit 5 Stun den. Proviant vom Rudiad. Gäjte find gerne gejehen. Führer: Sohann Weigl. dns Goproner Thenter Biel Geld erjparen Sie und jehen dennoh dasjelbe wie in der Budapeiter Königl, Oper, wenn Gie der Soproner Eröffnungsvoritellung des Tol­­naysEnjembles am 4A. Dftober, 8 Uhr abends, beiwohnen. Maria Bafilides, Ilonka: Szabd, Siegmund Bilinkky, Dr. Viktor Dalnofy, Paul Erdy, Bela Csöfa, Tibor Vitez und Iofef Arany fingen in Erfels unvergeklicher Oper „Bank ban“ die DOpernfapellmeilter Wilhelm Ko: mor dirigieren wird. Ein fünfzigköpfiger Chor und ein 32gliedriges Orcheiter ihern des weiteren dem Bublifum einen Genuß jondergleihen. Karten fünnen tüg­­fih von 7 bis 8 Uhr abends in der Thea­­terfanglei vorgemerkt werden. Bergwerfsdireftor Artur VBajt Hat jeinen Erholungsurlaub, den er in Ita= lien verbradte, beendet und it nad Brennberg zurüdgefehrt. ag aunfchuldig! Roman von Liane Sander, Urheberrehtihug: Fünf Türme-Verlag, Halle (Saale). 70 „Sa — ih mußte do einen Pak ha= ben! Da ich außerdem die Schlüfjel hatte, jowohl zum ‚Haufe wie zu der Wohnung Rohns, war es mir ein leichtes, Dort Hin­­einzufommen. Nahdem ih mid durd Schwarzfärben meines Haars und Barts unfenntlih gemaht Hatte, überjhritt ich als Charles FYaure leicht die Grenze. Yebrigenis“, fügte Hoffitaedt mit einem Ihwaden Läheln Hinzu, „auch Inez hat verjucht, ji ein anderes Ausjehen zu ge: ben. Ihre jhönen, dunflen Haare find in­­zwilchen wieder blond geworden.“ „jo Hatte mein Freund Murphy doch recht, daß er in Maria Cerotti jene Irene Duchamps erkannte, die er auf der Injel Wight getroffen Haben wollte? Nur das blonde Haar madhte ihn -tußig,“ „sa — wir find in dem demijdhen Verfahren jehr weit!“ Antwort. „Gott jei Danf möchte ih ja= gen. Denn jonjit wäre ja die Gejhichte mit der Briefmarke und ihrer geheimnis­­vollen Schrift aud nicht herausgefom: men.“ „And wie famen Sie wieder zu der Briefmarke?“ „sn einem Briefe, den ich bei Rohn fand, war etwas von jenen werhängnis­­vollen Briefmarken die Rede. Ich wuhte nit, was man damit meinte, Aber je­­denfalls madte ih mir fein Gewiljen daraus, aus der Briefmarfenjammlung ein Exemplar hevauszunehmen. Für alle Fälle wollte ih eins in Händen haben, Als ih mir dann jpäter während der langen Zeit meines Sudens nad Inez die Dinge zufammenreimen wollte, kam ic) auf die Idee, es müßte mit viejer Briefmarke ein bejonderes Bewenden haben. Es mußte ein Grund fein, warum Antonio Rohn dieje Liebe zu Briefmar­­fen vortäuschte und im Taujch mit jo vie­­len Menjchen auf der ganzen Welt ftand. Die Shluffolgerung, dak dieje Briefmar­­fen benußt würden, um unauffällig Nad; richten weiterzugeben, war dann nidt Ichwer.“ war Hoifitaedts Alejandro jagte ernit: „Mit Diejer Entdvekung habenSie nicht nur meinem WVaterlande, jondern aud an­­deren Ländern und auch Ihrer Heimat einen unihägbaren Dienjt erwiejen, Herr Doktor Hoffitaedt! Ich glaube, diejer Dienjt wird genügen, Gie der Behörde gegenüber zu renhtfertigen. Wäre die Spionageangelegenheit nit herausge­­fommen — ein anderer Staat, von dem uns allen Gefahr droht, hätte ungehindert mweiterarbeiten fünnen, SIedenfalls jeien Sie meiner völligen Unterjtügung gewiß. Mas ih bei meiner Heimatbehörwe tun kann, um Ihnen behilflich zu jein, wird geichehen.“ „Es wäre ja für mich ziemlich leicht gewejen, den deutihen Behörden zu er­­flären, warum ich mit Antonio Rohn jene Wuseinanderjegung hatte. Aber ich fonnte es nit um Ines’ willen. Heute fann ich jprehen. Ich jtand, ohne dak Inez es wuhte, jhon MWohen vor dem Tode Antonio Rohns mit ihm in Ber­­bindung. Er. traf mich zufällig auf der Straße und tat, als ob alle Feindichaft zwiihen uns wegen der Flucht jeiner Nichte aus Südamerika und ihrer Verhei­­tatung mit» mir vergeben und vergejien wäre, Er bat mid) um meinen perjönlis hen Beiltand, da er jehr häufig an Ans fällen des brafilianiihen Fiebers litt, das ich in den Tropen bejonders jtudiert und erfolgreich befümpft hatte. Ich wollte es ihm nicht abichlagen, jo jehr ich ihn ver­­abjiheute. Wuhte ich doch von Imez,' wie er jie drangjaliert hatte. Was ic) damals aber nit wußte, war, Daß Hinter jeiner jheinbaren Leidenjchaft für Briefmarfen­­funde nur gemeine VBerräterei und Gpio-. nage jtand. Wenn man an meine ärzt­­fihe Hilfsbereitihaft appellierte, hatte alles Perjönliche in mir zu jchweigen, Ich erhielt die Schlüjjel von Antonio Noyn, um bei einem etwaigen Anruf von ihm jederzeit in die Wohnung zu fünnen. (Hortjegung folgt.) u 2,50 Bengo foftet da3 Monat3abonnemen t unferer Zeitung

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