Pester Lloyd, Juni 1854 (Jahrgang 1, nr. 131-153)

1854-06-10 / nr. 138

1854.—Nro.138. Pränumeration: Vor Pest-Dfen , in’s Haus gesandt : Ganz­­jährig 12. Halbj. 6 fl. Viertelj. 3 A. — Mit täglicher Postvergendung : Ganzjährig 15 fl. Halbj. 7 fl. 30 fl. Biertelj. 4 fl. Dan prä­­numerirt für Beft-Dfen im Ex­peditionsbureau des ‚‚Bester Lloyd’; außerhalb Beft-Dfen mit­­telst frankirter Briefe durch alle Postämter. Einzelne Blätter a­n fr. EM. sind zu haben bei G. Kilian und im­­ Redaktions-Bureau: Dorothea-Gasse Nr.12.im 2.Stock. ..­.- Samstag,10.Juni. Infertion : Der Raum der 5espaltigen Spetitzeile wird mit 3 fr. berechnet. Inferate aller Art­ wer­­den, im Expeditions-Bureau aufgenommen; für's Ausland übernimmt Herr Karl Gele­bei, Buchhändler in Leipzig , die Inferate. Im „Offenen Sprechsaal’’ wird­ die 3espaltige Petitzeile mit 6 fr. berechnet. Expeditions- Bureau: Dorothea-Gafe Nr. 12. im 2. Stod. · Wiener Börsen: Kurse, Sommunik­ationm Kurse vom 9. Juni. Grundentlastungs-Obligat. 5% .­ 85 Eilfahrten. Eisenbahn. des Semliner Schiffes. Aufnahmsbureau in Bet: im Hotel zum Tiger. 39 9. und Nabm. AU. 17 M. — Pest_ von Szegedin: Mont. u. Breit. Früh. Pest-Eperiefer Eilfahrt. Szolnot Morg. 8 U. 10 M. — Peft von Soll . Auf der Save. Abfahrt: von Bett täglich, Montag ausgenom­mnet, Szegerin Nam. 5 U.1M. — Szolnot vond Von Semlin nag Szipel, Mont. u. Donnerst. Mitt. Mn, = B ks en De Sraane 1: Köz Bett Marz. a . a ae a a M.— 12 U., — von Szifek nah Semlin Dienf. u. Sreit. Sr. sves,­.kisötz,orr6,’aa1na 's; din von Beft Nachm. 4 von Eyeries täglich, Sonnt. a BER Morg. 5 1. 38 M. und Nachm. 6 U. 2097. an in Bet: im Hotel zum Exz- Dampfschiffahrt. 499 Beft-Füreder Eilfahrt Aunfderdonam. Abfahrt von Wert jeden Dienstag « Donmstag Ass schickt vo­n Wien nach ginz und umgekehrt Wetzen,banater1n.o.M.s­ 9—84 Aumd Samstag $rüb Halb 5 Uhr, aus dem Hotel) täglibh Morg. 70., — na­hert täglich Morg. 60. Jaum „Liger“. Aufnahmsbureau in der Waaggasse.iz Den Nah An a .— Wien von von Szolnot nach Szegedin, Connt. u. Bent- 3 ne Ab A f Wien Morg. 9 1. | Donnerft. nach Ankunft des Better Eisenbahn-Srühtrains, in f Ss Met.-Obl. 449. 0.1 76%] Wechsel und Bariten. pet ee Ei­­­ne en Werne Saat Sofa­ u. Sarogpatat : Mont. a. Breit. nac­ Anfimft neh Daft Abfahrt von Bett: x not , Szegebin Morg. 6 U. 40 Di. — eft nach | Eisenbahn-Srühtrains, na in 9: jeden velt tai nád « ,»«.jedenSonnt.u.Donnerst. Szolnok Nachn1»5U«22;Vk·­»zolnok nach Pestkunft des Bester Eisenbahn-Frit­trakn­s,vonnaJna 89Amsterdam(2M.)für 100holl.st.112 mit dem Früthtram nach Szolnok u.von da nach Morg·4u45M·»»d «zyzittagz««12u«—Sz»Namen:Sonnt.nach Ankunft des Szolnoker Schiffes,nach anderthalbstündigem Aufenthalte über Tur u. B. gebin­det Mora. 611. 409. — Mien Szolnof, Mittm­ u, Samft. Fr. 3 U.; von Nameny nach G­erli­­ngsburg (Ufo) für 100 f. Kur.­ 1 Ri 3. Marton nach Gr. Warvein, Staufenburg, Veit Morg. 7 U. und Nah. 6 1. 30 92. Tokaj; Tonnerf. 1 U. Nam. ; von Sarospatak nach To­ §garlóburg, Hermannstadt, Kronstadt u. Butareft. Ankunft in Pe vom Wien Morg. 5 u.frei: Dienst: u. Breit. Nabm. 1 U.; von Semlin nach gnachPstrg M nach l Jaolnok, , « . Nrad-Sgegediner Cilfahrt., Emil as. aló annvártó , tl a Rita], Abfahrt von Szegedin nach Arad täglich in der ispiprg. 7 U., an den anderen Tagen Mörg. Seithe ; von Szegedin a Arad nach Hermann­ I. Nach Driova, mit Umschiffung in Semfin,­ Korn­stadt, Kronstadt und Bukfarest Sonntag u. Don­­n ferner nach Turnu-Severin, Kalafat, Nadujevab m­erstag Srüp. Aufnahmsbureau: in Pest, Eleiich, MWivsin, Mitt. Morg. 70., u. Samtt. org. 10.59 ae ee érd 61. = Semlin nag er tigt, Dong, Zu, a .« .. U»­­"v«8nnt.. r..,—«­­ . .] 13% Silberagio 32%, ABreit, Morg.; von emegvár jepen Sonnt., Dienst.|lin täglich Ab., Orfova Mont. u. Donnerst, Ab Peiter Gewicht non | bis in Cufo) für rn Re 138, gomb. venet, Anleh. v.3. 1850 5% 104 gondon (lang) für 1 Bf. Sterl. „| 12.56 ús : 2 Eat = = $r­antf N M.120 fl. 249, GZ. | 1334 Esterhazy 40 ff. Lore. . .| 873, I Mailand (2.M.) für 300 öff. Lire| 132 Körnerpreise. = ---­­b­­·. 100 MB a « » 4 Windischgrätz 20 si Lofe. 297, $Marseille für 300 $ranfen — 6 12| 7124 Hamburg für 100 M. DB...) 99% Imatpftein’fche 20 fl. Lofe. 30% Ébatió szag, ütes, 156 ,, Theis „17983 | 61-1 71— London (lang) für 1 Pr. Steel. „| 13.2 I gegtevich’fche 10 f. Lofe . 10% I Raif. Münz-Dufaten-Agio 37% ,, Bácsfer „17980 1 6] 6] 6148 En A Káta lala Rabe gét 37 Meißenburger ,, 79­84 | 6112] 7124 Paris für 300 Fransen tr 157% Aktien Napoleons = d’ors 10.28­6 U.,|Halbfrucht „17376 51281 5/40 Goldagio . 5 — Sonserainsd 17.35 Fonds- und Fotterie-Effekten. RR m RB 38 Engl. Sonvereings ID in Arad im Gasthause , zum weißen Kreuz. rosa nach Melt, mit Umsetzung in Semtin.[9afet Väcater ]14043 | 240­ 2/44 ; ger A .·­­Ruffische Imperiale . 10.38 Szegedin-Temesvárer Eilfahrt. Dienst. 1. Samft. Früh. „» YBeifenburger ,, [44—46 | 2,44) 2148 Banf-Nftien . . jZZSGMUUdUeV Aktien ZSofl·­278 Doppie .. 37% Abfahrt: von Szegedin jeden Mont., Mittw. u.f Ankunft in Pest von­ Wien täglich Ab,, Sem Kufuruz, ung. „17981 3)—­ 3,36 Esfompte-Aftien 944, K&omp-Nenten-Scheine ,, banateru.Syrmier,, 181—82 3136. 3 148 Metall. Obl. 5% 86% 4 £[Dyo-Aftien ohne Div. 500 fl 615 u. Donnerst. Morg. Aufnahme in Szegedin im Auf der Theiß. í 31361 4132 en Sin [507% "Io 167­ tt­ 4 el: Gafthanfe „zu den 7 Kurfürsten”, in Temesvar im­ Yon Szegenin nadh Semlin: Sonnt.u. Mittw. DiTfe " Im By Lit. B. OBI. des neuen Anl. 5% .­ 106 ampfihiffz Aftien = 1802 „Gasthaufe zum Trompeter.” nat Sion a. S­amít, mac Aukuntt | Rübsamen "I Er 7115. 7]40 Wiener Börse am S. Juni. N­iedrigere auswärtige Notizungn wirkten heute ungün­­sig auf den Stand der Efferten; auch war das Gerücht ziem­­lich allgemein verbreitet, daß eine großartige Nationalanleihe zur Deckung eventueller Bedürfnisse und zur­­ Wiederherstel­­lung der Baluta besorstehe, in Folge teffen viele Papiere an­­geboten wurden und in Fonds und Aktien eine Flauheit ein­­trat, die jedoch am Schlusse der Börse wieder einer festen Stimmung Raum gab. Dagegen stellten sich Devisen und Metalle abermals günstiger, Ergebnisse der öfterr. Post­ und Telegra­­phenanstalt. Die Gebahrung dieser beiden Staatsanstalten im 1. Mil.­­Dtartal 1854 (November 1853 bis einschließlich Länner 1854) zeigt im Vergleich zu dem entsprechenden Bettabschnitte des Vorjahres eine belangvolle Zunahme. Die Mehreinnahme vom Postverkehr beträgt 108,846 fl., während der Staatste­­legraph um 21,440 Depeschen mehr beförderte und einen um 72,110 fl. höheren Gebührenertrag erzielte. A­uftr.) P­roduktenhalle. (In dieser Rubrik können alle verläuflichen Landesprodukte gratis angezeigt werden.) In Pest, bei Theodor von Höslin (Hochstraße Nr. 11) 15,000 Str. Hadern, Angelommene und abgegangene Schiffe, Auslandung in Pef. Joseph des Melles G.Kalotf­ jny,beladen in Baja für die Schissw­eigenthh­mer mit 1200 M. Hafer, 2800 m. Kufuruz. Ausladung in Gran, Kisorof des Joh. Pintér, beladen in Pest für N. Wallfif­ mit 1500 M. Weizen. Ausladung in Raab, Hupär des Joh. Berendy, beladen in Szanad mit 7000 M. Wei­­zen, 500 M. Kufuruz. Rofina des Ignaz Neu & Komp. , beladen in Szegedin mit 7000 mM. Weizen. « Spießh des Andr. Hetty , beladen in Betrag mit 6600 M. 9 az­fer, 3200 Mm. Kufurnz, — fammilch für Rechnung der resp. Schiffeeigenthümer. · Geldgrüfteberigte. Bet, 9. Suni, Getreide. Der Umrat in allen Ge­­treidegattungen war auch heute sehr belebt, ohne daß in den Preisen irgend­eine Veränderung eingetreten wäre, Schaumwolle. Die Käufer haben unseren Markt schon beinahe sämmtlich verlassen und es sind seit vorgestern blos einige kleinere Partien Tuchmolle zu unveränderten Preifen abgefest worden. Zwetfchten, türfishe in transito. In diesem Artikel hat sie am Schlufse des Marktes eine festere Stimmung Fund gegeben ; es wurde eine ansehnliche Partie — circa 1500 3tr. — in Läden a 6 fl. pr. 3tr. und auch­ etwas Darüber auf Spekulation gekauft. Mehltarif oder Pester Dampfwalzmühle Tafelgries grober A und feiner B 16 fl. 12 fr., Königsmehl Nr. 015 fl. 42 fr., Extramundmehl Nr. 1, a, 14 fl. 42 Er, Mundmehl zweiter Dualität Nr. 2, 12 fl. 54 fl., Extra­­femmelmehl Nr. 3, a, 11 fl. 24 fl., Nr. 3, b, 10 fl. 54 fr., Kernpohl Nr. 4, 8 fl. 54 fl., feine Kleie Nr. 6, 3 fl., grobe Nr. 7,2 fl. 30 Er, Fußmehl 6 fl. 48 fl., Hühnerfutter 5 fl. 418 Fu. 1pr. Bir. Stuhlweißenburg, 8. Juni. Seit acht Tagen haben die Getreidepreise auch bei ung eine steigende Richtung ge­nommen und auf dem heutigen Wochenmarkte schon folgen­­den Stand erreicht: Weizen, wenig zugeführt, 6 fl. 24 fl. — 7, Halbferuhtd fl. 36 fl. — 6 fl, Öerite 2 fl. 48 fr. — 3 fl, Hafer 2 fl. 24 Ate, Kufuruz fl. 12 — 24 fr, Bon Spiritus, hochgradigem, sind in der vori­­gen Woche 1200 Grad a 40 fr, Iofo getauft worden. Da Der Stand der Reben quantitativ blos eine geringe Mittel­­fechtung verspricht,, so dürfen wohl die vielen Spekulanten, die ihre Keller im Herbste mit Wein gefüllt haben, bald auf gute Käufer hoffen, die uns ohnehin bis zur Stunde fehlen. Neuropf, 6. Juni. Seit meinem legten Berichte, haupt­­sächlich aber am heutigen Wochenmarkte ist in dem Preise aller Fruchtgattungen eine namhafte Veränderung eingetre­­ten , indem sich dieselben wesentlich, höher gestellt haben. Be­sonders auffallend ist die bedeutende Preiserhöhung von Hafer, der seit 5,6 Jahren von 24 Er. auf 2 fl. 48 fr. pr. M. gestiegen if, Weizen 7fl.12 fr, Halbfrugt 5f. 48, Korn 5 fh 36 fr, Gerste Lfl, Kufu vu; 4.30 fr. pr. M Witterung fost und unwindig. Silbergeld 32%, Münzdulaten 6fl, 6 fr. pr. St. Arad, G. Sunt. Unser heutiger Neu-Nrader Wochen­­markt stand bei reger Kaufluft dem jüngsten an Lebhaftigkeit nicht nach, in­folge dessen die Preise auch etwas höher gin­­gen, und zwar wurde für banater prima Weizen 6 fl. 30 fr. — 7 fl. halbfrucht und Korn 5 fl. 6—12 fl., ungarischen mittel Meizen:5 fl. 45 fl. — 6 fl. gezahlt. Von Kufuruz wurden einige Pöftchen a 3 fl. 6 fl. umge­­feßt, Hafer und Gerste mit 2 fl. pr. M. erhältlich. Sp­i­­ritus hat in Folge der besseren Berichte aus den oberen Gegenden auch hier etwas angezogen, und die Eigner wol­­len ( 391­, fr. pr. Grad inklusive Gebinde nicht lossschla­­gen. Das Repsgeschäft, sowohl in effektiver Waare als auch pr. Schluß, noch immer ganz leblos. Im Laufe dieser Woche wurden von einem Hause 2000 Eimer ordinäre Gebirgs­weine festjähriger Rechfung mit 3 fl. 36 fr., und 1800 Eimer a 3 fl. 56 fr. pr. ungarischer Eimer a 64 Halbe Joso Bilágos begeben. Der Marog-Wasserstand ist ziemlich günstig, Schiffsfracht pr. Szegedin 12— 13 fr., pr. Peft 42 fr., pr. Raab 44 Fr., Bahnfracht ab Szegedin bis Pest 26 fl. pr. M. Wien, 8. Juni. In Ochsenhäuten ging seit un­­serent­legten Bericht nur wenig um und die Preise erhielten ss unverändert, Kalbfelle werden fortwährend für das Ausland gekauft, wodurch sich der Preis für hiesige auf 92, für ungarische auf 86—88 fl. gestellt hat. Bon Lam­me­fellen wurden einige Tausend Stüd italienische Gärtner­­felle a 65—72 fl., hiesige a 60 fl., freierische a 72 fl. um­­gefebt. Kichfelle haben sich seit 4 Wochen um circa 30 fl. im Preise gehoben und es sind über 40.000 Stüd für das Ausland gekauft worden, wobei für hiesige bis 120 fl., für mährische bis 95 fl. bezahlt wurden. Unschlitt. Bei den Teifchhauern wurde für Diesen Monat bis 33 fl. abges­chlossen. (AB. 6.8.) Prag, 6. Junn. Getreidemark­t. Bei lebhaftem Abgabe wurden heute folgende Preise angelegt: Weizen 71 16t. — Sf. 32 fr, Korn 5 fl. 38 — 6 fl. 25 tr., Gerste 4 fl. 25—48 fr., Hafer 3 fl. 14—19 fr. pr. M. Für Spiritus hat sich in Folge von Lieferungen für Das hohe Aerar eine bessere Meinung fundgegeben und es wurde bereits der Preis von 43 fr. pr. Grad erzielt. Breslau, 7, Suni. Wollmark­tbericht. Der auf den 7, d. M. angefechte Wollmarkt ist bereits heute als beendigt anzusehen, indem das ganze Duantum der zum Beilaufe gestellten schlesischen Wollen bis auf einige tausend Rentner verkauft ist. Besor wir über den Verlauf des Mark­tes berichten, wollen wir noch bemerken, daß seit dem 1. Mai circa 1800 Zr, meist russischer und polnischer Wollen zu Preifen verkauft worden sind, Die mindestens 20 Thle, pr. Rtv. niedriger waren, als die im September 9. 3. angelegten. Dieser große Abschlag der Wollgreife, welcher seit dem Herbst 9. 3. von Monat zu Monat sich steigerte. Die verwiderte po­litische Lage, ver felecte Gang Des Zauchgeschäftes auf Dem­ Kontinent wie in Amerika, der ungünstige Ausfall der rechten Londoner Wollauktion, liegen für den Markt kein günstiges Ergebniß erwarten und man rechnete allgemein auf 1851er Wollpreise, d. h. auf eine Preisreduktion von circa 20 Thlen, pr. Str. gegen die Zunimarktpreise des vergangenen Jahres. Diese Erwartung war nach Duch­ den Umstand verstärkt, daß nur ein höchst unbedeutendes Duantum fehlerischer Wollen im Voraus verkauft war. Daher die fast vollständige Produk­­tion Schleifend von erster Hand zu Markte gebracht werden mußte. Die bereits öfter gem­achte Erfahrung jedoch, daß die in einem Markte zusammentreffenden Eventualitäten sich vorher nicht genau berechnen lassen, bestätigte sie auch diesmal, wo der Geschäftsgang für die Produzenten eine nach Lage der Verhältnisse vortheilhafte Wendung genommen hat. Nachdem nämlich, am Freitage den 2. Juni, das Geschäft in flauer Weise begonnen, stellte sich am Sonnabend eine solche Leb­­haftigkeit desselben ein, daß an diesem Tage nicht blos fast alle in den Händen der Produzenten befindlichen Wollen ver­­kauft, sondern auch die Lager der Händler ungewöhnlich statt geräumt wurden. Veranlassung zu Dieser sehr großen Lebhaf­­tigkeit mag wohl das am Sonntage stattgefundene Pfingstfest ge­wesen sein, Das fow­ohl Käufer als Beiläufer antrieb, ihre Geschäfte am Sonnabend nor zu beenden. Die Preisreduf­­tion stellte sich gegen den vorjährigen Markt bei mittel und mittelfeinen Wollen auf 12—15 Thle,, bei feinen und Hoch­­feinen Wollen auf 15—18 Thle. Es ist kaum nöthig zu be­­merken, Daß diese Preisreduktion sich in einzelnen Fällen kleiner stellte, in anderen aber auch überschritten wurde. Wir können dieses Resultat außer verschiedenen günstig aufgenommenen Nachrichten über den Stand der politischen Verhältnisse, lediglich der festen großen Konkurrenz der Käu­­fer für unser fehlerisches Produkt zu schreiben, die noch Dadurch gesteigert wurde, daß Behandlung und Wäsche der schlesischen Wollen seit einer Reihe von Jahren nicht so selten waren als diesmal. — Am bedeutendsten kausten französische, belgische und englische Sabritanten und Händler, weniger thätig im Markte waren inländische Fabrikanten, von denen manche abgereift sind, ohne Einkäufe gemacht zu haben. Das Duan­­tum, der in erster wie in zweiter Hand zu Märkte gestellten Wollen betrug diesmal 55,000 Ztr., gegen 57,400 Ztr. im Barjahre. Man bewilligte folgende Preise : für fhlesische Elektoral-Einschurwollen 112—130, hochfeine 98—110, feine 85— 95, mittel und mittelfeine 73—83, geringere 66 —70, Zweischuren 65— 72, feine und hochfeine Sterblinge 62— 79, Schweiß- und Gärbnerwollen 47—58, feine und hochfeine Loden 70— 72, mittel und mittelfeine Loden 56 —65, Posener feine Einschurwolle 75—82, mittel und mittielfeine 638 — 73, polnische Einschuren von 50— 62 The, Amsterdam, 4. Juni. Die Witterung blieb auch­ in Die­ser Woche unbeständig und bei Fühler Temperatur hatten wir häufigen Regen ; ein Verlangen nach Trockenheit und Wärme spricht sich allgemein aus, denn eine längere Fortdauer der sebigen Witterung künnte den bis sehr noch günstigen Stand der Ernte beeinträchtigen. Nach den Erklärungen des englis­­chen Gouvernements steht vorerst noch Feine Blofade der rus­­sischen weißen Seehäfen zu erwarten und man rechnet hier auf Eintreffen der gewöhnlichen Zufuhren von Archangel. Dies wirkte hier auf Roggen und drühte den Preis um circa 22 fl., denn die von Dorther gemachten Beziehungen kom­­men nur auf 210—220 fl. einzustehen. Troß der flauen Haltung war das Geschäft Fein. Denn der Konsum versorgt sich nur mit dem Nöthigsten und aus der legten Anfuhr — die figy im Mai auf 4121 fast belief — blieb der Markt gut versehen. Wetzen hielt sich bei seinen Konsumeinläufen auf legten Preisen, war aber in Partien sehmwerlich so zu verlau­­fen. Gerste besserte sich durch rheinischen Begehr um 3 fl. und Buhmeizen blieb für’s Inland gut begehrt und behauptet, London, 4. Juni. Unser Wollmarkt blieb seit unserem legten Berichte ohne wesentliche Veränderung ; nur im Preis­­stand der mangelhaften Qualitäten machte sich eine flauere Stimmung fühlbar, wo­hingegen fehlerfreie Wellen gegen Ende der Auktionen sehr begehrt waren und sich sehr fest be­­haupteten. Die zweiten diesjährigen Auktionen begannen am 11. 9. M. und schlossen am 1. 0. M. Es wurden verkauft: 46,005 Ballen Kolonial-, 4197 B. ausländische, zusammen 50,202 B. Rolle. Ein steigendes Gefühl von Ungemißheit Hinsichtlich der Politik der deutschen Großmächte und der prekäre Stand des Geldmarktes, hervorgerufen durch die Notaunwendigkeit ver­­schiedener europäischer Regierungen, Anleihen zu machen, so­wie Die Befürchtung einer weiteren Erhöhung des Diskonto, traten allen kommerziellen Unternehmungen störend entgegen und verhinderten jede Ausdehnung der Operationen. Die Er­­wartungen vieler Käufer, eines NRüdganges der Wollpreise von 15 a 10 Thlr. pr. Str. gegen voriges Jahr auf den deutschen Märkten war auch Veranlassung, daß die Händler sich hier nur wenig betheiligten und die Spekulanten sich gänzlich aus dem Markte zurückzogen. Der hier allgemein­­ antizipirte Nachgang der Preise stellte sich im Laufe der Auk­­tionen im Vergleich zu Teber-März-Notizungen für gute Au­­sralische Wollen auf 1 9. pr. Pfo., mangelhafte Dualitäten 11/, a 2%, 9. pr. Pfo., gute Kap 1 a 11/, 9., mangelhafte Kap 1a2 0. pr. Pfd., Tettwollen 1 9., Hautwollen 11/5 a 219 9. pr. Pfo., ostindische, Buenos­ Ayres, rufische und egyptische Wollen sind um 1 a 11/5 5. pr. Pfv. im Preise ge­­wichen. Spanische Wollen, wovon meist nur geringe Dualitä­­ten vorfamen, behaupteten fi verhältnismäßig fest. Für den Kontinent mögen im Ganzen circa 5—6000 B. gekauft worden sein. Ueber die nächte Zukunft des Wollgeschäftes lassen si nur Ansichten aussprechen, die im Allgemeinen hat hin deuten, daß die Preise in unseren nächsten Auktionen, die gegen Mitte oder Ende Juli beginnen und wo circa 60,0008. zum Verkaufe kommen, wohl so ziemlich mit denen übereinkommen, welche auf den deutschen Märkten angelegt werden dürften, Amtsblatt zur Perl-Dfner Zeitung vom 9. Juni, Erledigungen. Die Normalschullehrersstelle in der ft. Berg­­stadt Göring mit 228 fl. EM. Gehalt. — Die Postmeistersstelle bei dem TE. Bostamte zu Gzegléd mit 300 fl. Gehalt, Gesuche bei der FE. Postdirektion in Post bis 20. Suni. Zugeschnerigkeiten, Heft, 9. Suni. z Ge, faiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Sigismund ist gestern in Temesvár angeformten , und wird morgen Die Reise weiter fortseben, Dem Vernehmen nach wird Se. fai­­ferliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht Samstag , den 10. Juni, über Werfchet kommend, in Ber­gleitung Sr. Erzellenz, des Herrn Gouverneurs IML, Graf Koronini ebenfalls daselbst eintreffen, z De­ kaiserliche Hoheit der Durchlauchtigste Herr Erzher­­zog Albrecht, Militär- und Zivilgouverneur in Ungarn, hat die Mauthbefreiung, welche von Viehzüchtern Siebenbürgens für ihre aus den türkischen Provinzen zurückziehenden Heer­­den für die Dauer der dort bestehenden Kriegsverhältnisse zugestanden wurde, auch auf die in Ungarn noch bestehenden Mauthen unter den gleichen Modalitäten auszudehnen ge­ruht, und die Statthalterei-Abtheilungen, so wie die Finanz­­landesdirektion in Ungarn mit dem Bollzuge dieses höchsten Beschlusses beauftragt. z Heute Samstag Bormittags um 10 Uhr hält die hiesige ungarische Kom­merztalliank ihre jährliche Ausschußversamm­­lung, in welcher sowohl über Die Geschäftsgebahrung und sonstigen Bok­ommnisse des abgelaufenen Bankjahres von der Direktion Bericht erstattet, als auch die Wahl des Präses­­stellvertreters (derzeit Baron Ladislaus Podmanitzy) und der statutenmäßig nach dem Dienstalter zum Amtsaustritte bezeichneten ‚vier Direktoren, Sarob Kern, 3. ©. Halbauer, G­erfon Spiger und Nikolaus Pfcherer vorgenommen wird. Alle Diese Herren sind im Sinne der Statuten wieder wählbar. h_Sämmtliche bierländischen Zivil- und Militärbeamten werden bei Ausfolgung ihrer Junigehalte mit den zu der Allerhöchsten Vermählung geprägten Geschichtemüngen be­­theiligt werden ; die Höchst­besolgeten erhalten je 1 Thaler und ein Guldenftüd, die mittleren Kathegorien einen Thaler, und schließlich Die untersten Klaffen ein Guldenftüd, z Die Generalversammlung des Pester Armenfinderspi­­talvereines wird mit höherer Bewilligung am 11. Juni 1. 3. vormittags um 11 Uhr in der Wohnung des Herrn­ver­­einspräsidenten Sr. Exzellenz Franz von Hermenyt (Heft, Göttergasse Nr. 18) abgehalten, das b. Justizministerium hat auf Ansuchen des hiesigen Distriktsobergerichtes den bis Ende September 1, 3. festgefebe­nen Schlußtermin zur Ablegung der Aosofatenzensur bis März künftigen Jahres verlängert.­­ oum Benefiz des talentirten Fräulein Anna 9­041 wurde gestern zum ersten Male im deutschen Theater Mosen­­thals neuestes V­olksschauspiel „Der Sonnenwendhof zur Auf­­führung gebracht. Bei dem gewaltigen Lob, welches man Die­ser Dichtung von verschiedenen Seiten gelegentlich der Auf­führung in Wien geschenkt hatte, erwarteten wir, der Dichter­ würde den Frankhaften Weg, auf welchem sich seine Deborah, sein teutsches Dichterleben bewegt, verlassen und etwas Kräf­­tiges, Ganzes geschaffen haben. Unsere Erwartungen wurden aber vollkommen getäuscht, es nur in einem wo ist wieder Die alte Geschichte, noch weniger empfehlenswert­en wie Charaktere atmen Halbheit und eine vollkommene Geistesverwandtschaft mit der Prülferschen Muse, seligen Angedenkens , Wenn das Stück irgendwie zu Ehren kommt, so Darstellung daran Schuld, also nicht dem Dichter, sondern dem Schauspieler gebührt der Kranz. Im Ganzen hatten wir Ursache mit der Vorstellung zufrieden zu sein, Fräulein Hoffmann duch­teristische Zeichnung Die willenskräftige Bauersfrau mit dem weichen, biederen Herzen wurde von derselben in einer Weise zur Anschauung gebracht, daß wir nicht leicht eine bessere Leistung von Fräulein H­off­mann sahen, Beifall und Hervorruf bezeugen Die gerechte Anerkennung, die Ehren des Abends; mit vielem Glüc vergegen­wärtigte die junge Künstlerin die inneren Kämpfe, welche das Vorurteil der Welt dem Herzen des unglücklichen Bauernmänchens auf­erlegt, eine sehr gelungene Episode, wurde doch Herr Dees war das Maske und Darstellung gleich befriedigend, zur Geltung ge­­bracht. — Herr Kläger hätte um zu veuffiren, nicht so sehr vutriren müssen, stört den Effekt, Wasserstand der Donau 7" 4" oder Nu, möglich Gewande. Handlung ist in denfelden Der Pfarrer, Heren Berg in zu sehr Kavalier. Herr Witte war vorherrschend, ist nur die besonders trat eine gelungene und jeder Beziehung allzu starre Auftragen charak­­ter Sonnenwenßhäuerin hervor. Mit Fräulein H. theilte Fräulein Pohl in

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