Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1859 (Jahrgang 6, nr. 141-164)

1859-07-22 / nr. 157

Die einzelne Nummer Fortet 3 Fr. öfterr, Währung, Abendblatt as Pester Lloyd. Freitag, 22. Zu. Nr. 157. Pest, 1859, Politische Rundfehan, 22. Suli, Die Frie­­denspräliminarien, Pr. 3." aus Paris, schreibt Chefs der preußischen, tag der englischen Gesandtschaft am Mon­­v. Walewsti im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten offiziell mitgetheilt worden. In Wien scheint man minder zuvorlommend verfahren zu sein; ein Korrespondent der "B. u. 9. 3." schreibt nämlich von Dorther : „Man wird über Die Trage, ob es in der Absicht der Pariözenten des Friedens von DBillafranca liege, die übrigen Örefmächte zur Mitwirkung bei dessen definitivem und formellem Abschluß einzuladen, weniger streiten, menn man weiß, daß selbst auf erfolgte Anfrage den europäischen Mächten der­­ In­­halt der Konvention noch nicht mitgetheilt ist. Ich glaube verbürgen zu können, daß Lord Loftus auf eine in diesen Tagen an den Grafen Rechberg gerichtete Trage, was denn eigentlich in Villafranca vereinbart sei, die Gegenfrage erhielt, ob Se­ Herrlichkeit die Frage im Auftrage stelle ? Diese Ge­genfrage wurde bejaht, und hierauf entgegnete Graf Nechberg, er seinerseits habe seine Ermächtigung, den gewünschten Ausschluß zu ertheilen. Auf die weitere Frage, ob man über eingenommen sei, den am Kriege unbetheiligt gebliebenen Groß­­mächten den Inhalt des Abkommens bis nach dessen Nazi­­fikation offiziell vorzuenthalten , lautete die Erwiderung , es sei hierüber nichts vereinbart, er, der Minister, glaube jedoch, daß ein Einverständnis zwischen den fontrahirenden Souveränen jeder Mittheilung an eine dritte Macht vorausgehen müsse. — Nichts­desto weniger hat Staatsrath v. Balabine Kennt­­niß der Uebereinfunft und zwar aus Parts. Eine allerdings nicht offizielle Veröffentlichung wird nicht lange auf sich warten lassen, ich machhe aber im Voraus darauf aufmerksam, daß die Pariser Redaktion mit der Österreichsfehen nicht ganz über­­einstimmt.” Meber die Zusammenkunft der beiden Kaiserin Billafranca bringt ein Brüsseler Blatt folgende neue Details : „Nach der Zusammenkunft des Marschalls Vaillant und des Marschalls Heß, in welcher die Waffenruhe definitiv fest­gestellt wurde, hat ein Briefwechsel stattgefunden, und beide Souveräne hatten fast gleichzeitig, ohne daß der eine von der Absicht des andern eine Ahnung hatte, den Wunsch ausgesprd­­hen, zusammenzutreffen. Der Kaiser von Oesterreich bestand ganz besonders darauf, Napoleon III. allein zu sehen, der weiß, ob die hohe Zusammenkunft, falls auch Viktor Emanuel derselben beigemahnt hätte, von demselben Erfolge begleitet ge­wesen wäre. Scaffer Napoleon war jedoch Melt entfernt, auf diesen Punkt besonderes Gemischt zu legen, und die Zusammenkunft fand in der gewünschten Weise statt. Man weiß, daß beide Manjestäten in der Casa Gandini zu Billa­­franca zusammenkamen. Als die zwei Souveräne in diesem Hause ankamen, war bereits jede Zurückhaltung verschwunden und waren sie im freundschaftlichsten Gespräch begriffen. Ein Dejeuner war bereit gehalten; Saiser Franz Joseph genoß nichts davon, während der Kaifer der Stangofen einige Er­­frischungen zu sich nahm. Hierauf traten Ihre Majestäten in einen Heinen Salon, festen sich an einen kleinen Tisch nicht einander gegenüber, sondern neben­einander, Kaffer Napo­­leon 309 aus der inneren Tasche seines Uniformrades einige Papiere hervor, fehrten mit dem Bleistift einige Noten nieder, worauf das Gespräc neuerdings begann. Napoleon eröffnete dasselbe, welches von Sr. Majestät dem Kaiser von Doester­­reich sehr günstig aufgenommen zu werden fehlen, denn beide Souveräne reichten so bei dieser Gelegenheit die Hand, Kai­­ser Franz Joseph sprach hierauf sehr lebhaft und einige Minuten lang und zwar in deutscher Sprache, die Napoleon III. sehr gut versteht. Hierauf blätterte der Kaiser der Franzosen eine Welle in den Papieren, die er auf dem Kirche vor sich liegen hatte, und beantwortete in längerer Rede die Neu­erungen des Kaisers von Desterreich ; es entspann sie wieder ein kurzes Gespräch, worauf Louts Napoleon wieder mit dem V­ieistift einige Noten machte. Beide Souveräne erhoben si sodann, und während der Kaiser von Desterreich sprach,­­ spielte Louis Napoleon mit einigen Blumen, die er aus einem auf dem Zische befindlichen Strauße herausgerissen hatte.“ Aus Partis vom 18. wird berichtet : Die Konferenz wird in Bälde, spätestens in den ersten Tagen des Monats August, ihre Sigungen eröffnen, Na­­poleon sol lebhaft wünschen, daß, die verschiedenen Fragen, welche sich an die Friedenspräliminarien knüpfen, nicht lange in der Schmwebe gelassen werden. Graf Walemert hat gestern den ganzen Tag in St. Cloud zugebracht und dem Kaiser über Alles mündlich Bericht abgestattet. Auf der an­­deren Seite sol der Kaiser dem Grafen Walewsti alle seine Pläne über die künftige Organisation Italiens, und die Mit­­tel und Wege zu einer friedlichen Lösung dieser großen Auf­­gabe mitgetheilt haben. — Es fällt hier allgemein auf, was die Rüstungen in Bezug auf das Geewesen nicht einge» stellt, sondern mit Eifer fortgefegt werden. Auch die Artil­­erie der Doftarmee wird, wie ich zu wissen glaube, vermehrt. — Während die französischen Truppen sich anfcniden, über die Alpen nach Frankreich zurückzukehren, beeilen sich die Touristen den Kr­iegsschauplan zu besuchen. Diesen Morgen ging von hier ein Vergnügungszug nach Mailand ab. Ein Pariser Telegramm vom 21. 9. meldet : Man versichert, zum französischen Bevollmächtigten für die Zu­­sammentretung in Zürich sei Baron Bourqueney, öster­­reichischerseits­ Graf Colloredo designirt. Piemont habe noch keine Wahl getroffen. — Aus Turin vom 20. wird telegraphirt : Die farbinischen Kommissäre und Be­­amten sind aus den Herzogthümern und Legationen ab­­berufen worden. — Die Berichte aus Italien sahe ven fort die Stimmung daselbst als sehr aufgeregt zu schildern : Aus Mailand 14, wird dem „Nord“ geschrieben : Gestern Abends um 7 Uhr langten der Kaiser und Bi­ter Emanuel hier an. Ihre Ankunft war für 8 Uhr angezeigt, und so waren die Straßen leer, da ber Hige wegen ohne besonderen Grund Niemand gerne vor dieser Stunde das Haus verläßt. Dazu kam der Schmerz der Mailänder über das Sıidial Venedig’8 — ein Schmerz, der sich in tausend dimartischen Projekten Luft macht, so daß man, immer nach Anleitung des berühmten L’Italia fara da se allen Ernstes davon spricht, dem Könige Gut und Blut zur Verfügung zu stellen, damit er das D­enetianische ohne Stanfreid’s Hilfe erobere. Trogdem beurtheilt man Rítter Emanuel’s Haltung mit Billigkeit und gibt zu, daß er den Verhältnissen weichen und in die von der Diplomatie beliebte Lösung der Italieni­­sen Frage einwilligen mußte, wie unerwünscht Dieselbe auch war. Der König begegnete daher wenigen Menschen, als er sich über den Scalo und Borfo in das Palais begab, das den ehemaligen D Vizefünigen als Referenz diente. Länge des 4 Scalo seien sich wohl Beifallsbe­­zeugungen hören, aber erst auf dem Domplage und vor dem Schloffe brag das Bolt in Tauten Enthusiasmus aus, der ruffischen und der den Grafen find den man der „N, FERNER BE E HÁTÁRA GEBEN ERREE DE RERSERIETIERERRRSITERRÜERIESERTE EREIRNENEN |

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