Pester Lloyd - Abendblatt, April 1865 (Jahrgang 12, nr. 75-98)

1865-04-22 / nr. 92

Samstag, 22. April. Re. 92. (Die einzelne Nummer Eostet 4 Tri­o, MB.) «Nst­",22.April.·Pester«Waaren-und Effettenbörse.« Die­ Wiesen«Börsendevesche war bis zum Schlusse der Börse nicht angelangt. Xn Broduster mattes Gelhalt. Schmeinefett, ee Hau, 38—381­, fammi Fab erhältlich, Fein Schluß gemeldet. Den Effekten war die Börse ruhig gestimmt, ung. Allekuranzahtien & 750-755 gemacht, Besonc­er & 93 und en Alla geschlossen , Mühlen:Aftien behaupten. fich) " fest zur Notiz. Betreibebericht "der Kornhbattle Wie ewöhnlich zum Schluffer der Woche war auch heute das Ge­­halt in Metzen ruhig, kein Schluß befannt, bei alten anderen Komirgattungen keine Veränderung. * Wien, 21. April. Die Haltung der B­örse war heute eine entschieden feste und die meisten Gfieften, mit­ Aus­­nahme von Kreditaktien und Staatsbahnaktien blieben s&lichlich so besseren Preisen als gestern gefragt. BVerzinsliche Staatg­­onds besserten­­­ um einen Bruchtheil, 1860er Pole wurden von 94.80 - 95.30 sehr lebhaft getauft, 1864er Pote behaupteten 89.30—89.40, Kreditlose 126, verlosbare Bankplandbriefe und Grundentlastungsobligationen waren­ höher gefragt, ungarische Brandbriefe gingen in größeren Posten zu 7844 um, und: blie­­ben, bar, Gelb, nur Nordbahngflien waren­­, pCt. niedriger. Anglo:österreichische, stellten sich 57­­ I. , Bantattien um 3 fl, ou Dampfschifffahrtsaktien 1 ft. höher, dagegen Schmanf­­ten, Kreditaktien, zwischen 184,70 und­ 185,20 und blie­ben 184,90, Nordbahnaktien s­o niedriger,, Staatsbahnaktien milden 191 und 190.70, während sämmtliche jüngere Bahn­aktien fi­­­etivas­ fester stellten. Fremde Valuten waren kaum verämdert,, doch eher einen Bruchtheil billiger. Geld war wieder Nüsfe­. Im­ Ganzen war das Geschäft nicht sehr belebt. Die geringe Ausdehnung der Spekulation, scheint ihren Grund darin zu haben, dak ich im verhältnismäßig große Bolzen von Spekulationgeffelten ausschließlich in einer Hand befinden, und die den vorsichtigeren­­ Theil, der Spekulanten von größeren Operationen zurückhält. Schluß in Kreditartien 184.90, Nord­­bahnaktien 1805, Staatsbahnaktien 190.80, Loronczer 92.50, 1860er Roje 95.25, 1864er Rose 89.30, Kreditlose 126, London 108.65, Silber 106.35. ausmweife zufolge hat eine Vermehrung des Bortefeuilles eine Verminderung des Metallvorraths um 1% Millionen "Stancs stattgefunden. ; « .7,"—·2«·.JP.erlin»21.April-Böhmische Westbahn781-,Karl­­ssxidhigsoghu Dienstes-arti118k-,Nacional71,åkevinpse silss0e7.vae88«-«-1864erLose 558-«,Siloerauleihe»«75-., kaxztagttten 86.Feste Haltung,Keditaktien und 1860er Lose eigend. - . .—...s...-.--..«-.ennkfurt,.21.April·Wien 1081­,Nationalanl. 687/3, Krebitak­ien 200145 ,1860er. £ ofe 8844, 1864er . $ofe 9714 , Silberanleihe 75%, Amerikaner 70 °). Seieft,. 20. April. Weizen. BVerlauft ungarische Waare: 2000 St. 117/116pfog. zu 5 fl. 10 Fl. 3000 Gt. 116/115pfog. zu 5 fl. 5 fl., 9000 St. 115/114pfog. zu 5 fl. Alles­ für den Export. "Mais. 5000 St. Banater 112pfog. pr. Mai wurde zu 5 fl. 65 Er. geschlossen. D­el. Verkauft 3800 Dr. pugl. zu 29 fl. mit Zac. am Skonto und 200 Dr. Albanien zu 29 fl. mit starrem Skonto, ferner 600 Dr. Monte S. Angelo meer superfein zu 39 fl. mit Heinen fac. Früchte. Verfauft 200 Zr. Korinthen zu 614—8 fl­. Angelommen : 1700 3tr. Ko­­rinthen. Ka­ffee. In heutiger Auktion wurden: 600.5, Nino bavarirt: au. 33. fl. 61.tv.—34 fl. -31 In. gegen. Karla verkauft. Marseille , 20. April. Große Bewegung in Zuder wegen der Friedensaussichten in Amerika... Seit­­ gel­ern sind P­reise um el. Fr. gestiegen. Bei 371% Zus große Umfäh:, 7. »Berlin, 20. April. Rogge m behauptet , , April Mai 35%, Mai Juni 357­, Suni-Juli 37 , September: Ok­toben 3912. Rübel fewanteno , April-Mai 12%, , Sep­­tember:Oktober 13142. Spiritus unverändert,, April-Mai 131/75, Mai-Juni 18549, Juni:Juli 19%%,­­September : Ok­tober: 1454. Stettin, 20. April. Weizen (33/85pfb.) pr. Frühjahr 5514 Th. B. Noggen 80. Pfund, Toto 35. Ahle... vr. Frühjahr 34%, Thlr., pr. Mai-Juni 35% Thlr.­­, pr. unis Sult 36% Thle. pr. 2000. Pro. Rübel Lolo.ohne Zak 1275 Thle. B.. pr. April-Mai. 127/15 Thle., pr. September - Oktober 1214... bfr. Spiritus lofo. á 80 Perzent ohne. Yali 1344. Thle. , pr. Leübjahr 1394 Zhle., pr. Maisjumi 13%/ The. B. , pr. Zuni-Zuli: 1884 Thle. B. , pr. Suli = August 1411, bir. B. Bredlau,ı.20. April. Wetter : Schön. Nongen­felt, pr. Ypri- Mai 34 Thír. Br., pr. Juni» Juli 8544 Lhlr. B., pr. September - Oktober 37% IThle.-B. Spiritus fejt, pr. April = Mai 12°Yrz Thle. ©, pe. Juni e Juli 135: The. 6... Rrüb HL animirt,) pr. April-Mai 12%, Thle. ©, pr. September-Oltober 13 Thle. ©. © Wien, 21. April. Bei dem Umstande, daß jedenfalls die Einberufung des I Kroatischen Landtages nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte, sind wir heute Ion in der Lage, aus bester Quelle über den Standpunkt, wel­­chen in dieser Hinsicht einer der hervorragendsten Führer der nationalen P­artei einnehmen wird, die Hauptpunkte seines po­­litischen Programmes mitzutheilen. — Da die erste Frage, die zur Debatte gelangt, sicherlich die bei Befhidung des RK Reichsrathes sein wird, und die „Nationalen“, wie man bereits weiß, in der Minorität im Landtage vertreten sein werden, die Majorität aber sich in zwei Theile, den der starren Zentralisten und den der Dualisten, zersplittern wird. So ist jener vorangedeutete Führer gewillt, wie man zu einem Beschluß fereite, darauf zu­ bestehen, daß die Inte­­grität des dreieinigen Königreiches Kabutd Faktif anerkannt würde, daß auch die palmatinischen Vertreter ihre Pläne im Landtage einnehmen. Nachdem er aber voraussichtlich mit diesem Antrage nicht durchdringen wird, will er dann beantragen, man solle das Oktoberdiplom zur Basis weiterer Verhandlungen annehmen, und dies haupt­­sächlich dadurch begründen, die Fehlerverfassung habe ja eben nicht die Iintegrität des dreieinigen Königreiches in abgewachter­­­eife erzwect. Hierbei rechnet er auf das end­­liche Zustimmen eines Theiles der Majorität, und zwar de­s­jenigen, der früher der nationalen Partei angehörte. Y Wien,­­ 21. April. Wie ich höre, sind an die Ver­­shie­denen Bewerber um die Staatsgüter von Seiten des Finanzministeriums Eröffnungen gemacht worden, die dahin gehen, daß die Regierung bereits den Minimal­­preis firut hat, den sie unter allen Instanten verlange. Zu den vielen Bewerbern ist in den lebten Tagen auch ein süd deutsches Konsortium getreten, van­­ weilen Spike Herr G 1­er­holz aus Mannheim im Verein mit dem hiesigen Bankier Springer steht. Dieses Konsortium­ reflektirt jedoch nur auf eine bestimmte Anzahl von Gütern. Das Gleiche gilt von ő u — Das Schweigen, welches der „H 0 n" der Deutschen Kundgebung gegenüber bisher zu beobachten für auf fand, hat vielfach befremdet ; heute begegnen wir wuns in demselben der Erklärung : „Der Artikel (aus DeáVs Feder) nimmt im Dex fentlichen mit vielen, in unserem Blatte entwickelten Anfiten überein, und­ wir­ haben ihr hauptsächli deshalb nit in unsern Spalten aufgenommen, um unsere wechselseitigen [p­osifischen Vorzüge und eingenommene Parteistellung zu respektiren.­ — „Becsi Hirado" theilt seinen Refern mit, wie Deáfs Weiber Jung „in den Regierungstreifen aufgenommen wurde, in mel “den bie berufenen Vertreter der Federverfassung zu suchen sine”; wir ‚glauben diese Mit­heilung übergehen zu tünzen, nachdem unsere Leser sowohl duch­ unsere­ Originalkorrespondenzen als durch die Kommentare des „Botih." von der in Itaniäministes riellem­ Streifen gegenüber der Dealsihen Kundgebung bereichen­ von Stimmung zur Genüge unterrichtet sind, und entlehnen daher dem , Hiradó" nur die nachfolgenden Schlafworte : „Wie erfreulich es übrigens ist, dab mit der recht bereits faktisch eingetretenen, besseren Wendung der ungarischen Prebs­verhältnisse die Opposition die bisherige Passivität verlieh und zur offenen Distussion der Ausgleichsideen übergeht , so kann die Negierung, wie die Opposition Doch nur von den Verhand­­lungen­­ des kompetenten Landtages das praktis­che Resultat, erwarten und die Regierung wird gewiß das Shunge-thun, damit ver landtag je eher ein berufenm werde” Wahrhaftig, es werden diese erneuten Jusiherungen uns­­ beinahe [hon — unerklärlich ! Immer wieder heißt es, die Her­gierung werde das hinge thun, um den Reichstag baldigst einzuberufen ; wo liegt denn man ‚aber das Hinderniß... etwa noch immer in der Stimmung des Landes, wie wire vor anderthalb Jahren und noch im Testen November zuhören her kamen! Wann folgt einmal dem Worte die erlöserne That ? Man wird von nachstehend­en Säßen des geleiensten Wie­­ner Blattes die Bedeutung kaum absprechen ; die „Bresle” sagt: „Der einstige preußische Premier, Herr u. Manteuff­­el, hatte das wahre Wort gefunden, um die Stellung des Ministeriums in einem Staate zu beanzeichnen, welcher nur den Namen eines Konstitutionellen tu. „Wir dienen“, erklärte er kurz im Namen seiner Kollegen. a Wenn der König will, dab wir als Whigs regieren, so regie­­ren wir als solcher; will«er, daß wir Zories­ sein sollen, so erfüllen wir eben so­ gut: ohne Murten ‚sein. ‚Gebot... Wir­ rac­­ben ihm, wenn er unseren Rath­ verlangt, nac­­ unseren Weber­­zeugimgen ; sind die feinen aber andere, als unsere, so vers leugnen wir die eigenen und handeln nach dem Willen unse­­res Monarchen.“ . Dieser Standpunkt war­ unanfechtbar in dem absolutistischen Staate. Dort sind die Minister zuerst Diemer,­nur nebenbei Rathe der Krone: „In konstitusa­tionellen Staaten soll der Rath der Krone eine ganz andere Stellung einnehmen. In gar seinem Fall darf er das Gegen­­­teil seiner Mederzeugungen zur Geltung bringen ‚helfen. Gein Gerwissen und seine Ehre verlangen, von der höher ei­­ner Position in dem Momente in das Pri­­vatleben h­erabzusteigen, wenn von ihm gefers­tert wird, was seine That seinem Rath widerspießen solle. EEE 3 EEEEEEEESEERSEEHEEEEE

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