Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1870 (Jahrgang 17, nr. 124-146)

1870-06-11 / nr. 132

ieh 1870. — Nr. 132. Sanftag, 11. Inni, fes, über und Bega­ber der Orientreife Sr. Finanzminister Das­mig an. Haus Schriftführer des Abgeordnetenhauses . Dieser überbringt folgende mit der Allerhöchsten Sanktion versehene und Meinzehentablösungs - Obligationen, Scheine Aus dem Reichstage. Die heutige Sigung des Oberhauses wurde vom Präsiden­­tn Szir­ty An 17 Uhr eröffnet. Die Mitglieder des Hauses sind in Äußerst geringer Anzahl erschienen. (Wir zählten deren 14.) x Nach Anmeldung einiger Urlaubsgefade von Seiten des Prä­­sidenten wird der S­­all, in den Saalf geführt, im Abgeordnetenhause bereits promulgirte Gefege, über die die Hereinbringung der vorgenommenen und 6-Kreuzer-Konvention gmüngen , Schale der Reichstagsabgeordneten, in­ dem Territorium Errichtung Arbeitsfosten, der an der­­ Regulirung, des über Staatsrechnungsho­ die über den Majestät , über die Steuerfreiheit der am Donaus­ufer zu erbauenden Häuser, über die Movifikation des Geietes bezügt (ich) der fehmebenden Staatsschuld, über die Einlösung der über befindlichen Theile der Staatsbahn und anderer Unternehmungen. Dieselben werden behufs Promulgation verlesen. Re rfäppy nimmt Symonyi 3 Amendement an. Nur darf­ dasselbe nicht nachträglich so gedeutet werden, dab beim Kontur die Konzession unbedingt demjenigen Konkurrenten Koloman muß, der die relativ günstigsten Bedingungen stellt. Denn die rel­a­­­iv günstigsten Bedingungen können a­b­s­olut noch immer unaus­nehmbar sein. Er hält es für nöthig, dies gleich fest zu sagen, damit nicht später unliebsame Mißverständnisse aus diesen, in das Gesäß eins zuschaltenden Worten abgeleitet werden, das n§. 2. Die Linien der zu konzessionirenden Eisenbahn sind­olgende : a) Bon Effegg über Nafhis, Bozsega, Neu-Gradisfa am linken Saveufer bis Sifjef. b) Bon Sifjef durch das Kulpathal nach Karlstadt. c) Bon Neu:Gravisfa über Brood nach Mitrowik." Emerich Joväanka wiederholt seinen gestern eingebrachten Mo­­difikationsantrag, wonach litera c) heißen sol: „Von Neu:Gradissa über Broo und Verpole nach Mitrovik. Miroslav Kraljenics(ungarisch) weist darauf hin, daß der froatische Lan­tag ursprünglich verlangt habe, die Ejsegg-Siffefer Bahn solle über Patrac-Sztutina geführt werden. Die Regierung hat sich je­­doch anders entschlossen und die Trace über Nashis und Vozfega pro­­festirt. Durch diese Richtung der Linie werden dem Brovinziale eilf Mei­­len Eisenbahn entzogen. Und doch ist das Brovinziale reich an Natur­­produkten, namentlich an Kindern und an Holz, welche einen bedeuten­­den Ausfuhrartikel bilden würden. Repner wünscht daher, daß eine Zweiglinie von Merzidorf nach Plakrac geführt werde, wodurch das Broz vinziale body in den Berg einer Gifenbahn gelangt. Er bringt folgen: Temes Nachtragstredit 10:Strenger­­über die Besteuerung der auf unga: Amendement Coupons nteuer das Quartierpaus ertheilt werden einstim= nimmt 5 Gymonyis — Der Eisenbahnausschuß­ hat in seiner gestrigen Sibung, ab­­weichend von seinem früheren Befcluk, in Betreff der Neutraer Eisenbahn sich den Ansichten des Finanzausschusses angeschlossen, nach welchen diese Bahn von Komorn über Neuhäusel, Neutra, Zsom­­bofrét, also durch das Neutra,Thal nach Trences'n zu führen wäre. Diese Einigung der früher divergirenden Ansichten der beiden Aus­­schüsse it vorzüglich den Bemühungen des neuen Kommunikations­­minister zuzutcreiben, der im Scope des Eisenbahnausschusses die überwiegenden Vortheile dieser Trace geltend zu­­ machen wußte; es bleibt daher nur noch ein Punkt zu vereinigen, nämlich ob der Flügel von Meßber nach Tyrnau der Konzession mit bindender Kraft einver­­leibt werden sol. Strousberg hat sich als­­ Konzessionär bereit erklärt, denselben gegen Erstattung der Baukorten in Angriff zu nehmen, und die Bartisanen der Bahn doch das Wagthal möchten, zufriedengestellt doch diese Verbindung, der Konzession durch das Neutraer Thal seine weiteren Hindernisse in den Weg stellen. Jedoch weigerte sich Minister Gorove, dieser Kombination seine Zustimmung zu geben , welche die dem Staate durch diese Neutraer Bahn aufgebürdete Last — denn voraussichtlic wird ein Dezennium vergehen, ehe diese Eisenbahn das garantirte Neineinkommen von 36.900 fl. Silber dur eigenen Ber trieb sich verschaffen dürfte — um eine bedeutende Summe erhöhen würde. — Heute Nachmittags 5 Uhr findet eine gemeinsame Sigung des Finanzausschusses mit dem Eisenbahnausschuß­ statt, in welcher diese Angelegenheit endlich ausgetragen werden sol. — Die Konferenz im Dealclub wird sich Abends 7 Uhr auch mit derselben beschäftigen. — Von einem Freunde unseres Blattes erhalten mir aus im Interesse der Wahrheit erlaube ich mir Sie,aufmerksam zu machen,daß die unlängst innreingeschätzten Blatte gebrachte tele­­taphische Mittheilung, der hochwürdige Großwarbeiner griechisch-katho­­lide Bischof Bapp:Szilágyi habe im Konzil gegen die Unfehlbarkeit des Bapstes gesprochen, unrichtig ist, denn ich weiß aus ganz verläßlicher Duelle, daß der hochwürdige Herr Bischof Bappz Szilágyi in einer der Kongregationen des Konzils so entschieden die päpstliche Infallibilität 19018 Alexander zu erregen, und um nach Rom haben, gesprochen, Bonnaz Geiste sprechen mollten, neraldebatte über: des Rede Sr. hervorgerufen Union, in den Weg legen würde, so mehr fühle ig mich bewogen, mer, Csanáper und Diatovárer Bischof und von (Fogarafcher) griechischen Erzbischof. Noch Mehrere, vie in von Siebenbürgen, Fünffichen, Waigen und Großhvardein, der Mun­­tacger griech. Bishhof und der Erzbischof von Kalocsa ; ihre Reben komnm­ten jedoch Stuhlm weißenburger Bischof hatte nir ‚aufschreiben lassen]; derselbe würde jedoch, > fol Für die Unfehlbarkeit des apstes gesprochen richtet, machen die bohnischen Bischöfe zur Betheiligung an Der Bischof Buicsics bleibt führung nichts einzuwenden. » 4. daß troß für ein Redner dieser Partei deren Rede auch als Argument bewüste, um die Wirkung zu paraly­­siren, welche die ausgezeichnete hatte, worin derselbe die Schwierigkeiten schildert, welche die Verkündigung des­ Dogmas von der Unfehlbarkeit in an­der ee der nicht-unirten Griechen zur "Sie erigábnt unrichtige telegraphische Mittheilung konnte daher nicht verfehlen, in den hiesigen ungarischen Kreisen b. M. , große Befremdung Sie zu ersuhen, dieselbe in a­gerhaften Blatte je eher im Sinne dieser Zeilen berichtigen zu wollen. 3 » ch Bei dieser Gelegenheit mag auch erwähnt sein, das seitens des ungarischen Opistopates sehr ausgezeichnete Reden ‚gegen die päpst­­liche Infallibilität gehalten wurden vom Fürst-Primas, nicht zum Vortrage gelangen, da troß aller Proteste ich sicher weiß, Bebpriz dem ‚siebenbürgischen demselben , so die Bischöfe lat. Ritus die Ge: Auch der Dyasgieci Gen Eraldebatte geschlossen ist,so wird von unserenn un­­garischen Bischöfen kaum Einer mehr sprechen und sie nur mehr die Abgabe ihres Votums bei der Abstimmung übrig.­­­ Wie man und unter dem aus Sarajevo be, sich wieder den Konzilsberathungen zurückzube:­des abgelaufenen Urlaubes hier und it außerdem Mr. Fra Angelo Kraljevics aus Mostar gleich­­falls hieher zurückgekührt. Lebterer überbrachte dem Bali von Bosnien, Saviet Bajcha vom Bapste eine goldene D­edaille, als Anspruch des Danfes der herzegomwinischen Christen für die ihnen zu Schuld und Frie­denzwecken seiteng Dali geworbenen namhaften Geldunter­­fragungen. Wie man unswerter berich­tet,soll Sunulah Cend»r,einer der Primaten des Landes,und bisher in verschiedenen Anhec­ungen des roßen Provinzialrathes fungirend, durch die Intriguen seiner fanatiz­­en Glaubensgenossen darum aus dem Bilajetsrab­e entfernt werden, weil er in demselben geäußert haben soll, die Gewährung von Gloden an die Christen sei im Gesäße begründet und er habe gegen deren Ein. 8 §. 4 ermächtigt die Regierung, falls das Interese des Staates, des Verkehrs oder Aerars es wünschenswerth erscheinen lasse, auch die Konzessionsverhandlungen bezüglich der bereits ausgebauten Bäfäng, Agramer und der noch im Bau befindlichen Karlstadt-Fiumaner,Bahn­­linie zu eröffnen. » » Außerdem gelangt noch der in Abgeordnetenhause bereits an­­genommene Gesetzentspurf über die Verpachtun­g des» Franzenskanales zur Lesung;derselbe wird der ständigen Dreiers Komm­ission des Hause z ugewiesen. «" » zu Schluss der Sitzung um L Uhr.Die nächste Sitzung findet Montag statt. ——» « Vizes Präsident Gajzågö eröffnet die heutige Sihung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr·» . Auf den Ministerfauteuils: Andräffy, Gorove, Kerkäpoly. Das Protokoll der jüngsten Ligung wird authentizirt. Der Vorfigende meldet mehrere Gesuche an, melche der Petitionskommission zugew­iesen werden. Der Abgeordnete Paul zorey überreicht das Ge­ld der Domkopärer Jsraelitengemeinde, welche bittet, das Haus möge zur Kenntniß nehmen, oE sie nicht zu jenen angeblichen 316 Israeli­­tengemeinden gehöre, welche an das Haus anläßlich seines Beischlusses in Angelegenheit der Kongreßstatuten eine Dan­adresse gerichtet. Wird gleichfalls an die Retitionskommission gemieten. » Das Haus übergeht zur Tagesordnung, auf welcher die Spe­­zialdebatte über den Gefegentwurf bezüglich der Eifiegg : Sifiefer Bahn steht. §. 1 wird ohne Bemerkung angenommen. $. 2 lautet in der Fassung des Zentralausschusses­­ des Amendement ein: „Es werde zum $. 2 folgender neue Punkt hin­­zugefügt : d) eine Zweiglinie von Marzidorf nach eu Er A um die Annahme des Amendements umso mehr, betreffenden Gegend it. (lebhafter Beifall.) den materiellen Schwie­­rigkeiten, mit welchen der Bau des durch Svänta vorgeschlagenen RINE e. von Brood nach Berpolze verbunden ist, gegen die Art und Meise­serwahrung einlegen, in welcher Xvánta in Betreff die Berathung des Hauses solche Eisenbahnen dieser Berathung unterzogen Kostenüberschlag von plöglich vorgebrachten Antrag eines Mitgliedes dieses Hauses ein Eisenbahnflügel gleichsam improvisirt toprden mung glauben, daß er den Gegenstand » Eduard Zsedenyi muß, auf 'abgesehen von werden, über melde der Kommunikationsminifter entweder einen Gefegentwurf sammt dem und technischer Vorarbeiten dem Hause unterbreitet hat oder zu deren vorzugsweisen Studierung und Konzessionirungsver­­handlungen die Ermächtigung verlangte, (allseitige Zustimmung); nie kam der Fall vor, daß märe. (Beifell von sichen Weise abgestanden werde, nach ohne positive Daten im Voraus der Bau von Bahnen befehlußsweise ausgesprochen wurde, deren Ausführung später als minder vorteilhaft gefunden, wennoch dem Be­­schlusse gemäß vollzogen werden mußte. Der in Frage stehende An­­trag widerspricht wieder faktlfch diesem rechtmäßigen Munree. Redner se aber, daß dieses Haus nicht zugeben könne, daß der Bau von­isenbahnen nach den Einfällen oder Münfeen entweder von einzelnen Mitgliedern des Hause oder anderer Unternehmer beschlossen werde, vielmehr nach einem durchdachten festen Plan durchzuführen sei, daher er den Antrag Ivanka’s für unannehmbar halte, es seinem Gutdürfen überlassend, Studien den Antrag einbringe, dieser ob er ‚um auf Grund verborgener Reichstag sich auf Grund eine Vorkonzession einkommen und dann im Normalwege um die endgültige Konzession bei dem Kommunikations­­ministerium sich melden wolle. (Allseitiger Beifall.) Emerich 3 vonfa muß dem Vorredner Einiges erwidern. Er betrachtet seinen gestrigen Antrag als gefallen und bezweckt mit seinem heutigen Antrag blos, da die Bahn von Brood nach Mitrovig um Privatstudien Walpole nach Mitrovig geführt genauer überzeugen, allen Jeht hie und da die Ausflucht gebraucht. Seiten­­ der Opposition, Ghyczy, den Wunsch geäußert, gejagt meldet von Kürzlich hat ein Führer Aba. Bredényi mag ihm und auf Grund vierer Die gegenwärtig projeltirte Bahnlinie ist ein wahrer Nonsens und Redner will, er soll mindestens im Diarium eine Spur vorhanden sein, daß jemand zur rechten Zeit seine Stimme gegen diesen Nonsens erhoben habe. Finanzminister Kerfäpoly bemerkt darauf, daß das Haus Soania seinen bindenden Beschluß fassen könne. Nur wenn die Regierung den Gegenstand stu­­bb­t, das Resultat ihrer Studien dem Hause vorgelegt hat und dieses sid mit dem Refultate erít im Finanzausschusse und dann in den Sektionen bekannt gemacht hat, kann es einen Beschluß fassen. Indessen steht nichts dem im Wege, daß später die Bahn von Broad­body über verfällt die Kaution ganz oder theilweise. Ernst wenn die Negierung und der von der aber muß er als er Vertreter der seines Antrages jebt konnten nur der? allgemeine Auftims der hie uno da üb: Zmwedmäßigkeit aus den obigen a gegen die Annahme des Fpäanka’schen: Modifikationsantrages immen. Es wird zur Abstimmung geschritten,dass aus verwirft sowohl die Modikation Jysnkcks als auch das Amendem­ent Kraljevics’und acceptirt den§.»»21 in der Fassung des Zentralausschusses. »§. 3 ermächtigt das Ministerium­,die Konzessionsverhandlungen bezüglich der angegebenen Eisenbahnlinien zu eröffnen. »Ernst»Sim­onyi bringt das Amendement ein,es soll heißen, das Ministermmt wird ermächtigt,die Konzessionsverhandlungen im Wege der freien Konkurrenz zu eröffnen. »Komm­unikationsminister Gorove fragt,was der Abgeordnete Simonyi unter den Worten,,im Wege der freien Konkurrenz« verstanden wissen will. »Ernst Simonyit Jedermann,der um die Konzession ko-­kurriren»wil»·l und der Regierung die genügenden Garantien bietet, daß er die übernommenen Verpflichtungen erfüllen kann,soll das Recht haben, an der Konkurrenz theilzunehmen. Bisher werden jemand die gejegllt vorgeschriebene Kaution erlegt, der Konzession übernommenen Verpflichtungen hat können, die Negierung Der und Sener biete seine genü­­genden Garantien, man könne ihm daher die Konzession nicht ertheilen. Das soll in Zukunft nicht mehr Denn wenn er ja schon die nöthigen Garantien geboten! Vermag er seinen mit nicht nachzukommen, so sondern nui3 und nimmt den beantragt die Meglafjung de Paragra­­auf den Gegenjtand bieses Gejegent­­wurfes bezieht. Will­­igung nebenbei thm­, das Haus der Regierung wirklich diese Ermüd: Kahl Gejegentwurf zulegen, annehmen, um eine einzige Bahnlinie handelt, Gegenstände des Gejegentwurfes. Das Haus verwirft mit $. §. 4 an­ großer Majorität den Antrag Simo­­n. (Die Vollzugsklausel) wird ohne Bemerkung angenommen. Die dritte Lesung des Gefegentwurfes nächste w Situng gestellt. Vizepräfivdent Gajzágó: zu vernehmen wird auf die Tagesordnung der Die zweite Sektion hat ein Sepa­­ratpotum sammt einem Beichlußantrag eingebracht, das Haus hat nun zu entscheiden, ob es diesen Beichlußantrag fest oder ein andermal ver­­handeln mils ? Referent der zweiten Sektion Paul Téren erklärt, daß dieser Beschlußantrag („das Haus wolle beschließen, daß in wichtigeren Eisen­­bahnfragen der Eisenbahnausschuß von der Fassung eines meritorischen Beichluffes, Fachmänner und seinen Bericht in Beglei­­tung des Gutachtens derselben dem Hause vorzulegen hat“) nicht vorert mit dem eben erledigten Gelegentwurfe in Verbindung allgemeiner Natur sei, folglich, wenn das Haus es so wünschen sollte, an­ein andermal verhandelt werden kann. Thomas Play: Wenn Herr Terey als Abgeordneter fpricht, fo habe feine Rede einzuwenden, spricht Referent und im Auftrage der zweiten Sektion, dann muß daß Sektion hatte die Absicht, daß ihr Antrag im Zusammenhange mit dem Gefekentwurfe über die Eisegg-Siitefer Bahn verhandelt werde. Das Haus beschließt auf Antrag Iranyis­torität, seiner Sektion nicht richtig aufgefaßt hat. Die die Verhandlung des ne der 2. Sektion auf übermorgen zu vertagen, da damals die Froatlschen Abgeordneten noch hier sein werden, steuer der MWeinzebent-Ablösungs-Obligationen ; über über und e. Wien, 10. Juni. Das Ereigniß des Tages ist die An­­kunft des Professor­ Brinz in Wien, und die Gerüchte, welcheim­ie es allen Anschein hat, mit voller Berechtigung an dieselbe gefmutast werden. Professor Brinz, einer der bedeutendsten Rechtegelehren Deutschlands, gegenwärtig Professor in Zübingen, war bis zum Jahre 1865 Professor des römischen Stedts in Prag, der populärte Führer der Deutschböhmen, und eines der hervorragendsten Mitglieder des Ab­­geordnetenhauses. Brinz, der die ehrendsten Berufungen in’­ Ausland erhielt, machte der Regierung, ohne dadurch einen materiellen Boden etwa erzielen zu wollen, da von Mittheilung und Graf Belcrevi Tief den vortrefflichen, allgemein hochgecchteten und beliebten Mann in der verlegendsten Weise von dannen siehen. Profeilor Bring wünschte, mie das Haus möge den Gefegentwurf je eher bera­­tben, damit der Staat die Brüde schon am 1. Juli in die eigene Ver­­waltung übernehmen könne. Der Gefegent­wurf wird in Druck gelegt und sondern aber als ich erklären, die von Er. Dajestät sanktionirten Gefesartikel über die Arbeiten bei der Regulirung des Temesflusses und Begafanales; den Nachtrags­­frevit für die Orientreife Sr. Majestät; über die Steuerfreiheit der am Weiler Donau­tal zu erbauenden Häuser; Gefe es bezüglich die Verlängerung des Kurses der Zehnkreuzer-Münzscheine freuzer-Scheidemüngen ; dem Finanzaus­­flusse zur Begutachtung zuge­wiesen . Auf der Tagesordnung folgt der Geiäßentwurf über den Bau der Battakei-Zakany-Dombonárer Bahn. Während derselbe verlesen wird, ereignet sich folgende hübische Episode : Justizminister Horváth tritt in den Saal. Die Rechte em­­pfängt ihm mit stürmischen Elsen. Der Minister bleibt einen Moment lang verblüfft stehen und macht eine Gebeine, als wollte er fragen : Gib­ was mir ? Und was sol das bedeuten? Einzelne Rufe: Eserna­­tony ! Hären ihn über die Bedeutung der Eljene auf. Ein merkwürdi­­ger Zufall fügt es, daß gerade in dem Momente, da der Minister sei­­nen Blaß eingenommen hat, Mori. Jo Tai in den Saal tritt, ist die Neihe des Elsenrufens an der Xinten. fährt erst später, eine über die Modifikation € 3 vie Coupon­­ces über und Sechs: die Besteuerung der f. E. priv. Staats­­bahn und die Auftheilung der Einkommensteuer jener Unternehmun­­gen, welche ihren Geschäftsbetrieb auf beide Theile der Monarchie aus­­dehnen, endlich über die Hertstellung des Qurtiergeldes der Abgeordneten. Die sanktionirten Gelegartitel werden publizirt, der Theil des heutigen Sigungsprotokolls, welcher von der Publikation der Gefegartitel berichtet, wird verlesen und authentizirt, um sofort jammt den Gefetz­artiteln dem Oberhause überbracht zu werden. Finanzminister Kertápoly überreicht den Gefegentwurf zur Inartitulirung des Vertrags, den der Staat mit der Pest-Ofner Ketten­­brüdengesellschaft bezüglich der Ablösung der Kettenbrüche abgeschlossen. Der Minister bittet, nun auf der anderen Seite dieselbe Szene ab: Jokai ist anfangs erstaunt und er­­spielt was die Ovation bedeuten soll. Der Zeichenfall, wer so originelle Wendung genommen, erregt große Heiterkeit im Hause und auf den viehtbefegten Galerien; es hieß, seine Stellung in Prag mit der an einer anderen Universität zu vertauschen. Herbst und Brinz theilten sich bis zu jener Zeit in die unbeschränkte Führerschaft der Deutschböhmen, doch genoß der warm, fühlende, sanguinische, in seinem ganzen offenen und ehrlichen Auf­­treten echt volfsthümliche Brinz eine weit größere Popularität, und diese als außerhalb, Böhmens. eigentlicher Politiker it jedoch Brinz En und als geborener Baier mit den österreichischen Verhältnissen nut genau vertraut, mußte er in den Fehler verfallen, beim Anbruch der 1861er Aera eine Zeit lang der Zentralistenpartei anzugehören. Professor Brinz traf vorgestern in Wien ein, und mahnte der gestri­­gen Zeitvorstellung im neuen Opernhause in einer­ Zoge mit dem Mi­­nisterpräsidenten Grafen Botocki und dem Minister Grafen Taaffe bei. Thatsache ist, daß die Regierung mit Brinz unterhandelt, um ihn auf Nachkehr nach Oesterreich zu veranlassen, und es wird beigefügt, ob Brinz für diesen Fall zum Unterrichtsminister designnt sei. Eine Wahl in den as 0­r­eichsrath wäre Brinz unter allen Umständen Die Genesis der Reise des Professors Brinz nach Wien ist Wende:Die­ Regierung ha­t das lebhafteste Bedürfniß,sich durch einen »dann« zu startemdek die deutsche Bevölkerung nach jeder Richtung UKWVISIUtentionen des Kabinets beruhigen,und demselben die allge­­meinen Sympathien zuführen würde. Ueberdies drängt es, das Unter­­richtsministerium, doppelt wichtig unter den obwaltenden Umständen, einer algemeines Vertrauen besigenden Autorität zu übergeben. In einer der lechten Ministerversammlungen ward davon gesprochen, und da fiel von den Lippen des Ministers Tibabushnigg der Name des Professors Brinz mit dem Ausdruck des Vedanerns, das derselbe Oester­­reich nicht mehr angehöre. Der Name ward jedoch beinahe von allen Ministern aufgegriffen, und bemerkt, melde merthvolle Acquisition für das Kabinet die Ge­ minnung eines Mannes wie Brinz mitre. Man beschloß, die Anre­­gung weiter zu verfolgen, und Tihabufchniag, der zu den besten Freun­­den und früheren besonderen Gesinnungsgenossen des Prof. Brinz ge­­hört, übernahm es, mit diesem die Verbindung anzuknüpfen. Die Aus­regung fiel auf nicht unfruchtbaren Boden, so daß sich Prinz endlich veranlaßt hab, selbst nach Wien zu kommen Wie die Sache heute stehen sol, wäre mehr Aussicht vorhanden, Prinz in Oesterreich als Professor, denn als Minister zu sehen,­­da er erklärt hat, ein so hohes Staatsamt erst dann zu übernehmen, wenn er den Beweis erhalten haben würde,­ daß er in Oesterreich no das alte Vertrauen und die früheren Sympathien genieße. Oberst König, der von den ungarischen Blättern als Haupt­­agitator in der Grenze bezeichnet wurde, wird von den militärischen Blättern in Schub genommen. So heißt es, Oberst König sei als Chef der Grenzabtheilung im Kriegsministerium, für eine „konstitutio­nelle" Lösung der Grenzfrage bemüht gewesen und habe wiederholt den Antrag gestellt, für die Dauer des Ueberganges der Grenze in die Zi­­vilverwaltung eine möglichst selbstständige Grenzsektion im Kriegsmini­­sterium mit einem Grenzer an der Geige zu bestimmen. Aus der Sprache der militärischen Jurnale geht aber hervor, daß hie­se Militärtreife d­urchaus nicht geneigt sind, ihr Grenzterrain auf­­zugeben. . K. Wien, 10. Juni. € 3 Tieß sig vorhersehen, daß die Parteigänger des früheren Kabinets nicht unterlassen würden, den vom Grafen Botocki bei den Konferenzen mit den Boten erzielten Erfolg zu Gunsten des­ früheren Ministeriums aus­­zubeuten und mit Der Whrafe zu debutiren, auch das Ministerium Hafner habe den Polen das Gleiche bewilligen wollen, wie heute das Kabinet PVotock. In der Politik entscheidet, wie überall, ausschließlich der erzielte Erfolg, und selbst wenn es wahr wäre, daß Hafner zu den gleichen Konzessionen an die Polen bereit war, 10 ist es doch auch andererseits unbestreitbare Thatsache, daß diese angeblich von Hafner in Aussicht genommenen Zugeständnisse den Austritt der Polen aus dem Neichsrathe zur Folge hatten, während heute die, wie behaup­­tet wird, gleichen Zugeständnisse Wotocki’s den Eintritt der Polen in den Neichsrath als gesichert erscheinen lassen. Insofern ist es eine un­glückliche Taktik der Parteigänger des früheren Ministeriums, wenn sie den Versuch machen, sich die Erfolge Potocki’s zu vindiziren, denn ihr eigenes Fiasko tritt dadurch nur noch greller zu Tage, als sie eben nur Mißerfolge aufzumeisen haben, troß aller angeblichen Gemeinsam­­keit der Ausgangspunkte. Noch greller aber wird dieses Fiasso des früheren Kabinets durch die Thatsadhe, daß dasselbe in vielen Punkten, und zwar in wich­tigen Fragen weiter ging, als Graf Potocki selbst und im Hafen nach irgend­einem Erfolge ganz vergaß, jene Vorbehalte aufzustellen, welche der einheitliche Machtbestand der Monarchie dringend forderte, die Graf Wotocki jedoch bei allen seinen natürlichen Sympathien für seine engere Heimath, bei aller Berücsichtigung der Besondernheiten seines Mutter­landes auch nicht einen Augenblick aus dem Auge verlor. 3 ist ent­­schieden unrichtig, daß Graf Botocti sich bei seinen Konzessionen an Galizien­ damit begnügte, die aus der Zeit Hafner’3 herstammenden Pinisterprotokolle einfach zu Fopiten ; es geht das schon daraus hervor, daß die Konzessionen Horocívs in wesentlichen P­untten von­einander differiren. Darf man den Andeutungen, die jüngst ein Prager Blatt über die vom Kabinet Hafner in Aussicht genommenen Zugeständnisse an Galizien machte, einen authentischen Charakter beilegen, dann steht es außer Frage, wollte, eine verantwortliche Landes, eine Forderung, die bekamntlich Botocti als unvereinbar mit dem Prinzipe der Ministerverant­wortlichkeit ab­­lehnte. Denn nichts Anderes als eine verantwortliche Landesregierung für Galizien wollte Hafner fonzediren, wenn er, wie sein publizistischer Anwalt meldet, den Statthalter für jene Alte dem Landtage verant­­wortlich machen sollte, die er im erweiterten Wirkungstreffe unter Kontrasignatur eines gewählten Landesausschusses vollzieht. Auch Graf Potocki stattirte in seinen Konzessionen eine solche Verbindung der Statthalterei mit dem Landesausschusse, ohne jedoch deshalb vem Statt­­halter eine andere­­ Verantwortlichkeit, als gegenüber dem Minister, zuzulassen, da er dem Statthalter ein aufschiebendes Veto gegen solche, vom Gremium des Landesausschusses unter seinem Vorjage gefaßten Beihlüffe einräumte und diesen überhaupt nicht an die Beihlüffe des Landesausschusfes gebunden erklärte.­­ ·« Während das Kabinet Hasner som­it auf der einen»Seite»ein großes Prinzip,das der engen Zusammengehörigkeit der in Reichs­­rathe vertretenen Königreiche und Länder,leichthin preisgab, und noch obendrein vergeblich preisgab, k­ammerte es sich, in Detailfragen unter­­geordnetster Art mit einer geradezu unbegreiflichen Aeng­tlichkeit an den Gedanken der westösterreichischen Solidarität und verriet­ dadurch nur­ dadurch aufs Neue, daß ihm jeder staatsmännische Blick, der das Interesse des Gesammtstaates rasch erfaßt und zu wahren versteht, to­­tal fehle. So wurde in den westösterreichischen Staatsbau durch das Zugeständniß einer Sonderstellung für Galizien eine große Bresche ge­­brochen, dafür aber fand sich das Kabinet Hafner nicht bestimmt, Ga­­lizien die Feststellung der­­ Gemeindegeseßgebung zu übermessen, oder die Forderung nach Unterstellung der Kreditgefeßgebung unter die Lan­­desautonomie zu bewilligen. Beides hat Graf Wotocki tonzedirt, Tebteres freilich nur mit der Einschränkung auf den Rahmen des allgemeinen deutschen Handelsgeiegbuches, die Sonderstellung Galizien hat er aber nicht zugestanden, wie das Kabinet Hafner dies angeblich wollte, da­­für aber auch den Ausgleich mit den Polen halb fertig gemacht, wäh­­rend es dem Kabinet Hafner mit allen seinen Zugeständnissen glückkic gelang, die Polen aus dem Reichsrathe zu vertreiben ! . Wien, 10. Juni. Dem Bernehmen nach ist in Ems ein Memoire redigirt worden, welches die Zustände in den do­naufürstenthümern behandelt und zur Mittheilung an die übrigen Mächte des Pariser Vertrages bestimmt ist. Ob dasselbe ledig­­lic orientirender Natur‘ ist, oder ob es mit bestimmten Vorschlägen abschließt, darüber gehen die Meldungen auseinander. —u— Wien, 10. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat anzu­­ordnen geruht, daß mit Rücksicht auf die dermaligen Preisverhältnisse ur len die Zahlzöglinge der Theresianischen Akademie vom näcsten mithin die ganze zur Deckung sämmtlicher Ausgaben bestimmte Jah­­ers eines Zahlzöglings auf den Betrag von 800 Gulden erh­öht werde. Rom, Pps geben. 7. Juni, folgende Zeilen : x 3 waren vorgemerkt diesen Gegenstand » Erzellenz des Csanáber »» geschlossen wurde. vom feine Miene, »»»» Biz fo bleibt für . , Is Meilen Richtung ich nichts gegen er die Intentionen hervorrufen nördlicher geführt werde. Simonyi phen, da sich derselbe gar nicht entheilen, so möge es Da es sihr hier um ftudirt Der habe werde, Studien dies Minifterpräfident, Graf Julins will. jo Bis in diesem Hause fand, daß hiefür selbst von Kommunikationsminister Goxrove dann nicht die Regierung sammt der K­ontrole beauftragen, so dann hat im Vorübergehen hierüber über stehe, er And­räffy überreicht der jchwebenden, Staatsschuld; fich einen erschöpfendem Votiven-Bericht vor­­diesen Antrag nicht verschie­dene Streben zwar, aber doch so gehört dieser §. 4 allerdings zum mit großer Wa. F . " regierung zugestehen daß Hafner den P­olen tudienjahre 1. Oktober 1870 angefangen, jährlich 105 fl. und. Seit mehreren Jahren werden bekanntlich auch Israeliten als Zahlzöglinge in dietl.Theresianische Akademie aufgenommen,umso­ mehr maßges befremdet wenn die,jüngst erschienenen Statuten in ihrem Artikel VIIL der von der Kost Pandeltz ausdrücklich sagent »Die Zöglinge erhalten u.s.w.an Fettagen Fastenspei­­sen«;es mü­ssen daher auch die Israeliten die Festfasttage der ka­­tholischen Zöglinge halten.Umgekehrt enthalten die Statuten keinen Paragraph darüber,wie die Nichtisraeliten an den hohen Fasttagen der Juden gespeist werden?! Der Herr Kurator der Anstalt,Se.Exz-RitteVV-Schmer­­ling,hat eben nicht weit,sich um die Reform der auch in vielen anderen Punkten ganz veralteten Statuten zu kümmern.Se.Exzellenz kann­ auch hierin»warten«und unternimmt inzwischen politische oder unpolitische Spaziergänge­—-in die Militärgrenzel + + Ingesweuigkeiten. (Spenden.) Ge. Majestät der König hat der Marktge­meinde Derthe im Wreßburger Komitate zum Wiederaufbaue und zur Beschaffung der inneren Einrichtung ihrer abgebrannten Kirche eine Untersrügung von 300 fl.; den vereinigten evangelischen Kirchengemein­­den zu Gyuro und Kulvai im Stuhlweißenburger Komitate zum Baue einer Schule einen Beitrag von 200 fl; der‘ Israelitischen Kultusge­­meinde Czertesz im Zempliner Komitate zum Aufbaue einer Synagoge eine Beihilfe von 200 fl. anweisen lassen. (Die General-Kongregation des Beier Ko­mitates) beschloß in ihrer heute abgehaltenen legten Gipung,­­‘ die ihr zugenommene Petition B. 3. Weiß ’s in Angelegenheit der staatlichen Organisirung der auf Immobilien bezüglichen Steuerversicherung diesbezüglich eine Petition an Außerdem wurden noch mehrere mittlerweile eingelangte Gefege publizirt,­­die auf die öffentlichen Arbeiten und auf die Gemeindeeigenthum bildenden Waldungen bezüglichen Duartalsberichte der Oberstuhlrichter zur Kennt­­niß genommen, und die auf die jüngsten Ministerernennungen Bezug­ habenden Handschreiben verlesen. Jens aus, als der Schriftführer Die Kongregation brach in Taute Él gelegentlich der Verlesung des betref­­fenden Handschreibens den Nam­en des Ministers Szlávy nannte. (Militärisches) Das gemeinsame Kriegsminister­­ium beabsichtigt — die aus Wien berichtet wird — Offiziere des Pensionsstandes des Schuljahres anzustellen; er hält als N Remuneration für seine Thätigkeit im Lehrfache jährlich 5007 in Wien, Pet, Prag und Brünn 600 Gulden nebst der Bension, ohne jede weitere Gebühr. im Lehrfache Nach zehnjähriger ununterbrochener Dienstleistung wird der Anspruch Naturwissenschaften zu erstreben, auf mit Beginn eine höhere Bension erworben. Der Nachweis der Lehrfähigkeit hat sich über das Gebiet der Mathema­­tik oder über zwei Lehrfächer der Stylistis, Geographie, Geschäte und ist dur ein, Zeug­ zn des provisoriscen Schulaufsehers Karl Sz& $ angenommen, wonach einzelne Lehrer in die Provinz ausgeschickt werden sollen, um den weniger fähigen Lehrern die neue Lehrmethode beizubringen. Dieser Beschluß wird dem Ministe­­rium unterbreitet werden. Einen lebhaften Meinungsaustausch rief der Antrag des Bar. Bela Lipthay hervor, eine Kommission zu ent­senden zur Brozifirung des Wirkungskreises und die Thätigkeit des Schulrathes, mit Rücksicht auf die Eventualität, daß es vielleicht mög­­li sein werde, diesbezüglich an für Modifikation des Gefeges selbst Schritte zu thun. Unter den auf die Ermöglichung des pünktlichen Schulbesuches Bezug habenden Verfügungen fanden diejenigen, welche der Oberstuhlrichter Stephan Ford­an in energischer­­ Weise getroffen, die meiste Anerkennung und wurden dieselben als nachahmenswerthe Muster auch den übrigen Oberstuhlrichtern des Komitates auf amtli­­chem Wege empfohlen. Ueder Antrag des Mitgliedes Johann Bégh wurde befehloffen, an den Unterrichtsminister eine Repräsentation zu richten, um sich über die an der Altoneer Gemeindeschule vorkommende Anomalie zu beschmeren, daß der fath. Pfarrer daselbst trug mehrmali­­gen an ihn ergangenen Aufforderungen den Religionsunterricht nicht auzübt, den Umstand aber, daß an dieser Schule sein Religionsunter­­richt erkft­rt (woran da er selbst die Schuld trägt), zum Ngitationss­mittel gegen die Gemeindeschulen benüte. (Ein Defizit) Nach "M. U." beträgt gegenwärtig das Defizit in der Kafse des National-Theaters 35.000 fl., und wenn von Seite der Regierung nicht bald Schritte zur Flüssigmachung der Sub­­vention gemacht würden, so könne es leicht geschehen, daß die Akteure zu Anfang des nächsten Monats ihre Gage nicht ausgezahlt erhalten. (Zur Margaretheninsel) wird das Bublitum fort­­an­ auch dur den der Donau-Dampfschifffahrts:Gesellschaft gehörigen Dampfer , Maria" befördert werden. Der „Nader“, welcher bisher die Kommunikation zwischen Belt und der Insel vermittelte, erlitt in Folge des Zusammenstoßes am legten Sonntag so große Havarien, daß seine Nepark­ung längere Zeit in Anspruch nehmen und große Kosten ver­­ursachen wird. (Selbstmorde.) In Toln aus Tamafı erschoß si bieser Tage ein Frauenzim­mer. Namens Ilka B.; in Böleste, ebenfalls im Zolnauer Komitate gelegen, nahm sich Geza S—n duch einen Schuß das Leben. (Im Raaber Stadtspital) starb am 6. b. der gewor­fene Honvedmajor Ferdinand Bán b. Derselbe war in der legten Zeit als Stadtschreiber angestellt. „Gy. Közl." spricht seine Verwunderung darüber aus, daß dem ärmlichen Sarge nur wenige Waffengenossen ein spärliches Geleite gaben und frägt: Wazu sind denn unsere Hon­védvereine da ? (Hymen.) Die Vermählung des Grafen Bela S­ehenyi mit der Komtesse Hanna Erdöd­y findet nach Wiener Blättern am 21. Juni d. h. in der Pfarrfische zu St. Peter in Wien statt. (39 danke für den Regenschirm.) Bei einer neulichen Theatervorstellung in Großwardein kam eine junge Dame im Parterre neben einen fremden jungen Mann zu figen, mit dem sie sich sehr gut unterhielt. Mittlerweile hatte es tüchtig zu regnen angefangen, und der Fremde war daher so galant, beim Hinausgehen aus dem Theater seiner hübschen Sperrfignachbarin sein Barapluie zur Vers­­ügung zu stellen, was diese an annahm. „Aber“ — besann sie ich — „ich muß Sie doch erst um Ihren werthen Namen bitten, um Ihnen den Schirm zurückhiden zu können.” — „Mein Name ist Aaron Sternstein”. — „Sternstein . . und . Aaron?" rief verwundert die Dame aus; — „nein, ich bitte, behalten Sie Ihr Parapluie, ich tan­n auch ohne Schiem nach Hause gehen.“ » (Ein Jutermezzo.)In der Kirche zu Freiwaldau prei­digte,wie wir in einem schlesischen Blatte lesen,kürzlich der Herr Ka­­plan über Hoffahrt durch Putz und Kleider und über Hochmuth gegen seinethmenschen u.s.w.Ein Drahtbinder,welcher derselben bek wohnte und in welchem der Geist der Zeit mächtig arbeiten muß, wurde plötzlich von diesem ergriffen und getrieben,dem Predigerlaut zu widersprechen.Er rief dem erschrockenen Pater zu,warum er dieses« anderen Leuten als Sünde anrechne,indem doch gerade die Geistlichkeit durch äußeren Glanz und Prunl in Gewändern und Zeremonien sich auszeichne,und daß in seinem Stande der größte Hochmuth anzutreffen sei,was am besten durch das Konzil in Romn bewiesen werde.Und der begeisterte Mann hätte wahrscheinlich eine längere Strafpredigt gehal­­­ten, wenn nicht einige Männer sre endlich von der allgemeinen Be­­stürzung erholt und ihn aus der Kirche und in Gewahrsam gebracht hätten. Der Mann war übrigens seineswegs betrunken und blieb au vor Gericht bei dem von ihm Gejagten beharrlich­ stehen. Er wurde wegen Religionsstörung dem Untersuchungsgerichte übergeben. Fünfzigen erweisen. Arrar. als Lehrer Die Reifeauslagen bis Der Schulrath abgehaltenen feiner am 8. b. den zu unterstüßen und den Reichstag zu entsenden. in Kadetenschulen Jever Die Lehrfähigkeit unß der Realschul:Prüfungskommission oder in solche Offizier einer Kadetenschule (!) den Anstellungsort bestreitet das des Bester Komitates) hat in Sitzung den Antrag Telear, Depelihen des Pefter Lloyd, KRaripwig, 10. Juni.) (Original-Telegramm.) An der heutigen Sigung des Kongresses wurden die vom Organisationsentwu­fe prinzipiell angenommenen Artikel in ihrer neuen, vom Komité vorgenommenen Redaktion definitiv angenommen. Die dritte Lesung des Organisationsentwurfes it für Freitag anberaumt. Die Plenarfigungen sind der griechischen Pfingstfeiertage wegen bis Mittwoch fuswendirt. Neutra, 11. Juni. Original-Telegramm.­ Die Generalkongregation des Neutraer Komitats hat das Debregziner Zirkularschreiben­ einfach zur­ Kenntniß genommen. Wien, 11. Juni. Or­iginal-Telegramm.­ Offiziell wird die in Umlauf gelegte Nachricht von Finanz­­operationen zwischen dem gemeinsamen und österreichischen Fi­­nanzminister als gänzlich erfunden bementirt. Wien, 11. Juni. Die Meinung der Blätter von einem besonders engern D Verfeht zwischen­ dem­­ Reichsfinanz­­minister und dem cisleithanischen Finanzminister, und bag eg fig um Maßnahmen betreffs der Baluta handle, ist unrichtig. Dagegen bestätigt sich, daß Reichsfinanzminister Lonyay auf weitere Reduzirungen im Militärbudget bewacht ist. *) Diese Depetche it uns für das Morgenblatt zu spät zugen­­ommen. In Karlowis um 7 Uhr 30 Minuten Nachmittags aufges geben, traf die Depesche erst um 3 Uhr 20 Minuten nach Mitternacht hier ein und wurde um 4 Uhr dem Boten zur Bestellung übergeben. Muß ein Telegramm von Karlomis bis Belt 8 Stunden untertrege­­sein? WA 6 D Re, — _ "» - - 7 -

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